Kaouther Adimi - Dezemberkids

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Eine Brache in der Cité du 11-Décembre, in der Banlieue von Algier. Die Kinder und Jugendlichen des Viertels haben sie sich erobert. Den Kopf voller Träume, spielen sie dort Fußball, auch wenn der Regen das Areal immer wieder in Schlamm verwandelt. Eines Tages tauchen zwei Generäle mit Bauplänen auf. Sie wollen dort ihre Villen errichten, das Grundstück gehört nun ihnen. Doch den Kindern gelingt es, die Männer fürs Erste zu vertreiben, und schon bald organisieren sie den Widerstand. Anders als ihre resignierten Eltern sind die jungen Menschen nicht willens, sich zu beugen. Die Spannung steigt. Wird der Machtapparat die rebellische Jugend doch noch in die Knie zwingen?
Anhand dieses Konflikts erkundet Kaouther Adimi die algerische Gesellschaft. Sie beleuchtet Korruption und Machtmissbrauch, die Geschichte des Landes, den Kampf gegen die Franzosen und die Islamisten und auch die Lebensrealität der Frauen in den letzten Jahrzehnten. Ein Buch, das Mut macht und Hoffnungen weckt und angesichts des Volksaufstands gegen Expräsident Bouteflika geradezu prophetisch erscheint.

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Man erzählt sich, dass man sie an manchen Abenden noch immer sehen kann, am Rande der Schlucht. Wer sie erblickt hat, der schwört, dass sie in Lumpen gehüllt durchs Ruisseau-Viertel irrt. Man muss auf der Hut sein, darf sich ihr nur auf Zehenspitzen nähern, denn sobald sie einen entdeckt oder das leiseste Geräusch vernimmt, flüchtet sie hinter dichtes Gestrüpp.

Die Regentropfen, die um die Wette über die Wagenscheiben rinnen, trüben die Sicht; selbst mit weit aufgerissenen Augen gelingt es den Kindern nicht, dort die Silhouette der Wilden Frau zu entdecken. Die Strassen sind ein einziger Albtraum. Das Gehupe hallt in der allgemeinen Gleichgültigkeit wider. Die Fahrzeuge kommen nur mühsam voran, und die Fahrer, die entnervt sind, angespannt und erschöpft, fahren am Ende über Bürgersteige und Rettungswege.

Ab und zu macht ein Polizist von seiner Trillerpfeife Gebrauch und rudert heftig mit den Armen, »Los! Los! Weiterfahren!« , oder er winkt, wenn er gerade schlecht drauf ist, ihm die Nase eines Fahrers oder Beifahrers nicht passt, den armen Kerl mit knapper Geste an den Strassenrand, was dann noch weitere Staus zur Folge hat. Dann hebt ein langer Handel an zwischen Fahrer und Polizist, der nicht selten im Entzug des Führerscheins mündet. Wenn der arme Teufel einen in der Familie hat, der bei der Polizei, der Gendarmerie, der Armee oder auch nur im Rathaus arbeitet, darf er hoffen, ihn schnell zurückzubekommen. Andernfalls wird sein Leben zur Hölle, denn in Algier ohne Auto voranzukommen ist kaum möglich.

In diesem Februar 2016 hofft man im ganzen Land, es möge keine verheerenden Überschwemmungen, keine Toten geben. Hofft, dass die Ernte nicht in den Fluten versinkt. Der Regen ist ein Segen Gottes, der Gedanke ist niemandem fremd, und ein jeder stimmt dem zu, aber im Lauf der Tage erweist sich dieser Segen als zunehmend lästig, zäh und beschwerlich.

In manchen Regionen hat der Regen ganze Dörfer überschwemmt. Die Strassen sind mit Ästen, Schrott, Blech und Abfall übersät. Die Busse, die sonst die entlegenen Weiler mit der nächsten Stadt verbinden, müssen für unbestimmte Zeit den Betrieb einstellen, was die Erwachsenen um ihre Arbeit, die Kinder um ihren Schulbesuch bringt. Aus dem Landesinneren hat das Fernsehen Bilder von Fahrzeugen übertragen, die von reissenden Schlammfluten fortgeschwemmt wurden. Die Leute jammern, dass der Staat keine Unterstützung schickt und wie so wenig Regen das ganze Land lähmen kann, aber kein Mensch wagt es, allzu lautstark den Regen zu kritisieren. Er ist das Werk Gottes.

Doch ein wenig Angst hat man schon. Man hat das Hochwasser des Jahres 2001 nicht vergessen, das das Babel-Oued-Viertel zerstört, fast tausend Todesopfer gefordert und Millionen von Dinar verschlungen hatte. Mancher Körper wurde nie wiedergefunden, und die Kinder von damals, heute junge Erwachsene, hoffen noch immer, selbst nach so vielen Jahren, auf die Rückkehr von Vater oder Mutter.

Anstelle von Gräbern Hunderte von Geschichten.

In der Cité du 11-Décembre in Dely Brahim legen mehrere Männer grosse auseinandergeklappte Pappkartons vor ihren Häusern aus, um einen halbwegs trockenen Zugang zu haben. Am Vortag war Adila, eine im ganzen Viertel bekannte Mudschahida, also eine ehemalige Unabhängigkeitskämpferin, im Schlamm ausgerutscht, und nun tut sie keinen Schritt mehr ohne ihren Gehstock. Das Rathaus weigert sich trotz der zahlreichen Bürgerproteste, die kleinen Strassen, die zu den Häusern führen, zu asphaltieren. In ordentlichem Zustand, weil regelmässig gewartet, sind nur die Strassen zu den Anwesen der Generäle.

Die Cité du 11-Décembre gibt es seit 1987. Anfangs umfasste sie 111 Parzellen, auf denen zum Teil schon die Häuser der einstigen Kolonialherren standen. Man kann sie leicht unterscheiden: Sie haben nur eine Etage, die modernen Bauten dagegen zwei oder drei.

Sämtliche Grundstücke wurden an Angehörige der Armee verkauft, ohne dass man die Siedlung deshalb je als »Militärsiedlung« bezeichnet hätte. Zu den erwähnten 111 Parzellen kamen später 74 weitere hinzu. In der Mitte dieses Ensembles, gegenüber dem Haus von Adila, liegt ein rund anderthalb Hektar grosses Terrain, unter dem bis zum Jahr 2010 die Gasleitungen verliefen.

Welche Pläne hatten der Stadtplaner, der Architekt oder der damals zuständige Funktionär wohl für dieses grosse Terrain gehabt? Vermutlich wollten sie dort Bäume pflanzen, ein paar Spielplätze anlegen, dazu Sitzbänke und hier und da eine Bahn fürs Pétanque-Spiel der Rentner. Nichts von all dem geschah, man überliess es sich selbst. Ebenso wenig wurden die kleinen Strassen asphaltiert, die zu den rund hundert Häusern führen. Die Stadt weigerte sich zu zahlen, mit der Begründung, das Verteidigungsministerium habe die Siedlung ja in Auftrag gegeben, und dieses machte sich nie die Mühe, auf die Anfragen einiger Soldaten zu antworten, die, an Disziplin und Respekt vor der Institution gewöhnt, stets sehr höfliche Schreiben verfassten, in wenig eindringlichem und schon gar nicht drohendem Ton.

Und so blieb das Terrain über Jahre hinweg einfach Brachland. Hin und wieder liessen sich dort ein paar streunende Hunde sehen. Doch nie sah man kleine Mädchen beim Seilspringen oder Gummitwisten, nirgendwo Schaukeln, nirgends Ruheständler, die gemächlich ihre Pétanque-Kugeln schoben. Nichts als ein dreckiges, an Regentagen verschlammtes, den Rest des Jahres über staubtrockenes Gelände voll Geröll und Felsgestein, dazu loses Gestrüpp, das im Winde trieb, der winters mächtig wehen konnte, und ein paar herrenlose Mülltonnen.

Eines Tages, vor vielleicht zwanzig Jahren, machte sich eine Gruppe von Kids daran, das Gelände zu säubern, Tore zu improvisieren, Grenzen abzustecken und sich einen Bolzplatz einzurichten. Und seit nunmehr (vielleicht nicht ganz) zwanzig Jahren wird der Platz von den Kindern und Jugendlichen der Siedlung, aber auch denen aus dem Viertel und der näheren Umgebung zum Kicken genutzt, in Zigtausenden von Matchs mittlerweile. Oh, ein Fussballplatz, wie er im Buche steht, ist es nicht. Den grünen Rasen, die exakten Linien, die Netze im Tor, all das kann man vergessen. Auf den ersten Blick sieht er wie ein Stück Brachland aus. Aber nur auf den ersten Blick.

2

Am 2. Februar 2016 preschen zwei vielleicht zehnjährige Jungs, Dschamil und Mahdi, im strömenden Regen über die grosse Brache in der Cité du 11-Décembre-1960. Sie spielen sich den Ball zu und versuchen, nicht auszurutschen. Einer der beiden steckt in einem grossen Juventus-T-Shirt, der andere hat ein Trikot der algerischen Nationalmannschaft über seinen dicken, grässlich kratzenden Rollkragenpulli gestreift, in den seine Mutter ihn gezwängt hat. Sie nähern sich dem hinteren Rand des Feldes, wo die elfjährige Ines in einem riesigen weissen T-Shirt mit dem Logo der algerischen Armee in einem Tor aus Brettern und Backsteinen steht. Ein altes weisses Bettlaken wurde gespannt, um die Bälle zu halten. Von ferne, sich im Winde blähend, sieht es aus wie ein grosses Gespenst.

Ines hört, wie Dschamil und Mahdi sich etwas zurufen, aber sie ist zu weit weg, um das Geringste zu verstehen, und das Rauschen des Windes verzerrt ohnehin jeden Ton.

Die drei Kids sind glücklich über den Dauerregen, der seit letzter Woche anhält. Ihm ist es zu verdanken, dass die Jugendlichen das Feld geräumt haben, das sie normalerweise mit ihren Grossturnieren tagelang in Beschlag nehmen. Für den Moment hat der Regen sie verjagt. Sie sitzen zu Hause, im Warmen, vor ihrem Computer. Ines, Dschamil und Mahdi fürchten weder Regen noch Schlamm.

Wenn sie spielen, stellen sie sich vor, sie seien auf einem echten Fussballplatz mit grüner Rasenfläche und Toren, wie man sie im Fernsehen sieht. Die Erwachsenen, die mit ihren Pappkartons zugange sind und ihnen lächelnd zuschauen, sind ihnen egal. Manche feuern sie an, noch schneller zu laufen, mit leicht spöttischem Unterton. Den Kindern macht das nichts aus, denn sie sind von einer rasenden Menge umringt, die ihre Vornamen skandiert: »Mah-di! Mah-di! Dscha-mil! Dscha-mil! I-nes! I-nes!« Mit dem Ball am Fuss saust Mahdi los, quer durchs halbe Stadion, ihm wachsen Flügel. Er spielt den Ball Dschamil zu, der ihn aufnimmt und das Tor anvisiert. Jeden Augenblick kann er hinknallen, immer glitschiger wird der Schlamm, doch er hält die Balance und stösst einen kleinen Schrei der Genugtuung aus, als er es bis kurz vors Tor geschafft hat.

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