Nino Haratischwili - Techno der Jaguare

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Die aufregendsten neuen Stimmen der aktuellen georgischen Literatur:
Die aus Georgien stammende und auf Deutsch schreibende Autorin Nino Haratischwili wurde für ihren Roman «Mein sanfter Zwilling» (FVA 2011) als «neue Heldin der deutschsprachigen Literatur» gefeiert und erhielt 2011 den Preis der Hotlist für den besten Roman unabhängiger Verlage. Und Tamta Melaschwili gelang mit «Abzählen» (Unionsverlag 2012) ein außergewöhnliches und vielbeachtetes Debüt.
Nicht nur die sprachliche Kraft und der Erfolg der beiden Autorinnen zeigen, dass Georgien ein Land ist, das literarisch im Aufbruch begriffen ist. In den letzten Jahren hat sich dort eine lebendige und vielstimmige Literatur herausgebildet, die vor allem von jungen Autorinnen bestimmt wird. Mit Lakonie, Scharfsinn und ungeheurer Erzählfreude porträtieren sie Leben und gesellschaftliche Umbrüche in ihrem Land.
Sechs wunderbare Prosatexte sind zu entdecken und ein Einakter. Sieben georgische Autorinnen, die von den Fallstricken bei der Suche nach modernen weiblichen Lebensentwürfen, von der Selbstbehauptung im Exil und nicht zuletzt von der magischen Kraft des geschriebenen Worts berichten.

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»Ja, der Fisch ist gut«, murmelte ich. Er keuchte nur noch.

»Du bist ein nettes Mädchen.«

Das hättest du besser nicht gesagt!

»Weiß ich, du bist auch in Ordnung.«

Er sagte, er habe über Frauen aus meinem Land schon viel gehört, aber bis jetzt noch keine gesehen.

Ich sagte: »Bestimmt war mindestens eine deiner Großmütter eine Georgierin.«

»Nein«, lachte er. »Es ist viel wahrscheinlicher, dass dein Opa mein Landsmann war.«

Das fand ich gar nicht witzig, und da ich ohnehin gereizt war, sagte ich, dass ich schlafen wolle und wir deswegen bald aufbrechen müssten. Ich fürchte, ich habe ihm den Abend vermasselt.

»Bist du sicher, dass du schlafen gehen musst?«, fragte er.

Und ich sagte: »Dringend!« Vielleicht werde ich einst für diese abgeschmackten Lügen bestraft, aber es ist ja nun wirklich genug, dass sie meine Urgroßmütter geschändet haben, diese Schweine.

In der Nacht griff ich wieder nach dem Whiskey, man hatte sowohl die Bar als auch meinen Kühlschrank fleißig aufgefüllt, damit ich nicht nur alles ausgeben musste, was ich bei mir hatte, sondern mich sogar noch verschuldete – und ich gab mir noch den Rest: Ich inspizierte meinen Körper im Spiegel und entdeckte dabei natürlich nichts Gutes, nur einen frischen Streifen an der Hüfte. Ich begreife nicht, was meine Haut dazu bringt, zu reißen … Ich hätte doch mit diesem ehrlichen Mann schlafen sollen, warum diese Anwandlungen wegen der finnischen Exfrau und der nationalen Feindschaft? … Nationale Feindschaften und Klassenkampf! Mein Gott, ich Elende.

Die Fortsetzung der Liebesgeschichte

Der Klassenfeind erschien aus heiterem Himmel, als Tatjana nicht mehr da war und ich niemandem mehr zu erklären brauchte, dass ich nun mal so drauf war und nichts dagegen tun konnte, dass ich diesen Mann unbedingt haben wollte, obwohl er ein Fremder, ein Feind war. Ach, Tatjana … Der Mann erinnerte sich natürlich nicht mehr an sie, erkundigte sich nicht einmal nach ihr und war mitten in der Nacht nur deswegen aufgekreuzt, weil er mir den Ficus übergeben wollte. Nach einem halben Jahr. So treibt man mich zum Wahnsinn.

Danach begann etwas, was Tatjana »trübe Schizophrenie« nannte, also ein undurchschaubares, warmherziges, zugleich asexuelles und für mich völlig inakzeptables Verhältnis, begleitet von: »Ich rufe dich heute Abend an oder komme vorbei.« Und natürlich rief er weder an, noch kam er vorbei, und falls er auf einmal doch kam, zelebrierte er das regelrecht, und ich war zu allem bereit, ich Idiotin, Idiotin!

Dafür unterhielten wir uns mehr als bei unseren früheren Treffen, wir sprachen viel, und ich erzählte ihm so manches, sogar über Tatjana. Er führte mich immer wieder nett aus, brachte mich dann nach Hause, und ich schlief vergnügt ein: »Schlaf gut, mein Liebster!«

Einmal wollte ich in meine Heimatstadt reisen. Geradezu rührend, wie sich mein Geliebter von mir verabschiedete! Zum Schluss schenkte er mir sogar Geld. Ich war baff. So etwas bin ich nicht gewohnt. Im Gegenteil, sogar Tatjana war es gelungen, auf meine Kosten zu leben, obwohl ich ganz genau wusste, dass sie etwas bunkerte. Als ich mich aufregte, sagte sie, das Geld sei für ihren Sarg, sie trieb mich bis zur Weißglut, und dann musste doch ich ihre Beerdigung bezahlen, ihre sagenhaften Dollars habe ich bis heute nicht gefunden. Ich muss mal die Kissen auftrennen.

Das mit dem Geld war wirklich übel, aber dann habe ich mir davon die Schnürstiefel geleistet, die ich zuvor zehn Jahre lang nur angestiert und nicht gekauft hatte, weil solche teuren Schuhe meiner ganz und gar unflexiblen politischen Gesinnung radikal widersprachen. Richtig toll waren sie, die Schnürstiefel, die ich mir gekauft hatte! Und dazu habe ich auch gleich noch erfunden, dass mein Geliebter sie mir geschenkt hätte – im Prinzip stimmt das ja sogar.

Ich beschloss, ihm auch etwas zu schenken, etwas Tolles, aber was? Nach langem Grübeln fragte ich meinen in jener Stadt lebenden Ex, den ich zehn Jahre lang nicht gesehen hatte, was ich einem so großzügigen, mutigen, reichen, erfolgreichen und mir äußerst wohlgesonnenen Mann schenken sollte, mit dem mich einmal etwas Gemeinsames und jetzt nur noch eine einseitige Liebe verband und dem ich gerne eine Freude machen würde.

»Musik«, sagte er, ohne nachzudenken.

»Musik, ja! Bregović! Klar, er mag doch Bregović!«

Mein Ex sah mich zweifelnd an und sagte: »Bei allem, was du mir erzählt hast, wird er sich über dein hinterwäldlerisches Zeug wohl kaum freuen.«

Ich war verärgert, erwiderte: »Hältst du ihn vielleicht für einen beschissenen Bourgeois?«

Er sagte: »Was sonst, ist er etwa ein Revoluzzer?«

Kurz gesagt, an diesem Abend haben wir alles ausgepackt, jeden Streit, jede Verspätung von ihm, all die in meinen Augen dreckigen Frauen, mit denen er ein Verhältnis gehabt hatte … Ich bin eben eine Hysterikerin.

Jedenfalls kam Bregović gut an. Er freute sich sehr darüber.

Er meinte: »Meine Frau wird total darauf abfahren.« Dann begleitete er mich nach Hause und rannte mit der Platte vergnügt zu seiner Gattin.

In dieser Nacht zerfloss ich in Tränen.

***

Ich muss wohl einen Psychotherapeuten konsultieren. Ich komme einfach nicht darauf, was solche Männer an mir finden. Tatjana wunderte sich auch immer: »Was diese Männer nur von dir wollen?«, sie wurde nicht müde, mir zu erzählen, wie ich aussah und wie ich war. Ich regte mich auf: »Warum bereitest du mir Komplexe?« Ich weiß ja selbst, dass da irgendwas nicht stimmt. Wenn ihr meinen Geliebten gesehen hättet! Auch jetzt, während des Seminars, wunderte ich mich ganz ehrlich, wenn ich den Asiaten ansah – er hielt seinen Vortrag, ich übersetzte und sah in der Fensterscheibe unsere Spiegelbilder –, wow, was für ein Mann! Dafür bin ich eine sehr gute Dolmetscherin.

In der Pause fragte er mich, ob ich ausgeschlafen hätte. Giftzahn!

»Ja«, sagte ich.

»Schön«, erwiderte er.

Bah!

Während die anderen Kaffee tranken, ging ich hinaus und rief aus der Telefonzelle meinen Geliebten an, um ihm zu sagen, dass ich morgen käme. Welche Freude … Aber er ging nicht ran. Wozu hat dieser Kerl überhaupt ein Handy?

»Was machen wir heute Abend?«, fragte der Barbar, als ich zurückkam und mich an meinen Platz begeben wollte.

Den letzten Abend sollte ich mir schon gönnen, dachte ich und lächelte ihn so sanft, wie ich konnte, an, um ihn zu ermutigen. Tatjana hatte mir das beigebracht, sie hatte es immer besser draufgehabt als ich, obwohl sie steinalt gewesen war.

»Es schüttet wie aus Kübeln, lass uns doch in die Bar gehen.«

Ich sagte: »Gut.« Ich hatte auch keine Lust, ins Dionysos zu hetzen.

Ich warf mich in Schale. Ich hatte es mal wieder übertrieben und so lange in der Badewanne gelegen, dass ich den Kopf aus dem Fenster stecken musste, ich glühte förmlich. Zu meinem einzigen Kleid passten die Schnürstiefel zwar nicht, aber ich beschloss, mich alternativ zu geben – eine andere Möglichkeit gab es sowieso nicht. Dafür flocht ich mir tolle Zöpfe! Ich muss eigentlich schon ganz hübsch ausgesehen haben, denke ich.

In der Hotelbar trafen wir Christina, sie hockte auf dem Barhocker. Ich war nicht sonderlich erfreut darüber. Auf einmal wurde mir klar, dass ich müde war, am nächsten Tag eine ewig lange Fahrt vor mir hatte und ein kleines und lustiges Mädchen wie Christina niemals verletzen könnte – warum auch? Und doch, ausgerechnet heute wollte die kleine Christina sich betrinken …

»Wo ist denn dein Freund?«, fragte ich. Ich wusste, dass er schon weggefahren sein musste, aber dennoch.

»Weg.«

»Wohin?«

»Keine Ahnung. Weg, für immer.«

»Wo ist er denn hin?«, warf jetzt mein Typ ein. Von wegen meiner, aber na ja. »So ein Mädchen wie dich verlässt man doch nicht einfach!«

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