Эрих Мария Ремарк - Die Nacht von Lissabon / Ночь в Лиссабоне. Книга для чтения на немецком языке

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Die Nacht von Lissabon / Ночь в Лиссабоне. Книга для чтения на немецком языке: краткое содержание, описание и аннотация

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Эрих Мария Ремарк – один из самых известных немецких писателей XX века. В своем романе «Ночь в Лиссабоне» автор вновь обращается к теме войны. Это рассказ о трагической судьбе беженцев времен Второй мировой войны, об их любви, верности и отваге.
Книга предназначена для широкого круга читателей, владеющих немецким языком, для студентов языковых вузов, а также может быть рекомендована лицам, самостоятельно изучающим немецкий язык.
Книга включает краткую биографию писателя, неадаптированный текст романа, задания, направленные на достижение более глубокого понимания текста, и комментарий. Цель лингвистического и лингвострановедческого комментария – облегчить читателю понимание реалий текста, а также разъяснить значения слов разговорной и военной лексики, часто встречающихся на страницах романа.

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„Komm in einer halben Stunde“, flüsterte sie. „Erinnerst du dich noch an die Fenster unserer Wohnung?“

„Ja“, sagte ich.

„Wenn das Eckfenster offen ist, ist alles in Ordnung, und du kannst heraufkommen. Wenn es geschlossen ist, warte, bis ich es öffne.“

Ich musste an Martens und meine Jugend denken, wenn wir Indianer spielten. Damals war es ein Licht im Fenster gewesen: das Zeichen für Lederstrumpf oder Winnetou, der unten wartete. Wiederholte es sich? Gab es das, dass sich etwas wiederholte?

„Gut“, sagte ich und wollte gehen.

„Wohin gehst du?“

„Ich will sehen, ob die Marienkirche noch offen ist. Soweit ich mich erinnere, ist sie ein schönes Beispiel gotischer Baukunst. Ich habe inzwischen gelernt, das zu schätzen.“

„Lass das!“ sagte sie. „Es ist schlimm genug, dass ich dich allein lassen muss.“

„Helen“, erwiderte ich. „Ich habe gelernt, auf mich aufzupassen.“

Sie schüttelte den Kopf. Ihr Gesicht verlor plötzlich jeden Versuch zur Tapferkeit. „Nicht genug“, sagte sie.

„Nicht genug. Was tue ich, wenn du nicht kommst?“

„Du kannst nichts tun. Ist deine Telefonnummer noch dieselbe?“

„Ja“.

Ich berührte ihre Schulter. „Helen“, sagte ich. „Alles wird gut gehen.“

Sie nickte. „Ich bringe dich zur Marienkirche. Ich will wissen, dass du sicher hinkommst.“

Wir gingen schweigend hin. Es war nicht weit. Helen verließ mich, ohne ein Wort zu sagen. Ich sah ihr nach, während sie über den alten Marktplatz ging. Sie ging rasch und blickte sich nicht um.

* * *

Ich blieb im Schatten des Portals stehen. Rechts lag das Rathaus im Schatten; nur auf den steinernen Gesichtern der alten Skulpturen schimmerte ein Streifen Mondlicht. Auf der Freitreppe davor war das Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1648 verkündet worden; ebenso der Beginn des Tausendjährigen Reiches im Jahre 1933. Ich überlegte, ob ich erleben würde, dass auch sein Ende hier gemeldet werden würde. Ich hatte wenig Hoffnung.

Ich versuchte nicht, in die Kirche zu gehen. Es war mir auf einmal zuwider, mich zu verstecken. Ich wollte zwar nicht unvorsichtig werden; aber seit ich Helen gesehen hatte, wollte ich nicht mehr ohne Not ein gehetztes Tier sein.

Ich ging weiter, um nicht aufzufallen. Die Stadt, die vorher gefährlich, bekannt und entfremdet gewesen war, fing jetzt an zu leben. Ich spürte, dass es so war, weil ich selbst begonnen hatte zu leben. Das anonyme Dasein der letzten Jahre, das nur ein Überleben gewesen war, ein Wachsen ohne Frucht von einem Tag zum anderen, schien mir auf einmal nicht mehr so unnütz gewesen zu sein. Es hatte mich geformt, und wie eine schwankende Blüte, heimlich aufgebrochen, war plötzlich ein Lebensgefühl da, das ich früher nicht gekannt hatte. Es hatte nichts mit Romantik zu tun; aber es war so neu und erregend, als wäre es eine große, leuchtende, tropische Blüte, hingezaubert auf einen durchschnittlichen Strauch, von dem man höchstens ein paar bescheidene, durchschnittliche, kleine Knospen erwartet hätte. Ich kam an den Fluss und blieb auf der Brücke stehen und blickte über das Geländer auf das Wasser. Links von mir stand ein Wachtturm aus dem Mittelalter, in dem jetzt eine Wäscherei eingerichtet war. Die Fenster waren erleuchtet, und die Mädchen arbeiteten noch. Das Licht wehte in breiten Reflexen über den Fluss darunter. Der schwarze Wall mit den Linden stand vor dem hohen Himmel, und rechts lagen die Gärten mit der Silhouette des Domes darüber.

Ich stand sehr still und war völlig entspannt. Nichts war zu hören als das Plätschern des Wassers und die gedämpften Stimmen der Wäscherinnen hinter den Fenstern. Ich konnte nicht verstehen, was sie sagten. Was ich hörte, schienen nur menschliche Laute zu sein, die noch nicht zu Worten geworden waren. Sie waren nur Zeichen, dass Menschen nahe waren – aber noch nicht Zeichen der Lüge, des Betrugs, der Dummheit und der höllischen Einsamkeit, die sie als fertige Worte wie hässliche Obertöne einer rein geplanten Melodie gehabt hätten.

Ich atmete, und mir war, als atme ich im selben Rhythmus wie das Wasser. Für einen Augenblick, der ohne Zeit war, war mir sogar, als wäre ich ein Teil der Brücke und das Wasser flösse wie mein Atem und mit ihm durch mich hindurch. Es schien mir selbstverständlich, und ich wunderte mich nicht. Ich dachte nicht; auch meine Gedanken waren so unbewusst geworden wie mein Atem und das Wasser.

Ein abgeschirmtes Licht wanderte rasch durch die schwarze Allee der Linden zu meiner Linken. Meine Augen folgten ihm, und dann hörte ich die Stimmen der Wäscherinnen wieder. Es kam mir zum Bewusstsein, dass ich sie eine Zeitlang nicht gehört hatte. Auch den Geruch der Linden spürte ich jetzt wieder. Ein schwacher Wind trieb ihn über das Wasser.

Das wandernde Licht erlosch, und gleichzeitig wurden die Fenster hinter mir dunkel. Das Wasser lag eine Minute schwarz und teerig da, dann tauchten die schmalen Reflexe des Mondes auf, die vorher durch das stärkere Licht der Wäscherei verdeckt gewesen waren. Sie begannen jetzt, da nur sie allein noch da waren, zarter und vielfältiger zu spielen als das grobe, gelbe Licht vorher. Ich dachte an mein Leben, in dem auch vor Jahren ein Licht ausgelöscht worden war, und ich wunderte mich, ob viele sanfte Lichter, die ich vorher nie gesehen hatte, nicht auch in ihm wieder auftauchen könnten, so wie jetzt der Widerschein des Mondes im Fluss. Bisher war mir immer nur der Verlust fühlbar gewesen – nicht, ob ich nicht auch etwas dadurch gewonnen hätte.

Ich verließ die Brücke und ging in der dunklen Allee der Bäume auf dem Wall auf und ab, bis die halbe Stunde vorbei war, die ich warten musste. Der Geruch der Linden wurde stärker in der wachsenden Nacht, und der Mond überschüttete die Dächer und die Türme mit Silber. Es war, als wolle die Stadt alles tun, um mir zu zeigen, dass ich mir eine Lüge aufgebaut habe; dass nirgendwo eine Gefahr auf mich lauere; dass ich heimkehren könne, getrost, nach einem langen Irrweg, um wieder ich selbst zu sein.

Es war nicht nötig, mich dagegen zu wehren. Etwas in mir wachte automatisch und sicherte nach allen Seiten. Ich war zu oft gerade so in Paris, in Rom und in anderen Städten verhaftet worden – hingegeben an die Schönheit und in Sicherheit gewiegt durch ihre betrügerische Illusion der Liebe, des Verstehens und des Vergessens. Polizisten vergaßen nicht. Und Denunzianten wurden nicht durch Mondlicht und Lindenduft zu Heiligen.

Ich ging zum Hitler-Platz, vorsichtig, meine Sinne ausgespannt wie Fledermausflügel. Das Haus stand an einer Ecke, wo eine Straße in den Platz mündete. Die Straße hatte noch den alten Namen.

Das Fenster war offen. Mir fiel die Geschichte von Hero und Leander *ein und das Märchen von den Königskindern, wo eine Nonne das Licht auslöschte und der Königssohn ertrank – ich war kein Königssohn, dachte ich, und die Deutschen hatten viele sehr schöne Märchen und trotzdem, oder deshalb vielleicht, auch die grausamsten Konzentrationslager der Welt. Ruhig überschritt ich die Straße, und es war nicht der Hellespont *und nicht die nordische See.

Im Hausflur kam mir jemand entgegen. Ich konnte nicht mehr zurück und ging weiter auf die Treppe zu, als wüsste ich, wohin ich wollte. Es war eine ältere Frau, die ich nicht von früher kannte. Das Herz krampfte sich mir zusammen…“ Schwarz lächelte – „da ist wieder so ein Klischee, an das man erst glaubt, wenn man es erfahren hat. Ich sah mich nicht um, ich hörte die Haustür zuklinken und lief rasch die Treppen hinauf. Die Tür war einen Zentimeter offen. Ich stieß sie auf und stand Helen gegenüber. „Hat dich jemand gesehen?“ fragte sie. „Ja. Eine ältere Frau.“ „Ohne Hut?“ „Ja, ohne Hut.“

„Es muss das Mädchen gewesen sein. Sie hat ihr Zimmer unter dem Dach. Ich habe ihr gesagt, sie könne bis Montag nachmittag frei haben; da muss sie herumge trödelt haben. Diese Mädchen glauben, jeder Mensch habe nichts weiter im Kopf, als ihre Kleider zu kritisieren, wenn sie auf der Straße sind.“

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