Eugenie Marlitt - Das Heideprinzesschen

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Der Roman erzählt die Geschichte der jungen Lenore von Sassen, die nach einer naturwüchsigen Kindheit auf dem Lande in ein städtisches, bürgerliches Umfeld gerät, in dem sie entdeckt, dass nicht jeder, der freundlich zu sein scheint, tatsächlich ein Freund ist, und dass umgekehrt selbst hinter einem schroffen, abweisenden Auftreten guter Charakter und echte Zuneigung gefunden werden kann.

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»Ilse, abschneiden!« sagte ich und hielt meine langen, unbequemen Locken hin. Und sie schnitt hindurch mit kreischender Schere, daß es eine Lust war. Die Lockenwickel flogen ins Feuer, das Jäckchen paradierte im Schranke, und ich ging von da an in Rock und Mieder wie Ilse.

Das glitt mir alles durch die Seele, während ich unter der Föhre stand und unverwandten Auges die drei forteilenden Gestalten verfolgte. Es dämmerte bereits, ich konnte sie kaum noch von dem dunklen Buschwerk unterscheiden; auch waren sie schon so weit entfernt, daß ich ihr Weiterschreiten nicht mehr bemerkte; aber ich wußte ja, daß sie sich ebenso sputeten, wie einst Fräulein Streit, die mißachtete Heide möglichst schnell im Rücken zu haben ... Was hätte der junge Herr wohl gesagt der Thatsache gegenüber, daß die alte Frau mit dem roten Gesicht auf dem Dierkhof einst eine volkreiche Stadt verlassen hatte und in die Heide gegangen war, um nie wieder zurückzukehren! Fräulein Streit meinte freilich immer, meine Großmutter sei tiefsinnig, und fürchtete sich unsäglich vor ihrem scheuen Blick; für mich aber war das wunderliche Wesen der alten Frau bis zu diesem Augenblick unzertrennlich von ihrer ganzen Erscheinung gewesen, und wenn es sich später verschärft und verstärkt hatte, so war es ebenso leise und allmählich geschehen, wie ich in die Höhe wuchs – ich hatte immer gemeint, so seien eben alle Großmütter. Wie kam es doch, daß ich jetzt nachdenklich wurde über Dinge, die mir bisher als selbstverständlich gegolten hatten? Das maßlose Erstaunen der Fremden über die »seltsame alte Frau, die kein Geld im Hause litt«, hatte mich aufmerksam gemacht ... Und war es nicht auch seltsam, daß meine Großmutter im Lauf de Jahre völlig verstummte? Daß sie jeder Begegnung mit ihren Hausgenossen auswich und mir einen furchtbar strafenden Blick zuwarf, wenn ich ja einmal ihren Weg kreuzte? Daß sie nie auch nur einen Bissen aus fremder Hand aß? ... Die Eier, von denen sie hauptsächlich lebte, nahm sie eigenhändig aus den Nestern; sie molk die Kuh selbst, damit keine andere Hand das Milchgefäß berühre, kein fremder Atem über den Trank hinstreiche, den sie genoß, und Fleisch und Brot rührte sie nie an ... Nur im ersten Jahre hatte sie mich hie und da geliebkost – später schien sie ganz vergessen zu haben, wer ich sei.

Mein Vater schickte keine neue Erzieherin, für meine Großmutter existierte ich nicht, und der weit abseits wohnende Dorfschullehrer war kein Hexenmeister. Das sei zu schlimm für ich, meinte Ilse. – Sie schickte mich nicht in die Schule und setzte sich Abends selbst auf den Lehrstuhl – es wurde ihr sauer genug. Sie las mir meist einzelne Kapitel aus der Bibel vor, aber stets mit gedämpfter Stimme, und es entging mir nicht, daß sie sich öfter jäh unterbrach und ängstlich gespannt nach dem Zimmer meiner Großmutter hinhorchte. Ich wurde auch vom alten Pfarrer des Kirchspiels konfirmiert; denn ich hatte bei Ilse entsetzlich viel auswendig gelernt; damals stahl sie sich förmlich mit mir aus dem Dierkhof, während Heinz daheim Wache hielt, und ich kniete in der kleinen Dorfkirche und legte mein Glaubensbekenntnis ab, ohne daß meine Großmutter eine Ahnung davon hatte.

So war ich aufgewachsen, wild und lustig, wie die unberührten Weiden drüben am Fluß, und wie ich so dastand unter der Föhre, barfüßig, im kurzen groben Rock, und der Abendwind blies in mein flatterndes Haar, da lachte ich, lachte laut auf über den jungen Herrn, der so sorgsam den weichen Rasenweg für seine feinen Sohlen aussuchte und schützendes Leder über die weißen Hände zog – und das war meine Rache.

Mochten sie doch diese unabsehbaren, flachen Strecken eine furchtbare Einöde nennen; für mich waren sie beseelt vom Geiste der Heimat und von einer ganzen Armee lustiger Gestalten, als da sind Feen, Wasser- und Luftgeister, aber auch – Gespenster; ja Gespenster! Ich war schon ein wenig zusammengefahren bei meinem eigenen Lachen – hatte es doch so wunderlich über die dämmernde Heide hingeklungen, so fremd, als sei es gar nicht von mir selbst, sondern von der einfachen Mondsichel hergekommen, die sich am unermeßlichen Gewölbe droben ebenso verlor, wie meine kleinwinzige Person inmitten der ungeheuren, schweigenden Ebene. Schwarz stand der Wald am Horizont, er trennte mit einem scharfen Strich unerbittlich Himmel und Heide; und im Osten, da, wo am Tage ein feiner, grüner Streifen verlockend leuchtete, ballten sich weißliche Dünste. Dort lag der Torfsumpf voll tiefer Wasserlachen und bestanden mit Binsen und sprödem Riedgras; die kleinen stehenden Gewässer tief drinnen aber umsäumte Schilf, und die weiße Seerose lag bleich auf dem dunklen Spiegel – ich meinte immer, das seien keine Blumen, sondern traurige Menschengesichter. Jetzt schwebten sie aufwärts, und die weißen Schleier und Gewänder quollen nach und blähten sich und flossen herein auf das trockene Heideland, über das einst, in uralten Zeiten, grüne, rauschende Meereswogen hingerollt waren, wie heute der gute, alte gelehrte Herr mit der Blechbüchse auf dem Rücken gesagt hatte. Vor den wehklagenden, in den Sumpf zurückgedrängten Wassergeistern fürchtete ich mich nicht – aber da unten zu meinen Füßen war heute Menschenasche verschüttet worden; frevelnde Hände hatten den Grabhügel aufgebrochen und die Ruhe der Toten gestört ... An der anderen Seite, neben dem Föhrenstamm lag das Knöchelchen eingescharrt – wie, hob es sich nicht schon als Finger aus der Erde, wieder fest eingefügt in die weiße Hand? Wuchs es nicht immer höher, da dicht neben mir, bis er dastand, der Phönizier, finster und dräuend, mit der breiten, weißen Stirn Karls des Großen und der Goldkrone in dem zurückbäumenden kastanienfarbenen Haar? ... Kalte Schauer überliefen mich, mit stockendem Atem stand ich starr und steif und sah nicht rechts, noch links; ich hatte nicht einmal den Mut, den Arm vom Föhrenstamm zu lösen, und doch erwartete ich jeden Augenblick mit leise gesträubtem Haar, den kalten Finger auf dem nackten, warmen Fleisch zu fühlen – und da legte sich plötzlich eine Hand schwer auf meine Schulter. Ich stieß einen gellenden Schrei aus.

»Leonore, was machst du für Streiche!« schalt Ilse. Sie stand hinter mir und hielt mich mit festen Armen – ich glaube, ich wäre sonst wie leblos den Hügel hinabgerollt.

»Ach Ilse, der Phönizier« – stammelte ich.

»Was?« fragte sie gedehnt. Sie schob mich von sich und sah mir mißtrauisch besorgt in die Augen – sie hatte ja heute schon einmal gefragt, ob ich toll geworden sei. Ihr Gesichtsausdruck brachte mich sofort zu mir selbst – ich mußte laut auflachen und warf mich an ihre Brust; da war ich geborgen vor allen Gespenstern und auch vor dem fremden Gesicht, das, obschon längst in der Dämmerung verschwunden, sich doch sogar dem Geist des Phöniziers aufgedrängt hatte.

»Hat's wieder einmal gespukt?« fragte Ilse. »Und nun gar unter Gottes freiem Himmel! ... Ja, du und Heinz, ihr seid mir ein Paar Helden!«

Die gute Ilse – unter dem dunklen Dach des uralten Dierkhofes war auch sie nicht sicher vor allerlei unheimlichen Begegnungen, und wenn sie auch Mutig und beherzt auf alles losging, so wußte sie doch der haarsträubenden, verbrieften und womöglich amtlich bestätigten Dinge genug, vor denen der Verstand der Verständigen absolut still ein mußte.

Sie nahm meine Rechte in ihre harte, kühle Hand und führte mich den Hügel hinab.

4.

Als ich mit Ilse eintrat, brannte schon die Lampe auf dem Tische, sie verlor sich in dem weiten, dunkel angerauchten Raum wie ein kleiner Funken. Durch das offene Hausthor fiel noch das fahle Dämmerlicht von draußen auf die vorderen Viehstände; sie waren leer, auf dem Dierkhofe wurde nur so viel Oekonomie betrieben, als zu unserem eigenen Lebensbedarf nötig. Nahe dem Fleet aber, mit der Stirne nach der Tenne zu, lag Mieke wiederkäuend und hielt mir die Hörner hin – zur Nachttoilette schien ihr die baumelnde Guirlande doch nicht wünschenswert.

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