Deutsche Erstausgabe (ePub) Dezember 2020
Für die Originalausgabe:
Copyright © 2015 by N.R. Walker
Titel der Originalausgabe:
»Red Dirt Heart 4«
Published by Arrangement with N.R. Walker
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2020 by Cursed Verlag
Inh. Julia Schwenk
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,
des öffentlichen Vortrags, sowie der Übertragung
durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile,
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
Genehmigung des Verlages.
Bildrechte Umschlagillustration
vermittelt durch Shutterstock LLC; iStock
Satz & Layout: Cursed Verlag
Covergestaltung: Hannelore Nistor
Druckerei: CPI Deutschland
Lektorat: Susanne Scholze
ISBN-13: 978-3-95823-288-4
Besuchen Sie uns im Internet:
www.cursed-verlag.de
Aus dem Englischen
von Anne Sommerfeld
Liebe Lesende,
vielen Dank, dass ihr dieses eBook gekauft habt! Damit unterstützt ihr vor allem die*der Autor*in des Buches und zeigt eure Wertschätzung gegenüber ihrer*seiner Arbeit. Außerdem schafft ihr dadurch die Grundlage für viele weitere Romane der*des Autor*in und aus unserem Verlag, mit denen wir euch auch in Zukunft erfreuen möchten.
Vielen Dank!
Euer Cursed-Team
Klappentext:
Aus Texas ins australische Outback zu ziehen, war für Travis nicht nur eine Entscheidung – es war Schicksal. Die Sutton Station ist mittlerweile sein Zuhause und ihrem Besitzer Charlie gehört schon lange Travis‘ Herz. Ihr gemeinsames Leben ist bisher nicht leicht gewesen und es wird auch immer neue Herausforderungen geben, aber Travis weiß tief in seinem Inneren, dass er genau hierher gehört: auf die Ranch inmitten roter Erde und an Charlies Seite.
Widmung
Für diejenigen,
die es vor Jahren mit mir wagten, und diejenigen,
die noch immer bei mir sind, danke.
Anmerkung der Autorin
Vielen Dank euch allen, dass ihr mit mir diese Reise zur roten Erde und der glühenden Hitze des Outbacks unternommen habt.
Charlie und Travis waren ein großer Teil meines Lebens und ich habe es geliebt, ihnen mit Worten Leben einzuhauchen.
Danke fürs Lesen…
Das Leben nach Charlie-Sutton-Zeit
Charlie Sutton anzusehen, war wirklich einfach. Er, von der Arbeit durchtrainiert, hatte kurze braune Haare, sonnengebräunte Haut, die braunsten Augen und ein umwerfendes Lächeln.
Zumindest, wenn er es zeigte.
So wie im Moment, als er mit geschlossenen Augen faul in der Sonne lag und sich seine Mundwinkel ein wenig hoben. Er trug seine Badehose – die er Boardshorts nannte –, seine Haare waren vom Pool noch immer etwas nass und das Wasser trocknete auf seiner Haut. Ich könnte ihn den ganzen Tag ansehen.
»Was?«, fragte er, ohne die Augen zu öffnen. »Ich weiß, dass du mich ansiehst. Ich kann es spüren.«
Ich drehte mich auf meiner Liege neben dem Pool auf die Seite, schob mir einen Arm unter den Kopf und starrte ihn unverblümt an. »Wir sollten öfter Urlaub machen«, sagte ich.
Er öffnete ein Auge, sah mich an, lächelte und döste dann weiter vor sich hin. »Ich hab in den letzten anderthalb Jahren mehr Urlaub gemacht als davor in meinem ganzen Leben.«
Ich dachte an unsere anderen Ausflüge. Charlie wollte, dass ich mehr vom Nordterritorium sah als nur Alice Springs und die Sutton Station. Er hat mich nach Kakadu, zum Uluru und zum Kings Canyon mitgenommen, die für die meisten Menschen einfach nur spektakuläre Naturwunder waren. Für mich waren sie geologische Geschichtsstunden und Charlie sagte, dass ich die Reiseleiter mit meinen Fragen in den Wahnsinn getrieben hätte. Aber es war unglaublich und hat dafür gesorgt, dass ich mich noch etwas mehr in diesen Ort verliebte.
Gerade waren wir in Darwin, der Hauptstadt des Territoriums und der am nördlichsten gelegenen Hauptstadt Australiens. Sie lag näher an Indonesien als irgendeine andere große Stadt in Australien und war eine der kleinsten, entspanntesten Hauptstädte, die ich je gesehen hatte. Darwin war eher wie eine große Küstenstadt, aber es gab einige Annehmlichkeiten. Wie zum Beispiel im SkyCity Hotel am Pool zu liegen. Absoluter Fünf-Sterne-Luxus.
Aber es waren nicht die Eingangshalle aus Marmor, die teuren Möbel, das schicke Essen und der ausgefallene Zimmerservice, die ich liebte. Charlie ausgeschlafen und stressfrei zu sehen, war jeden Cent wert, den wir für diese Reise ausgegeben hatten.
Wie jetzt.
Wir hatten den gesamten Morgen im Bett verbracht, spät zu Mittag gegessen und den Nachmittag am Pool verbracht.
»Na ja, technisch gesehen ist das kein Urlaub.« Ich drehte mich wieder auf den Rücken. »Wir sind zum Arbeiten hier.«
Charlie hob den Kopf und betrachtete den tropischen Pool, die Farne und die Cocktailbar. »Sieht für mich nicht wirklich nach Arbeit aus.«
Ich schnaubte. »Na ja, irgendwie schon. Du bist geschäftlich hier und ich bin dein persönlicher Assistent.«
»Mein persönlicher Assistent?«
»Sehr persönlich.«
Charlie lachte und schloss erneut die Augen. Er nahm die Sonnenstrahlen auf, während das Lächeln noch immer seine Lippen umspielte, und sah so verdammt gut aus.
Ich seufzte zufrieden. Zufrieden. Das war ich. Charlie konnte es nicht verstehen – ich glaube, er hielt mich für verrückt –, aber ich liebte es hier einfach.
Nicht nur hier. Nicht nur Australien, nicht das Outback, nicht nur zu reiten und Rinder über die rote Erde und durch die brennende Sonne zu treiben. Verdammt, selbst der Winter war warm. Ich liebte alles.
Ich liebte Charlie.
Den stursten, vertracktesten, unmöglichsten und absolut wunderbarsten Mann. Ich sah ihn noch immer an. Ich hatte nicht damit aufgehört. Charlie hatte sehr deutlich gemacht, dass er in der Öffentlichkeit keine Zärtlichkeiten austauschen wollte; obwohl er nicht versteckte, wer er war, wollte er es noch immer nicht herausschreien. Er hatte argumentiert, dass wir geschäftlich hier waren und uns auch so verhalten sollten, womit ich kein Problem hatte.
Die Tatsache, dass er eine Hand auf meinen Rücken gelegt hatte, als wir in den Fahrstuhl gestiegen waren, oder großen Wert darauf gelegt hatte, mich zu berühren, wenn er dachte, dass mich jemand abcheckte, brachte mich zum Lächeln. Das war so typisch Charlie. Er war eine Mischung aus altmodischem Gentleman und grünäugigem Monster und es war beinahe komisch, wie er mit beidem zu kämpfen hatte. Er war der Typ, der mir die Tür aufhielt und bei einem Kompliment rot anlief und lächelte. Aber wenn er nur eine Sekunde der Meinung war, dass ein anderer Typ auch nur daran dachte, mich anzumachen, würde er einen Weg finden, mich nicht gerade unauffällig zu berühren, um klarzustellen, dass ich zu ihm gehörte und sich der andere verziehen sollte.
Und ich gehörte zu ihm.
Technisch gesehen waren wir verlobt. Ich hatte ihn gefragt, ob er mich heiraten wollte, und er hatte Ja gesagt. Aber wir hatten es noch niemandem erzählt oder es irgendwie offizieller gemacht. Das brauchte ich auch nicht. Es zu wissen, reichte aus.
Wie ich schon sagte. Zufrieden. Glücklich. Mit meinem Platz in der Welt im Reinen. Zu Hause.
Ich wünschte nur, wir könnten den ganzen Abend am Pool bleiben, aber unsere Zeit hier in Darwin war kurz und unsere Aufgabenliste lang. »Wann treffen wir uns heute zum Abendessen?«
»Sam meinte, dass sie gegen sieben hier sein würden.«
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