Émile Zola - Das Geld
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Börsenspekulanten und ihre großen und kleinen Opfer – von ihren Schicksalen erzählt Emile Zola in Das Geld. Ein Roman über die Intrigen und Machenschaften in der Finanzwelt, der heute aktueller ist denn je.
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Sigismond seinerseits ahnte nicht einmal, was sein Bruder im Nebenzimmer trieb. Er wußte nichts von diesem schrecklichen Geschäft mit den entwerteten Papieren und dem Kauf von Schuldforderungen, er lebte in höheren Sphären, in einem alles beherrschenden Traum von Gerechtigkeit. Der Gedanke an Barmherzigkeit verletzte ihn, brachte ihn außer sich: Barmherzigkeit war das Almosen, die durch Güte geheiligte Ungleichheit, er aber ließ nur die Gerechtigkeit gelten, die zurückeroberten, in unverbrüchlichen Grundsätzen der neuen Gesellschaftsordnung verankerten Rechte eines jeden einzelnen. Im Gefolge von Karl Marx, mit dem er in ständigem Briefwechsel stand, verbrachte er seine Tage damit, diese Ordnung zu studieren, unaufhörlich die Gesellschaft von morgen auf dem Papier zu verändern und zu verbessern, riesige Bogen mit Zahlen zu bedecken und auf der Grundlage der Wissenschaft das komplizierte Gerüst für das universelle Glück aufzubauen. Er nahm den einen das Kapital weg, um es unter die anderen aufzuteilen, er bewegte die Milliarden hin und her, verschob mit einem Federstrich das Vermögen der Welt, und das in dieser kahlen Stube, ohne eine andere Leidenschaft als seinen Traum, ohne jegliches Bedürfnis nach Genuß; er lebte so bescheiden, daß sein Bruder erst böse werden mußte, damit er einen Schluck Wein trank und etwas Fleisch aß. Er, der sich bei der Arbeit umbrachte und von nichts lebte, wollte, daß die Arbeit eines jeden Menschen seinen Kräften angemessen sei und die Befriedigung seiner Wünsche gewährleisten solle. Losgelöst vom irdischen Leben, sehr sanft und sehr rein, begeisterte er sich wie ein wahrer Weiser nur am Studium. Seit dem letzten Herbst hatte sich sein Husten immer mehr verschlimmert, die Schwindsucht verheerte ihn, ohne daß er es überhaupt nur zur Kenntnis nahm und sich schonte.
Doch als Saccard eine Bewegung machte, hob Sigismond erstaunt die großen verschwommenen Augen und wunderte sich, obwohl er den Besucher kannte.
»Ich möchte mir nur einen Brief übersetzen lassen.«
Die Überraschung des jungen Mannes wuchs, denn er hatte die Kunden entmutigt, die Bankiers, die Spekulanten und die Wechselmakler, diese ganze Börsenwelt, die besonders mit England und Deutschland einen umfangreichen Briefwechsel unterhielt, Rundschreiben und Gesellschaftsstatuten empfing.
»Ja, ein Brief in russischer Sprache. Oh, bloß zehn Zeilen.«
Nun streckte er die Hand aus, Russisch war sein Spezialfach geblieben, und von allen anderen Übersetzern im Viertel, die vom Deutschen und Englischen lebten, übersetzte er allein es fließend. Die Seltenheit der russischen Schriftstücke auf dem Pariser Markt erklärte, weshalb er oft lange Zeit ohne Arbeit war.
Mit lauter Stimme las er den Brief auf französisch vor. Er enthielt ganz kurz in drei Sätzen die günstige Antwort eines Bankiers aus Konstantinopel, ein einfaches Ja in einer geschäftlichen Angelegenheit.
»Oh, danke«, rief Saccard, der sehr erfreut zu sein schien.
Und er bat Sigismond, die paar Zeilen der Übersetzung auf die Rückseite des Briefes zu schreiben. Aber dieser bekam einen schrecklichen Hustenanfall und hielt sich das Taschentuch vor den Mund, um seinen Bruder nicht zu stören, der immer gleich herbeilief, sobald er ihn so husten hörte. Als dann der Anfall vorüber war, erhob er sich und öffnete das Fenster ganz weit, weil er bald erstickte und frische Luft atmen wollte. Saccard, der ihm gefolgt war, warf einen Blick hinaus und stieß einen leisen Ruf der Überraschung aus.
»Oh, Sie sehen ja auf die Börse! Wie komisch sie von hier oben aussieht!«
Er hatte sie tatsächlich noch nie aus einem so eigenartigen Blickwinkel gesehen, aus der Vogelperspektive, mit den vier großen verzinkten Flächen ihres außerordentlich weitläufigen Daches, bespickt mit einem Wald von Röhren. Die Spitzen der Blitzableiter ragten wie riesige Lanzen drohend in den Himmel hinein. Und das Gebäude selbst war nur noch ein Steinwürfel, an dem die Säulen regelmäßige Striche bildeten, ein nackter, häßlicher, schmutziggrauer Würfel, auf dem eine zerlumpte Fahne hing. Aber mit Erstaunen betrachtete er vor allem die Stufen und die Vorhalle, die mit schwarzen Ameisen wie besät waren: ein wimmelnder Ameisenhaufen in ungeheurer Aufregung, die man sich von so hoch oben gar nicht erklären konnte, so daß man Mitleid haben mußte.
»Wie klein das von hier aussieht!« versetzte er. »Man möchte fast sagen, daß man sie alle mit einem Griff in die Hand nehmen kann.«
Und da er die Ideen seines Gesprächspartners kannte, fügte er lachend hinzu:
»Und wann fegen Sie das alles mit einem Fußtritt hinweg?«
Sigismond zuckte die Achseln.
»Wozu? Ihr richtet euch doch selbst zugrunde.«
Jetzt wurde er allmählich lebhafter, sein Lieblingsthema brachte ihn zum Reden. Aus dem Bedürfnis heraus, Jünger zu werben, stürzte er sich bei der geringsten Andeutung in die Darlegung seines Systems.
»Ja, ja, ihr arbeitet für uns, ohne daß ihr es ahnt ... Ihr seid dort ein paar Usurpatoren, die die Masse des Volkes expropriieren, und wenn ihr euch vollgestopft habt, brauchen wir unsererseits nur noch euch zu expropriieren ... Jeglicher Wucher, jegliche Zentralisierung führt zum Kollektivismus. Ihr gebt uns eine praktische Lehre, ebenso wie die Großgrundbesitzer, die das Land stückchenweise schlucken, wie die Großproduzenten, die die Heimarbeiter verschlingen, wie die großen Kreditinstitute und die großen Kaufhäuser, die jede Konkurrenz abwürgen und durch den Ruin der kleinen Banken und der kleinen Geschäfte fett werden; all das führt langsam, aber sicher zu der neuen Gesellschaftsordnung hin ... Wir warten, bis alles kracht, bis die gegenwärtige Produktionsweise in letzter Konsequenz zu unerträglichem Elend geführt hat. Dann werden selbst die Bürger und die Bauern uns helfen.«
Saccards Interesse war geweckt, und er sah ihn leicht beunruhigt an, obwohl er ihn für verrückt hielt.
»Aber nun erklären Sie mir doch endlich mal, was das ist, Ihr Kollektivismus!«
»Der Kollektivismus ist die Umwandlung des Privatkapitals, das vom Konkurrenzkampf lebt, in ein einheitliches soziales Kapital, das durch die Arbeit aller ausgebeutet wird ... Stellen Sie sich eine Gesellschaft vor, in der die Produktionsinstrumente das Eigentum aller sind, in der jedermann nach seinen geistigen Fähigkeiten und seiner Kraft arbeitet, in der die Produkte dieser gesellschaftlichen Zusammenarbeit auf jeden einzelnen, entsprechend seiner Leistung, verteilt werden. Nichts ist einfacher, nicht wahr? Gemeinsame Produktion in den Fabriken, auf den Bauplätzen, in den Nationalwerkstätten, dann Austausch, Bezahlung in Naturalien. Wenn es einen Produktionsüberschuß gibt, lagert man ihn in den öffentlichen Speichern, aus denen er wieder genommen wird, um die Verluste auszugleichen, die sich ergeben können, das Gleichgewicht wird hergestellt ... Und das fällt den morschen Baum wie mit einem Axthieb. Keine Konkurrenz mehr, kein Privatkapital mehr, also keinerlei Geschäfte mehr, kein Handel, keine Märkte und keine Börsen mehr. Der Gedanke an Gewinn hat keinen Sinn mehr. Die Quellen der Spekulation, der ohne Arbeit gewonnenen Renten, sind versiegt.«
»Hoho«, unterbrach ihn Saccard, »das würde die Gewohnheiten von sehr vielen Leuten verteufelt verändern! Aber was machen Sie mit denen, die heute Renten haben? ... Mit Gundermann zum Beispiel, nehmen Sie ihm seine Milliarde weg?«
»Keineswegs, wir sind keine Diebe. Wir würden von ihm für in jährliche Leibrenten aufgeteilte Gutscheine seine Milliarde, alle seine Wert- und Staatspapiere zurückkaufen. Und stellen Sie sich bloß dieses ungeheure Kapital vor, das auf diese Weise durch einen beklemmenden Reichtum an Konsumgütern ersetzt wird: in weniger als hundert Jahren wären die Nachkommen Ihres Gundermann wieder darauf angewiesen, selbst zu arbeiten wie alle anderen Bürger auch; denn die Leibrenten würden sich schließlich doch einmal erschöpfen, und sie könnten ihre erzwungenen Ersparnisse, den Überschuß dieser erdrückenden Masse von Vorräten nicht zum Kapital schlagen, selbst wenn man annimmt, daß das Erbrecht unangetastet bliebe ... Ich sage Ihnen, daß das auf einen Schlag nicht nur die Einzelunternehmen, die Aktiengesellschaften und alle anderen Vereinigungen von Privatkapital, sondern auch alle mittelbaren Quellen für Renten, alle Kreditformen, Darlehen, Mieten und Pachten hinwegfegt ... Es gibt nur noch die Arbeit als Maß für den Wert. Der Lohn fällt natürlich weg, weil er im gegenwärtigen kapitalistischen System nicht dem genauen Produkt der Arbeit entspricht und immer nur das darstellt, was der Arbeiter für seinen täglichen Unterhalt unbedingt braucht. Und man muß einsehen, daß allein der gegenwärtige Zustand schuld ist, wenn auch der anständigste Unternehmer, um leben zu können, einfach gezwungen wird, dem harten Konkurrenzgesetz zu folgen und seine Arbeiter auszubeuten. Unser ganzes Gesellschaftssystem muß zerstört werden ... Gundermann, der unter der Last seiner Gutscheine erstickt! Und Gundermanns Erben, die gar nicht alles auffressen können, die genötigt sein werden, den anderen etwas abzugeben und wieder zur Hacke oder zum Werkzeug zu greifen, wie die Arbeiter!«
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