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Генрих Бёлль: Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

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Генрих Бёлль Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет: краткое содержание, описание и аннотация

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В книге предлагается произведение Г.Белля "Хлеб ранних лет", адаптированное (без упрощения текста оригинала) по методу Ильи Франка. Уникальность метода заключается в том, что запоминание слов и выражений происходит за счет их повторяемости, без заучивания и необходимости использовать словарь. Пособие способствует эффективному освоению языка, может служить дополнением к учебникам по грамматике или к основным занятиям. Предназначено для студентов, для изучающих немецкий язык самостоятельно, а также для всех интересующихся немецкой культурой.

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2          Damals dauerte es einige Sekunden (тогда это продолжалось несколько секунд), bis wir uns gefasst hatten (пока мы не взяли себя в руки; sich fassen) und nach Hause gingen, ich mit der leeren Aktentasche, deren Leder so schlaff wie das eines Einkaufbeutels war (кожа которого была такой провисшей, как /кожа/ сумки для покупок; der Einkauf — покупка, der Beutel — сумка). Vaters Gesicht war nicht anders als sonst (лицо отца не отличалось от обычного, прежнего: «не было другим, чем обычно, чем прежде»): stolz und heiter (гордое и весёлое). Er sagte: „Ich habe seinem Sohn gestern eine Fünf geben müssen (мне пришлось его сыну вчера поставить пятёрку /низшую оценку/)."




1          Einmal versuchte ich, ein gestempeltes Zeugnisformular, das auf dem Tisch des Lehrerzimmers lag, einzustecken, aber das Formular war so feierlich steif und raschelte so sehr, als ich es zusammenfalten und unters Hemdschieben wollte, dass Vater, der an einem Schrank stand, sich umwandte, es mir zornig aus der Hand nahm und auf den Tisch zurückwarf. Er versuchte nicht, es zu glätten, schimpfte auch nicht mit mir, aber von da an musste ich immer draußen im Flur auf ihn warten, allein mit Scharnhorsts blutrotem Kragen und allein mit der Röte von Iphigenies Lippen, deren Bild neben der Oberprima hing, und es blieb mir nichts, als die dunkelgraue Dunkelheit im Flur und hin und wieder ein Blick durch den Spion in die Oberprima. Aber auch der Spion gab nur den Blick in dunkelgraue Dunkelheit frei. Einmal fand ich ein Herz-As auf dem frisch geölten Boden: das Rot war dasselbe wie von Iphigenies Lippen und Scharnhorsts Kragen, und durch den Geruch des frischen Öls hindurch roch ich den der Schulspeisung. Vor den Klassenzimmern sah ich deutlich die kreisrunden Spuren der heißen Kanister im Linoleum, und dieser Suppengeruch, der Gedanke an den Kanister, der am Montagmittag vor unserer Klasse stehen würde, weckte meinen Hunger, den das Rot aus Scharnhorsts Kragen, das Rot von Iphigenies Lippen und das Rot des Herz-As nicht zu stillen vermochten. Wenn wir auf dem Heimweg waren, bat ich Vater, doch bei Fundahl, dem Bäckermeister, eben hineinzusehen, guten Abend zu sagen und beiläufig nach einem Brot zu fragen oder nach einem Rest des dunkelgrauen Kuchens, dessen Marmeladeschicht so rot war wie Scharnhorsts Kragen. Ich sprach Vater, während wir durch die stillen, dunklen Straßen nach Hause gingen, den ganzen Dialog vor, den er mit Fundahl führen sollte — um unserem Besuch den Schein der Zufälligkeit zu geben. Ich wunderte mich selbst über meine Erfindungsgabe, und je näher wir Fundahls Laden kamen, um so dringender wurden meine Vorstellungen, um so besserwurde der imaginäre Dialog, den Vater mit Fundahl hätte führen sollen. Vater schüttelte heftig den Kopf, weil Fundahls Sohn in seiner Klasse und ein schlechter Schüler war, aber wenn wir Fundahls Haus erreicht hatten, blieb er stehen, zögernd. Ich wusste, wie schwer es für ihn war, bohrte aber weiter, und jedesmal machte Vater eine so eckige Wendung, wie sie Soldaten in den Lustspielfilmen machen, trat in die Tür und klingelte bei Fundahls: Sonntagabend um zehn, und es spielte sich immer wieder dieselbe stumme Szene ab: irgend jemand öffnete, aber niemals Fundahl selbst, und Vater war zu verlegen und zu erregt, um auch nur guten Abend zu sagen, und Fundahls Sohn, seine Tochter oder seine Frau, wer immer auch in der Tür stand, rief nach rückwärts in den dunklen Flur: „Vater, der Herr Studienrat." Und Vater wartete stumm, während ich hinter ihm stehen blieb und die Gerüche des Fundahlschen Abendessens registrierte: es roch nach Braten oder geschmortem Speck, und wenn die Tür zum Keller offenstand, roch ich den Brotgeruch. Dann erschien Fundahl, er ging in den Laden, brachte ein Brot, das er nicht einwickelte, hielt es Vater hin, und Vater nahm es, ohne etwas zu sagen. Beim erstenmal hatten wir weder Aktentasche noch Papier bei uns, und Vater trug das Brot unter dem Arm nach Hause, während ich stumm neben ihm her ging und seinen Gesichtsausdruck beobachtete: es war immer ein heiteres, stolzes Gesicht, und es war nichts davon zu sehen, wie schwer es ihm geworden war. Als ich ihm das Brot abnehmen wollte, um es zu tragen, schüttelte er freundlich den Kopf, und später, wenn wir wieder sonntags abends an den Bahnhof gingen, um die Post für Mutter in den Zug zu werfen, sorgte ich immer dafür, dass wir eine Aktentasche mithatten. Es kamen Monate, in denen ichmich schon dienstags auf dieses Extrabrot zu freuen anfing, bis an einem Sonntag plötzlich Fundahl selbst uns die Tür öffnete, und ich sah seinem Gesicht gleich an, dass wir kein Brot bekommen würden: die großen dunklen Augen waren hart, das schwere Kinn wie das einer Denkmalsfigur, und er bewegte die Lippen kaum, als er sagte: „Ich kann Brot nur auf Marken abgeben und auch auf Marken nicht am Sonntagabend." Er schlug uns die Tür vor der Nase zu, dieselbe Tür, die heute der Eingang zu seinem Café ist, in dem der örtliche Jazzklub tagt. Ich hatte das blutrote Plakat gesehen: strahlende Neger, die ihre Lippen auf die goldenen Mundstücke von Trompeten pressen.

2          Damals dauerte es einige Sekunden, bis wir uns gefasst hatten und nach Hause gingen, ich mit der leeren Aktentasche, deren Leder so schlaff wie das eines Einkaufbeutels war. Vaters Gesicht war nicht anders als sonst: stolz und heiter. Er sagte: „Ich habe seinem Sohn gestern eine Fünf geben müssen."




1          Ich hörte meine Wirtin in der Küche Kaffee mahlen (я слышал, как моя хозяйка мелет кофе; der Kaffe), hörte die leisen und freundlichen Ermahnungen (слышал тихие и дружелюбные наставления), die sie ihrer kleinen Tochter gab (которые она давала своей маленькой дочке; geben-gab-gegeben) — und ich hatte immer noch Lust (а я всё ещё хотел; Lust haben), ins Bett zurückzugehen (вернуться в кровать) und die Decke über den Kopf zu ziehen (и натянуть одеяло на голову): noch entsann ich mich (я ещё помнил; sich entsinnen, sinnen-sann-gesonnen — размышлять), wie schön es gewesen war (как было прекрасно): im Lehrlingsheim hatte ich es so gut verstanden (в общежитии я это так хорошо понимал; verstehen), meinen Mund elend zu verziehen (жалко скривить свой рот), dass der Heimleiter (чтобы комендант общежития; der Leiter — руководитель), Kaplan Derichs (капеллан Дерикс), mir Tee und einen Wärmebeutel ans Bett bringen ließ (велел принести мне в кровать чай и грелку: «тёплый мешок»; lassen-ließ-gelassen; der Tee), und ich fiel, wenn die anderen zum Frühstück hinuntergegangen waren, in den Schlaf zurück (и я падал обратно = снова проваливался в сон, когда другие спускались к завтраку; zurückfallen, fallen-fiel-gefallen — падать; hinuntergehen) und wurde erst wach (и просыпался только), wenn gegen elf die Reinemachefrau kam (когда к одиннадцати приходила уборщица; rein — чистый), um den Schlafsaal aufzuräumen (чтобы убрать спальню: «спальный зал»). Sie hieß Wietzel (её звали Витцель; heißen-hieß-geheißen), und ich hatte Angst vor ihrem harten, blauen Blick (и я боялся её сурового синего взгляда = взгляда голубых глаз; Angst haben — бояться, die Angst — страх), Angst vor der Rechtschaffenheit dieser starken Hände (боялся порядочности этих сильных рук), und während sie die Bettücher zurechtzog (и пока она расправляла простыни; zurechtziehen, ziehen-zog-gezogen — тянуть), die Decken faltete (складывала одеяла) — mein Bett meidend (обходя мою кровать) wie das Bett eines Aussätzigen (как кровать прокажённого) —, stieß sie immer wieder jene Drohung aus (она всё произносила ту угрозу; ausstoßen — испускать, stoßen-stieß-gestoßen — толкать), die mir heute noch schrecklich in den Ohren klingt (которая ещё /и/ сегодня ужасно звучит у меня в ушах): „Aus dir wird nichts — nichts wird aus dir — (из тебя ничего не будет = не получится — ничего не получится из тебя)", und ihr Mitleid (и её сострадание; das Mitleid), als dann Mutter gestorben war (когда потом умерла мать; sterben-starb-gestorben) und alle freundlich zu mir waren (и все были приветливы со мной), ihr Mitleid war mir noch schlimmer (её сострадание было мне ещё хуже = тяжелее /переносить/; schlimm — плохой). Doch als ich nach Mutters Tod wiederum den Beruf und die Lehrstelle wechselte (однако, когда я после смерти матери, снова сменил профессию и место ученика) und tagelang im Heim herumhockte (и целыми днями торчал в общежитии), bis der Kaplan eine neue Stelle für mich gefunden hatte (пока капеллан не нашёл для меня новое место) — ich schälte Kartoffeln (чистил картошку) oder stand mit einem Kehrbesen in der Hand auf den Fluren herum (или торчал = слонялся без дела с метлой в руке по коридорам; herumstehen) —, in jenen Tagen war ihr Mitleid schon wieder verschwunden (в те дни её сочувствие уже опять исчезло; verschwinden, schwinden-schwand-geschwunden — исчезать), und sooft sie mich erblickte (и всякий раз, когда она видела меня), stieß sie ihre Prophezeiung aus (изрекала она своё пророчество): „Aus dir wird nichts — nichts wird aus dir." Ich hatte Angst vor ihr wie vor einem Vogel (я боялся её, как птицы), der einen krächzend verfolgt (которая, каркая, преследует тебя; einen — Akk. von „man“), und flüchtete mich in die Küche (и убегал на кухню; sich flüchten), wo ich mich unter dem Schutz von Frau Fechter sicher wusste (где я себя уверенно чувствовал под защитой госпожи Фехтер): ich half ihr Kohl einmachen (я помогал ей консервировать = солить капусту; helfen-half-geholfen) und verdiente mir manche Extraportion Pudding (и зарабатывал себе некоторую дополнительную порцию пудинга), indem ich die Weißkohlköpfe über den großen Hobel schob (двигая: «в то время как я двигал» кочаны белой капусты по большой шинковке; schieben-schob-geschoben) und mich von der Süße der Lieder einlullen ließ (и убаюкиваясь от сладости песен; sich einlullen lassen — датьсебяубаюкать), die die Küchenmädchen sangen (которые пели поварихи; singen-sang-gesungen). Beim Singen mussten Stellen (при пении должны были места), die Frau Fechter für unsittlich hielt (которые госпожа Фехтер считала безнравственными; halten-hielt-gehalten) — Stellen wie „Und er liebte sie in der großen dunklen Nacht (места /такие,/ как «и он любил её большой = длинной тёмной ночью»)" — durch Summen übermalt werden (гудением затушевываться). Aber der Weißkohlhaufen nahm schneller ab (но груда белокачанной капусты убывала быстрее; abnehmen, nehmen-nahm-genommen — брать, schnell — быстрый), als ich gedacht hatte (чем я думал; denken-dachte-gedacht), und es blieben noch zwei fürchterliche Tage (и оставалось ещё два ужасных дня), die ich mit dem Kehrbesen in der Hand — unter Frau Wietzels Befehl zu verbringen hatte (которые я должен был провести с метлой в руке под командованием госпожи Витцель; der Befehl — приказ). Dann fand der Kaplan für mich die Stelle bei Wickweber (потом капеллан нашёл для меня место у Виквебера; finden-fand-gefunden), und nachdem ich Banklehrling, Verkäuferlehrling und Tischlerlehrling gewesen war (и после того, как я был банковским учеником, учеником продавца и учеником столяра), fing ich als Elektriker bei Wickweber an (начал я /учиться/ в качестве = на электромонтёра у Виквебера; anfangen).

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