So wird das Buch einen Ausflug in die Bereiche der Erzengel und der Naturwissenschaft machen. Primär geht es aber in die Tiefen der Kabbalah, der rituellen Magie und der Meditationen bzw. der Astralreise. Hierdurch können die Evolution des Ichs und die Zerstörung von festgefahrenen Denkmustern beginnen.
Einige werden mit diesen Themen schon vertraut sein, andere begeben sich in die Fremdgebiete des Neuen. Es ist egal, ob man tief in der magischen Szene lebt oder man noch ein junger Anfänger ist. Wenn man sich selbst entwickeln will und keine Angst davor hat, über den Tellerrand zu schauen, dann wird man mit diesem Buch arbeiten können.
Alles andere wird sich zeigen! So soll es sein!
Die Kabbalah und die Entstehungsgeschichte
Die Kabbalah ist uralt. Doch auch wenn sie schon alt ist, gibt es immer wieder Bereiche, die noch erforscht, geprüft oder extrahiert werden, da die Menschen immer noch dem Symbol der Kabbalah hinterher jagen, anstatt sich einmal um das kosmische Prinzip zu kümmern, das hinter der Kabbalah steht. Viele, die die Kabbalah lesen, verstehen sie nicht, da viele Autoren entweder zu weit ausholen, oder zu mystisch schreiben, sodass niemand etwas verstehen kann, der nicht mit den hebräischen Vokabeln umzugehen weiß.
Es ist also eine Aufschlüsselung, eine Art der Transkription, nötig, damit man für sich die Essenz der Kabbalah assimilieren kann. Hierzu kann man die Möglichkeit nutzen, dass jeder, der gewillt ist, an sich zu arbeiten, eine Erfahrung zu machen, die in der Kabbalah verborgen ist. Es gibt jedoch ein paar Voraussetzungen. Man sollte nicht nur einmal das Wort „Kabbalah“ oder auch „Qabbalah“ gelesen bzw. ausgesprochen haben! Nein, man sollte sich schon einmal mit dieser Lehre beschäftigt haben, und zwar ohne eine Gähnattacke zu bekommen.
In diesem Werk, in dieser Transkription, werden einfach Dinge vorausgesetzt, die für den Neuling im Bereich der Kabbalah völlig fremd sein werden. Für denjenigen, der sich jedoch schon ein paar Mal mit der Kabbalah beschäftigt hat, jedoch noch keinen Zugang gefunden hat, da die Illusion entstanden ist, dass die Kabbalah zu kopflastig und zu logisch ausgebaut ist und völlig die Intuition außen vorlässt, wird mit Hilfe dieses Werkes vielleicht einen neuen Meilenstein setzen können, einen Meilenstein auf dem Pfad des Flammenschwertes.
Einfach wird dieser Pfad nicht werden, denn es geht gerade um die perfekte Harmonie der inneren Logik (Hod) und der inneren Intuition (Nezach). Nun, ich denke mal, dass man einfach „erwarten“ kann, dass jemand, der es bis hier hin geschafft hat, sicherlich seinen Intellekt so einsetzen kann, dass er einen geraden Weg im Labyrinth der Sinne findet. Bis hier hin geschafft? Es ist doch gerade mal die erste Seite? Ja, genau!
Es wird aber immer wieder Menschen geben, die sich gerne daran aufhängen mögen, dass man die Kabbalah nur verstehen kann, wenn man diese im original liest, d. h. in hebräischer oder sogar aramäischer Sprache, da es in dieser Sprache sehr viele verstecke und okkulte Hinweise gibt, denen man nachgehen muss, um die Kabbalah zu verstehen.
Es stimmt, man kann es so machen, doch dann müsste man auch immer bemüht darum sein, dass man jedes einzelne Sauerstoffmolekül genauestens kennt, dass man zum Atmen braucht.
Vielleicht werden einige sagen, dass sie diesen Ansatz sehr gut finden. Doch ich hoffe, dass ich nicht in allen Punkten mit dem Leser übereinstimmen werde. Ich denke, dass dies eines der Ziele ist, denn wenn man zu allem „Ja und Amen“ sagt, braucht man sich nicht die Mühe machen, um etwas zu transkribieren. Warum ich eigentlich den Begriff „Transkription“ bzw. „transkribieren“ verwende? Ganz einfach: Eine Transkription ist eine Darstellung bestimmter Termini aus einer fremden Schrift, die mit Hilfe einer Lautschrift, oder angepasst an die Ausspracheregeln einer Zielsprache, übersetzt wird. Jedes Transkriptionssystem ist abgestellt auf Benutzer, die eine Zielsprache sprechen, z. B. eine Sprache, die in magischen Gemeinschaften genutzt wird. Eine sinnhafte „Übersetzung“ oder eine „Umschrift“, wenn man will.
Alles klar soweit? Ja? Gut. Dann kann es ja losgehen ... Ehrlich? Keine Fragen, warum es mal Kabbalah und dann wieder in anderen Texten Qabbalah heißt?
Die Bezeichnung Kabbalah (hebräisch הלבק), deren Bedeutung „Überlieferung, Übernahme und Weiterleitung" lautet, geht auf den hebräischen Wortstamm q-b-l zurück. Die Träger dieser Überlieferung bzw. dieser Kabbalah werden „Ba’ale Hakabbalah“ (בעלה הקבלה) oder „Mekuballim“ (מקובלים) genannt, wobei man in der letzter Form der Bezeichnung, wegen des Passivs, die Bedeutung des „von Gott Aufgenommenen“ mitschwingen hören kann, zumindest wenn man etwas hebräisch kann.
Warum aber jetzt Kabbala, Kabbalah oder doch Qabbalah?
Dies kann man mit Hilfe des Wortstamms „q-b-l“ erkennen:
q:Koph oder Qoph (קוף) ist im hebräischen Alphabet der neunzehnte Buchstabe, der den Zahlenwert 100 hat. Von den meisten Sprechern wird das „Koph“ wie das „Kaph“ (mit Dagesch; dies ist ein diakritisches Zeichen im vokalisierten hebräischen Text. Es zeigt eine Verdoppelung des Konsonanten oder eine besondere Aussprache an und wird als Punkt geschrieben, der ins Innere eines Konsonantenzeichens gesetzt wird) ausgesprochen. Ursprünglich wurde das Koph kehliger ausgesprochen als das Kaf. Im griechischen Alphabet findet das Koph seine Entsprechung im Koppa, das jedoch bald nur noch als Zahlzeichen verwendet wurde. Daraus ging das lateinische „Q“ hervor, das bis heute als Buchstabe erhalten blieb.
b:Beth (בית) ist im hebräischen Alphabet der zweite Buchstabe, der den Zahlenwert 2 hat. Das „Beth“ ist ein Konsonant und leitet sich aus der stilisierten Darstellung des Grundrisses eines Hauses (beth = Haus) her. Das griechische Beta entwickelte sich aus diesem aramäischen Buchstaben, wobei eine Änderung der Schreibrichtung erfolgte. Daraus ging das lateinische „B“ hervor, das auch wieder bis heute als Buchstabe erhalten blieb.
l:Lamed (למד) ist im hebräischen Alphabet der zwölfte Buchstabe, der den Zahlenwert 30 hat. Der hebräische Buchstabe Lamed hat den gleichen historischen Hintergrund wie das phönizische Lamed, von dem sich das griechische Lambda und das lateinische L ableiten.
Man wird wohl erkennen, dass die Schreibweise „Qabbalah“ einfach nur eine „ältere“ Schreibweise ist bzw. eine Schreibweise, die sich darauf bezieht, dass aus dem hebräischen Buchstabe „Koph“ oder „Qoph“ das lateinische „Q“ wurde. Letzte bleibt aber der Zahlenwert, nämlich 132, gleich.
Wenn man mit der Kabbalah arbeiten will, muss man ab und zu eine dogmatische Sicht akzeptieren, was nicht bedeutet, dass man es auch für sich so übernehmen muss. Was ist überhaupt ein Dogma?
Definitionsgemäß ist ein Dogma eine feststehende Definition oder eine grundlegende Lehrmeinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt. Das Wort „Dogma“ ist griechisch und bedeutet „Meinung, Denkart, Lehrsatz“.
Dogmen finden sich in allen Bereichen des menschlichen Lebens wieder. Einige werden sofort als Dogmen erkannt, andere werden eher als eine allgemeingültige Tatsache gesehen. So kann man also wunderbar über Tatsachen, die als Dogmen erkannt werden, sowie über Dogmen selbst, hervorragend streiten. Was kann man denn jetzt alles als ein Dogma bezeichnen? Vielleicht, dass die Erde sich um die Sonne dreht? Dass die Sonne im Osten aufgeht? Dass Jesus der Christus für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben ist? Dass Engel liebe Geschöpfe sind? Dass es nur einen Gott gibt? Dass die Würde des Menschen unantastbar ist?
Man sieht, dass es viele „Meinungen, Denkarten und Lehrsätze“ gibt, die, bei genauerer Betrachtung, dann doch nicht so ganz mit dem Wort „Dogma“ zusammenpassen.
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