Eugenie Marlitt - Die zweite Frau
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Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Juliane von Trachenberg, die in eine Konvenienzehe mit dem nicht ganz charakterfesten Witwer Raoul von Mainau gerät. Es gelingt ihr, ihn zu bessern, seine Liebe zu erringen und eine alte Familienschuld der Mainaus aufzudecken.
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Der kleine Leo umkreiste ihn mehrere Male, wobei er mit seiner Gerte wild in der Luft fuchtelte.
»Thut es s e h r weh?« fragte er plötzlich hart und kurz mit finster gefalteten Brauen und stampfte dem kleinen kräftigen Fuß auf. Gabriel hatte das Tuch weggenommen, um es abermals in das Wasser zu tauchen – ein feurig roter, quer über die Wange laufender Striemen war sichtbar geworden.
»Ach nein,« antwortete der Knabe mit sanfter, unbeschreiblich wohllautender Stimme, »es brennt nur noch ein wenig.«
Im Nu flog die Gerte auf den Boden; mit einem herzzerreißenden Aufschrei schlang der Kleine seine Arme um den Geschlagenen – man hörte seine Zähne aneinanderknirschen.
»Ich bin ein zu schlechter Junge!« stieß er hervor. »Dort liegt meine Gerte, Gabriel; nimm sie und schlage mich auch!«
Die anderen Kinder begafften mit offenem Munde diesen unvorhergesehenen Ausbruch einer tiefen, schmerzlichen Reue. Auch die Herzogin stand in der Nähe; eine seltsame Empfindung mochte sie überwältigen – wie hingerissen zog sie ungestüm das Kind an ihr Herz und bedeckte sein schönes Gesicht mit Küssen.
»Raoul!« flüsterte sie – wie ein Hauch kam der Name von ihren Lippen.
»Ach dummes Zeug!« murrte der Kleine, derb und kräftig sich loswindend. »Raoul heißt ja mein Papa!«
Die marmorweißen Wangen der fürstlichen Frau erröteten in tiefer Glut; sie fuhr empor und blieb einen Moment unbeweglich stehen; dann wandte sie langsam den Kopf und warf einen scheuen, unsichern Blick hinter sich – die Damen, die nahe gestanden, waren unter der Thür des nächsten Häuschens verschwunden.
2.
Von der Residenz her rollte eine Hofequipage; ein Herr saß im Fond, und neben ihm auf dem blauen Seidenpolster lagen die Utensilien zum Krocketspiel. Eben bog der Wagen in die Fahrstraße ein, die am Teiche hinlief, als ein Fußgänger aus dem Dämmerdunkel eines Gehölzes trat. Der Herr im Wagen ließ sofort halten.
»Grüß Gott, Mainau!« rief er herüber. »Na, das nimm mir nicht übel; man hofft mit Schmerzen auf dich, und da kommst du flanieren auf dem größtmöglichen Umwege! ... Die Linde steht längst – hast dem Hause Mainau die stolze Tradition verwirkt, daß deine Hand es war, die den Stamm umspannte, während Friedrich der Einundzwanzigste Erde auf die Wurzeln schaufelte.«
»Man wird dereinst einen Trauerflor über mein Bild hängen müssen.«
Der Herr im Wagen lachte; er öffnete behende mit einer einladenden Handbewegung den Schlag.
»Plagt dich der Teufel, Rüdiger – im Fond?« wehrte der andere in komischer Entrüstung, »Gott sei Dank, noch weicht mir das Zipperlein aus! ... Fahre weiter im stolzen Bewußtsein deiner Mission – hast das vergessene Krocketspiel holen müssen? Beneidenswerter!«
Der Herr sprang auf den Boden, warf den Schlag zu, und während der Wagen weiterfuhr, schlugen die beiden den Fußpfad ein, der durch Buschwerk nach dem Fischerdörfchen lief ... Sie sahen seltsam nebeneinander aus – der im Wagen gekommene klein, beweglich und sehr wohlbeleibt, und sein Begleiter so hoch von Gestalt, daß sein Haupt häufig dem unteren Baumgeäst ausweichen mußte. Der Mann hatte etwas überraschend Blendendes in seiner Erscheinung, in dem ausdrucksvollen Kopf und in allen Gebärden jenes dämonenhaft wirkende Feuer, das eben als sanfte Glut fast elegisch dem Auge entströmt und im nächsten Augenblicke die schlanke, scheinbar weiche Hand zur Faust ballt, um einen verhaßten Gegner zu Boden zu schlagen. Der kleine jähzornige Knabe drüben beim Fischerdörfchen glich ihm Zug um Zug, fast bis zur Lächerlichkeit.
»Gehen wir denn!« sagte Herr von Rüdiger. »Zum Diner kommen wir leider heute nie spät genug ... Brr – Kinderbrei und Puddings in allen erdenklichen Auflagen! ... Eine Strafpredigt brauche ich auch nicht zu fürchten, ich bringe ja dich mit... Apropos, du warst für zwei Tage verreist, wie den Leo der Herzogin sagte?«
»Ich war verreist, Verehrtester.«
Diese lakonische Bestätigung klang zu ironisch und abfertigend für den kleinen Beweglichen – das »Wohin« blieb ihm hinter den Lippen sitzen ... Sie kamen eben an einer Stelle vorüber, wo das Dickicht auseinanderriß und einen Ausblick über den Teich hin gewährte. Man übersah das ganze Dörfchen. Unter den Linden standen weißgedeckte Tafeln; zwischen diesen und einem der Häuser, durch dessen Thür man den fürstlichen Koch in weißer Mütze am Herd beschäftigt sah, liefen Lakaien hin und her – das Diner war in Vorbereitung. Die aufregende Szene, die der kleine Leo veranlaßt, war längst vergessen, man spielte; alles was laufen konnte, spielte mit – graziöse Hofdamen und schlanke Kammerjunker, aber auch alle Kavaliere mit steifen Beinen, ja selbst die dicke, asthmatische Oberhofmeisterexzellenz watschelte händeklatschend durch den Kindertumult.
Die Herzogin war so nahe an das seichte Teichufer getreten, daß man meinte, das Wasser spiele an ihre Füße heran. Wie ein Schwanengefieder schwamm ihr weißes Spiegelbild in der klaren Flut. Einige junge Damen hatten ihr einen Kranz von Waldreben und Blumenglocken gebracht; er lag über ihrer Stirn und ließ lange, grüngefiederte Ranken über die schöne Büste und den Nacken hinab hängen.
»Ophelia!« rief Baron Mainau halblaut mit einer pathetischen Gebärde – ein unbeschreiblicher Sarkasmus lag in seiner Stimme.
Sein Begleiter fuhr herum. »Nun bitte ich mir's aber aus – das ist doch wieder einmal die reine Komödie, Mainau!« rief er ganz empört. »Das verfängt wohl bei den Damen, die wie die Lämmer vor dir zittern, bei mir aber nicht.« Er steckte die Hände in die Seitentaschen seines leichten Ueberziehers, zog die Schultern in die Höhe und begann verschmitzt lächelnd: »Es war einmal eine wunderschöne, aber arme Prinzessin und ein glänzender, junger Kavalier. Die beiden liebten sich, und die Prinzessin wollte die Durchlaucht an den Nagel hängen und eine Frau Baronin werden –« einen Moment hielt er inne, und sein schelmischer Seitenblick streifte den Begleiter; er sah aber nicht, wie der schöne Mann erblaßte, wie er mit zusammengebissenen Zähnen so glühend in das Dickicht starrte, als solle das junge Laub versengen. Er fuhr harmlos fort: »Da kam der Vetter der Prinzessin, der Regierende, und begehrte ihre schöne Hand. Die schönen, schwarzen Augen vergossen bittere Thränen, schließlich siegte aber doch das stolze Fürstenblut über die Liebesleidenschaft, und die Prinzessin ließ es geschehen, daß man ihr die Herzogskrone auf die prächtigen, dunklen Locken setzte ... Hand aufs Herz, Mainau,« unterbrach er sich lebhaft, »wer mochte ihr das damals verdenken? Höchstens die Sentimentalen!«
Mainau legte die Hand nicht aufs Herz, er erwiderte auch nichts – zornig knickte er einen jungen Zweig ab, der so keck gewesen war, seine Wange zu berühren, und schleuderte ihn von sich.
»Wie mag ihr heute das Herz klopfen!« sagte Rüdiger nach einer kurzen Pause – er wollte sichtlich das interessante Thema um keinen Preis fallen lassen. »Die Witwentrauer ist zu Ende; dem Fürstenstolz ist genügt für alle Zeiten, denn die Herzogin ist und bleibt die Mutter des Regierenden – du bist auch deiner Ehefesseln ledig. Alles fügt sich wundervoll ... und jetzt willst du mir weismachen – na wer's glaubt! ... Wir wissen, was sich heute ereignen wird –«
»Schlauköpfe, die ihr seid!« sagte Baron Mainau mit verstellter Bewunderung. Bei diesen Worten traten sie hinaus auf den freien Platz, wo die Wagen standen. Sie gerieten zwischen das Menschengetümmel und hielten sich deshalb mehr auf dem schmalen Uferweg.
»He, Bursche, bist du toll?« rief Mainau plötzlich und nahm einen halbwüchsigen, kräftigen Betteljungen, der in höchst gefährlicher Position auf einem über dem Wasserspiegel schwankenden Ast schaukelte, beim Kragen; er schüttelte ihn einigemal tüchtig wie einen nassen Pudel und stellte ihn auf die Füße. »Eine kleine Wäsche könnte deinem Pelz nicht schaden, mein Junge,« lachte er und klopfte seine sauber behandschuhten Hände gegeneinander, »ich bezweifle aber, daß du schwimmen kannst.«
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