Carrie Fox
Die Vögelfarm
erotischer Roman
www.Elysion-Books.com
Im Jahr 1964 wurde Carrie Fox in Dinslaken, Nordrheinwestfalen geboren und verbrachte ihre Jugend in Duisburg.
Außer einer Eins in Deutsch und Kunst zeichnete sich nie ab, dass sie einmal Romane schreiben würde. Ihr beruflicher Lebenslauf führte sie über eine handwerkliche Ausbildung zur Verkaufsberaterin.
Seit vielen Jahren arbeitet sie für denselben Arbeitgeber und schafft sich ihren Ausgleich mit ihrem Hobby, dem Schreiben erotischer Romane. Sie publizierte in früheren Jahren über 50 wissenschaftliche Artikel für eine historische Fachzeitschrift und wechselte 2010 zum Thema Erotik.
Bisher von ihr erschienen sind:
2011 »Dauergeil«, Juicy-Books
2012 »Beobachte mich!«, Juicy-Books
2013 »Entfessle mich!«, Juicy-Books
2014 »Der Duft von Heu«, Juicy-Books (»Die VögelFarm«, Elysion-Books)
2015 »Die Vögelinsel«, Elysion-Books
2016 »Die Vögelfarm«, Elysion-Books
2017 »Anstandsfesseln«, Elysion-Books
Carrie Fox
erotischer Roman
www.Elysion-Books.com
Überarbeitete Auflage: November 2016
(Erste Auflage 2014 Juicy-Books)
VOLLSTÄNDIGE AUSGABE
ORIGINALAUSGABE
© 2016 BY ELYSION BOOKS GMBH, LEIPZIG
ALL RIGHTS RESERVED
UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert
www.dreamaddiction.de
FOTO: © Bigstockphoto
LAYOUT &WERKSATZ: Hanspeter Ludwig
www.imaginary-world.de
ISBN 978-3-96000-0563
www.Elysion-Books.com
Der magische Mann
Einsamer Jonathan
Furrylady Kim
Der bayrische Beckenbrecher
Ein nasses Ereignis
Verzauberung am See
Die Melkmaschine
Die Liebeslinde
Bauer sucht Frau
Ein Wunder geschieht
Nervös tippelte Marie-Claire mit roten Fingernägeln auf der Glasplatte des Schreibtisches. Es musste eine Lösung geben, so konnte es nicht weitergehen. Sie starrte auf den Bildschirm des Laptops, aber ihre Gedanken waren bei ihrer Freundin Susanna. Seit einem Jahr war sie ohne einen Lover und auf dem besten Weg, in ein seelisches Loch zu fallen. Sie tat ihr leid, und darum hatte sich Marie-Claire entschlossen, ihr zu helfen. Marie-Claire hatte vor gut einem halben Jahr schon einmal versucht, Susanna mit einem guten Bekannten zu verkuppeln, doch Susanna hatte bemerkt, dass die Situation fingiert war, und sich nicht darauf eingelassen.
Was war jetzt zu tun? Marie-Claire lehnte sich zurück und überlegte. Sie wippte mit dem Bürosessel, schlang ihre Beine übereinander und sah aus dem bodentiefen Fenster auf das rege Treiben in München hinunter. Sie wollte die alte Susanna zurückhaben, die früher glücklich und spaßig war. Es wäre schade, wenn sie sich weiterhin wie eine Auster verschließen würde. Schließlich hatte sie ihr Leben noch vor sich und es würde ihr mit Sicherheit noch schöne Stunden bieten. Marie-Claires Hilfsbereitschaft ihr gegenüber war groß und sie fühlte sich dazu bewegt, alles Mögliche für Susanna zu tun.
Marie-Claire hatte Ricardo Foresee in einem Lokal in München kennengelernt. Sie brauchte nicht darum zu kämpfen, diesen überaus attraktiven Mann zu erobern. Seine Augen hatten es ihr angetan und Ricardo gefiel es, wie elegant und sexy sie sich bewegte. Die magische Anziehungskraft kam nicht von ungefähr, denn später fand sie heraus, dass die Wahrsagekunst seine Aufgabe und Berufung war. In ihrem Kopf formte sich eine neue Strategie der Verkupplung. Ihr neuer Freund war also hauptberuflich Magier, das kam ihr gelegen. Genau das würde Susanna wahrscheinlich helfen. Sie musste versuchen, ihn für ihre Pläne anzuheuern.
Es wäre leicht, alles in die Wege zu leiten, damit Ricardo mit Susanna zusammentraf. Drei Tage zwischen der Abmachung und dem Termin würden reichen, um nicht auffliegen zu lassen, dass sie hinter dieser Verbindung stand. Susanna glaubte an das Schicksal und war den unerklärlichen Dingen auf dieser Welt zugetan, darum würde es wie eine göttliche Fügung klingen, dass Ricardo zur richtigen Zeit da war.
Marie-Claire wollte Susanna helfen, aus der einsamen Lage herauszukommen und sie dazu bringen, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Offenbar gab es bloß eine Lösung, ihr zu zeigen, wie der Hase lief und wie schön das Leben und die Liebe sein konnten: das Schicksal.
Marie-Claire zog sich die Lippen mit einem roten Lippenstift nach und betrachtete das Ergebnis in einem Handspiegel, den sie unter dem Schreibtisch liegen hatte. Des Öfteren musste sie sich vergewissern, gut auszusehen, bevor der nächste Kunde ihr Büro betrat. Ein seriöses Unternehmen duldet keine Schlampigkeiten. Sie stand auf und strich den schwarzen, eng anliegenden Rock, der ihre schlanken Hüften und ihren runden Po betonte, glatt. Dann schüttelte sie ihr blondes Haar auf, das beinahe bis zum Po reichte, als wollte sie zum Angriff übergehen. In gewisser Weise tat sie das wirklich. Sie griff zum Telefon und tippte Ricardos Nummer ein. Marie-Claire hieß mit bürgerlichem Namen Maria Klarissa von Moosberg. Um ihren Namen aufzupeppen und jung und dynamisch zu wirken, nannte sie sich selbst Marie-Claire. Dieser Name klang weitaus melodischer als der echte und zerschmolz beim Aussprechen auf der Zunge, fand sie. Ihr spezieller Beruf brachte die seriöse Idee mit sich, einen einprägsamen Namen zu besitzen. Auch ihre angestellten Ladys trugen Pseudonyme. Um Stalkern vorzubeugen, die in die Privatsphäre der Angestellten eingreifen könnten, sah sie es als sie beste Lösung an, die Vornamen zu verändern.
Erst seit zwei Jahren hatte Marie-Claire sich ihre eigene Agentur für den speziellen Begleitservice aufgebaut, das entsprach ihrer offenen Art und ihrem Lebensstil. Sie hatte sozusagen ihr Hobby mit dem Beruf kombiniert, Menschen zusammenzubringen, indem sie Begleiterinnen für wohlhabende Herren anbot. Ihr Job bestand nicht nur aus eintönigen Vermittlungen, manchmal musste sie sich kluge Strategien einfallen lassen, damit den Herren etwas geboten wurde. Ihre Handlungen waren stets diskret. Es war sozusagen ihr spezielles Erfolgsgeheimnis, unter verdeckter Hand die besten und aufregendsten Verbindungen zu schaffen.
Und genauso wandte sie sich erneut ihrer Aufgabe zu, in der Datei nach einer passenden Begleitung zu suchen. Es sollte eine attraktive, junge Frau sein, die Englisch oder Französisch sprach. Ein Amerikaner hatte sich telefonisch gemeldet. Er war auf der Durchreise von Genf nach Wien und suchte für einen Messebesuch in Landsberg eine hübsche Frau zum Vorzeigen. Schlank, schwarzhaarig und gebildet waren seine Wünsche und Marie-Claire fand sogleich eine Dame, die diese Anforderungen erfüllte. Bella-Lolita war genau die Richtige. Alle Herren, die eine Begleit-Lady suchten, wollten Eindruck machen. Meist waren die Abende und die Nächte lang und Marie-Claire wusste genau, was dann abging. Sie selbst hielt sich zurück und begleitete niemanden beruflich. Privat angelte sie sich hin und wieder einen knackigen Kerl. So wie Ricardo. Ob es ihr gelingen würde, Susanna in dieselbe Richtung zu bringen, oder zumindest ihre Lust auf Männer zu wecken? Sie musste behutsam vorgehen, andernfalls würde Susanna wieder einen Rückzieher machen.
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