Paulo Coelho - Veronika beschließt zu sterben

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Slowenien? Wo das liegt? Verärgert über die Borniertheit eines ausländischen Zeitungsartikels beginnt die junge Slowenin Veronika, einen geharnischten Antwortbrief an den Verfasser zu entwerfen. Fast hat sie über ihrem Zorn vergessen, dass sie gerade eine Überdosis Schlaftabletten eingenommen hat und eigentlich auf den nahen Tod wartete, als ihr neben dem Bett dieser Artikel ins Auge fiel. So viel Zeit muss sein. Die Wirkung hat noch nicht eingesetzt und Veronika begann sich ohnehin fast ein wenig zu langweilen, also schreibt sie. Dann schläft sie ein. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in Villete, dem berüchtigten Irrenhaus von Ljubljana. Nicht ohne Humor, dieser Einstieg, und ein sehr gelungenes Porträt der an Ereignislosigkeit und Lebensüberdruss leidenden jungen Frau -sofort ist man ihr ganz nahe.
Coelho brannte dieses Thema schon lange unter den Nägeln, wurde er in den 60er Jahren von seinen Eltern doch selbst dreimal in die Psychiatrie eingewiesen, die Gründe hierfür sind ihm bis heute unklar. Was ihm hingegen klar wurde war, wie dort Begriffe wie Normalität und Verrücktheit auf den Kopf gestellt wurden. Sehr bald merkt Veronika, dass in diesem Kuckucksnest voll überschäumender, fantasievoller Figuren die verschlossen-mürrischen Wärterinnen die eigentlichen Verrückten sind, stumpf und ohne jeglichen Lebensfunken ihre Arbeit verrichtend. Dr. Igor, der Anstaltsleiter, ständig am Erproben fragwürdiger Therapiemethoden und für den Anstaltsalltag kaum zu erwärmen, steigert das Ganze endgültig ins Absurde. Eine Figur, die für einen skurrilen Stimmungsmix aus
und
sorgt.
Als man Veronika schließlich mitteilt, dass sie eines schweren Herzfehlers wegen nur noch wenige Tage zu leben hat, gewinnt sie wider Erwarten ihren Lebenswillen zurück, überwindet in kurzer Zeit ihr unausgelebtes Dasein und erlebt zudem eine unerwartete Liebe. In diesen Passagen schlägt Coelho Funken, sie machen dieses zarte Buch zu einem absoluten Hochgenuss.

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Da wußte Veronika, wie sie sich die Zeit vertreiben würde. Zehn Minuten waren schon vergangen, und sie hatte noch keine Veränderungen in ihrem Organismus gespürt.

Die letzte Tat in ihrem Leben würde ein Brief an diese Zeitschrift sein, in dem sie erklären wollte, daß Slowenien eine der fünf Republiken sei, die nach der Teilung des ehemaligen Jugoslawien entstanden waren.

Sie würde den Brief als Abschiedsbrief zurücklassen und keine weiteren Erklärungen zu den wahren Beweggründen für ihren Selbstmord abgeben.

Wenn dann ihre Leiche gefunden würde, sollten die Leute ruhig denken, sie hätte sich das Leben genommen, weil eine Zeitschrift nicht wußte, wo ihr Land lag. Sie lachte beim Gedanken, daß es in den Zeitungen zu einer öffentlichen Kontroverse kommen würde, ob die Ehre ihres Landes der Grund für ihren Selbstmord gewesen war oder nicht. Und sie war beeindruckt, wie schnell sie ihre Meinung geändert hatte, denn noch wenige Augenblicke zuvor hatte sie genau das Gegenteil gedacht, nämlich daß die Welt und geographische Probleme sie nichts mehr angingen.

Sie schrieb den Brief. Das versetzte sie vorübergehend in Hochstimmung und ließ sie beinah an der Notwendigkeit zweifeln zu sterben, doch sie hatte die Tabletten nun mal geschluckt, und das ließ sich nicht mehr rückgängig machen.

Sie hatte durchaus schon gutgelaunte Augenblicke wie diesen erlebt und brachte sich nicht einfach um, weil sie eine traurige, verbitterte, ständig depressive Frau gewesen wäre.

Viele Abende war sie fröhlich durch die Straßen von Ljubljana gezogen oder hatte aus ihrem Klosterfenster auf den beschneiten kleinen Platz mit der Statue des Dichters geblickt.

Einmal war sie fast einen Monat lang auf Wolken gegangen, weil ihr ein Unbekannter auf diesem Platz eine Blume geschenkt hatte.

Sie hielt sich für einen vollkommen normalen Menschen.

Ihr Entschluß zu sterben hatte zwei einfache Gründe, und sicher würden viele Menschen sie verstehen, wenn sie sie in einer entsprechenden Erklärung darlegte.

Der erste Grund war: Ihr Leben verlief gleichförmig, und wenn die Jugend erst einmal vorbei war, würde es nur noch abwärtsgehen, sie würde altern, krank werden, Freunde verlieren. Letztlich würde Weiterleben nichts bringen, vermutlich nur mehr Leiden.

Der zweite Grund war: Veronika las die Zeitungen, sah fern und wußte, was in der Welt geschah. Nichts war so, wie es sein sollte, und sie konnte nichts dagegen tun. Und das gab ihr ein Gefühl vollkommener Ohnmacht.

Demnächst würde sie jedoch die letzte Erfahrung ihres Lebens machen, und die versprach ganz anders zu werden: den Tod. Der Brief an die Zeitschrift war geschrieben, und damit war für sie die Geschichte erledigt. Jetzt richtete sie ihr Augenmerk auf wichtigere Dinge: auf ihr momentanes Leben beziehungsweise Sterben.

Sie versuchte sich vorzustellen, wie es ist zu sterben, doch es gelang ihr nicht.

So oder so brauchte sie sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, denn sie würde es in wenigen Minuten wissen.

In wieviel Minuten? Sie hatte keine Ahnung. Doch sie genoß den Gedanken, daß sie die Anwort auf die Frage erhalten würde, die sich alle stellten: Gibt es Gott?

Anders als für viele Menschen war dies für sie keine lebenswichtige Frage gewesen. Unter der ehemaligen kommunistischen Regierung war die offizielle Lehrmeinung gewesen, daß das Leben mit dem Tod endete, und sie hatte sich damit abgefunden. Andererseits war die Generation ihrer Eltern und Großeltern noch in die Kirche gegangen, hatte gebetet und Wallfahrten unternommen und glaubte felsenfest, daß Gott ihre Gebete hörte.

Mit ihren vierundzwanzig Jahren, und nachdem sie das Leben in vollen Zügen genossen hatte, war sich Veronika fast sicher, daß alles mit dem Tod aufhören würde. Daher hatte sie den Selbstmord gewählt: endlich Freiheit. Vergessen für immer.

Im Grunde ihres Herzens gab es dennoch Zweifel: Und wenn es Gott nun doch gab? Die Jahrtausende machten den Selbstmord zu einem Tabu, zu einem Affront gegen die Religion: Der Mensch kämpft, um zu überleben, und nicht, um zugrunde zu gehen. Die Menschheit muß sich fortpflanzen.

Die Gesellschaft braucht Arbeitskräfte. Ein Paar braucht einen Grund dafür, zusammenzubleiben, wenn die Liebe aufgehört hat, ein Land braucht Soldaten, Politiker und Künstler.

>Wenn es Gott gibt, was ich ehrlich gesagt nicht glaube, wird er begreifen, daß der menschliche Verstand Grenzen hat. Gott hat dieses Durcheinander voller Elend, Ungerechtigkeit, Geldgier und Einsamkeit geschaffen — sicher in der besten Absicht, doch mit verheerenden Folgen. Wenn es Gott gibt, wird er mit den Geschöpfen, die verfrüht von dieser Erde gehen wollen, großmütig verfahren, und er sollte uns vielmehr um Verzeihung bitten, daß er uns dieses Leben hier zugemutet hat.

Zum Teufel mit den Tabus und dem Aberglauben!< Ihre fromme Mutter hatte immer gesagt: Gott kennt die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Nun denn, er. hatte sie in diese Welt gestellt, wohlwissend, daß sie sich am Ende umbringen würde — da durfte ihn das auch nicht schockieren.

Veronika begann eine leichte Übelkeit zu verspüren, die schnell zunahm.

Wenige Minuten später konnte sie sich schon nicht mehr auf den Platz draußen vor ihrem Fenster konzentrieren. Sie wußte, es war Winter und etwa vier Uhr nachmittags. Die Sonne ging schnell unter. Sie wußte, daß die anderen Mensehen weiterleben würden. In diesem Augenblick ging ein junger Mann unter ihrem Fenster vorüber, blickte zu ihr hoch und wußte nicht, daß sie kurz davor stand zu sterben.

Eine Gruppe bolivianischer Musiker (Wo liegt Bolivien?

Warum fragen Zeitungskorrespondenten nicht danach?) spielte vor der Statue von France Preseren, dem großen slowenischen Dichter, der die Seele seines Volkes so nachhaltig geprägt hatte.

Würde sie die Musik, die vom Platz herauftönte, bis zu Ende hören können? Es wäre eine schöne Erinnerung an dieses Leben: die Dämmerung, die Melodie, die Träume von der anderen Seite der Welt erzählte, das warme, gemütliche Zimmer, der hübsche, lebhafte junge Mann, der jetzt stehenblieb und sie ansah. Da sie spürte, daß das Medikament wirkte, würde er der letzte Mensch sein, der sie sah.

Er lächelte. Sie lächelte zurück. Sie hatte ja nichts zu verlieren.

Er winkte. Sie tat so, als würde sie woanders hinsehen.

Für ihre Begriffe ging der junge Mann bereits zu weit. Verwirrt setzte er seinen Weg fort, vergaß dieses Gesicht am Fenster für immer.

Doch Veronika war glücklich, weil sie noch ein Mal begehrt worden war. Sie brachte sich nicht um, weil ihr Liebe fehlte. Nicht, weil ihre Familie ihr zu wenig Zärtlichkeit entgegenbrachte, nicht aus finanziellen Gründen oder wegen einer unheilbaren Krankheit.

Veronika hatte beschlossen, an diesem schönen Nachmittag in Ljubljana zu sterben, während bolivianische Musiker auf dem Platz spielten, ein junger Mann unter ihrem Fenster vorbeiging, und sie war glücklich über das, was ihre Augen sahen und ihre Ohren hörten. Noch glücklicher war sie, daß sie dies alles nicht noch weitere dreißig, vierzig oder fünfzig Jahre sehen mußte, denn es würde sich abnutzen und zur Tragödie eines Lebens werden, in dem alles sich wiederholt und ein Tag dem anderen gleicht.

Ihr Magen begann nun zu rumoren, und sie fühlte sich elend. >Merkwürdig, ich dachte immer, eine Überdosis Beruhigungsmittel würde mich sofort einschlafen lassen.< Doch statt dessen fühlte sie Ohrensausen und Brechreiz.

>Wenn ich mich übergebe, sterbe ich nicht.< Sie beschloß, die Krämpfe zu ignorieren, und konzentrierte sich lieber auf die schnell hereinbrechende Dunkelheit, auf die Bolivianer, auf die Ladenbesitzer, die einer nach dem ändern ihre Geschäfte schlössen und nach Hause gingen. Das Brausen in ihren Ohren wurde immer schriller, und zum ersten Mal, seit sie die Tabletten genommen hatte, verspürte Veronika Angst, schreckliche Angst vor dem Unbekannten.

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