Karl May - Im Reiche des silbernen Löwen IV

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»Das ist der Baum El Dscharanil,« wurde mir geantwortet. »Kennst du ihn nicht? Er wurde hierher gepflanzt, weil der Baum der Erkenntnis, der einst mitten im Paradiese stand, abgestorben ist. Seitdem muß man die Blätter des El Dscharanil fragen, wenn man wissen will, ob man das Wohlgefallen Allahs besitze oder nicht. Denn nur sie allein sind es, denen er alle Geheimnisse seines Ratschlusses anvertraut, sonst niemandem weiter auf der ganzen Erde.«

Kaum hatte ich dies erfahren, so wurde ich von einigen der Blätter gesehen. Es erhob sich erst ein unverständliches Flüstern. Dieses wurde immer lauter, je mehr Augen sich auf mich richteten, bis sich endlich alle Lippen bewegten und meinen Namen riefen. Infolge dieses vereinten Geschreies thaten sich alle in der Nähe liegenden Thüren auf, und über mich ergoß sich eine Menge von Gestalten, von denen ich erdrückt worden wäre, wenn ich nicht hoch auf dem Pferde gesessen hätte. Ich spornte es zu einigen Seitensprüngen an, so daß ich freien Raum gewann, und fragte, was man wolle. Die Antwort erklang in allen Sprachen, die es auf der Erde giebt. Die mich Umringenden waren ja auch in die Trachten aller Völker gekleidet. Jeder von ihnen hatte etwas in der Hand, was er sein »heiliges Buch« nannte, und jeder von ihnen versicherte, daß er der einzig und allein berechtigte Aussteller der hier vorzuzeigenden Erlaubniskarte sei. Ich aber machte kurzen Prozeß mit ihnen allen und verlangte die Unterschrift dessen zu sehen, von dem man diesen Himmel gepachtet habe. Das hatte noch niemand gethan, und darum waren sie von dieser meiner Forderung so verblüfft, daß sie alle wieder in ihren Thüren verschwanden. Ich konnte also ungehindert durch das Thor des Paradieses reiten. Doch als ich an dem Baum der Neugierde und Geschwätzigkeit El Dscharanil vorüberkam, riefen alle seine Köpfe in einem und demselben Tone:

»Er kommt zwar hinein, doch niemals wieder heraus. Wer dieses Himmelreich betritt, der ist verloren. Dafür haben wir gesorgt, wir, die Gottesstimmen!«

Hier machte der Ustad eine Pause. Welch ein Bild er mir da vor die Augen stellte! Fremdartig, aber nicht ganz unwahr. Was ich als gerecht denkender Beobachter dagegen zu sagen hatte, das hob ich mir für später auf, weil sein Gedankengang zu interessant war, als daß ich ihn in demselben hätte stören mögen. Er sprach auch sehr bald weiter:

»Sobald ich das Thor hinter mir hatte, blieb ich, mich umschauend, halten. Wie groß war mein Erstaunen, als ich nichts, aber auch gar nichts zu entdecken vermochte, was ich hätte himmlisch oder paradiesisch nennen können! Ich befand mich in einer unbeschreiblich kahlen, öden, leblosen Traurigkeit. Man hatte es nicht einmal für der Mühe wert gehalten, die Innenseite der Mauer ebenso zu bemalen wie die äußere. Die Malereien da draußen waren angebracht worden, durch die mit ihnen bezweckte Täuschung die kurzsichtigen und vertrauensseligen Gläubigen anzulocken. Da man aber keinen, der das Chabl el Milal hinter sich hatte, wieder zurückkehren ließ, so hielt man es nicht für nötig, diese Beschönigungen dann im Paradiese fortzusetzen. Ich sah weder Baum noch Strauch. Kein Wasser floß. Kein Weg war zu erkennen. Nichts als verwehte Spuren im ausgetrockneten, unfruchtbaren Sande, so lag vor meinen Augen das sogenannte Eden, von welchem die »Erleuchteten des Herrn« in hundert Zungen der Verzückung sprachen! Es mußte jedem Fuße grauen, einen Vorwärtsschritt in diese wüste Hoffnungslosigkeit zu wagen. Und doch schien man es für ganz selbstverständlich zu halten, daß jeder Angekommene diese ihn ganz unvermeidlich packende Angst zu überwinden habe. Es war dafür gesorgt, daß kein am Eingang Stehengebliebener den Nachfolgenden diese seine Bangigkeit verraten konnte. Es gab hier schnellbereite Wesen, welche ihn sofort wegzuschaffen hatten. Sie standen zu beiden Seiten des Thores, um, hinter der Mauer versteckt, bei jeder neuen Ankunft als vorzüglich auf den Mann dressierte Kameele und Esel schnell herbeizueilen, damit niemand Zeit finde, bedenklich zu werden. Auch als ich erschien, rührten sie augenblicklich die Beine. Da aber sahen sie mein Pferd. Das war genug für sie, mir fern zu bleiben. Wie bei den Menschen alles Unedle von dem Edlen abgestoßen wird, so auch hier bei diesen Tieren. Ich nahm mir Zeit, sie zu betrachten. Die Esel waren alle von tiefdunkelster Farbe, klein, fast winzig, doch mit so hochgehendem Sattelgestell, daß der Hinaufgekletterte sich wohl sehr erhaben vorkommen konnte. Anstatt des gebräuchlichen Riemenzeuges gab es nur eine kurze Aufsatzleine, welche das Maul des Esels so in die Höhe zog, daß die Augen nichts mehr von der Erde, sondern nur noch den Himmel sehen konnten. Das war so tierquälerisch, daß ich den Kopf über den Unverstand schütteln mußte, der zu dem zwange, zu allem immer nur »Ja« sagen zu müssen, auch noch diese »Köpfe-hoch-Dressur« zu fügen weiß! Aber dieses Zuviel für das Tier hatte man durch ein Zuwenig für den Reiter ausgleichen zu müssen gemeint: Es gab für ihn keinen Zügel, um den Esel zu lenken. Er mußte einfach dorthin, wohin der letztere abgerichtet worden war.«

Der Ustad hatte während dieser Beschreibung mit gebeugtem Kopfe nur in sich hineingeschaut. Jetzt sah er mich an und fragte:

»Hast du mich verstanden, Effendi?«

»Ja,« nickte ich.

»Willst du etwas dazu bemerken?«

»Jetzt nicht, sondern später, wenn du fertig bist. Ich könnte ja nicht ganz und voll antworten, wenn ich dich nur halb sprechen ließe. Also bitte, weiter!«

»Ja weiter: die Kamele! Du kennst die edlen, herrlichen Bischarihn-Hedschihn, welche für Geld fast nie zu haben sind. Ihre Vornehmheit wird durch Stammbäume nachgewiesen. Du kennst auch das unvergleichlich nützliche bucharische oder turkistanische Kamel, ohne welches es in jenen Gegenden der Erde weder Leben noch Bewegung geben könnte. Doch kennst du auch jene tief verkommene Art des Kameles, welche bei euch in ungesunden, lichtlosen Ställen gezogen wird, um in Gesellschaft von Bären, Stachelschweinen und Murmeltieren dressierte Affen durch die Welt zu tragen? Als ich noch Knabe war, fand ich sie sehr belustigend. Seitdem ich aber edle Rasse kenne, thut mir der Anblick solcher Tiere wehe. Man sagt, daß diese Zucht vorzugsweise von Italien ausgehe. Wenigstens pflegen die Führer solcher Sehenswürdigkeiten, welche fast immer Virtuosen auf der Sackpfeife sind, nach welcher Bär und Affe tanzen müssen, meist italienischen Geblütes zu sein. Nun denke dir ein solches, im tiefsten Schmutze geborenes und mit der Peitsche erzogenes Kamel, mit Dornen und Disteln gefüttert und mit schmutzigem Wasser getränkt, nie vom Ungeziefer gereinigt, ein vom Hunger und Elend gefügig gemachtes Skelett mit haarlos geschundener Haut und wundem Gehufe, so hast du ein Bild der Kamele, die hier in dem Himmelreich standen, von fettreichen Pächtern entmagert, für die sie die Qualen zu dulden und sich schweigend zu opfern hatten! Ihre tiefhängenden Köpfe waren mit Doppelstricken an beide Kniee gefesselt, so daß sie nie den Himmel, sondern nur die Erde in den Augen hatten. Zum Kniebeugen reichten diese Stricke aus, doch nicht dazu, das Haupt emporzuheben. Und einen weiten, freien Schritt zu thun, auch das litt diese ihre Fessel nicht. Sie konnten nur behutsam vorwärtsschleichen und hatten nichts zu thun als das, was die Dressur befahl. An ihren Mäulern hingen Lippenkörbe, damit sie gegen Züchtigungen sich ja nicht wehren könnten und ja nicht von den giftigen Kräutern fräßen, an denen zwar sogar Kameele sterben, die aber für die Zwecke solcher Paradiese besonders wertvoll sind. Die Sättel waren hohe Throngestelle, mit farbenreichem Teppichwerk belegt, mit Fransen- und mit Federschmuck behangen, so daß der Reiter, falls es ihm gelang, sich auf der stolzen Höhe festzusetzen, und wenn er jene Phantasie besaß, die leidenschaftlich gern auf Höckern reitet, sich leicht als Allahs Liebling dünken konnte. – — – Hast du auch dieses Bild verstanden, Sihdi?«

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