Pretorian Media GmbH - Lebendige Stunden

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Lebendige Stunden. Vier Einakter ist ein Einakterzyklus von Arthur Schnitzler, der 1902 bei S. Fischer in Buchform erschien. Die Uraufführung fand am 4. Januar 1902 am Deutschen Theater in Berlin statt. Verbindendes Element der Stücke sind das Verhältnis von künstlerischem Schaffen und der Bedeutung von Leben.

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HAUSDORFER. Du hast uns also verziehen, scheint es.

HEINRICH leicht verletzt. Entschuldigen Sie, ich habe mich wahrscheinlich ungeschickt ausgedrückt. Wieder wärmer. Aber soll man denn nicht über einfache und natürliche Dinge einfach und natürlich reden können, besonders in einem solchen Augenblick? Es drängt mich, Ihnen wie einem Vater die Hand zu drücken, denn ich weiß, wie sehr meine Mutter Sie geliebt hat. Es wird immer dunkler. Auf der Straße jenseits des Gitters werden Laternen angezündet.

HAUSDORFER. Geliebt – das war' schon was besonderes. Was hebt sich nicht alles auf der Welt, wenn's jung ist. Freunde sind wir gewesen, Heinrich, alte Leute und Freunde. Verstehst du das? Oder hat das Wort für so junge Ohren noch keinen Klang? Aber wie sollt ihr das verstehn, ihr jungen Leute, vor denen noch die Zukunft liegt, denen die Welt offensteht, – und gar ein Mensch wie du, mit solchen Aussichten. Es ist ja kein Wunder.

HEINRICH. Sie irren sich, Herr Hausdorfer: ich begreife das sehr gut. Wenn ich Ihnen ... uns meine arme Mutter wieder zurückrufen könnte – o Gott! Wenn ich sie nur noch einmal, nur für einen Abend wieder hier sitzen sähe, wie vieles gab' ich dafür hin!

HAUSDORFER. Vieles? Bitterer. Was?

HEINRICH zögernd. Es ist mir, als wenn ich meine ganze Zukunft, als wenn ich alles, was ich noch leisten, alles, was ich noch erreichen will, dafür hingeben könnte.

HAUSDORFER. Sei nicht bös', Heinrich, das glaubst du selber nicht.

HEINRICH. Wenn ich die Möglichkeit hätte, wenn es in meiner Macht stünde ...

HAUSDORFER. Es ist nicht wahr, Heinrich. Auch wenn du die Macht hättest – ich kenne dich! Euch alle kenn' ich, ich weiß, wie ihr seid.

HEINRICH. »Ihr?« Ich weiß nicht, für wen außer mir ich einzustehen habe.

HAUSDORFER. Du mußt für niemanden einstehn. Wenn ich »ihr« sage, so weiß ich schon, wie ich das mein'. Da hab' ich nämlich einen jungem Kollegen im Amt gehabt, das ist eine Geschichte von ungefähr zehn Jahren, der hat sich mit der Musik beschäftigt in seinen Mußestunden; es ist auch einmal bei einer Liedertafel vom Männergesangverein etwas von ihm aufgeführt worden; Franz Thomas hat er geheißen. Und dem ist sein einziges Kind gestorben, ein Bub', sieben Jahr war er alt, bildschön und aufgeweckt. Ich hab' ihn nämlich gekannt; er ist manchmal mit seiner Mutter gekommen, den Vater vom Bureau abzuholen. Also das Kind ist gestorben, an der Diphtheritis, in einer Nacht, und ich komm' hin Kondolenzvisit machen. Und er, der Vater nämlich, sitzt beim Klavier und spielt – ja, spielt. Dabei muß ich bemerken: das tote Kind ist im selben Zimmer aufgebahrt gelegen – und er spielt und hört nicht auf, wie ich komme, sondern nickt mir zu, und wie ich hinter ihm stehe, sagt er leise: »Hören Sie, Herr Hausdorfer, das ist für mein armes Buberl. Grad ist mir die Melodie eingefallen.« Und das tote Kind liegt daneben im Sarg. – Ja. Mir ist es über den Rücken gelaufen.

HEINRICH hat mit sichtlichem Interesse und endlich mit einiger Befriedigung zugehört. Nun ja. Ich verstehe ganz gut, daß viele und gerade sehr vortreffliche Menschen solchen Dingen gegenüber eine Art Grauen empfinden mögen. –

HAUSDORFER. Grauen – ja! Das wird schon das rechte Wort sein.

HEINRICH. Aber sagen Sie selbst, Herr Hausdorfer: sind die Leute nicht eigentlich beneidenswert, denen es so schnell gelingt, sich hinauszuretten – in ihren Beruf, in ihre Kunst? die vielleicht sogar die wunderbare Fähigkeit haben, ihren Schmerz in ihrer Weise zu gestalten, statt ihn in nutzlosen Tränen hinströmen zu lassen?

HAUSDORFER. Gestalten? Weckt das die Toten wieder auf?

HEINRICH. So wenig als die Tränen. Ich sage auch nicht, daß die Freude an der Arbeit das Leid über ein entschwundenes Wesen aufwiegt. Aber ist es nicht endlich das Einzige, was uns übrig bleibt: arbeiten? Werden Sie nicht Ihren Garten pflegen wie zuvor? Und ich – ja, ich ersehne den Tag, da ich wieder fähig sein werde, etwas Ordentliches zu schaffen wie früher einmal. Ins Unabänderliche müssen wir uns fügen.

HAUSDORFER. Ins Unabänderliche, das mag ja sein.

HEINRICH. Es war unabänderlich.

HAUSDORFER. Nein, nein.

HEINRICH ein wenig befremdet. Gewiß. Mit welchen Gedanken quälen Sie sich denn? Haben Sie nicht selbst erst vor sechs Wochen den Doktor gesprochen? Er hat Ihnen damals die Wahrheit nicht verschwiegen. Es hat so kommen müssen.

HAUSDORFER. Nicht so früh! Noch nicht jetzt.

HEINRICH. Wie können Sie das behaupten, Herr Hausdorfer? Sie nehmen doch nicht an, daß irgend etwas versäumt worden ist?

HAUSDORFER. O nein, o nein, entschuldige. Nichts ist Versäumt worden.

HEINRICH. Nun also!

HAUSDORFER. Aber hast du mir nicht selbst grad erzählt, daß sie noch zwei bis drei Jahre vor sich gehabt hätte?

HEINRICH. Ach so. Das ist schon wahr. Aber der Doktor machte auch auf die Möglichkeit eines plötzlichen Todes aufmerksam, wie Ihnen sehr wohl bekannt ist.

HAUSDORFER. Plötzlich? – Das war' ja schon richtig. Zögernd, aber dann entschlossen. Aber ob's auch natürlich zugegangen ist, das wär' noch eine andere Frage.

HEINRICH betreten. Wie?! Warum diese ... Nein. Ich verstehe nicht, was Sie auf diese Vermutung bringt, zu der nicht der geringste ... Der Arzt hätte es doch merken müssen.

HAUSDORFER. Warum denn? Man trinkt das Morphiumflascherl aus, in der Früh' wird man tot im Bett gefunden; die Angehörigen sind ja vorbereitet.

HEINRICH. Sie sagen das mit einer so eigentümlichen Bestimmtheit ... Hat meine Mutter vielleicht eine Äußerung getan? ...

HAUSDORFER. Laß es dir genügen – ich irr' mich nicht.

HEINRICH. Da Sie mir so viel gesagt haben, Herr Hausdorfer, so werden Sie es wohl begreiflich finden ...

HAUSDORFER. Ich weiß es – frag' mich nicht mehr!

HEINRICH. Ach so. Der Brief auf ihrem Schreibtisch ...

HAUSDORFER nickt. Ja.

Pause.

HEINRICH betroffen. So, so ... Aber warum bin ich eigentlich erstaunt? Wie oft in diesen furchtbaren Nächten hab' ich mich gefragt – ja, ich gesteh' es Ihnen, auf die Gefahr, daß ich Ihnen wieder grauenhaft erscheine – was uns armselige Geschöpfe denn zwingt, so viel Elend, so viel Martern auf uns zu nehmen, wenn es doch in unserer Macht liegt, jeden Augenblick selbst ein Ende zu machen.

HAUSDORFER. Heinrich!

HEINRICH. Wenn meine Mutter getan hat, was Sie zu wissen behaupten, so hat sie recht getan.

HAUSDORFER. Heinrich!

HEINRICH. Das ist meine ehrliche Meinung.

HAUSDORFER. Aber du weißt ja nichts, Heinrich – du weißt ja gar nichts! Sie hätte ja weiter gelitten und weiter gelebt, solang ihr der Herrgott das Leben schenkt – für mich hätt' sie weitergelebt und für sich – für die paar Stunden hier in dem Garten, der voll Erinnerungen an unsere Jugend und an unser Glück ist – gestorben ist sie deinetwegen – deinetwegen, Heinrich, daß du's weißt – für dich!

HEINRICH immer erregter. Für mich ... für mich? ... Ich verstehe Sie absolut nicht! ... Für mich – was heißt das?

HAUSDORFER. Verstehst du's wirklich nicht? Kannst du dir's denn nicht denken? Hast du nicht selbst eben davon gesprochen?

HEINRICH. Wovon?

HAUSDORFER. Hast du mir nicht selbst erzählt, was in dir vorgegangen ist? Und du bildest dir ein, deine Mutter hat nichts gemerkt?

HEINRICH. Was hat meine Mutter gemerkt?

HAUSDORFER. Daß dich ihre Krankheit in deinem Beruf gestört hat, daß du nichts mehr hast arbeiten können – daß du Angst bekommen hast, es ist für immer aus mit deinem Talent – daß du – du! der Gequälte, der Gemarterte, der Ruinierte warst – das hat sie gesehen und darum ...

HEINRICH. Darum?! – Aber es ist ja nicht möglich!

HAUSDORFER. Nicht möglich? Es war deine Mutter, so wird's schon möglich gewesen sein.

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