Émile Zola - Der Traum

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Klassiker der Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
Im Mittelpunkt der Handlung steht die Waise Angélique Marie. Sie ist 1851 zur Welt gekommen und von dem kinderlosen Ehepaar Hubert adoptiert worden. Wie einige ihrer Vorfahren neigt sie zu Religiosität, liebt Heiligenlegenden und träumt davon, Jesus im Himmel zu heiraten.

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Als Angélique dies las, befiel sie höchste Verwunderung. So viele Greuel und diese sieghafte Freude brachten sie vor Entzücken außer sich, entrückten sie der Wirklichkeit. Aber andere, sanftere Stellen aus der »Legenda aurea« ergötzten sie überdies, die Tiere zum Beispiel, die ganze Arche Noah und alles, was darin kreucht und fleucht. Sie nahm Anteil an den Raben und Adlern, die damit beauftragt sind, die Einsiedler mit Nahrung zu versorgen. Und dann, wie viele schöne Geschichten über die Löwen! Der dienstfertige Löwe, der das Grab für Maria Aegyptiaca gräbt; der flammende Löwe, der die Tür der verrufenen Häuser bewacht, als die Prokonsuln die Jungfrauen dorthin bringen lassen; und dann noch der Löwe des Hieronymus43, dem man einen Esel anvertraut hat, der ihm gestohlen wird und den er wieder zurückbringt. Da war auch noch der Wolf, der, von Reue gepackt, ein gestohlenes Schwein zurückbringt. Bernhard tut die Fliegen in den Bann, und sie fallen tot hernieder. Remigius44 und Blasius45 speisen die Vögel an ihrem Tische, segnen sie und geben ihnen die Gesundheit wieder. Franciscus46 predigt ihnen »voll Taubeneinfalt«, ermahnt sie, Gott zu lieben. »Neben seiner Zelle saß ein Heimlein auf einem Feigenbaum und sang; da rief Sanct Franciscus ihm und reckte die Hand nach ihm aus und sprach: ›Komm zu mir, meine Schwester Cicada‹; da war sie ihm gehorsam und flog auf seine Hand. Da sprach er: ›Sing, meine Schwester Cicada, und lobe deinen Herrn.‹ Da sang sie alsbald und ging nicht eher von ihm, als bis er ihr Urlaub gab.« Diese Stelle war für Angélique eine ständige Quelle der Erbauung und gab ihr den Gedanken ein, die Schwalben herbeizurufen, und sie war neugierig, ob sie wohl kommen würden. Dann standen darin Geschichten, die sie nicht lesen konnte, ohne krank zu werden vor Lachen. Christophorus47, der gutmütige Riese, der das Jesuskind trug, erheiterte sie bis zu Tränen. Sie erstickte fast vor Lachen bei dem Mißgeschick, das dem Statthalter mit den drei Mägden der Anastasia widerfährt, als er sie in der Küche aufsucht und die Pfannen und Kessel küßt in dem Glauben, er umarme die Mägde. »Er ging hinaus, ganz schwarz und ungestalt und mit zerrissenen Kleidern. Und als die Diener, die draußen seiner warteten, ihn also verunreinet sahen, wähnten sie, es sei der Teufel, und schlugen ihn mit Stecken und flohen von dannen und ließen ihn ganz allein.« Doch ein unbezähmbares Lachen überkam sie, wenn jemand auf den Teufel einschlug, namentlich Juliana, die ihm, als sie im Kerker von ihm in Versuchung geführt wird, mit der Kette, damit sie selber gebunden war, eine ganz gehörige Tracht Prügel verabfolgte. »Nun befahl der Richter, daß man Juliana aus dem Kerker führe. Da ging sie heraus und zog den Teufel gebunden nach sich. Der flehte sie an und sprach: ›Juliana, Herrin, ich bitte dich, laß mich nicht so gar zu Spotte werden vor den Menschen, denn ich mag sonst hinfort keine Gewalt mehr haben über irgendeinen.‹ Sie aber zog den Teufel nach sich und zog ihn über den ganzen Markt und warf ihn zuletzt in eine Latrine.«

Oder Angélique erzählte auch den Huberts beim Sticken Legenden, die sie interessanter fand als Märchen. Sie hatte sie so viele Male gelesen, daß sie sie auswendig kannte: Die Legende von den sieben Schläfern, die, als sie der Verfolgung entfliehen wollten, in einer Höhle eingemauert wurden und dort dreihundertzweiundsiebzig Jahre schliefen und deren Erwachen den Kaiser Theodosius48 über die Maßen verwunderte; die Legende vom heiligen Clemens49, endlose, unvorhergesehene und rührende Abenteuer, eine ganze Familie, Vater, Mutter und drei Söhne, durch große Unglücksfälle getrennt und schließlich durch die schönsten Wunder wieder vereint. Ihre Tränen flossen, sie träumte nachts davon, sie lebte nur noch in dieser tragischen und triumphierenden Welt des Wunders, im übernatürlichen Reich aller Tugenden, die mit allen Freuden belohnt werden.

Als Angélique zur Erstkommunion ging, schien es ihr, als schritte sie wie die Heiligen zwei Ellen über dem Erdboden dahin. Sie war eine junge Christin der Urkirche, sie befahl sich in Gottes Hände, da sie aus dem Buch gelernt hatte, daß sie nicht ohne die Gnade erlöst werden könne. Die Huberts befolgten schlecht und recht brav die Kirchengebote: sonntags gingen sie zur Messe und an den Hochfesten zur Kommunion; und das mit dem ruhigen Glauben der Demütigen, ein wenig auch aus Tradition und um ihrer Kundschaft willen, da die Meßgewandmacher von Generation zu Generation in der Osterzeit stets zur Beichte und zur Kommunion gegangen waren. Er, Hubert, hielt manchmal beim Spannen eines Stickrahmens inne, um dem Kinde beim Vorlesen seiner Legenden zuzuhören, bei denen er mit ihm erzitterte, während seine Haare im leichten Hauch des Unsichtbaren aufflogen. Er hatte etwas von ihrer Leidenschaft, er weinte, als er sie im weißen Kleide sah. Dieser Tag war wie ein Traum, beide kamen tief bewegt und müde aus der Kirche zurück. Hubertine mußte sie abends schelten, sie, die Vernünftige, die jede Übertreibung mißbilligte, selbst in den guten Dingen. Von da an mußte sie gegen Angéliques Eifer ankämpfen, vor allem gegen die Anwandlungen von Mildtätigkeit, die sie überkamen. Franciscus hatte die Armut zu seiner Herrin erwählt, Johannes der Almosner nannte die Armen allezeit seine Herren, Gervasius und Prothasius50 wuschen ihnen die Füße, Martinus51 teilte seinen Mantel mit ihnen. Und nach dem Vorbild der Lucia52 wollte das Kind alles verkaufen, um alles hinzugeben. Sie hatte sich zunächst ihrer kleinen Dinge entäußert, dann hatte sie begonnen, das Haus auszuplündern. Doch der Gipfel war, daß sie auch Unwürdigen ohne Unterschied der Person mit offenen Händen gab. Als sie eines Abends, zwei Tage nach ihrer Erstkommunion, getadelt worden war, weil sie einer Trinkerin Wäsche aus dem Fenster zugeworfen hatte, verfiel sie wieder in ihre alte Heftigkeit, bekam sie einen schrecklichen Anfall. Dann hütete sie, krank und von Scham zermalmt, drei Tage lang das Bett.

Indessen verflossen die Wochen, die Monate. Zwei Jahre waren vergangen, Angélique war vierzehn Jahre alt und wurde Frau. Wenn sie in der »Legenda aurea« las, brauste es ihr in den Ohren, pochte das Blut in den blauen Äderchen ihrer Schläfen; und nun empfand sie eine schwesterliche Zärtlichkeit für die Jungfrauen.

Jungfräulichkeit ist die Schwester der Engel, ist Besitz jeglichen Gutes, Niederlage des Teufels, Herrschaft des Glaubens. Sie verleiht die Gnade, sie ist die unbesiegbare Vollkommenheit. Der Heilige Geist macht Lucia so schwer, daß tausend Mann und fünfzig Joch Ochsen sie auf Befehl des Richters nicht zu einem verrufenen Haus zu schleppen vermögen. Ein Statthalter, der Anastasia umfangen will, wird mit Blindheit geschlagen. Bei den Folterungen wird die Reinheit der Jungfrauen offenbar, von ihrem ganz weißen Fleisch, das von eisernen Kämmen aufgerissen wird, rinnen statt Blut Ströme von Milch herab. Zehnmal kehrt die Geschichte von der ihrer Familie entfliehenden, unter einem Mönchsgewand verborgenen jungen Christin wieder, welche man anklagt, sie habe einem Mädchen aus der Nachbarschaft Gewalt angetan, und welche die Verleumdung erduldet, ohne sich zu rechtfertigen, dann aber in der jähen Offenbarung ihres unschuldigen Geschlechts triumphiert. So wird Eugenia53 vor einen Richter geführt, erkennt in ihm ihren Vater, zerreißt ihr Gewand und gibt sich zu erkennen. Ewig beginnt der Kampf der Keuschheit von neuem, immer von neuem wachsen die Stachel des Fleisches nach. Daher auch bildet die Furcht vor dem Weibe die Weisheit der Heiligen. Diese Welt ist voller Fallen, die Einsiedler gehen in die Wüste, wo es keine Frauen gibt. Sie kämpfen schrecklich, geißeln sich, werfen sich nackt in die Dornen oder in den Schnee. Ein Einsiedler, der seiner Mutter durch eine Furt hilft, umwickelt seine Finger mit seinem Mantel. Ein gefesselter Märtyrer, der von einem Mädchen in Versuchung geführt wird, beißt sich mit den Zähnen die Zunge ab und speit sie ihr ins Gesicht. Franciscus erklärt, er habe keinen ärgeren Feind als seinen Leib. Bernhard schreit »Räuber, Diebe!«, um sich einer Frau, seiner Herbergsmutter, zu erwehren. Eine Frau, der Papst Leo54 die Hostie reicht, küßt ihm die Hand; und er schneidet sich die Hand ab, und die Heilige Jungfrau fügt ihm die Hand wieder an und macht sie heil. Alle verherrlichen die Trennung der Ehegatten. Alexius55, der verheiratet und sehr reich ist, mahnt seine Frau zu möglicher Reinigkeit, dann geht er von dannen. Man vermählt sich nur, um zu sterben. Justina56, die von Cyprianus geplagt wird, widersteht, bekehrt ihn und schreitet mit ihm zur Hinrichtung. Cäcilia, die von einem Engel geliebt wird, offenbart dieses Geheimnis am Hochzeitsabend dem Valerianus, ihrem Gemahl, der sie nicht anrühren und die Taufe empfangen will, um den Engel zu sehen. »Da fand er Caecilien mit dem Engel reden in der Kammer. Der Engel aber hielt in seiner Hand zween Kränze, von Rosen und von Lilien, und gab Caecilien den einen und Valeriano den anderen und sprach: ›Die Kränze bewahret mit Lauterkeit des Herzens und Reinigkeit des Leibes.‹« Der Tod ist stärker als die irdische Liebe, das ist eine Herausforderung an das Dasein. Hilarius57 bittet Gott, daß er seine Tochter Apia in den Himmel zu sich nähme, damit sie sich nicht vermähle; sie stirbt, und die Mutter bittet den Vater, für sie dasselbe bei Gott zu erwirken; das tut er auch. Die Jungfrau Maria selber entführt den Frauen ihre Verlobten. Ein Edelmann, ein Verwandter des Königs von Ungarn, verzichtet auf ein junges Mädchen von wunderbarer Schönheit, sowie Maria auf den Plan tritt. »Plötzlich erschien Unsere Liebe Frau und sprach zu ihnen: ›Wenn ich so schön bin, wie du sagst, weshalb verlässest du mich dann um einer anderen willen?‹ « Und er verlobt sich mit ihr.

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