Monica James - Bullseye - Bull & Tiger

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Zwölf Jahre hat Cody Bishop für ein Verbrechen eingesessen, das er nicht bereut. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß und hat nur eine Sache im Sinn. Rache. Nichts und niemand wird ihn aufhalten können, denn eins hat er gelernt. In dieser Welt leben wahre Monster. Und er selbst ist das schlimmste von allen. Nicht ohne Grund nennt man ihn Bullseye. Sein Plan ist ganz einfach, doch dann lernt er Lillian Hope kennen. Sie löst Dinge in ihm aus, die er nicht kennt, und er beginnt, nach all den Jahren wieder etwas zu fühlen.
Bull ist ein Mann, vor dem Lily davonlaufen sollte. Sie sollte Angst vor ihm haben. Aber er zieht sie magisch an, obwohl sie wie Feuer und Eis sind.
Ein Dark Romance Roman aus der Feder der internationalen Bestsellerautorin Monica James.

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BULLSEYE - BULL & TIGER 1

Monsters Within Dilogie

Monica James

Bullseye Bull Tiger - изображение 1

© 2021 Sieben Verlag, 64823 Groß-Umstadt

© Übersetzung Sylvia Pranga

© Covergestaltung Andrea Gunschera

© Originalausgabe Monica James 2020

ISBN Taschenbuch: 9783864439711

ISBN eBook-mobi: 9783864439728

ISBN eBook-epub: 9783864439735

www.sieben-verlag.de

Elle Kennedy, ich liebe dich .

Lass uns nie wieder eine Bootstour machen .

P.S.: Ich hoffe, dass unsere Hunde nie gekidnappt werden .

Und von Babymöhren bekomme ich Blähungen .

Contents

Kapitel 1 Bull

Kapitel 2 Bull

Kapitel 3 Lily

Kapitel 4 Cody

Kapitel 5 Bull

Kapitel 6 Lily

Kapitel 7 Bull

Kapitel 8 Bull

Kapitel 9 Lily

Kapitel 10 Bull

Kapitel 11 Lily

Kapitel 12 Bull

Kapitel 13 Lily

Kapitel 14 Bull

Kapitel 15 Bull

Kapitel 16 Lily

Kapitel 17 Bull

Danksagungen

Die Autorin

Kapitel 1

Bull

„Ein Paar Motorradstiefel, Größe 47. Ein Harley-Davidson T-Shirt. Eine Jeans, an beiden Knien aufgerissen. Ein schwarzer Kapuzenpulli. Ein Portemonnaie aus Leder mit fünfundachtzig Dollar. Eine silberne Halskette mit einem Sankt Christophorus Anhänger. Und hier sind hundertfünfzig Dollar, eine Straßenkarte und drei Kondome. Holt dich jemand ab?“

Ich schüttele den Kopf und nehme meine Habseligkeiten, die auf dem langen Holztresen vor mir ausgebreitet liegen.

„Die nächste Bushaltestelle ist eine halbe Meile in die Richtung.“ Er zeigt über seine Schulter.

„Ich laufe“, erwidere ich ausdruckslos, streife die weißen Halbschuhe ab und befreie mich von der Uniform, die zwölf lange Jahre wie eine zweite Haut für mich gewesen ist. Es ist mir egal, dass eine Großmutter ein paar Meter entfernt keucht, als sie meine weiße Feinripp-Unterhose sieht. Ich muss das Zeug von mir runterkriegen.

„Wohin willst du gehen? Die Dinge haben sich geändert, seit du eingebuchtet worden bist. Die Leute sind nicht mehr wie früher.“

„Das finde ich schon raus.“ Meine Jeans sitzt etwas locker, was keine Überraschung ist. Man würde nicht einmal einen Hund mit dem Scheiß füttern, den ich da drin essen musste. Das T-Shirt sitzt jedoch eng um meinen Brustkorb und die Oberarme. Die Stiefel und der Kapuzenpulli passen noch. Die Kette lege ich als Letztes an.

Pederson hebt ungläubig eine Braue und zuckt mit den Schultern. „Sag nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Viel Glück, Bull. Du wirst es brauchen.“

Ich nicke ihm dankend zu. Er war der einzige Wärter in diesem Höllenloch, den es überhaupt interessiert hat, ob ich lebe oder sterbe.

Ich werfe keinen letzten Blick mehr auf den Ort, der über ein Jahrzehnt mein Zuhause gewesen ist, denn jede Ecke und Kante dieses Dreckslochs hat sich für immer in mein Gedächtnis eingegraben. Man vergisst die Kinkora-Correctional Facility nicht, und sie vergisst dich ganz sicher auch nicht. Die Hälfte der entlassenen Kriminellen wird innerhalb von sechs Monaten wieder dort inhaftiert, weil es einfacher ist, mit der Politik im Knast klarzukommen, als mit der außerhalb.

Die Regeln sind einfach:

1. Vertrau niemandem .

2. Zeig keine Gefühle .

3. Verpfeif niemanden .

Wenn man diese drei einfachen Regeln befolgt, ist alles in Ordnung.

Doch die Regeln draußen sind mir und meinen Brüdern vollkommen fremd. Ich habe die gesellschaftlichen Regeln fast vergessen, denn wenn man sitzt, folgt man einem ganz anderen Gesetz. Im Knast überlebt der Stärkere und im Gegensatz zum realen Leben kann dich Unterlegenheit das Leben kosten.

Pederson drückt einen Knopf hinter dem Tresen und entlässt mich in die Freiheit. Ich drücke die Glastür mit der Schulter auf und schlendere auf das Stahltor zu, das langsam aufschwingt. Die Wachen beobachten mich aufmerksam. Ich rieche ihre Angst. Sie waren in der Nacht, als ich in meiner Zelle niedergestochen wurde, nicht so wachsam, sondern taten, als bemerkten sie nichts. Das hatte ich ein paar weißen Rassisten-Arschlöchern zu verdanken, die es nicht ertrugen, dass ich Hitler ein Muttersöhnchen nannte.

Aber das ist jetzt Vergangenheit, denn im Gegensatz zu meinen Vorgängern will ich kein Rückkehrer werden. Ich würde mich eher umbringen, als wieder in einer winzigen Zelle gefangen zu sein.

Als das Tor sich geöffnet hat, mache ich meine ersten Schritte als freier Mann. Ich sehe nach rechts und links und stelle fest, dass Detroit sich kein bisschen verändert hat. Es ist immer noch eine scheiß Einöde, in der Träume sterben.

Ich werfe die Karte und die Kondome weg und beschließe, mich nach Norden zu wenden. Wenn ich mich richtig erinnere, gibt es ein paar Meilen entfernt ein billiges Motel. Die verlassene Straße hat für mich so lange für meine Freiheit gestanden, dass ich denke, dass ich etwas fühlen sollte, irgendetwas, als ich sie entlanggehe. Aber ich bin innerlich tot und fühle überhaupt nichts.

Das liegt wohl an der Gefängnisregel Nummer Zwei.

Je weiter ich gehe, desto isolierter wird alles. Ich bin dreißig Jahre alt und habe keine Ahnung, wohin ich will. Nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinn. Ich habe keine Kenntnisse, keine Berufsausbildung und keine besonderen Talente. Als Kind war ich ein kleiner Dreckskerl, der in der Schule mehr hätte lernen sollen.

Wäre ich mehr wie mein älterer Bruder Damian gewesen, könnte ich jetzt ein verdammter Astronaut sein. Ich werfe meinen Eltern nicht vor, wo ich gelandet bin, denn es war nicht ihre Schuld. Es war meine. Ich war faul und geriet auf die schiefe Bahn.

Blut .

So viel Blut .

Ich verdränge die Erinnerung, die mich jedes Mal quält, wenn ich die Augen schließe. Wenn ich das hier überlebe, dann muss ich lernen, mit offenen und geschlossenen Augen zu leben. Nur so ende ich nicht wieder im Knast.

Es weht eine kühle Brise, und ich ziehe die Kapuze über meinen rasierten Kopf, denn die dunklen Sturmwolken vor mir sehen bedrohlich aus. Kurz darauf öffnet der Himmel seine Schleusen und die blöden Engel pissen mich voll. Ich beschleunige mein Tempo, bis ich renne. Endlich sehe ich das rot leuchtende Schild des Hudson Hotels ein paar Blocks vor mir.

Auch wenn sich der Name geändert hat, ist es immer noch dasselbe heruntergekommene Drecksloch, das es vor zwölf Jahren war. Auch noch so viel Farbe kann dieses Scheißding nicht aufpolieren. Aber dieses Drecksloch wird mein Zuhause sein, bis ich meinen Plan in die Tat umsetzen kann. Also wird es mein trautes Heim.

Die Glocke über der Tür klingelt schwächlich, als ich die Holztür aufdrücke und glücklich bin, der Sintflut draußen zu entkommen. Hinter dem weißen Empfangstresen sitzt eine Frau mittleren Alters, die in einem Magazin blättert und eine dünne Zigarre raucht.

Ihre blauen Augen richten sich auf mich. „Hey, Süßer. Du bist ja ganz nass. Bist du im Regen hergelaufen?“

Ich nicke, streife die Kapuze vom Kopf und streiche über die kurzen, dunklen Stoppeln auf meinem Schädel. Dann lange ich in meine Gesäßtasche und ziehe einen Hundertdollarschein heraus. Das Totenschädel-Tattoo auf meinem Handrücken erregt ihre Aufmerksamkeit. „Wie viele Nächte kann ich dafür hierbleiben?“

Ihre roten Fingernägel sind wie Krallen, als sie den zerfledderten Geldschein zu sich zieht. Sie befühlt den Schein und sieht mich aufmerksam an. „Bist du gerade rausgekommen?“

Ich nicke nur. Sie muss den Verbrecher an mir riechen. „Für dich, Süßer, reicht das für eine Woche.“

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