Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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«Ich habe keine Angst«, erklärte ich trotzig.

«Ach!? Auch nicht davor, ich könnte doch noch mein Kleid ausziehen?«

Richtig, ich hatte nicht vermeiden können, während des Tages des öfteren daran zu denken. Mich zu fragen, was das sei, was sich unter ihrem Kleid verbarg. Denn die pure Scham ob der eigenen Nacktheit konnte es kaum sein. Hing es mit einer Operation zusammen? Einer fehlenden Brust? War es eine Hautkrankheit, die sich auf den Rumpf beschränkte? Brandwunden? Eine obskure Tätowierung? Narben? Schlimme Narben?

Neugierig war ich schon, sagte aber, daß meine Liebe zu ihr ganz sicher nicht davon abhänge, welches Geheimnis sich unter ihrem Kostüm befinde.

«Erstaunlich«, fand sie,»wie oft Sie, seitdem wir uns kennen, das Wort Liebe verwendet haben. Ist das immer so bei Ihnen?«

«Absolut nein! Ich kann mich gar nicht erinnern, es vorher überhaupt mal … weiß auch nicht … vielleicht hab ich es mir ein Leben lang nur für Sie aufgespart.«

Ja, natürlich, das klang melodramatisch, aber ich meinte es, wie ich es sagte. Ich war vernarrt in diese Konstellation, diesen speziellen Stand der Gestirne. Vernarrt in die Ausschließlichkeit, in das Gefühl, ein Höhepunkt geschehe, der in keiner Weise wiederholt werden könne. Was ja eigentlich deprimierend war, sich einen beträchtlichen Rest von Leben vorzustellen, der nichts Vergleichbares würde bieten können. Viel Kraft, wenig Ziel. Nach dem Gipfel nur noch der Abstieg. Noch dazu angesichts der eigenen Sechsundzwanzigjährigkeit. Doch diese radikale Einsicht betörte mich auch. Und vor allem natürlich die Frau, die sie ausgelöst hatte.

Daß dies allerdings unsere letzte Nacht sein sollte, empfand ich dann doch als ein Zuviel des Dramatischen.

Was aber, wenn doch?

Ich schaute auf meine Uhr.

«Haben Sie noch was vor?«fragte Lana.

Ich beugte mich vor und küßte sie.

Wenig später lagen wir im Bett. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, daß sie nun doch ihr Kleid ausziehen, mich auf diese Weise prüfen, mich möglicherweise schockieren wollte. Aber Lana behielt auch in dieser Nacht ihr geriffeltes Wollkostüm an. Und bei aller Neugierde entsprach es so viel mehr der wahren Liebe, nicht eingeweiht zu werden. Mittels des Ungeschauten verbunden zu sein. Wie man sagen kann, der Mensch bestehe aus Teilchen, die er gar nicht sieht.

Auch ist es unmöglich, den Sex, dem wir uns in dieser Nacht zweimal hingaben, näher zu beschreiben. Nicht, weil ich das Geschehene vergaß, überhaupt nicht, eher blieb mir jede Faser davon in Erinnerung, die textilen Fasern und auch die anderen. Aber leider ist es so, daß mir die Begriffe für diesen Sex fehlen. Alle Begriffe, die ich kenne, klingen derb oder lächerlich. Und neue, eigene würde keiner verstehen.

Als ich am Morgen erwachte, die Augen noch geschlossen, spürte ich ihre Lippen auf meiner Wange. Ich brauchte eine Weile, bis ich meine Augen aufbekam. Wie bei einem Klettverschluß. Als es endlich gelang, sah ich, daß Lana bereits im Türrahmen stand. Sie drehte sich noch einmal um und wünschte mir eine gute Reise. Ich richtete mich auf und meinte:»Bleiben Sie, bitte!«

«Tut mir leid, auf mich warten ein paar Kopfverletzungen.«

«Ich bin auch verletzt«, sagte ich.

Sie schenkte mir einen Augenaufschlag, so, wie ein Fächer die Luft antreibt und mit leichter Verzögerung einen vom Plafond hängenden Faden bewegt. Ja, als der Luftstrom ihres Augenaufschlags mich erzittern ließ, ganz leicht, ein Faden meiner selbst, war Lana bereits gegangen.

6

Japan lief bestens. Ich konnte mit diesen Leuten ganz gut, mit ihrer Oberflächlichkeit, die man gerne als die pure Form auffaßt. Dieses ganze Haiku- und Ikebana-Theater, auf das die Europäer so abfahren, weil das alles so bedeutend wirkt, bedeutend, aber frei von Anstrengung. Darin besteht die Verlockung: genial zu sein in drei Sätzen. Genau genommen: faul zu sein und genial. Ich weiß schon, den Japanern wird eher der Fleiß als die Faulheit zugestanden und daß sie genau in diesem Punkt den Deutschen so ähnlich seien. Aber bei ihnen kommt das eben irgendwie künstlerischer und weniger mühevoll daher. Als schwebten sie beim Fleißigsein. Vor allem aber begeistert uns, wie sie die Leere handhaben. Indem sie so tun, als wäre was, wo nichts ist.

Ich saß jetzt in der First-Class-Lounge der Fluggesellschaft, ein Glas Eistee in der Hand, dessen kühle Fläche ich an meine erhitzten Wangen hielt, und war ganz zufrieden mit mir. Die Leute in Köln hatten mir bereits signalisiert, meine» japanische Leistung «zu würdigen und über meinen» Tainaner Fauxpas «den Mantel des Schweigens breiten zu wollen. Fauxpas darum, weil der siebzehn Meter lange Pottwal ja nicht etwa vom Himmel gefallen war, wie manchmal Frösche und Kröten vom Himmel fallen, sondern recht ordnungsgemäß um die Ecke gebogen war, auf diesem Laster, auf dieser Straße. Als er explodierte, hätte ich noch im Bett liegen müssen, schlafend, fickend, egal, zwischen Bettlaken statt auf der Straße. Nicht zu vergessen, ich war der einzige Passant, der ernsthaft verletzt worden war. Geradezu peinlich. Eine Lächerlichkeit, auf diese Weise zu Schaden zu kommen. Weyland-Mitarbeiter erkrankten oder starben im Zuge von Überanstrengung, erlagen Infarkten, waren in einigen Ländern Ziel von Anschlägen, ja, selbst eine Überdosis Kokain besaß bedeutend mehr Charme, als vom Gedärm eines Wals ins Koma versetzt zu werden. Das war, wie an einem Schnupfen zu krepieren. Aber einem Schnupfen, den man sich nicht im Hochgebirge, sondern bei einem Kindergeburtstag geholt hat.

Ebendarum hatte ich mich besonders ins Zeug legen müssen, um bei den Japanern nicht als Trottel dazustehen. Das waren immerhin Leute, die Wale töteten und nicht umgekehrt.

Sodann der Rückflug: Tokio — Taipeh . Ein Nachmittagsflug, der sich dank einiger Verspätung in einen Abendflug verwandelt hatte. Wobei man immerhin die Zeit um eine Stunde überholen würde.

Aber was nützt eine Stunde, wenn das Wetter sich als ungnädig erweist? — Einmal über dem Meer, wurde es unruhig.

Nicht, daß ich bislang unter Flugangst gelitten hatte. Allerdings war ich zuvor auch noch nie in dieser heftigen Weise verliebt gewesen. Manches kommt. Und manches kommt geballt.

Es heißt allgemein, Piloten würden Gewitter umfliegen. Heißt es. Nun, der unsere steuerte mitten hinein. Man konnte es durch die Scheiben deutlich sehen. Der Himmel voll von schwarzen Wolkentürmen, in denen Blitze zuckten und für kurze Momente grelles Licht jede Wölbung sichtbar werden ließ.

Der Kapitän meldete sich auf japanisch, dann auf englisch, was ich erst merkte, als er fast zu Ende gesprochen hatte. Mein Sitznachbar war da etwas aufmerksamer gewesen und erklärte mir, der Pilot habe soeben bekanntgegeben, es bestehe leider kein Raum, dem Gewitter auszuweichen.

«Kein Raum!?«fuhr ich hoch.»Meine Güte, fliegen wir denn durch ein Wohnzimmer?«

«Muß ein großes Gewitter sein, eine hohe und breite Front.«

«Wir sollten umdrehen«, fand ich.

«Ihr erstes Gewitter?«fragte er, der Mann am Fenster. Siebzigjährig vielleicht. Mit einem Gesicht, als sei er seit zwanzig Jahren durchgehend braungebrannt. Ein Mann, der zu denen gehörte, die schon überall gewesen waren und fast schon alles gesehen hatten und jetzt noch den Rest ihres Lebens im Flugzeug unterwegs waren, um die allerletzten Dschungel, Wüsten und Bordelle dieser Erde aufzusuchen.

«Nein, nicht mein erstes Gewitter«, antwortete ich,»aber das erste, an dessen Erforschung ich mich beteiligen soll. Worauf ich gerne verzichten würde.«

«Im Grunde sind die Blitze kein Problem«, sagte er, auf das Prinzip des Faradayschen Käfigs anspielend.»Dumm ist nur, wenn dabei die Antennen draufgehen und die Navigation versagt. Aber statistisch gesehen, gibt es keinen Grund, jetzt nervös …«

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