Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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«Ich würde mich trotzdem freuen, wenn Sie kommen könnten. Übers Wochenende oder auch länger, ganz wie Sie mögen.«

«Ich muß arbeiten und das Kind in die Schule gehen.«

«Ich kann Sie nur bitten«, sagte Mercedes, der übrigens weder Tiroler noch Österreicher war, sondern aus dem Norden Deutschlands stammte. Während es sich bei seiner Frau, der Pianistin, um eine Italienerin handelte: Clara Foresta. Ich hatte sie gegoogelt — das tat man heutzutage mit der gleichen Unverschämtheit, mit der man an fremder Unterwäsche schnüffelte — und festgestellt, daß sie in den Sechzigern und Siebzigern durchaus berühmt gewesen war, dann aber in Vergessenheit geriet. Einige Kritiker hatten sie mit dem frühen Glenn Gould verglichen. Wie dieser war sie vor allem durch ihre Interpretationen Bachs aufgefallen, hatte sich daneben aber auch den Kompositionen eines Tonkünstlers gewidmet, von dem nicht klar gewesen war, ob er tatsächlich gelebt hatte oder von ihr erfunden worden war. Diese Geschichte hatte sie in Verruf gebracht — der Verdacht, eine Fälschung begangen zu haben — und letztendlich auch ihre Karriere ruiniert. Heutzutage kannte kaum noch jemand ihren Namen. Sowenig wie den Namen des Komponisten, den sie entdeckt oder erfunden hatte.

Nun gut, allein diese Person kennenzulernen hätte als Grund für eine Reise genügt.

«Weiß Ihre Frau von Astri?«fragte ich.

«Um Gottes willen, nein!«rief Mercedes aus und fragte:»Werden Sie kommen?«

Ich sagte ihm, ich wolle es mir überlegen.

Er darauf:»Wir müssen feststellen, was Ihre Schwester vorhat.«

«Meine Güte, sie ist tot.«

«Mir kommt sie sehr lebendig vor«, sagte Mercedes.»Und im übrigen ist sie absolut talentiert.«

«Sie meinen im Messerwerfen?«

«Ja.«

Ich versprach, mich zu melden, sobald ich eine Entscheidung getroffen hatte.

Am Abend diskutierte ich die Sache mit Kerstin, die Einladung, nicht den Umstand, daß es um Astri und ihre» Lebendigkeit «in den Träumen des Herrn Mercedes ging.

Kerstin war sehr dafür, die Reise zu machen. Diesmal ohne Auto, uns auf die Bahn verlassend.

«Du nimmst dir ein paar Tage frei«, sagte sie,»und wir fahren schon Donnerstag und kommen Montag zurück.«

«Da müßte ich Simon für drei Tage von der Schule befreien lassen.«

«Na und? Davon wird die Schule nicht umkommen und der Simon auch nicht.«

Nun, eine Menge Schüler hätte das sofort doppelt und dreifach unterschrieben. Ich konnte mir sogar eine kleine Lüge ausdenken, ohne daß später die Gefahr bestand, daß Simon sich und mich verriet. Verstand ihn ja keiner.

Allerdings würde sich erst die nächste Woche ausgehen, einerseits wegen meines Dienstplans und andererseits, weil Simon vorher noch an einem Kletterwettbewerb teilnahm.

In welchem er sodann in einer Weise brillierte, die ohne Hysterie auskam, obgleich der Wettbewerb an sich voll von Hysterie war, angefangen beim Moderator, der unter Drogen schien und in sein Mikro brüllte, als wäre dieses sein größter Feind. Simon und Mick, sein Trainer, blieben hingegen ruhig und gelassen. Simon kletterte auf und davon. Und als man ihn interviewte, sagte er:»Gleifax — dr!«Alle nickten.

Wenige Tage nach Simons Triumph brachen wir zu unserer zweiten Reise nach Tirol auf. Wir hatten ein Abteil für uns, und ich war sehr froh, diesen Zug nicht selbst steuern zu müssen.

28

Kerstin saß mir und Simon gegenüber, hatte Kopfhörer in den Ohren und Musik im Kopf und beide Augen geschlossen. Offen hingegen war das Auge, das Simon soeben zeichnend zu Papier brachte. Der Junge versetzte mich immer wieder in Staunen. Ich sah ihm zu, wie er da mit feinem Strich ein neues Bild auf seinem Block entstehen ließ. Und zum zweiten Mal ein gegenständliches, auch wenn die anfängliche Schraffur etwas Abstraktes nahelegte. Aber im Detail war eben so gut wie alles abstrakt: das Deckblatt eines Käfers genauso wie der winzige Ausschnitt eines Computerbildschirms, der Seifenschaum genauso wie ein gedruckter Buchstabe. Ging man nahe genug an einen Buchstaben heran, blieb nur ein schwarzes Tableau von einiger Tiefenwirkung übrig — ein Abgrund.

Im Falle von Simons Zeichnung erwies sich die anfänglich so ungegenständliche Struktur als eine Anordnung von Federn. Federn, die zu einer Ente gehörten. Ja, das, was hier auf dem Blatt Papier nach und nach zu einer bestens vertrauten Kreatur anwuchs, war eine Stockente. Und ganz zum Schluß erhielt dieses im Profil dargestellte und gegen den Westen des Papiers ausgerichtete Tier eben ein Auge, ein offenes, sein linkes.

Nicht, daß Simon dabeigewesen war, als ich die Ente gerettet hatte. Er hatte dieses Tier nie gesehen, nicht vor und nicht nach dem Unfall. Allerdings hatte ich am Abend der Rettung Kerstin davon erzählt, und da war auch Simon dabeigewesen. Klar, er kannte diese Tiere aus der Schule und aus der Natur — dort, wo die Stadt Natur war. Das Wort» Ente «war ihm freilich noch nie über die Lippen gekommen. Die Zeichnung jedoch war so perfekt wie jene, die er oben am Astri-Berg geschaffen hatte.

Worauf ich nun wirklich keine Antwort geben konnte, war die Frage, ob es sich bei der von Simon so fein ausgearbeiteten Ente um eine bestimmte handelte. Diese Tiere sehen sich schon sehr ähnlich, sind lange nicht so unterschiedlich wie jene Verwandten, die in Entenhausen eine von Fortpflanzung und Alterung freie Existenz führen.

Das war übrigens mein erster Verdacht, daß Simon diese Ente nur darum gezeichnet hatte, um damit auf das Vorbild des von ihm so geliebten Donald Duck zu verweisen.

Andererseits …

Ich tippte auf den Rand der Zeichnung und fragte ihn:»Ist das etwa Einauge? «

Er hätte nicken oder den Kopf schütteln können. Tat er aber nicht, sondern setzte letzte kleine Punkte in das glänzende Auge des Erpels.

Ich überlegte, daß, obgleich man auf diesem Blatt Papier nur die linke Flanke und die linke Gesichtshälfte des Tiers erkennen konnte, dennoch auch die andere Seite existierte. So ist das nämlich immer bei der Kunst. Wenn wir von Goyas nackter Maja nur die Vorderseite sehen — ihre Scham, ihren Nabel, ihre Brüste, ihr Gesicht — , so bedeutet das nicht, sie würde keinen Rücken haben. Eine Maja ohne Rücken, das wäre ja völliger Unsinn, oder?

Und so war — ungesehen, aber doch — natürlich auch eine rechte Seite dieser Ente vorhanden. Und damit auch ein rechtes Auge. Eines, das entweder geschlossen oder offen war. Was ich niemals erfahren würde.

So wie es Schrödingers Katze gab, gab es eben auch Simons Ente .

Es war vereinbart worden, daß wir in St. Jodok den Zug verließen. Dort würde Mercedes auf uns warten und uns zu seinem Haus chauffieren.

«Was denkst du«, fragte Kerstin,»was unser Herr Mercedes für einen Wagen fährt?«

Ich lachte. Das war eine wahrlich nette Vorstellung, der Messerwerfer würde jenen besternten Wagen gleichen Namens fahren. Ein Mercedes in einem Mercedes.

Es war dann aber ein japanisches Auto, mit dem unser Gastgeber uns abholte. Er begrüßte Kerstin und Simon mit einer Umarmung, mir reichte er die Hand. Ich wunderte mich ein wenig über die Intimität zwischen ihm und Kerstin. Mir war nicht aufgefallen, daß sie oben am Astri-Berg viel miteinander geredet hätten. Na gut, der Mann war sechsundsiebzig, da durfte er auch Frauen umarmen, mit denen er noch nicht soviel geplaudert hatte.

Das Wetter war traumhaft wie damals, als wir das letzte Mal hier gewesen waren. Aber das Licht hatte sich ein klein wenig verändert. Man konnte ruhig sagen: Es war älter geworden. Nicht schwächer, aber milder, was ein Unterschied ist, schwächer wird man gegen seinen Willen, milder wird man absichtlich. Ein absichtsvoll mildes Licht.

Es gibt wenige sechs Kilometer auf der Welt, die so ruhig und sanft anmuten wie dieses Valsertal, ohne darum gleich Teil einer Wüste oder eines Ozeans zu sein. Ungefähr in der Mitte dieser Landschaft bogen wir rechts von der Hauptstraße ab und gelangten auf einer schmalen Zufahrt zu einem ehemaligen Gehöft, welches vor dem Hintergrund des aufsteigenden Waldes wie eine rechteckige Faust in der Erde steckte. Nein, es waren zwei Fäuste, weil ja der angrenzende Stall ebenso wuchtig und fast gleich groß wie das Hauptgebäude war. Eine dunkle Faust, der Stall, während das Wohnhaus einen hellen Anstrich besaß, mit kleinen, grün gerahmten Fenstern und über der Eingangstür eine Nische, in der eine bemalte Statuette stand.

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