Эрих Ремарк - Die Nacht von Lissabon
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Vor vier Wochen hatte ich noch einen Brief von Helen gehabt. Sie mußte also noch da sein. ›Danke‹, sagte ich.
›Was ist da zu danken?‹ fragte die Frau bitter. ›Danken Sie lieber Gott, daß Ihre Eltern Ihnen ein Vaterland gegeben haben, das Sie lieben können, auch wenn es unglücklich ist und in seinem Unglück noch Unglücklichere einsperrt und für Raubtiere zur Verfügung hält, um sie töten zu können – dieselben Raubtiere, die Ihr Land unglücklich gemacht haben! Und nun machen Sie weiter Licht‹, fügte sie hinzu. ›Es wäre besser, wenn in manchen Köpfen mehr Licht gemacht würde!‹
›War schon eine deutsche Kommission hier?‹
›Weshalb wollen Sie denn das wissen?‹
›Ich habe gehört, daß man darauf wartet.‹
›Macht es Ihnen Spaß, das zu wissen?‹
›Nein. Ich muß jemand warnen.‹
›Wen?‹ sagte die Frau und richtete sich auf.
›Helen Baumann‹, erwiderte ich.
Die Frau sah mich an. ›Wovor?‹ fragte sie dann.
›Kennen Sie sie?‹
›Warum?‹
Wieder war da die Mauer des Mißtrauens, die ich erst später verstand. ›Ich bin ihr Mann‹, sagte ich.
›Können Sie das beweisen?‹
›Nein. Ich habe andere Papiere als sie. Aber vielleicht genügt es, wenn ich Ihnen sage, daß ich kein Franzose bin.‹ Ich holte den Paß des toten Schwarz hervor. ›Ein Nazipaß‹, sagte die Frau. ›Das habe ich mir gedacht. Wozu machen Sie das?‹
Ich verlor die Geduld. ›Um meine Frau wiederzusehen. Sie ist hier. Sie hat es mir selbst geschrieben.‹
›Haben Sie den Brief?‹
›Nein. Ich habe ihn vernichtet, als ich floh. Wozu die Geheimnistuerei hier?‹
›Das möchte ich auch wissen‹, sagte die Frau. ›Aber von Ihnen.‹
Der Arzt kam zurück. ›Sind Sie hier nötig?‹ fragte er die Frau.
›Nein.‹
›Dann kommen Sie mit. Sind Sie fertig?‹ fragte er mich.
›Noch nicht. Ich komme morgen noch einmal.‹
Ich ging zurück zur Kantine. Die rothaarige Frau stand mit zwei anderen an einem Tisch und verkaufte ihnen Unterzeug. Ich wartete und fühlte wieder, daß mein Glück auslief; ich mußte fort, wenn ich noch aus dem Lager herauswollte. Die Wachen würden abgelöst werden, und einer neuen hätte ich alles noch einmal erklären müssen. Helen sah ich nicht. Die Frau vermied meinen Blick. Sie zog die Verhandlungen in die Länge. Dann kamen noch einige dazu, und ich sah einen Offizier vor dem Fenster vorbeigehen. Ich verließ die Kantine.
Die alten Wachen waren noch am Ausgang. Sie erinnerten sich und ließen mich passieren. Ich ging und hatte dasselbe Gefühl wie in Le Vernet: daß sie mir nachkommen würden, um mich zu fangen. Der Schweiß brach mir aus.
Ein alter Lastwagen kam die Straße herauf. Ich konnte nirgendwohin ausweichen und ging am Rande der Straße weiter, den Blick auf dem Boden. Der Wagen passierte mich und hielt dicht hinter mir. Ich widerstand der Versuchung zu laufen. Der Wagen konnte rasch drehen, und dann hatte ich keine Chance. Ich hörte rasche Tritte hinter mir. Jemand rief: ›He, Monteur!‹
Ich drehte mich um. Ein älterer Mann in Uniform kam heran. ›Verstehen Sie was von Motoren?‹
›Nein. Ich bin Elektriker.‹
›Vielleicht ist es auch die elektrische Zündung. Schauen Sie doch mal unsern Motor nach.‹
›Ja, sehen Sie einmal nach‹, sagte der zweite Fahrer. Ich blickte auf. Es war Helen. Sie stand hinter dem Soldaten und starrte mich an und hielt den Finger auf den Mund. Sie trug Hosen und einen Sweater und war sehr dünn.
›Sehen Sie einmal nach‹, wiederholte sie und ließ mich an sich vorbeigehen. ›Vorsicht!‹ murmelte sie. ›Tu so, als verständest du etwas! Nichts ist kaputt.‹
Der Soldat schlenderte hinter uns her. ›Wo kommst du her?‹ flüsterte sie. Ich öffnete die knarrende Motorhaube. ›Geflohen. Wie kann ich dich treffen?‹
Sie beugte sich mit mir über den Motor. ›Ich kaufe für die Kantine ein. Übermorgen. Sei im Dorf! Im ersten Café links. Um neun Uhr morgens.‹
›Und vorher?‹
›Dauert’s lange?‹ fragte der Soldat.
Helen holte ein Paket Zigaretten aus ihrer Hosentasche und hielt es ihm hin. ›Nur ein paar Minuten. Nichts Wichtiges.‹
Der Soldat zündete seine Zigarette an und setzte sich an den Straßenrand. ›Wo?‹ fragte ich Helen, über den Motor gebeugt. ›Im Wald? An der Umzäunung? Ich war gestern da. Heute abend?‹
Sie zögerte einen Augenblick. ›Gut. Heute abend. Ich kann nicht vor zehn Uhr.‹
›Warum nicht?‹
›Dann sind die andern weg. Also um zehn. Und sonst übermorgen früh. Sei vorsichtig.‹
›Wie sind die Gendarmen hier?‹
Der Soldat kam heran. ›Nicht so schlimm‹, sagte Helen auf französisch. ›Sofort fertig.‹
›Es ist ein alter Wagen‹, erklärte ich.
Der Soldat lachte. ›Die neuen haben die Boches. Und die Minister. Fertig?‹
›Fertig‹, sagte Helen.
›Gut, daß wir Sie getroffen haben‹, erklärte der Soldat. ›Ich verstehe von Autos nur, daß sie Benzin brauchen.‹
Er kletterte auf den Wagen. Helen folgte ihm. Sie schaltete ein. Wahrscheinlich hatte sie nur die Zündung abgestellt gehabt. Der Motor lief. ›Danke‹, sagte sie und lehnte sich aus dem Sitz zu mir herunter. Ihre Lippen formten unhörbare Worte. ›Sie sind ein erstklassiger Fachmann‹, sagte sie dann und fuhr an.
Ich stand ein paar Sekunden in dem blauen Ölrauch. Ich empfand fast nichts, so wie man raschen Wechsel von großer Hitze und Kälte als dasselbe empfindet. Dann, langsam, während ich mechanisch weiterging, begann ich zu denken, und mit dem Denken kam die Unruhe und die Erinnerung an das, was ich gehört hatte, und die leise, zitternde, bohrende Qual des Zweifels.
Ich lag im Walde und wartete. Die Klagemauer, wie Helen die Frauen nannte, die still und blind in den Abend sahen, lichtete sich. Bald waren die meisten fort, zurückgehuscht. Es wurde dunkel. Ich starrte auf die Pfeiler der Einzäunung. Sie wurden zu Schatten, und dann erschien zwischen ihnen ein neuer dunkler Schatten. ›Wo bist du?‹ flüsterte Helen.
›Hier!‹
Ich tastete mich zu ihr hinüber. ›Kannst du heraus?‹ fragte ich.
›Später. Wenn alle weg sind. Warte.‹
Ich schlich zurück in das Gehölz, gerade weit genug, um nicht gesehen zu werden, wenn jemand eine Taschenlampe auf den Wald richten würde. Ich lag auf dem Boden und roch den starken Geruch des toten Laubes. Ein schwacher Wind kam auf, und um mich raschelte es, als kröchen tausend Spione auf mich zu. Meine Augen gewöhnten sich mehr und mehr an die Dunkelheit, und ich sah jetzt Helens Schatten und darüber ungewiß ihr bleiches Gesicht, dessen Züge ich nicht erkennen konnte. Sie hing wie eine schwarze Pflanze mit einer weißen Blüte im Stacheldraht, und dann wieder schien sie eine dunkle namenlose Figur aus dunklen Zeiten zu sein, und gerade daß ich ihr Gesicht nicht erkennen konnte, machte es zu allen Gesichtern aller Leidenden der Welt. Ein Stück weiter weg erkannte ich eine zweite Frau, die ebenso wie Helen stand, und dann eine dritte und eine vierte weiter weg – sie standen wie ein Fries von Karyatiden, die einen Himmel von Trauer und Hoffnung trugen.
Es war fast unerträglich, und ich blickte fort. Als ich wieder hinsah, waren die anderen drei lautlos verschwunden, und ich sah, daß Helen sich bückte und am Stacheldraht zerrte. ›Halt ihn auseinander‹, sagte sie. Ich trat auf den unteren Draht und hob die nächsten an.
›Warte‹, flüsterte Helen.
›Wo sind die anderen?‹ fragte ich.
›Zurück. Eine ist eine Nazi. Ich konnte deshalb nicht früher durch. Sie hätte mich verraten. Die, die weinte.‹
Helen zog ihre Bluse und ihren Rock aus und reichte sie mir durch den Draht. ›Sie dürfen keine Risse bekommen‹, sagte sie. ›Ich habe keine anderen mehr.‹
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