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Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger

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Yann Martel Schiffbruch mit Tiger

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002. Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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Wie in der Natur sind auch im Zoo die besten Zeiten für einen Besuch der Sonnenauf- und der Sonnenuntergang. Das sind die Zeiten, zu denen die meisten Tiere zum Leben erwachen. Sie kommen aus ihren Verstecken hervor und schleichen auf Zehenspitzen ans Wasser. Sie zeigen ihre Prachtgewänder. Sie singen ihre Lieder. Sie lassen sich auf den anderen ein, vollführen ihre Rituale. Der Lohn für das aufmerksame Auge, das gespitzte Ohr, ist groß. Ich könnte die Stunden nicht zählen, die ich als stiller Zeuge der so kunstvoll stilisierten und so unendlich vielfältigen Erscheinungsformen des Lebens, der Zierde unseres Planeten, verbracht habe. Es ist etwas so Grelles, Schreiendes, Verrücktes und doch so Zartes, dass es alle Sinne benommen macht.

Über Zoos hört man fast genauso viel Unsinn wie über Gott und die Religion. Wohlmeinende, aber schlecht informierte Leute denken, Tiere in freier Wildbahn seien »glücklich«, weil sie »frei« sind. Die Leute haben dabei meist ein großes, gut aussehendes Raubtier vor Augen, einen Löwen oder Geparden (das Leben eines Gnus oder Erdferkels ist weniger spektakulär). Sie stellen sich das wilde Tier vor, wie es nach dem Verzehr einer Beute, die ihr Los gefügig ertragen hat, einen Verdauungsspaziergang durch die Savanne macht, damit es nach dem viel zu reichlichen Essen kein Fett ansetzt. Sie stellen sich vor, wie dieses Tier stolz und zärtlich für seinen Nachwuchs sorgt, wie die ganze Familie gemeinsam auf den Ästen eines Baumes sitzt, den Sonnenuntergang bewundert und dabei zufrieden seufzt. Das Leben der wilden Tiere, glauben sie, ist einfach, edel und sinnerfüllt. Dann wird ein solches Tier von den bösen Menschen gefangen und in eine winzige Gefängniszelle gesperrt. Mit seinem »Glück« ist es damit vorbei. Es sehnt sich entsetzlich nach seiner »Freiheit« und denkt nur noch daran, wie es entkommen kann. Wird ihm diese »Freiheit« zu lange verwehrt, wird das Tier zum bloßen Schatten seiner selbst, sein Wille gebrochen. So etwas glauben die Leute.

Aber es ist nicht wahr.

Das Leben der Tiere in der Wildnis wird von Zwang und Notwendigkeit bestimmt, sie leben in einem unerbittlichen System von Macht und Unterwerfung, in einer Welt, in der es Furcht im Überfluss gibt und Nahrung knapp ist, in der ein Revier rund um die Uhr verteidigt werden muss und Parasiten nie auszurotten sind. Was bedeutet in so einer Welt Freiheit? In der Praxis sind Tiere der Wildnis weder in der Zeit noch im Raum frei und auch nicht in ihren persönlichen Bindungen. In der Theorie - das heißt als rein physische Möglichkeit betrachtet - könnte ein Tier überallhin gehen und alle sozialen Konventionen und Grenzen seiner Spezies hinter sich lassen. Aber ein solcher Schritt ist im Tierreich noch unwahrscheinlicher, als bei unserer eigenen Gattung, wo zum Beispiel ein Kaufmann mit allen dazugehörigen Bindungen - an Familie, Freunde, die Gesellschaft - alles hinwerfen und sein Leben hinter sich lassen könnte, davonspazieren mit nichts als dem Kleingeld in der Tasche und den Kleidern am Leib. Wenn ein Mensch, das wagemutigste und intelligenteste aller Geschöpfe, nicht einfach hinaus in die Welt zieht und ein Fremder unter Fremden wird, warum sollte dann ein Tier, das von Natur aus weit konservativer ist, es tun? Denn genau das sind Tiere: konservativ, ja geradezu reaktionär. Die kleinsten Veränderungen bringen sie aus der Fassung. Sie wollen, dass die Dinge bleiben, wie sie sie kennen, Tag für Tag, Monat für Monat. Überraschungen sind ganz und gar nicht nach ihrem Geschmack. Man sieht das an ihrem Revierverhalten. Ein Tier, ob im Zoo oder in der Wildnis, bewohnt einen bestimmten Raum, wie Schachfiguren sich über ein Schachbrett bewegen - jeder Zug bedeutet etwas. Wenn eine Eidechse, ein Bär oder ein Reh an einer bestimmten Stelle steht, dann ist das genauso wenig zufällig, genauso wenig »frei« wie die Stellung eines Springers auf einem Schachbrett. Beide künden von einem Muster, einer Absicht. Ein Tier in der Wildnis nimmt immer wieder denselben Weg, Jahr für Jahr, und immer wieder aus demselben Grund. Wenn im Zoo ein Tier nicht an seinem gewohnten Platz in seiner gewohnten Haltung zur gewohnten Stunde ist, dann bedeutet das etwas. Vielleicht ist es nur der Niederschlag einer winzigen Veränderung in seiner Umgebung. Ein zusammengerollter Schlauch, den der Wärter vergessen hat, wirkt wie eine Bedrohung. Eine Pfütze ist entstanden und irritiert. Eine Leiter wirft einen Schatten. Aber es könnte auch mehr bedeuten. Im schlimmsten Falle könnte es das sein, was ein Zoodirektor am meisten fürchtet: ein Symptom, das Vorzeichen einer kommenden Katastrophe, ein Anlass, den Kot zu inspizieren, den Wärter ins Verhör zu nehmen, den Tierarzt zu rufen. Und alles nur, weil ein Storch anderswo steht und nicht an seinem üblichen Platz!

Aber zunächst wollen wir uns auf einen einzelnen Aspekt dieser Frage konzentrieren.

Wenn Sie zu einem Haus gingen, die Tür einträten, die Leute, die dort wohnen, hinaus auf die Straße scheuchten und riefen: »Geht! Ihr seid frei! Frei wie ein Vogel! Hinaus mit euch!« — meinen Sie, die Leute würden vor Freude tanzen? Bestimmt nicht. Vögel sind nicht frei. Die Leute, die Sie gerade vertrieben haben, würden protestieren: »Was gibt dir das Recht, uns hinauszuwerfen? Das ist unser Zuhause. Das gehört uns. Wir wohnen hier schon seit Jahren. Wir holen die Polizei, du Ganove.«

Sagen wir denn nicht: »Trautes Heim, Glück allein«? Und genau das sagen die Tiere auch. Tiere haben ein Revier. Das ist die Grundlage für ihre Orientierung. Nur in einem festen Revier können sie die beiden Aufgaben bewältigen, die ihnen die Wildnis ihr Leben lang stellt: nimm dich in Acht vor deinen Feinden, suche Nahrung und Wasser. Ein biologisch korrektes Zoogehege- ob Käfig, Grube, Insel, Pferch, Terrarium, Aquarium oder Volière — ist ein Territorium wie jedes andere; der einzige Unterschied ist die beschränkte Größe und die Nähe zum Revier der Menschen. Gewiss, es ist kleiner als in der Natur. Aber Reviere in der Natur sind nicht groß, weil die Tiere es gern haben, sondern weil die Notwendigkeit es fordert. In einem Zoo bieten wir den Tieren das, was wir uns selbst mit unseren Häusern bieten: wir konzentrieren auf engem Raum, was in der Wildnis weit verteilt ist. In früheren Zeiten war hier die Höhle, dort der Fluss, die Jagdgründe eine Meile entfernt, der Ausguck zwei Felsen weiter, und die Beeren wuchsen wiederum anderswo - und überall Löwen, Schlangen, Ameisen, Blutegel und Fingerhut —; heute kommt der Fluss aus dem Wasserhahn, und wir können uns gleich an unserem Schlafplatz waschen, wir können da essen, wo wir kochen, und wir können alles mit einer Mauer umgeben, die uns schützt und die uns hilft, es sauber und warm zu haben. Ein Haus ist ein komprimiertes Revier, in dem wir unsere Grundbedürfnisse in Sicherheit und in nächster Nähe erfüllen können. Das Gegenstück für ein Tier ist ein gutes Zoogehege (wobei, anders als in menschlichen Behausungen, die Feuerstelle oder Vergleichbares fehlt). Wenn ein Tier an diesem einen Ort alle Orte findet, die es braucht — einen Beobachtungsposten, einen Ruheplatz, Nahrung, Wasser, einen Platz, an dem es baden und sich pflegen kann und so weiter -, und wenn es feststellt, dass es gar nicht mehr jagen muss, weil alle Tage lang der Fressnapf gefüllt wird, dann wird ein Tier seinen Lebensraum im Zoo genauso in Besitz nehmen, wie es sich in einem neu gefundenen Raum in der Wildnis einrichten würde, es würde ihn erforschen und nach der Art seiner Spezies markieren, mit Urin vielleicht. Ist dieses Einzugsritual erst einmal beendet und das Tier hat sich eingerichtet, wird es sich nicht unsicher wie ein Mieter fühlen und schon gar nicht wie ein Gefangener, sondern eher wie ein Landbesitzer, und es wird sich in seinem Gehege genau so verhalten, wie es das in seinem Revier in der Wildnis tun würde - und es mit Zähnen und Klauen verteidigen, sollte jemand eindringen wollen. Ein solches Gehege wird ein Tier weder als besser noch als schlechter empfinden als die Wildnis; solange es die Bedürfnisse eines Tieres erfüllt, ist ein Revier, ob nun künstlich oder natürlich, einfach da, es wird nicht beurteilt, sondern als selbstverständlich genommen wie die Flecken eines Leoparden. Man könnte sogar anführen, dass ein Tier, könnte es mit Verstand seine Lebensbedingungen wählen, sich für den Zoo entscheiden würde, denn der Hauptunterschied ist, dass es im Zoo keine Parasiten und keine Feinde gibt, dafür Nahrung im Überfluss, anders als in der Wildnis, wo daran stets Mangel herrscht. Überlegen Sie doch: Würden Sie nicht auch lieber im Ritz leben, Zimmerservice und medizinische Versorgung kostenlos, statt auf der Straße, wo keiner sich um Sie kümmert? Aber Tiere können keine solchen Entscheidungen fällen. Sie nehmen, was sie finden, und richten sich damit ein, so gut es ihre Natur erlaubt.

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