Conrad Meyer - Die Richterin

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Eine der bekanntesten historischen Novellen von Conrad Ferdinand Meyer: Im Zentrum der Geschichte, die sich um 800 n. Chr. zur Zeit Karls des Großen abspielt, steht die Richterin Stemma, die ein grausames Geheimnis mit sich herumträgt, das jedoch immer mehr an die Oberfläche gerät. Gleichzeitig steht die scheinbar inzestuöse Beziehung zwischen Stemmas Tochter Palma und ihrem Stiefsohn Wulfrin im Mittelpunkt. Diese beiden Handlungsstränge nehmen ein ebenso tragisches wie glückliches Ende…-

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Wulfrin blickte finster. «Das Weib tritt mir zu nahe», sagte er. «Ich wußte, was man einem Vater schuldig ist. Er hat an meiner Mutter gefrevelt und sein Gedächtnis – die Kriegstaten ausgenommen – ist mir unlieb: dennoch habe ich mir seine Todesgebärde vergegenwärtigt, den Augenzeugen Arbogast, der das Lügen nicht kannte, habe ich scharf ins Verhör genommen. Jetzt will ich noch ein übriges tun und dir die gemeine Sache herbeten, vom Credo bis zum Amen. Du bist aus dem Lande und kennst die Geschichte. Mangelt etwas daran oder ist etwas zuviel, so widersprich!

Der Vater kam aus Italien und nächtigte bei dem Judex auf Malmort. Bei Wein und Würfeln wurden sie Freunde und der Vater, der, meiner Treu, kein Jüngling mehr war – ich habe aus der Wiege seinen weißen Bart gezupft –, warb um das Kind des Richters und erhielt es. Beim Bischof in Chur wurde Beilager gehalten. Am dritten Tage setzte es Händel. Der Räzünser, dessen Werbung der Judex abgewiesen haben mochte, wurde zu spät oder ungebührlich geladen oder an einen unrechten Platz gesetzt oder nachlässig bedient oder schlecht beherbergt oder es wurde sonst etwas versehen. Kurz, es gab Streit und der Räzünser streckte den Judex. Der Vater hat den Schwieger zu rächen, berennt Räzüns eine Woche lang und bricht es. Inzwischen bestattet das Weib den Judex und reitet nach Hause. Dort sucht sie der Vater, mit Beute beladen. Er stößt ins Horn, der Sitte gemäß. Sie tritt ins Tor, sagt den Spruch und kredenzt den Wulfenbecher, den ihr der Vater in Chur nach wölfischer Sitte als Morgengabe gereicht hatte. Kredenzt ihn mit drei Schlücken. Der Arbogast, der durstig daneben stand, hat sie gezählt: drei herzhafte Schlücke. Der Vater nimmt den Becher, leert ihn auf einen Zug und haucht die Seele aus. War es so oder war es anders, Bischofsneffe?»

«Wörtlich und zum Beschwören so», bestätigte Graciosus. «Von hundert Zeugen, die den Burghof füllten, zu beschwören! Soviel ihrer noch am Leben sind. Und solches ist geschehen nicht im Zwielichte, nicht bei flackernden Spänen, sondern im Angesicht der Sonne zu klarer Mittagszeit. Der Comes, dein Vater, war rasend geritten, hatte im Bügel manchen Trunk getan » –

«Und mit fliegender Lunge ins Horn gestoßen, vergiß nicht!» höhnte Wulfrin.

«Er triefte und keuchte» –

«Er lechzte wie eine Bracke!» überbot ihn Wulfrin.

«Er sehnte sich nach seinem Weibe», dämpfte Graciosus.

«Trunken und brünstig! unter gebleichten Haaren! pfui! Ist das zum Abmalen und an die Wand heften? Was will die Judicatrix? Mich schwören lassen, daß wir Wölfe gemeinhin am Schlage sterben? Was freilich auf die Wahrheit herausliefe.»

«Es ist ihr Wille so, und man gehorcht ihr in Rätien.»

«Seht einmal da! ihr Wille!» hohnlachte Wulfrin. «Mein Wille ist es nicht, und meine Heimat ist nicht ein Bergwinkel, sondern die weite Welt, wo der Kaiser seine Pfalz bezieht oder sein Zelt aufschlägt. Sage du deiner Richterin, Wulfrin sei kein Laurer noch Argwöhner! Sie rühre nicht an die Sache! Sie zerre den Vater nicht aus dem Grabe! Ich lasse sie in Ruhe, kann sie mich nicht ruhig lassen?» Er drohte mit der Hand, als stünde die Stiefmutter vor ihm. Dann spottete er: «Hat das Weib den Narren gefressen an Spruch und Urteil? Hat es eine kranke Lust an Schwur und Zeugnis? Kann es sich nicht ersättigen an Recht und Gericht?»

«Es ist etwas Wahres daran», sagte Graciosus lächelnd. «Frau Stemma liebt das Richtschwert und befaßt sich gerne mit seltenen und verwickelten Fällen. Sie hat einen großen und stets beschäftigten Scharfsinn. Aus wenigen Punkten errät sie den Umriß einer Tat und ihre feinen Finger enthüllen das Verborgene. Nicht daß auf ihrem Gebiete kein Verbrechen begangen würde, aber geleugnet wird keines, denn der Schuldige glaubt sie allwissend und fühlt sich von ihr durchschaut. Ihr Blick dringt durch Schutt und Mauern und das Vergrabene ist nicht sicher vor ihr. Sie hat sich einen Ruhm erworben, daß fernher durch Brief und Boten ihr Weistum gesucht wird.»

«Das Weib gefällt mir immer weniger», grollte Wulfrin. «Der Richter walte seines Amtes schlecht und recht, er lausche nicht unter die Erde und schnüffle nicht nach verrauchtem Blute.»

Graciosus begütigte. «Sie redet davon, ihr Haus zu bestellen, obwohl sie noch in Blüte und Kraft steht. Vielleicht sorgt sie, wenn sie nicht mehr da wäre, könntest du deine Schwester in Unglück stürzen.»

«In Unglück?»

«Ich meine, sie berauben und verjagen unter dem Vorwande einer unaufgeklärten und ungeschlichteten Sache. Darum, vermute ich, will sie dich nach Malmort haben und sich mit dir vertragen.»

Wulfrin lachte. «Wirklich?» sagte er. «Sie hat einen schönen Begriff von mir. Meine Schwester plündern? Das arme Ding! Im Grunde kann es nicht dafür, daß es auf die Welt gekommen ist. Doch auch von ihr will ich nichts wissen.» Während er redete, zählte sein Blick die Jahresringe der jungen Palme. «Fünfzehn Ringe? » sagte er.

«Fünfzehn Jahre», berichtigte Graciosus.

«Und wie schaut sie? »

«Stark und warm», antwortete Gnadenreich mit einem unterdrückten Seufzer. «Sie ist gut, aber wild.»

«So ist es recht. Und dennoch will ich nichts von ihr wissen.»

«Sie aber weiß von nichts anderm als von dem fremden reisigen fabelhaften Bruder, der sich mit den Sachsen balgt und mit den Sarazenen rauft. ,Wann der Bruder kommtʻ – ,Das gehört dem Bruderʻ – ,Das muß man den Bruder fragenʻ – davon werden ihr die Lippen nicht trocken. Jedes Hifthorn jagt sie auf, sie springt nach deinem Becher und damit an den Brunnen. Sie wäscht ihn, sie reibt ihn, sie spült ihn.»

«Warum, Narr?»

«Weil sie dir ihn kredenzen will und dein Vater sich daraus den Tod getrunken hat.»

«Dummes Ding! Du also wirbst um sie?»

Der ertappte Graciosus errötete wiet ein Mädchen. «Die Mutter begünstigt mich, aber an ihr selbst werde ich irre», gestand er. «Kämest du heim, ich bäte dich, ein Wort mit ihr zu reden.»

Wieder musterte Wulfrin den netten Jüngling und wieder klopfte er ihn auf die Schulter. «Sie hält dich zum besten?» sagte er.

«Sie redet Rätsel. Da ich neulich auf mein Herz anspielte» –

«Schlug sie die Augen nieder?»

«Nein, die schweiften. Dann zeigte sie mit dem Finger einen Punkt im Himmel. Ich blinzelte. Ein Geier, der ein Lamm davontrug. Unverständlich.»

«Klar wie der Morgen. ,Raube mich.ʻ Das Mädchen gefällt mir.»

«Du willst sie sehen?»

«Niemals.»

Jetzt trat ein Palastschüler mit suchenden Blicken in den Hofraum und dann rasch auf Wulfrin zu. «Du», sagte er, «die Messe ist aus, der König verläßt die Kirche.» Der «Kaiser» wollte ihm noch nicht über die Zunge.

Wulfrin sprang auf. «Nimm mich mit!» bat Graciosus, «damit ich dem Herrn der Erde nahetrete und ihn reden höre.»

«Komm», willfahrte Wulfrin gutmütig und bald standen sie neben dem Kaiser, vor welchem ein ehrwürdiger, aber etwas verwilderter Graubart das Knie bog. Gnadenreich erkannte Rudio, den Kastellan auf Malmort, und wunderte sich, welche Botschaft der Räter bringe, denn Karl hielt ein Schreiben in der Hand. Er reichte es dem Abte und Alcuin las vor:

«Erhabener, da ich höre, Du werdest von Rom nach dem Rheine ziehen, flehe ich Dich an, daß Du deinen Weg durch Rätia nehmest. Seit Jahren haben sich in unsern verwickelten Tälern versprengte Lombarden eingenistet unter einem Witigis, der sich Herzog nennt. Wir, die Herrschenden im Lande, unter uns selbst uneins und ohne Haupt, werden nicht mit ihnen fertig, ja einige von uns zahlen ihnen Tribut. Ein unerträglicher Zustand. Du bist der Kaiser. Wenn du kommst und Ordnung schaffst, so tust Du, was Deines Amtes ist. Stemma, Judicatrix.»

«Keine Schwätzerin», sagte der Kaiser. «Meine Sendboten haben mir von der Frau erzählt.» Alcuin betrachtete die Handschrift. «Feste Züge», lobte er.

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