Генрих Бёлль - Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет

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Немецкий язык с Генрихом Бёллем. Хлеб ранних лет: краткое содержание, описание и аннотация

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В книге предлагается произведение Г.Белля "Хлеб ранних лет", адаптированное (без упрощения текста оригинала) по методу Ильи Франка. Уникальность метода заключается в том, что запоминание слов и выражений происходит за счет их повторяемости, без заучивания и необходимости использовать словарь.
Пособие способствует эффективному освоению языка, может служить дополнением к учебникам по грамматике или к основным занятиям. Предназначено для студентов, для изучающих немецкий язык самостоятельно, а также для всех интересующихся немецкой культурой.

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1 „Wir waren beide sechzehn, als die Geschichte passierte", sagte ich, „wir fingen zusammen die Lehre an — aber nun bist du dreiundzwanzig, und du hast sie nicht vergessen. Komm, gib das Geld zurück, wenn es dich quält. Ich kann es ja deinem Vater schicken."

2 Ich öffnete seine Hand wieder, sie war warm und naß von Schweiß, und ich steckte die Münzen und den Schein wieder in meine Rocktasche zurück.

3 „Geh jetzt", sagte ich leise, aber er blieb stehen und sah mich an, wie er mich damals angesehen hatte, als herauskam, dass ich geklaut hatte: er hatte es nicht geglaubt und mich verteidigt mit seiner hellen, eifrigen Jungenstimme, und er war mir damals — obwohl wir auf den Monat gleichaltrig waren — vorgekommen wie ein sehr viel jüngerer Bruder, der die Prügel einsteckt, die man selbst verdient hat; der Alte hatte ihn angebrüllt und ihnzuletzt geohrfeigt, und ich hätte tausend Brote darum gegeben, wenn ich den Diebstahl nicht hätte zugeben müssen. Aber ich hatte ihn zugeben müssen; draußen auf dem Hof vor der Werkstatt, die schon im Dunkeln lag, unter der jämmerlichen 15-Watt-Birne, die lose in einer verrosteten Fassung hing und im Novemberwind schaukelte. Wolfs helle, protestierende Kinderstimme war von meinem winzigen Ja getötet worden, als der Alte mich fragte, und die beiden waren zusammen über den Hof in die Wohnung gegangen. Wolf hatte mich immer für das gehalten, was in seinem Kinderherzen ein „feiner Kerl" war, und es war schlimm für ihn gewesen, mir diesen Titel streichen zu müssen. Ich fühlte mich dumm und elend, als ich in der Straßenbahn ins Lehrlingsheim zurückfuhr: ich hatte nicht eine Sekunde lange Gewissensbisse wegen der geklauten Kochplatten, die ich gegen Brot und Zigaretten getauscht hatte; ich hatte schon angefangen, mir über die Preise Gedanken zu machen. Es hatte mir nichts daran gelegen, von Wolf für einen feinen Kerl gehalten zu werden, aber es lag mir etwas daran, von ihm nun berechtigterweise nicht dafür gehalten zu werden.

1 Am anderen Morgen hatte der Alte mich ins Büro rufen lassen (позвал меня в контору), hatte Veronika hinausgeschickt (выслал = отправил /из комнаты/ Веронику), und seine dunklen Hände hatten verlegen mit der Zigarre gespielt (его тёмные руки смущённо играли сигарой), dann hatte er — was er sonst nie tat (что он ещё никогда не делал) — seinen grünen Filzhut vom Kopf genommen (снял с головы свою зелёную фетровую шляпу) und gesagt: „Ich habe Kaplan Derichs angerufen (я звонил капеллану Дериксу) und erst jetzt erfahren (и только сейчас узнал), dass deine Mutter vor kurzem gestorben ist (что твоя мать недавно умерла). Wir wollen nie mehr davon reden (мы больше никогда не будем об этом говорить), nie mehr, hörst du (ты слышишь)? Nun geh."

2 Ich ging, und als ich in die Werkstatt zurückkam (и когда я вернулся в мастерскую; zurückkommen ), dachte ich (я подумал): Wovon nicht mehr reden (о чём больше не будем говорить)? Von Mutters Tod? Und ich hasste den Alten noch mehr als vorher (и я возненавидел старика ещё больше, чем раньше): ich kannte den Grund nicht (я не знал причины), aber ich wusste (но я знал), dass ich Grund hatte (что причина у меня есть). Seitdem war nie mehr von der Geschichte gesprochen worden (с тех пор никогда больше не говорилось о /той/ истории), nie mehr — und ich hatte nie mehr geklaut (и я никогда больше не воровал), nicht, weil ich das Klauen für unberechtigt gehalten hätte (не потому, что я считал кражу незаконной), sondern weil es mir schrecklich war (а потому, что мне было страшно), von ihnen (от них) noch einmal (ещё раз) Mutters Tod wegen (из-за смерти матери) etwas verziehen zu bekommen (получить за что-нибудь прощение; verzeihen— прощать ). „Geh jetzt", sagte ich zu Wolf, „geh." „Es tut mir Leid", sagte er, ;,es ... ich ..." Seine Augen sahen aus (его глаза выглядели /так/ = он смотрел так), als glaube er immer noch an feine Kerle (как будто он всё ещё верит в «хороших парней»), und ich sagte: „Es ist gut jetzt, denke nicht mehr daran (не думай больше об этом) und geh."

3 Er sah jetzt aus, wie Männer aussehen (как выглядят мужчины), die mit vierzig Jahren (которые в сорок лет) das verlieren (теряют то) was sie ihre Ideale nennen (что они называют своими идеалами): ein bisschen schwammig schon (уже немного обрюзгший), und freundlich (приветливый) und selbst ein bisschen von dem (и сам немного из тех), was sie feiner Kerl nennen (кого они называют «хорошим парнем»).

4 „Was soll ich denn Vater sagen?"

5 „Schickt er dich?"

6 „Nein", sagte er, „ich weiß nur, dass er sehr böse ist und dass er versuchen wird (и что он попытается), dich zu erreichen (тебя достать = связаться с тобой), um über den Tritonia-Auftrag mit dir zu reden (чтобы поговорить с тобой о заказе /для/ Тритонии)."

7 „Ich weiß noch nicht, was sein wird (что будет)!"

8 „Weißt du es wirklich nicht?"

9 „Nein", sagte ich, „wirklich nicht."

10 „Stimmt es (это верно; stimmen — бытьверным ), was die Mädchen von Frau Flink sagten (что сказали девушки госпожи Флинк): dass du hinter einem Mädchen her bist (что ты ухаживаешь за /какой-то/ девушкой)?"

11 „Ja", sagte ich, „es stimmt genau (это точно = совершенно верно), was die Mädchen sagen: ich bin hinter einem Mädchen her."

12 „Mein Gott", sagte er, „man dürfte dich nicht allein lassen (тебя нельзя оставлять одного), mit all dem Geld in der Tasche (со всеми /этими/ деньгами в кармане)."

13 „Man muss sogar (даже нужно)", sagte ich sehr leise, „geh jetzt, und bitte", sagte ich noch leiser, „frage mich nicht mehr (не спрашивай меня больше), was du deinem Vater sagen sollst."

1 Am anderen Morgen hatte der Alte mich ins Büro rufen lassen, hatte Veronika hinausgeschickt, und seine dunklen Hände hatten verlegen mit der Zigarre gespielt, dann hatte er — was er sonst nie tat — seinen grünen Filzhut vom Kopf genommen und gesagt: „Ich habe Kaplan Derichs angerufen und erst jetzt erfahren, dass deine Mutter vor kurzem gestorben ist. Wir wollen nie mehr davon reden, nie mehr, hörst du? Nun geh."

2 Ich ging, und als ich in die Werkstatt zurückkam, dachte ich: Wovon nicht mehr reden? Von Mutters Tod? Und ich hasste den Alten noch mehr als vorher: ich kannte denGrund nicht, aber ich wusste, dass ich Grund hatte. Seitdem war nie mehr von der Geschichte gesprochen worden, nie mehr — und ich hatte nie mehr geklaut, nicht, weil ich das Klauen für unberechtigt gehalten hätte, sondern weil es mir schrecklich war, von ihnen noch einmal Mutters Tod wegen etwas verziehen zu bekommen. „Geh jetzt", sagte ich zu Wolf, „geh." „Es tut mir Leid", sagte er, ;,es ... ich ..." Seine Augen sahen aus, als glaube er immer noch an feine Kerle, und ich sagte: „Es ist gut jetzt, denke nicht mehr daran und geh."

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