Nikolai Gogol - Sämmtliche Werke 4 - Mirgorod

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Sämmtliche Werke 4: Mirgorod: краткое содержание, описание и аннотация

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Sein jüngerer Bruder Andrij hatte lebhaftere und bestimmtere Empfindungen. Das Lernen machte ihm mehr Vergnügen, und er bedurfte dazu keiner besonderen Anstrengung, die ein schwerfälliger und harter Charakter stets dabei anwenden muß. Er war erfinderischer als sein Bruder, war öfter Anführer bei gefährlichen Unternehmungen und verstand es, dank seiner Schlauheit und Intelligenz manches Mal der Strafe zu entgehen; während sein Bruder Ostap gleichmütig und ganz von selbst seinen Rock ablegte und sich auf den Boden streckte, ohne auch nur daran zu denken, daß er um Gnade bitten könnte. Andrijs Seele dürstete gleichfalls nach Heldentaten, aber sie war auch andern Empfindungen zugänglich. Als er das achtzehnte Jahr überschritten hatte, bemächtigte sich seiner ein heftiges Bedürfnis nach Liebe. Immer häufiger tauchte das Weib vor seinen erregten Sinnen auf; während er philosophischen Disputen beiwohnte, umschwebte es ihn: jung, schwarzäugig und zart. Unablässig glaubte er ein Paar glänzende kräftige Brüste oder einen wundervollen zarten nackten Arm vor sich zu sehen; das Kleid, das die jungfräulichen und zugleich starken Glieder einhüllte, hauchte in seiner Phantasie eine unaussprechliche Wollust aus. Er verbarg diese leidenschaftlichen Wallungen seiner Seele sorgfältig vor den Kameraden; denn in jener Zeit galt es für schmachvoll und ehrlos, wenn ein Kosak an Weiber und Liebe dachte, ehe er an einer Schlacht teilgenommen hatte. Überhaupt war er in den letzten Jahren, die er im Seminar verbrachte, immer seltener Anführer einer Rotte, und irrte meist in irgend einem einsamen Winkel Kiews, zwischen Kirschgärten und kleinen Häusern umher, die verführerisch auf die Straße hinausblickten. Hin und wieder geriet er auch in das aristokratische Stadtviertel, in das jetzige „Alte Kiew“, wo die kleinrussischen und polnischen Adligen wohnten und die Häuser einen etwas bizarren Baustil hatten. Als er dort eines Tages tief in Gedanken versunken umherschlenderte, hätte ihn beinahe die Kutsche eines polnischen Pans überfahren, und der auf dem Bock sitzende Kutscher mit einem fürchterlichen Mundwerk versetzte ihm unter greulichen Flüchen einige ziemlich kräftige Peitschenhiebe. Der junge Seminarist geriet in Wut: voll unsinniger Kühnheit packten seine kräftigen Fäuste das hintere Rad, und brachten den Wagen zum Stehen. Aber der Kutscher, der eine Abrechnung befürchtete, versetzte den Pferden einen heftigen Schlag, sie zogen stark an – sodaß Andrij, der glücklicherweise seine Hand zurückgezogen hatte, umgeworfen wurde, und mit dem Gesicht mitten in den Schmutz fiel. Da vernahm er plötzlich ein helles wohlklingendes Lachen über sich. Er sah empor und erblickte am Fenster ein Mädchen von wunderbarer Schönheit, wie er noch nie ein ähnliches gesehen hatte; ihre Augen waren schwarz, und ihr Antlitz schimmerte so weiß wie Schnee, den die Morgensonne bescheint. Sie lachte aus voller Kehle, und ihr Lachen verlieh ihrer blendenden Schönheit einen geradezu überwältigenden Reiz. Er stand ganz verdutzt da. Traumverloren starrte er sie an und wischte sich zerstreut den Schmutz von seinem Gesicht, jedoch so ungeschickt, daß er sich nur noch mehr entstellte. Wer war dieses schöne Mädchen? Er suchte es von den Bedienten zu erfahren, die reichgeschmückt vor dem Tore standen und einen jungen Bandura 1 1 Eine Art Mandoline. spieler umringten. Die Knechte und Mägde brachen jedoch in ein stürmisches Gelächter aus, als sie sein schmutziges Gesicht erblickten, und würdigten ihn keiner Antwort. Endlich hörte er, daß die Unbekannte die Tochter des für einige Zeit hier weilenden Wojewoden von Kowno sei. In der nächsten Nacht kletterte er mit einer nur den Seminaristen eigenen Frechheit über den Zaun, gelangte so in den Garten und erklomm geschwind einen Baum, dessen Zweige das Dach des Hauses berührten. Von dort schwang er sich auf das Dach und gelangte so durch den Schornstein direkt in das Schlafzimmer der Schönen, die gerade vor einer Kerze saß und ihre kostbaren Ohrringe ablegte. Als die schöne Polin plötzlich einen unbekannten Mann vor sich erblickte, erschrak sie derartig, daß sie kein Wort hervorzubringen vermochte, als sie jedoch bemerkte, daß der Seminarist mit gesenkten Augen vor ihr stand und vor Schüchternheit kaum zu atmen wagte, und als sie denselben Jüngling in ihm erkannte, der vor ihren Augen in den Straßenkot gefallen war, brach sie in ein erneutes übermütiges Lachen aus. Allerdings kam noch dazu, daß Andrij garnicht schrecklich aussah, sondern ein sehr hübscher Junge war. Sie lachte von ganzem Herzen und trieb allerlei Kurzweil mit ihm. Wie alle Polinnen war auch sie sehr launenhaft; aber ihre Augen, ihre wundervollen, durchdringend klaren Augen hatten jenen langen Blick, der Beständigkeit verrät. Der Seminarist rührte keinen Finger, er stand wie gefesselt da, als endlich die Tochter des Wojewoden kühn auf ihn zutrat, ihm ihr strahlendes Diadem auf den Kopf setzte, ihm die Lippen mit ihren Ohrringen behängte und ihn in ein durchsichtiges, golddurchwirktes, mit Festons verziertes Hemdchen aus Nesseltuch hüllte. Sie putzte ihn heraus und trieb tausend Dummheiten mit ihm – keck und kindlich, wie es die Art der leichtsinnigen Polinnen ist, was unsern armen Seminaristen in noch größere Verlegenheit brachte. Er machte eine recht komische Figur, wie er mit offenem Mund dastand und regungslos in ihre leuchtenden Augen starrte. Plötzlich vernahm man ein Geräusch an der Tür; sie erschrak aufs heftigste und befahl ihm, sich unter dem Bett zu verstecken. Als die Gefahr vorüber schien, rief sie ihre Kammerzofe, eine gefangene Tatarin, und befahl ihr, ihn vorsichtig in den Garten hinaus zu führen, damit er von dort aus über den Zaun auf die Straße gelangen könne. Aber diesmal kam der Seminarist nicht so glücklich hinüber: der Wächter erwachte, packte ihn kräftig an den Beinen, und die herbeieilenden Knechte walkten ihn auf der Straße so lange durch, bis ihn seine flinken Beine retteten. Seit dieser Zeit war es für ihn gefährlich, an dem Hause seiner Angebeteten vorüberzugehen, denn der Wojewode verfügte über eine sehr zahlreiche Dienerschaft. Dagegen sah er sie einmal in der katholischen Kirche: sie bemerkte ihn und lächelte ihm aufs liebenswürdigste zu, wie einem guten, alten Bekannten. Hierauf begegnete er ihr noch einmal ganz flüchtig; bald darauf reiste der Wojewode von Kowno ab, und statt der schönen, schwarzäugigen Polin starrte ein feistes, gleichgültiges Gesicht aus den Fenstern heraus.

Das war es, woran Andrij dachte, als er mit gesenktem Kopf, und die Augen starr auf die Mähne seines Pferdes gerichtet, dahinritt.

Unterdessen hatte sie die Steppe in ihre grünen Arme aufgenommen, und das hohe Gras verbarg sie von allen Seiten, daß nur noch die schwarzen Kosakenmützen zwischen den Ähren hervorschimmerten.

„He, Jungens, weshalb seid ihr denn plötzlich so still geworden,“ sagte Bulba, endlich aus seinen Träumen erwachend, „ihr seid mir rechte Mönche! Ah, jagt doch alle trüben Gedanken zum Teufel! Steckt euch eine Pfeife in den Mund, wir wollen eins rauchen, den Gäulen die Sporen geben und dahinsausen, daß uns kein Vogel einholen soll!“

Und die Kosaken beugten sich über die Pferde und verschwanden im Grase. Bald konnte man auch die schwarzen Mützen nicht mehr sehen. Nur die lange Flucht des niedergetretenen Grases zeugte von ihrem schnellen Ritte.

Die Sonne strahlte längst am klaren Himmel und ergoß ihr belebendes, wärmespendendes Licht über die ganze Steppe. Alle Schläfrigkeit und Traurigkeit verschwand augenblicklich aus der Seele der Kosaken, und ihre Herzen schwangen sich empor gleich flinken Vögeln.

Je tiefer sie in die Steppe hineinkamen, um so schöner wurde sie. Damals war der ganze Süden, jene große Strecke, die jetzt Neurußland bildet und sich bis zum schwarzen Meer erstreckt, noch eine grüne, jungfräuliche Wüste. Der Pflug hatte diese unermeßlichen Wogen wilden Grases noch nie berührt, und nur die Pferde, die wie in einem Walde in ihm untertauchten, stampften es zuweilen nieder. Es gab kaum etwas Schöneres in der Natur: die ganze Erdoberfläche glich einem grüngoldenen Ozean, übersät von Millionen der mannigfaltigsten Blumen. Zwischen den schlanken, hohen Grashalmen schimmerten hellblaue, blaue und lila Blüten hervor; gelber Ginster ragte mit seiner pyramidenförmigen Spitze empor; weißer Klee glänzte mit seinen schirmartigen Köpfchen auf der Oberfläche; die weiß Gott wie hierher verpflanzten Weizenähren schossen gleich einem Dickicht in die Höhe, und ab und zu flogen ein paar Schnarchhühner mit vorgestreckten Hälsen hindurch. Die Luft war von tausend verschiedenen Vogelstimmen erfüllt. Mit weit ausgebreiteten Flügeln schwebten die Habichte unbeweglich am Himmel, ihre Augen unverwandt auf das Gras gerichtet. Von einem fernen See tönten die Schreie einer weit abseits vorüberziehenden Wolke wilder Gänse herüber. Mit gemessenem Flügelschlage erhob sich eine Möve aus dem Grase und badete sich voller Lust in den blauen Luftwellen. Da war sie schon in der Höhe verschwunden und erglänzte nur noch ganz fern wie ein schwarzer Punkt, aber plötzlich wendete sie ihren Flug und leuchtete hell auf in den blendenden Sonnenstrahlen – hol’ euch der Teufel, ihr Steppen, wie herrlich seid ihr doch …!

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