Anne von Canal - Mein Gotland

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Gotland. Für Anne von Canal ist das ihre Winterinsel, eine Landschaft im Meer, die ihr auf Schritt und Tritt Geschichten einflüstert: Geschichten von Einsamkeit, von Sturm und Schiffbruch, von Menschen, Figuren, Orten und Ereignissen, die die Insel prägen. Ob Ingmar Bergman oder Pippi Langstrumpf, die unbekannte Prinzes- sin Eugénie oder Gotlands erster Winzer Lauri – sie alle kommen zu Wort. Aus der uralten Landschaft lässt die Autorin ein zeitentrücktes Zuckerparadies, die Musik- kneipe eines Aussteigers oder ein von Kriegsgefangenen erbautes Freilichttheater erstehen, und dazu erklingt, wie die mächtige Stimme der Insel, ein spektakuläres Radiokonzert mit 200 Kirchenglocken. Vergangenes und Gegenwärtiges, Realität und Fiktion fügen sich zu einer stimmungsvollen Ballade – nicht nur über Gotland, sondern auch über «die Insel an sich».

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Anne von Canal

Mein Gotland

Erzählungen von Wind, Zeit und Einsamkeit

картинка 1

© 2020 by mareverlag, Hamburg

Covergestaltung Nadja Zobel, Petra Koßmann, mareverlag

Typografie (Hardcover) mareverlag, Hamburg

Datenkonvertierung E-Book Bookwire

ISBN E-Book: 978-3-86648-387-3

ISBN Hardcover-Ausgabe: 978-3-86648-623-2

www.mare.de

Für Arndt

Gegen die Einsamkeit scheint es kein anderes Mittel zu geben als das Alleinsein.

John Steinbeck

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Anmerkungen

Literatur

Dank

Über das Buch

An einem unbekannten Ort anzukommen, ist wie der erste Kuss mit einem Fremden.

Die Entdeckung.

Die erste Berührung der Lippen, rau oder weich, feucht oder fest, spröde?

Der Atem, die Wärme.

Der Moment, in dem aus einem Fremden ein Vertrauter wird, lässt sich nicht wiederholen, nicht rückgängig machen, nicht verändern.

Der erste Kuss ist der eigentliche.

Gotland küsste mich zum ersten Mal an einem Novembertag. Schneestürmisch und entschieden.

So ist es zwischen uns geblieben.

Gotland ist meine Winterinsel.

Sie ist wild und seltsam, verschwiegen und oft undurchsichtig, aber auch freundlich und großzügig, wie eine kluge Dame, die alles gesehen und nichts versäumt hat, nicht gefallen will und keine Erwartungen erfüllen muss.

Und manchmal ist sie so still, dass man erschrickt, wenn sie doch plötzlich ihre Stimme erhebt.

1 Fortuna .

Hier liegt das Glück verrostet im Meer; verlassen und aufgegeben zerfällt es langsam im Angesicht der Gezeiten, des Windes und der Jahre. Wird täglich kleiner, poröser, durchlässiger und gibt dennoch nicht auf. Noch nicht.

Fortuna .

Viel mehr als die Bugspitze ist von dem alten deutschen Frachtschiff nicht übrig, doch die ragt hoch aus den Wellen, hält den Namen eisern über Wasser.

Ich muss lachen über so viel Symbolhaftigkeit.

Auf den Rostlöchern im Schiffsstahl pfeift der Novemberwind ein ungestümes Lied, er pflückt die Gischt von den heranrollenden Brechern und trägt sie in wehenden Fahnen davon, zurück aufs Meer. Er war es auch, der mich hergeschoben hat, eine Hand fest in meinem Rücken, über Stein, über Stein, über Stein. Kilometerweite, karge Kalksteinflur. Geh, bis du nicht mehr weiterkannst, geh und sieh dich nicht um!

Das ist Norsholmen: Außenposten des Außenpostens. Der nördlichste Zipfel Fårös, dieser eigensinnigen Schwesterinsel, die wiederum selbst wie ein Zipfel an der Nordspitze Gotlands hängt. Das ist dort, wo selbst die Heide aufgibt, wo auch die trutzige Geröllebene nicht mehr Land sein mag und sich dem Meer ergibt.

Keine Seemöwe krächzt am saphirblauen Himmel, und kein verirrtes Schaf ruft; der Kalksteinbruch, den ich auf halbem Weg passiert habe, lärmt schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Hier ist wochen-, vielleicht sogar monatelang niemand mehr gewesen, seit der Sommer und die wenigen Besucher sich in wirtlichere Gefilde verzogen haben.

Ein Stück weit draußen an der Sandbank, dem Salvorev, brechen sich schwarzblau die Wellen. Ich las, das Riff trage seinen Namen des Passionsgedichts wegen, das schiffbrüchige Matrosen anstimmten, wenn sie dem Tod gottesfürchtig ins Auge sahen und Trost suchten in einem alten, größeren Leiden:

Salve, caput cruentatum ,

totum spinis coronatum ,

conquassatum, vulneratum ,

arundine verberatum ,

facie sputis illita .

Rhythmus und Reim. Bangen und Hoffen.

Oh, Haupt voll Blut und Wunden. Fast höre ich die beschwörenden Stimmen, die, auf Rettung harrend, diese martialischen Worte kreisen lassen wie ein Karussell.

Mich schaudert.

Ob die Crew auf der Fortuna ans Beten dachte, in dieser stürmischen Oktobernacht 1969, als sie ihr Schiff verlor?

Nirgends ein Licht. Windstärke zehn, und die Wellen schlagen über das Vorschiff. Der Kapitän und der Steuermann navigieren durch die dichte Finsternis, wohl kaum mit einem Lied auf den Lippen. Konzentriert starren sie hinaus und erkennen doch zu spät, dass sie in der Bucht Ekeviken in eine gefährliche Sackgasse geraten sind. Alle Versuche, zurück in offenes Gewässer zu kreuzen, scheitern. Krachend läuft die Fortuna auf Grund, nur dreißig Meter vom Ufer entfernt, und sie können nichts tun. Notraketen! Dreißig Stück schießen sie ab. In der Ferne passiert ein Schiff, doch das Dunkel reißt nicht auf. Kein Scheinwerferkegel, der übers Wasser zu ihnen huscht, nicht mal der zuckende Punkt einer Taschenlampe im nahen Uferwald. Sie lassen das Rettungsboot zu Wasser, entschlossen, es auf eigene Faust zu versuchen, ehe das Leck zu groß wird und die Kraft der Wellen sich ungehindert Bahn bricht, doch sie kommen nicht von Bord. Zu wild die Brandung. Es ist kurz vor vier Uhr morgens, als eine Patrouille des Grenzschutzes das Schiff endlich entdeckt, die Küstenwache informiert und den Hubschrauber zur Bergung anfordert.

In der Zeitung Gotlands Allehanda am nächsten Tag ein Foto der befreiten Crew mit folgender Bildunterschrift: »Die mit dem Helikopter gerettete Besatzung der Fortuna am Kaffeetisch in der Polizeiwache von Visby. Von links: die Köchin Fockra Voss und ihr Mann, Steuermann Walter Ross, Aurich. Der Matrose Käse Hodnstta, Apeldorn, Holland; der befehlshabende Kapitän, Dieter Baschin, Bremen, und der Matrose Nanne Meyer, Emden.«

Käse Hodnstta? Fockra Voss und Walter Ross? Nanne Meyer? Allein die Namen schreien nach einer Kurzgeschichte.

Die Telefonverbindung, über die ihre Daten übermittelt wurden, muss sehr schlecht gewesen sein.

Da steht ein aufgeregter Lokalreporter in der Telefonzelle in Sudersand – dieser einen Telefonzelle, von der aus Staatsminister Olof Palme alle seine Anrufe tätigte, wenn er Sommerferien auf Fårö machte (denn in seiner Hütte hatte er weder fließend Wasser noch Strom noch Telefon) – und schreit in den Hörer: Ich verstehe dich so schlecht! Wie heißt der Kerl?

Und auf der anderen Seite schreit es zurück: Käse, wie ost , nur auf Deutsch!

Was? Wurst?

Nein, Kalle! Käse!

Und der Wind ist noch längst nicht abgeflaut und brüllt immer noch sehr laut, Regentropfen wehen durch die Luft, und für Kalle ist es wahrhaft schwierig, unter diesen Umständen gleichzeitig den Block, den Stift, den Hörer und die Zigarette zu halten.

Wieder an seinem Schreibtisch, betrachtet er unsicher seine Aufzeichnungen. Hm. Ob er lieber zurück zur Telefonzelle geht und noch mal anruft? Ein Blick aus dem Fenster ins Unwetter, dann gibt er seinem Journalistenherzen wahrscheinlich einen Ruck und dichtet diesen fremden Menschen Namen an, die in seinen Ohren deutsch genug klingen, um nicht schwedisch zu sein.

Von Lügenpresse spricht noch niemand.

Es ist nicht genau zu sagen, was »von links« bedeutet, denn die fünf Crewmitglieder sitzen versetzt in zwei Reihen hinter einem Tisch. Erste Reihe, dann zweite Reihe? Oder systematisch von links nach rechts?

Fockra, die Köchin, in gemusterter Bluse unzweifelhaft am linken Rand. Mausezähnchen und ein rundliches Gesicht mit kleinem Doppelkinn. Neben ihr, der massive, vierschrötige Türstehertyp mit dem dunklen Gesicht, dem dunklen Bart, dem dunklen Blick – ist das Walter? Ist der Fockras Mann? Oder doch eher der Schmächtigere schräg hinter ihr? Zwei Männer wie Tag und Nacht.

Ich schaue ihr in die Augen. Aber ihr Blick verrät kein Gefühl, keine Zugehörigkeit, nur eine blitzwache, aufgeschreckte Erschöpfung.

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