Selma Lagerlöf - Unsichtbare Bande - Erzählungen
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Halfvorson konnte keinen Augenblick stillstehen. Der heftige Sturm, den er allein bemerkte, trieb ihn auf dem Verdeck hin und her. Wenn er an Peter vorbeikam, brummte er ein paar Worte, so daß dieser erfuhr, welche Pfade seine betrübten Gedanken wandelten. „Sie fanden sie auf dem Boden, halbtot – und rings um sie lauter Blut,“ sagte er einmal. Und ein andermal: „War sie nicht gut? War sie nicht schön? Wie konnte es ihr so schlecht ergehen?“ Und ein andermal: „Sie hat mich auch gut gemacht. Konnte es nicht mit ansehen, daß sie den ganzen langen Tag betrübt dasaß und mit ihren Tränen das Kassabuch ruinierte.“ – Dann kam dies: „Ein schlaues Ding übrigens. Schmeichelte sich bei mir ein. Machte es mir behaglich daheim, verschaffte mir Verkehr mit den Vornehmen. Durchschaute sie freilich, aber konnte nicht widerstehen.“ Er wanderte bis zum Vorderdeck. Als er zurückkam, sagte er: „Ich kann es nicht ertragen, daß sie sterben soll.“
Und alles das sagte er mit dieser hilflosen Stimme, die er weder dämpfen noch modulieren konnte. Peter Nord hatte die stolze Empfindung, daß ein solcher Mann wie er, der einen Königsreif um die Stirn trug, gar nicht das Recht hatte, Halfvorson zu zürnen. Dieser war ja durch sein Gebrechen von den Menschen getrennt und konnte ihre Liebe nicht erringen. Darum mußte er sie alle als Feinde behandeln. Es ging nicht an, ihn mit demselben Maßstab zu messen wie andre Menschen.
Aber dann versank Peter Nord wieder in seine Träume. Sie hatte sich also seiner alle diese Jahre erinnert, und jetzt konnte sie nicht sterben, ohne ihn gesehen zu haben. Ach, man denke, daß ein junges Mädchen alle die Jahre herumgegangen war und an ihn gedacht, ihn geliebt und vermißt hatte.
Sobald er ans Land gekommen war und das Haus des Kaufmanns erreicht hatte, wurde er zu Edith geführt, die ihn draußen in der Laube erwartete.
Der glückliche Peter Nord wurde nicht aus seinen Träumen gerissen, als er sie erblickte. Sie war ein liebliches Traumwesen, dieses Mädchen, das um die Wette mit den wurzellosen Birken, die sie umgaben, dahinwelkte. Ihre großen Augen waren dunkler und klarer geworden. Ihre Hände waren so dünn und durchsichtig, daß man fürchtete, diese vergeistigte Materie zu berühren.
Und sie liebte ihn. Natürlich mußte er sie sogleich wiederlieben, heiß, innig, glühend. Als sie sah, wie er dastand und sie anstarrte, begann sie zu lächeln, mit dem verzweifeltesten Lächeln der Welt, diesem Lächeln der Kranken, das sagt: „Sieh, so bin ich geworden. Zähle nicht auf mich. Ich kann nicht mehr schön und reizend sein. Ich muß bald sterben.“
Das rief ihn zur Wirklichkeit zurück. Er sah, daß er es nicht mit einem Traumbilde zu tun hatte, sondern mit einer Seele, die im Entfliehen war und darum die Wände ihres Kerkers so dünn und durchsichtig gemacht hatte. Nun war es so deutlich in seinem Gesicht und in der Art, wie er Ediths Hand faßte, zu sehen, wie er mit einemmal ihre Leiden litt, wie er alles andre über dem Schmerze, daß sie sterben mußte, vergaß, daß die Kranke dasselbe Mitleid mit sich selbst fühlte und Tränen in ihre Augen traten.
O, welches Mitgefühl hatte er vom ersten Augenblick an für sie. Er begriff gleich, daß sie ihre Bewegung nicht zeigen wollte. Natürlich war es ergreifend für sie, ihn, den sie so lange entbehrt hatte, wiederzusehen. Aber nur ihre Schwäche war daran schuld, daß sie sich jetzt verriet. Sie wollte natürlich nicht, daß er es bemerkte. Und darum brachte er ein unverfängliches Gesprächsthema aufs Tapet.
„Wissen Sie, wie es meinen weißen Mäusen ergangen ist?“ fragte er.
Sie sah bewundernd zu ihm auf. Es war, als wollte er ihr den Weg ebnen. „Ich habe sie in den Laden gelassen,“ sagte sie, „sie haben sich gut gehalten.“
„Ach nein, wirklich! Sind noch welche von ihnen da?“
„Halfvorson sagt, daß er Peter Nords Mäuse niemals loswerden kann. Sie haben Sie gerächt, verstehen Sie?“ sagte sie bedeutungsvoll.
„Es war eine ausgezeichnete Rasse,“ antwortete Peter Nord stolz.
Das Gespräch stockte einen Augenblick. Edith schloß die Augen, wie um zu ruhen, und er schwieg ehrfurchtsvoll. Seine letzte Antwort verstand sie nicht. Er hatte gar nichts auf ihre Bemerkung von der Rache erwidert. Als er angefangen hatte, von den Mäusen zu sprechen, hatte sie geglaubt, er verstünde, was sie damit sagen wolle.
Sie wußte ja, daß er vor ein paar Wochen hergekommen war, um sich zu rächen. Der arme Peter Nord! Oftmals hatte sie gedacht, wie es ihm wohl ergehen mochte. So manche Nacht war das Heulen des erschreckten Jungen in ihren Träumen ertönt. Zum Teil um seinetwillen, um nie mehr eine solche Nacht zu erleben, hatte sie angefangen, ihren Onkel zu bessern, hatte das Haus zu einem Heim für ihn gemacht, hatte den Einsamen es schätzen gelehrt, einen teilnehmenden Freund in seiner Nähe zu haben. Jetzt war ihr Schicksal wieder mit Peter Nord verknüpft. Sein Rachezug hatte sie zu Tode erschreckt. Als sie sich nach dem schweren Anfall ein wenig erholt hatte, hatte sie Halfvorson gebeten, ihn auszukundschaften.
Und nun saß Peter Nord da und glaubte, daß sie ihn aus Liebe gerufen habe. Er konnte ja nicht wissen, daß sie ihn für rachsüchtig, roh und verkommen hielt, für einen Trinker und Raufbold. Er, der seinen Kameraden im Arbeiterviertel ein leuchtendes Vorbild war, konnte nicht ahnen, daß sie ihn herbeschieden hatte, um ihm Tugend und gute Sitte zu predigen, um, wenn nichts andres half, ihm zu sagen: „Sieh mich an, Peter Nord! Dein Unverstand, deine Rachgier ist die Ursache meines Todes. Denke daran und beginne ein andres Leben.“
Er war voll Lebenslust und Träumerei gekommen, um das Fest der Liebe zu feiern, und sie lag da und dachte daran, ihn in die schwarzen Tiefen der Reue zu versenken.
Aber es mußte ihr wohl etwas von dem Glanz des Königsreifens entgegenstrahlen und sie nachdenklich stimmen, so daß sie beschloß, ihn zuerst ins Verhör zu nehmen.
„Aber Peter Nord, waren Sie wirklich mit diesen drei furchtbaren Kerlen da?“
Er errötete und sah zu Boden. Dann mußte er ihr die ganze Geschichte von dem Rachezug mit all seiner Schmach erzählen. Fürs erste, wie unmännlich lange er gezögert hatte, sich Gerechtigkeit zu verschaffen, und wie er nur gezwungen gegangen war, und wie er dann anstatt selbst zu schlagen, geprügelt und gepeitscht worden war. Er wagte nicht aufzusehen, während er sprach; er wagte nicht zu hoffen, selbst von diesen milden Augen mit Nachsicht beurteilt zu werden. Wie er dasaß, fühlte er, daß er sich all des Glanzes entkleidete, mit dem sie ihn in ihren Träumen umgeben haben mußte.
„Aber Peter Nord, wie wäre es denn gegangen, wenn Sie Halfvorson angetroffen hätten?“ fragte Edith, als er zu Ende gesprochen hatte.
Er ließ den Kopf immer tiefer hängen. „Ich sah ihn ja ohnehin,“ sagte er. „Er war gar nicht verreist. Er arbeitete in seinem Garten vor dem Stadttor. Der Junge im Laden hatte mir alles erzählt.“
„Nun, warum haben Sie sich dann nicht gerächt?“ fragte Edith.
Nichts sollte ihm erspart bleiben. Aber er fühlte, daß ihre Blicke sich forschend auf ihn hefteten, und er begann gehorsam: „Als die Männer sich auf einem Abhang schlafen gelegt hatten, ging ich und suchte Halfvorson auf, denn ich wollte ihn allein für mich haben. Er ging da herum und richtete Stäbchen in einem Erbsenbeet auf. Es mußte am Tage vorher einen Platzregen gegeben haben, denn die Erbsen waren zu Boden gefallen, einige Blätter waren ganz zerfetzt, andre voll Erde. Es sah aus wie ein Krankenhaus. Und Halfvorson war der Doktor. Er richtete sie so zart in die Höhe, streifte die Erde ab und half den armen, kleinen Dingern die Stäbchen umfassen. Ich stand da und sah zu. Er hörte mich ja nicht und er hatte keine Zeit aufzublicken. Ich versuchte zornig zu bleiben, aber was sollte ich tun? Ich konnte doch nicht auf ihn losstürzen, solange er mit den Erbsen beschäftigt war. Meine Zeit kommt wohl noch, dachte ich.
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