Iwan Turgenew - Die Unglückliche

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»Susanna Ivanowna,« sagte hierauf Eleonore Karpowna in ihrer russisch-deutschen Sprache, »liebt die Musik sehr und spielt selbst vortrefflich das Klavier, sie will aber niemals spielen, wenn man sie sehr darum bittet.«

Susanne antwortete Nichts – sie sah Elennora Karpowna nicht einmal an, und wandte nur leicht unter den gesenkten Lidern die Augen nach ihrer Seite hin. Aus dieser Bewegung, der Bewegung ihrer Pupille allein, konnte ich entnehmen, weiche Gefühle Susanne für die Frau ihres Stiefvaters hegte, und ich freute mich wieder.

Unterdessen war das Duo beendigt. Fustoff stand auf, näherte sich unsicheren Schrittes dem Fenster, an welchem ich mit Susanne saß, und fragte sie, ob sie von Lenhold die Noten erhalten habe, die er ihr aus Petersburg zu verschreiben versprochen hatte.

»Ein Potpourri aus »Robert dem Teufel« fügte er hinzu, sich zu mir wendend, »jener neuen Oper, über die jetzt so viel geschrieben wird.«

»Nein, ich habe sie nicht erhalten,« antwortete Susanne und, das Gesicht zum Fenster wendend, flüsterte sie hastig: »Ich bitte, Alexander Daviditsch, – ich bitte sehr, veranlassen Sie mich heute nicht zu spielen; ich bin gar nicht dazu aufgelegt.«

»Was? Robert der Teufel von Meierbeer!« rief Ivan Demjanitsch, zu uns herantretend, aus, »ich wette, daß das Ding ausgezeichnet ist! Er ist ein Jude, und alle Juden, so wie auch alle Czechen sind ausgezeichnete Musikanten! Besonders die Juden! Nicht wahr, Susanne Ivanowna? Wie? Ha – ha – ha – ha!«

Die letzten Worte Herrn Ratsch’s und sein – Lachen selbst enthielt diesmal mehr als seinen gewöhnlichen Scherz – sie enthielten die Absicht, zu verletzen. So kam es mir wenigstens vor, und so verstand sie auch Susanne. Sie erbebte unwillkürlich, erröthete, und biß sich in die Unterlippe. Ein heller Punkt, dem Glanze einer Thräne ähnlich, blitzte an ihrer Wimper; sich rasch erhebend ging sie aus dem Zimmer.

»Wohin, Susanne Ivanowna?« rief Herr Ratsch ihr nach.

»Lassen Sie sie zufrieden, Ivan Demjanitsch,« mischte sich Eleonore Karpowna hinein. »Wenn sie so Etwas im Kopfe hat . . .«

»Eine nervöse Natur,« sagte Ratsch, sich auf dem Absatze herumdrehend,und versetzte sich einen Schlag auf den Schenkel; – plexus solarisleidet. »Ah, sehen Sie mich nicht so an, Peter Gavrilitsch! Ich habe mich auch mit Anatomie beschäftigt, ha – ha! Ich verstehe mich auch auf die Heilkunst! Fragen Sie Eleonore Karpowna hier ich behandle sie in allen ihren Krankheiten! Solche Mittel habe ich!«

»Sie müssen immer Scherze machen, Ivan Demjanitsch,« sagte diese unwillig, während Fustoff lächelnd und sich beifällig schaukelnd die beiden Ehegatten betrachtete.

»Und warum denn nicht scherzen, mein Mütterchen!« nahm Ivan Demjanitsch das Wort.

»Das Leben ist uns zum Nutzen und noch mehr zur Zierde verliehen, wie ein bekannter Dichter sagt. Kolka! wische Deine Nase ab! Stachelschwein!l«

IX

»Ich war heute durch Deine Schuld in einer höchst ungeschickten Lage,« sagte ich an demselben Abende zu Fustoff, als wir zusammen nach Hause gingen.

»Du hast mir gesagt, daß diese . . . wie heißt sie doch wieder? Susanne – die Tochter des Herrn Ratsch ist, sie ist aber seine Stieftochter.«

»Freilich! Und ich habe Dir gesagt, daß sie eine Tochter von ihm ist? Uebrigens . . . ist es nicht einerlei?«

»Dieser Ratsch,« fuhr ich fort . . . – »Ach Alexander! Wie sehr hat er mir mißfallen! Hast Du bemerkt mit welch einem besonderen Hohne er heute von den Juden zu ihr sprach? Ist sie denn . . . Israelitin?«

Fustoff schritt vorwärts, die Arme hin und her schwingend; es war kalt, der Schnee knisterte wie Salz unter den Füßen.

»Ja, ich erinnere mich, so etwas gehört zu haben,« sagte er endlich . . . – »Ihre Mutter war, glaube ich, von hebräischer Abkunft.«

»Also hat Herr Ratsch zuerst eine Wittwe geheirathet?«

»Wahrscheinlich.«

»Hm! . . . Ist jener Fictor, der heute Abend nicht nach Hause gekommen war, auch sein Stiefsohn?«

»Nein . . . Der ist sein leiblicher Sohn. Uebrigens mische ich mich, wie Du weißt, nicht in fremde Angelegenheiten, und liebe nicht, die Leute auszuforschen. Ich bin nicht neugierig.«

Ich biß mir in die Zunge. Fustoff eilte vorwärts. Als wir zum Hause herankamen, holte ich ihn ein, und sah ihm in’s Gesicht.

»Sage mir doch,« fragte ich – »ist Susanne wirklich eine gute Klavierspielerin?«

Fustoff runzelte die Stirn.

»Ja, sie spielt gut das Klavier,« murmelte er zwischen den Zähnen. – »Aber sie ist sehr schüchtern, darauf bereite ich Dich vor!« setzte er mit einer kleinen Grimasse hinzu. Es war wirklich als wenn er es bereute, mich mit ihr bekannt gemacht zu haben.

Ich schwieg, und wir trennten uns. «

X

Am folgenden Morgen begab ich mich wieder zu Fustoff. Es war mir Bedürfniß geworden, des Morgens bei ihm zu sitzen. Er empfing mich eben so freundlich wie gewöhnlich; aber über unseren gestrigen Besuch – kein Wort. Stumm, als wenn er den Mund voll Wasser hätte! Ich nahm und durchblätterte die letzte Nummer des »Teleskop.«

Eine neue Persönlichkeit trat ins Zimmer. Er erwies sich als ein Sohn des Herrn Ratsch, und derselbe Fictor, über dessen Abwesenheit der Vater am Abend vorher so ungehalten gewesen war.

Das war ein junger Mensch von ungefähr 18 Jahren, aber schon dem Trunke ergeben und krank, mit einem süßlich-frechen Lächeln auf dem unreinen Gesichte und dem Ausdrucke der Ermüdung in den entzündeten, kleinen Augen. Er glich seinem Vater, doch waren seine Züge feiner und nicht ohne Annehmlichkeit; aber in dieser Annehmlichkeit selbst war etwas Häßliches. Seine Kleidung war unreinlich, am Uniformrock fehlte ein Knopf, der eine Stiefel war geplatzt und es wehte an ihm ein starker Tabaksgeruch.

»Guten Morgen,« sagte er mit heiserer Stimme und mit jenem eigenthümlichen Hinausziehen des Kopfes und der Schultern, welches ich stets an verzärtelten und selbstzufriedenen jungen Leuten bemerkt habe.

»Ich wollte in die Universität gehen, und gerieth hierher. Die Brust ist mir zugeschnürt. Geben Sie mir eine Cigarre.« – Er ging über das ganze Zimmer, die Füße welk nachschleppend, ohne die Hände aus den Hosentaschen zu ziehen, und warf sich schwerfällig auf das Sopha.

»Haben Sie sich erkältet?« fragte Fustoff, indem er uns mit einander bekannt machte. «Wir waren Beide Studenten, aber in verschiedenen Facultäten.

»Nein . . . ah nein! Gestern, aufrichtig gesagt, . . . (Hier lachte Herr Ratsch junior über das ganze Gesicht, wieder nicht ohne Anmuth, zeigte aber dabei sehr schlechte Zähne) . . . hatte ich zu viel getrunken, hatte einen starken Rausch. Ja.« – Er rauchte seine Cigarre an und hustete. – »Wir haben Obichodoff das Geleit gegeben.«

»Wohin reist er?«

»In den Kaukasus, und schleppt seine Geliebte mit fort. Sie wissen, die Schwarzäugige, mit den Sommersprossen. Dummkopf!«

»Ihr Vater fragte gestern nach Ihnen,« bemerkte Fustoff.

Fictor spie auf die Seite.

»Ja, ich hebe es gehört. Sie haben sich gestern in unser Lager verirrt. Nun, wie war es? Wurde musicirt?«

»Wie gewöhnlich.«

»Und sie . . . hat wohl vor dein neuen Gaste (hier wies er mit dem Kopfe nach mir hin) grimassirt? Hat wohl nicht gespielt?«

»Von wem sprechen Sie?« fragte Fustoff.

»Von der verehrungswürdigen Susanne Ivanowna, natürlich!«

Fictor streckte sich noch bequemer aus, reckte seinen Arm in graciöser Rundung über seinen Kopf, sah in seine flache Hand und schnaubte dumpf.

Ich blickte auf Fustoff hin. Er zuckte nur mit den Achseln, als wollte er mir zu verstehen geben, daß man von solch’ einem Menschen Nichts erwarten könne.

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