Danara DeVries - Sing to me - Wicked Love

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"Lost Trust and a frightened heart,
tearing us apart.
but is a child enough
to handle over ten years of wicked love?
you don’t let me free
you still sing to me …"
Manchmal machen wir Fehler, wenn wir jemanden beschützen wollen, den wir lieben. Diese Lektion muss Cat bitter lernen, als sie und ihre Tochter auf einem Metal-Konzert Jaakko Salmela treffen.
Sechzehn Jahre lang hat Cat geschwiegen, um ihre Tochter vor einem Leben mit einem alkoholabhängigen Vater zu schützen. Als Jaakko die Initiative ergreift, merkt Maxine schnell, dass hinter dem fremden Mann mehr steckt, als bloß der Bassist ihrer Liebslingsband.
Cat kommt dem Wunsch ihrer Tochter nach und lässt zu, dass Maxine den Rockstar kennenlernt. Doch als sich weitere Überraschungen einstellen, wird Cats Familie auf eine harte Probe gestellt.

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Sing to me_Ebook

- Wicked Love -

Danara DeVries

Copyright © 2018 by Hawkify Books

Alle Rechte vorbehalten.

Hawkify Books c/o

Inh. Svenja Hawkins

Norderneyer Str. 74

65199 Wiesbaden

Mehr Infos unter: www.hawkifybooks.com

Text © 2018 Danara DeVries

Covergestaltung: Alisha Mc Shaw / www.depositphotos.com/ @ cppzone.mail.ru

Lektorat: Wiebke Bohn

Korrektorat: Katherina Ushachov - facebook.com/phoenixlektorat

Losted Trust and a frightened heart,

tearing us apart.

but is a child’s enough

to handle over ten years of wicked love

you don’t Let me free

you still sing to me ...

Manchmal wenn ich schlafe träume ich dass ich falle Dieses Gefühl keinen - фото 1

Manchmal, wenn ich schlafe, träume ich, dass ich falle.

Dieses Gefühl, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben und einfach in die Dunkelheit zu stürzen. Es scheint, als befände sich mein Herz plötzlich in meinem Kopf und poche wild gegen die Schädeldecke, als wolle es sich vom Körper lösen und nach oben davonsegeln.

Manchmal fühle ich es über mir schweben. Es bleibt dort oben und ich falle immer weiter.

Schwindel ergreift von mir Besitz, ich trudele umher und verliere vollkommen die Orientierung.

Das Gefühl, das mich jetzt von den Füßen reißt, gleicht dem endlosen Fallen in meinen Träumen, aber es erreicht bei Weitem nicht die gleiche Intensität.

Ich falle nicht, nein, ich stehe fest mit beiden Beinen auf dem Boden, um mich herum der Lärm grölender Fans. Aber mein Herz hat sich in die Stratosphäre verabschiedet. Meine Knie zittern und das Handy fällt mir aus der Hand. Ich bin nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen, geschweige denn eine Antwort auf die Frage meiner Tochter zu geben.

Sein Blick fährt mir durch Mark und Bein und als sich seine Mundwinkel zu einem spöttischen Grinsen verziehen, scheint es mich endgültig von den Füßen zu reißen.

Wie konnte das nur passieren? Was genau hat mich getrieben, hierher zu fahren? Warum er? Warum kann es nicht jede andere lausige Rockband sein?

Natürlich nicht. Das Schicksal hat sich heute voll und ganz auf mich eingeschossen.

»Mama?« Max ist verwirrt und sieht mich verständnislos an. Doch ich schüttele nur den Kopf und bücke mich nach meinem Handy. Die Nachricht, die ich an ihren Vater schreiben wollte, prangt noch vorwurfsvoll auf dem Display. Ich sollte ihm mitteilen, dass wir gut angekommen sind und uns gerade durch eine lange Schlange Richtung Autogrammstunde winden. Aber statt einfach auf ›Senden‹ zu drücken, lösche ich die Nachricht. Wie könnte ich auch jetzt meinem Mann schreiben …?

»Hi!«, macht der Typ vor mir und ich schaue vom Handy auf. Meine Unterlippe zittert und ich ringe um Beherrschung. Am liebsten würde ich mir jetzt Max und ihre Freundin Eve schnappen und nach Hause fahren. Aber die Mädchen würden mich häuten, vierteilen und anschließend verbrennen.

Seit Monaten freuen sie sich auf das Konzert ihrer Lieblingsband ›Moonstuck‹. Sie waren am Boden zerstört, als Eves Mutter sich vorgestern einen fiesen Magen-Darm-Virus einfing. Ich Trottel bot in meiner Gutmütigkeit an, die Mädchen zu begleiten. Die beiden fünfzehnjährigen Teenager fielen mir gleichzeitig heulend und lachend um den Hals. Sie kratzten sogar ihr Taschengeld zusammen und organisierten für mich ein eigenes Hotelzimmer. Wie auch immer sie das gedreht haben, ich war gerührt. Die Mädchen wollten mir den Ausflug so angenehm wie möglich machen.

Ich leide nämlich unter schweren Schlafstörungen und brauche absolute Stille, um überhaupt einschlafen zu können. Zwei schnarchende Teenies sind das Allerletzte, was ich in meiner Nachtruhe gebrauchen kann.

Natürlich hätte ich das Zimmer auch selbst zahlen können und ich werde ihnen das Geld irgendwann wiedergeben; aber zu dem Zeitpunkt wirkten sie wie auf Wolke Sieben und das konnte ich ihnen unmöglich kaputtmachen.

Erst das zweite »Hi!« reißt mich wieder aus den Gedanken. Zitternd öffne ich die Augen und starre in ein so viel älteres, bärtigeres Gesicht als damals. Ich hätte ihn nie wiedererkannt, nicht in diesem Aufzug, nicht mit diesem lächerlichen Bart und schon gar nicht mit dieser wallenden Mähne.

Aber seine Stimme hat sich absolut nicht verändert. Sie hat sich in meine Seele gebrannt und ich würde ihn unter Tausenden wiedererkennen. Ein simples »Hi!« genügt und die gleichen Gefühle wie damals überschwemmen mich. Sein Lächeln ist wie immer ansteckend und vertreibt meine Angst und den bohrenden Fluchtreflex. Das Schieben und Drängeln der Menschen hinter uns blende ich völlig aus. Ich nehme nur noch das spöttische Funkeln seiner Augen wahr.

Er betrachtet mich von oben bis unten. Das lässige Outfit haben mir die Mädels aufgezwungen, mit Schwarz konnte ich glücklicherweise nicht viel verkehrt machen. Unter der dunklen Sweatjacke mit den Spitzenapplikationen lugt ein Spruch-Shirt hervor. Ich sende ein Stoßgebet gen Himmel, dass er nicht mehr als die Hälfte des Spruchs erkennen kann: ›Auf dem Boden der Tatsachen liegt eindeutig zu wenig Glitzer‹, prangt in weißen Lettern auf meiner Brust, ›Glitzer‹ natürlich in Pink.

Ich räuspere mich und sehe mich in Anbetracht der Menschenmenge hinter mir zu einer Antwort genötigt.

»Selber hi«, erwidere ich und versuche, mein dämliches Grinsen aus dem Gesicht zu bekommen.

»Willst du ein Autogramm?«

›NEIN!‹, will ich erwidern, ›ich habe schon etwas viel Besseres von dir‹, aber dann besinne ich mich und nicke. Zu mehr bin ich nicht imstande.

»Wohin?« Er erhebt sich, den Stift in der Hand. »Bauch, Beine, Po?«

Spürt man eigentlich, wenn einem die Gesichtszüge entgleisen? Jetzt weiß ich es: ja, definitiv. Die Muskeln scheinen jeglichen Kontakt zu verlieren und geben sich der Schwerkraft geschlagen. Nicht gut.

Sein Grinsen bekommt eine anzügliche Note und einige in der Menge hinter mir geben anstößige Pfiffe von sich. Lauter pubertierende Teenager um mich herum. Und ich mittendrin.

Der Fluchtreflex kehrt zurück und ich suche gehetzt nach einem Ausgang, aber die jubelnden Fans lassen mir keine Möglichkeit.

Wenn man mich in die Enge treibt, trete ich um mich, egal ob verbal oder mit Fäusten. Die Leute verhindern allerdings, dass ich dem Typen vor mir für seine Unverschämtheit eine verpasse. Das und die rechts und links neben dem Tisch stehende Security. Am liebsten würde ich über die Absperrung hechten, mich quer über den Tisch werfen und … na ja, lassen wir das. Definitiv zu viele unbekannte Faktoren. Ich beschränke mich also auf eine verbale Erwiderung: »Aber nur in privater Atmosphäre«, flöte ich und ernte johlenden Beifall. Was, in drei Teufels Namen, hat mich gerade zu diesem Konter hinreißen lassen?

Bei Gott, ich weiß es genau: Sein Grinsen, sein Verhalten, alles an ihm reizt mich und ich lasse mich zu frechen Kommentaren hinreißen. Das war damals so und hat sich anscheinend in den letzten Jahren nicht geändert. Fünfzehn verdammte Jahre. Sie haben ihm nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Er strahlt nur so vor Gesundheit; verschwunden ist die kränkliche Blässe und ich bin überzeugt, dass er sogar ein paar Kilos abgenommen hat.

Mit mir ist die Zeit allerdings nicht so gnädig umgegangen. Meine mädchenhafte Figur habe ich an zwei Kinder verloren und von einem gesunden Lebensstil kann keine Rede sein. Aber ich schlage mich irgendwie durch. Wenn man Kinder hat, tut man das eben. Sie bedeuten Verantwortung. Wäre da nicht die Verantwortung, hätte ich schon längst das Weite gesucht. Dem widerspricht allerdings der Wunsch eben jenes Mädchens, das jetzt aufgeregt neben mir auf und ab hüpft. Meine Tochter.

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