In diesem Moment weiß ich, was in ihrem Kopf vor sich geht. Sie ist genauso verwirrt, wie ich es auch bin. Ich beschließe, dass es besser ist, wenn ich nicht weiter darauf eingehe. Stattdessen steige ich aus und warte darauf, dass Lindsay das ebenfalls gemacht hat.
Gemeinsam betreten wir den Diner, in dem wir uns an das Fenster setzen.
Das Restaurant ist hell eingerichtet. Der Tresen befindet sich gegenüber der Tür und die Tische sind überall in dem Raum verteilt. Alles besteht aus einem hellen Holz. Auch für die Bezüge hat man sich für einen hellen Stoff entschieden. An den Wänden hängen bunte Bilder, die der Einrichtung ein wenig Farbe verleihen.
„Lindsay“, wende ich mich an sie, als ich merke, dass sie noch nichts gesagt hat. „Ist alles in Ordnung? Du bist so ruhig.“
„Mir geht es bestens. Ich war nur in Gedanken“, antwortet sie schnell.
„Waren es schöne Gedanken?“
Langsam sieht sie mir direkt in die Augen.
„Jip“, gibt sie von sich und grinst mich frech an.
„Kam ich auch darin vor?“
„Was wäre, wenn ich Ja sagen würde?“
„In diesem Fall würdest du mich zum glücklichsten Mann auf dieser Welt machen.“
Mit diesen Worten spreche ich die Wahrheit aus. Ich sehe, dass es sie aus ihrem inneren Gleichgewicht zieht. Doch genau darauf habe ich es auch abgesehen.
„Sagen das nicht normalerweise Männer, die gerade erfahren haben, dass sie Vater werden, oder deren Freundin ihren Heiratsantrag angenommen hat?“
„Es kommt immer auf den Mann und die Vorgeschichte an. Also, ja oder nein?“
Ich behalte für mich, dass dies die Punkte sind, auf die ich bei ihr hinarbeite. Gerade würde es uns nichts bringen, wenn ich es ausspreche.
Ich beobachte sie aufmerksam. Daher entgeht mir auch nicht, dass sie nicht weiß, ob sie es mir sagen soll, oder nicht.
Es scheint so, als würde es eine Ewigkeit dauern, bis sie nickt. Dabei kann ich nicht verhindern, dass sich ein glückliches Lächeln auf meinem Gesicht ausbreitet.
„Wie hast du Cole kennengelernt?“, frage ich Lindsay nach einigen Sekunden.
Eigentlich will ich mich überhaupt nicht darüber unterhalten. Doch ich bin neugierig und will mehr darüber erfahren.
„Am Anfang meines Studiums war ich auf einer Party und bin ihm dort über den Weg gelaufen. Danach haben wir uns ein paar Mal getroffen und so hat das eine zum anderen geführt.“
Ich sehe ihr an, dass sie versucht so gleichgültig wie möglich zu klingen, was ihr aber nicht gelingt. Dieses Thema nimmt sie mit, was ich aber verstehen kann. Mike hat mir erzählt, was zwischen ihnen vorgefallen ist.
Da ich aber sehe, dass dies noch immer kein leichtes Thema für sie ist, ziehe ich es vor, sie nicht weiter darauf anzusprechen.
Als wir weiterfahren, ist es bereits drei Uhr nachmittags. Doch ich habe noch keine Lust, mich schon von ihr zu trennen. Ich will so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen. Und das gebe ich ihr auch eindeutig zu verstehen.
„Lass uns noch einen Abstecher zum Sloan Canyon machen“, schlage ich also vor.
Auf den ersten Blick erkenne ich, dass sie sich über diesen Vorschlag freut. Daher dauert es auch nicht lange, bis sie einwilligt. Aus einem Reflex heraus ziehe ich sie an mich und drücke ihr einen leichten Kuss auf die Nasenspitze. Dabei entspanne ich mich.
Als sie sich damals von mir getrennt hat, wegen diesem Mist, der zu dieser Zeit in meinem Leben passiert ist, ist eine Welt für mich zusammengebrochen. Ich bin in ein verdammt tiefes Loch gefallen. Zu diesem Zeitpunkt hat nur Mike es geschafft zu verhindern, dass ich noch tiefer falle. Dafür bin ich ihm bis heute dankbar, auch wenn ich ihn damals deswegen verflucht habe.
Es dauert ungefähr eine Stunde, bis wir unser Ziel erreicht haben. Doch dann bleibe ich neben einem Schild stehen, auf dem groß der Name steht, stehen.
„Wollen wir ein Bild von uns beiden machen?“
Ich warte ihre Antwort gar nicht erst ab, sondern steige bereits in der nächsten Sekunde aus. Schnell nicke ich in die Richtung des Schildes, sodass Lindsay ebenfalls den Wagen verlässt.
Ich stelle mich daneben und ziehe sie vor mich. Dann halte ich mein Handy nach vorne und mache mehrere Bilder von uns. Wir albern herum, wie wir es damals auch gemacht haben. Dies ist noch mehr Beweis genug für mich, dass es richtig ist, dass wir wieder zusammen sind.
Wir hätten uns niemals trennen dürfen.
Schnell schiebe ich diesen Gedanken zur Seite, da ich mich jetzt eindeutig nicht mehr damit beschäftigen will. Ich habe sie wieder und mehr zählt gerade nicht für mich.
Nachdem wir uns wieder in den Wagen gesetzt haben, fahre ich auf einen kleinen Parkplatz. Dort hole ich eine Decke und zwei Flaschen Wasser von der Rückbank.
Gemeinsam gehen wir spazieren. Ein paar wenige Menschen kommen uns entgegen, doch die meiste Zeit sind wir alleine. Ich habe kaum ein Auge für die Landschaft, da ich mich nur auf Lindsay konzentriere.
Gemeinsam krabbeln wir einen Berg hinauf, von dem wir die ganze Umgebung sehen können. Ich beobachte Lindsay dabei, wie sie sich einmal im Kreis dreht. Gleichzeitig breite ich die Decke auf dem Boden aus, setze mich darauf und ziehe Lindsay zwischen meine Beine.
„Ich hoffe, du hast den Tag genossen“, flüstere ich in ihr Ohr.
„Du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr. Er war wundervoll.“
Mit jeder Sekunde, die vergeht, bin ich mir sicher, dass dies die richtige Entscheidung war. Diese Frau gehört an meine Seite und das werde ich ihr immer und immer wieder beweisen. Und dabei ist es mir egal, wie lange es dauern wird.
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