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Roald Dahl: Charlie und der große gläserne Fahrstuhl

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Roald Dahl Charlie und der große gläserne Fahrstuhl
  • Название:
    Charlie und der große gläserne Fahrstuhl
  • Автор:
  • Жанр:
  • Год:
    1997
  • Язык:
    Немецкий
  • Рейтинг книги:
    3 / 5
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Charlie und der große gläserne Fahrstuhl: краткое содержание, описание и аннотация

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Roald Dahl, Bilder von Michael Foreman.

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«Worauf Sie sich verlassen können, Herr Präsident!», antwortete Showler. «Wüsste nicht, was ich lieber täte!»

Das Kopplungsmanöver

Im Innern des großen gläsernen Fahrstuhls herrschte ebenfalls beträchtliche Aufregung. Charlie, Herr Wonka und alle anderen konnten den riesigen glänzenden Silberleib des Raumhotels «USA», ungefähr zwei Kilometer vor ihnen, deutlich sehen. Und hinter ihnen war die kleinere (aber auch noch ziemlich gewaltige) Transportkapsel. Der große gläserne Fahrstuhl (der, verglichen mit diesen beiden Ungeheuern, nun ganz und gar nicht mehr groß aussah) befand sich in der Mitte dazwischen. Und natürlich wussten sie alle, was vor sich ging, sogar Großmutter Josefine. Sie wussten sogar, dass die drei Astronauten in der Transportkapsel Shuckworth, Shanks und Showler hießen. Die ganze Welt wusste alles darüber. Zeitungen und Fernsehen hatten im letzten halben Jahr von nichts anderem getönt. Das Unternehmen Raumhotel war das Ereignis des Jahrhunderts.

«Haben wir ein Glück!», rief Herr Wonka. «Da sind wir doch tatsächlich mitten ins größte Raumfahrtunternehmen aller Zeiten geraten!»

«Wir sind mitten in den größten Schlamassel geraten», widersprach Großmutter Josefine. «Kehren Sie sofort um!»

«Nein, Großmutter», sagte Charlie. «Das müssen wir uns angucken. Wir müssen sehen, wie die Transportkapsel am Raumhotel festmacht.»

Herr Wonka schwebte zu Charlie hinauf. «Die schlagen wir jetzt, Charlie», flüsterte er. «Wir kommen als Erste an und klettern an Bord des Raumhotels!»

Charlie blieb die Luft weg. Dann schluckte er und sagte leise: «Das geht nicht. Man braucht alle möglichen Spezialgeräte für ein Kopplungsmanöver mit einem anderen Raumfahrzeug, Herr Wonka.»

«Mein Fahrstuhl könnte sich an ein Krokodil ankoppeln, wenn es sein müsste», entgegnete Herr Wonka. «Überlass das mal mir, mein Junge.»

«Großvater Josef!», rief Charlie. «Hast du das gehört? Wir koppeln jetzt am Raumhotel an und gehen an Bord!»

«Hurra!», rief Großvater Josef. «Tolle Idee, Herr Wonka! Umwerfend!» Er ergriff Herrn Wonkas Hand und schüttelte sie wie ein Thermometer.

«Sei still, du alter Schwätzer!», sagte Großmutter Josefine. «Wir sitzen schon tief genug in der Patsche. Ich will nach Hause.»

«Ich auch», sagte Großmutter Georgine.

«Aber wenn sie uns nachkommen?», fragte Herr Bucket. Es war das erste Mal, dass er überhaupt etwas sagte.

«Wenn sie uns gefangen nehmen?», sagte Frau Bucket.

«Wenn sie uns erschießen?», sagte Großmutter Georgine.

«Wenn, wenn, wenn! Wenn mein Bart aus grünem Spinat wäre!», rief Herr Wonka. «Brimmbumm und Bauchgeklatsch! Mit diesem dauernden Wenn-Gerede kommt man nirgendwo hin. Hätte Kolumbus Amerika entdeckt, wenn er gesagt hätte:

«Nein! Warten Sie!», rief Charlie, der genau in der Mitte zwischen Fußboden und Decke schwebte. «Wie komme ich denn hoch? Ich komme nicht an die Decke!» Er ruderte heftig mit Armen und Beinen wie ein Ertrinkender, aber es nützte gar nichts.

«Mein lieber Junge», sagte Herr Wonka. «Man kann hier drin nicht schwimmen. Wir sind ja nicht im Wasser. Um uns ist Luft, und zwar sehr dünne Luft. Kein Widerstand also, darum braucht man Düsenantrieb. Pass auf! Zuerst holt man tief Atem, dann macht man ein kleines rundes Loch mit dem Mund und bläst so kräftig, wie man kann. Bläst man nach unten, wird man von diesem selbst gemachten Düsenantrieb nach oben geschoben. Bläst man rechts, schießt man nach links davon -und so weiter. Man manövriert sich selber wie ein Raumschiff, indem man den Mund als Antriebsrakete benutzt.»

Plötzlich fingen alle an, dieses Herumfliegen zu üben, und der Fahrstuhl war erfüllt vom Pusten und Schnauben der Passagiere. Großmutter Georgine in ihrem roten Flanellnachthemd, aus dem zwei dünne nackte Beine hervorsahen, flog trompetend und spuckend wie ein Rhinozeros kreuz und quer durch den Fahrstuhl und rief immerzu: «Platz da! Platz da!», und stieß in vollem Tempo mit Herrn und Frau Bucket, den Armen, zusammen. Großvater Georg und Großmutter Josefine eiferten ihr nach. Was mögen die Millionen Menschen auf der Erde gedacht haben, als sie dieses verrückte Treiben auf ihren Fernsehschirmen verfolgten. Du musst dir vorstellen, dass sie all dies nicht sehr deutlich sehen konnten. Der große gläserne Fahrstuhl war auf ihren Fernsehschirmen nicht größer als eine Pampelmuse, und die Leute darin, die durch das Glas leicht verzerrt wirkten, waren so klein wie Pampelmusenkerne. Trotzdem konnten die Zuschauer auf der Erde sie wie Insekten, die man in einen Glaskasten gesperrt hatte, hin und her fliegen sehen.

«Was machen die denn da bloß?», rief der Präsident der Vereinigten Staaten, den Blick gebannt auf den Fernsehschirm gerichtet. «Sieht mir nach einer Art Kriegstanz aus, Herr Präsident», antwortete Astronaut Showler über Funk.

«Sie meinen, es sind Indianer!», sagte der Präsident.

«Das habe ich nicht gesagt.»

«Doch, Showler.»

«Nein, Herr Präsident.»

«Ruhe!», sagte der Präsident. «Sie bringen mich ganz durcheinander.»

Im Fahrstuhl sagte Herr Wonka gerade: «Bitte! Bitte! Unterlassen Sie das Herumfliegen! Halten Sie alle still, damit wir mit dem Kopplungsmanöver anfangen können!»

«Sie blöder Meckerfritze!», sagte Großmutter Georgine, die gerade an ihm vorbeisegelte. «Nun haben wir mal ein bisschen Spaß, da müssen Sie uns den gleich vermiesen!»

«Guckt mal! Guckt mal alle her!», rief Großmutter Josefine. «Ich fliege! Ich bin ein goldener Adler!»

«Ich kann schneller fliegen als ihr alle!», rief Großvater Georg und schwirrte nur so herum. Sein Nachthemd flatterte hinter ihm wie ein Papageienschwanz.

«Großvater Georg!», rief Charlie. «Beruhige dich doch bitte. Wenn wir uns nicht beeilen, kommen diese Astronauten uns zuvor. Wollt ihr denn das Raumhotel nicht von innen sehen?»

«Platz da!», rief Großmutter Georgine, während sie sich vor und zurück pustete. «Ich bin ein Jumbo-Jet!»

«Eine dämliche alte Dohle sind Sie!», sagte Herr Wonka.

Schließlich wurden die alten Leute müde und gerieten außer Atem, und alle nahmen wieder eine ruhig schwebende Haltung ein.

«Fertig, Charlie und Großvater Josef?», fragte Herr Wonka. «Fertig, Herr Wonka», antwortete Charlie, der dicht unter der Decke schwebte.

Ich gebe die Kommandos sagte Herr Wonka Ich bin der Pilot Zündet die - фото 7

«Ich gebe die Kommandos», sagte Herr Wonka. «Ich bin der Pilot. Zündet die Raketen erst, wenn ich es sage. Und vergesst nicht, wer wohin gehört. Charlie, du bist Backbord. Großvater Josef, Sie sind Steuerbord.» Herr Wonka drückte auf einen von seinen beiden Knöpfen, und sofort zündeten die Raketen unter dem großen gläsernen Fahrstuhl. Der Fahrstuhl machte einen Satz nach vorn, schwenkte aber dabei heftig nach rechts. «Hart Backbord!», schrie Herr Wonka. Charlie drückte auf seinen Knopf. Die Raketen zündeten. Der Fahrstuhl schwenkte wieder auf seine Bahn ein. «Jetzt den Kurs halten!», rief Herr Wonka. «Zehn Grad Steuerbord! Halten!... Halten!... Den Kurs jetzt halten...!»

Schon bald schwebten sie unmittelbar unter dem Rumpfende des gewaltigen, silbrigen Raumhotels. «Seht ihr die kleine viereckige Tür mit den Riegeln?», fragte Herr Wonka. «Das ist die Kopplungsschleuse, da geht's rein. Jetzt dauert's nicht mehr lange... Backbord einen Strich!... Kurs halten!... Ein bisschen mehr Steuerbord! Gut... Gut... langsam jetzt... wir sind fast da...» Charlie kam es so vor, als säße er in einem winzigen Ruderboot unter dem Heck des größten Schiffes der Welt. Das Raumhotel ragte hoch über ihnen auf. Es war riesengroß. Charlies Spannung stieg. Wie mag es drinnen nur aussehen, dachte er.

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