Gottfried Keller - Die Leute von Seldwyla - 1. Teil

Здесь есть возможность читать онлайн «Gottfried Keller - Die Leute von Seldwyla - 1. Teil» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Leute von Seldwyla - 1. Teil: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Meisterwerk der deutschsprachigen Erzählkunst – Gottfried Kellers «Die Leute von Seldwyla».Der erste Teil von Kellers Novellenzyklus beinhaltet fünf Novellen, unter anderem die auf Shakespeares Drama beruhende berühmte Novelle «Romeo und Julia auf dem Dorfe». Die Erzählungen wurden zwischen 1853 und 1855 geschrieben und führen in das Leben in der fiktiven Schweizer Stadt Seldwyla ein, wo allerhand seltsame Geschichten und Lebensläufe zu finden sind, die der Leser in den folgenden Novellen kennenlernen und genießen kann. -

Die Leute von Seldwyla - 1. Teil — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Doch erwiderte ich bekümmert: ,Wer spricht denn von mir, schöne, schöne Lydia! Was hat alles, was ich leide oder nicht Leide, erlitten habe oder noch erleiden werde, zu sagen gegenüber auch nur einer unmutigen oder gequälten Minute, die Sie erleiden? Wie kann ich unwerter und ungefüger Geselle eine solche je ersetzen oder vergüten?‘

,„Nun,‘ sagte sie, immer vor sich niederblickend und immer nod lächelnd, doch schon in einer etwas veränderten Weise, ,nun, ich muss allerdings gestehen, dass mich Ihr schroffes und ungeschicktes Benehmen sehr geärgert und sogar gequält hat; denn ich war an so etwas nicht gewöhnt, vielmehr dass ich überall, wo ich hinkam, Artigkeit und Ergebenheit um mich verbreitete. Ihre scheinbare grobe Fühllosigkeit hat mich ganz schändlich geärgert, sage ich Ihnen, und um so mehr, als mein Vater und ich viel von Ihnen hielten. Um so lieber ist es mir nun, zu sehen, dass Sie doch auch ein bisschen Gemüt haben, und besonders, dass ich an meinem eigenen Werte nicht länger zu zweifeln brauche; denn was mich am meisten kränkte, war dieser Zweifel an mir selbst, an meinem persönlichen Wesen, der in mir sich zu regen begann. Übrigens, bester Freund, empfinde ich keine Neigung zu Ihnen, so wenig als zu jemand anderm, und hoffe, dass Sie sich mit aller Hingebung und Artigkeit, die Sie soeben beurkundet, in das Unabänderliche fügen werden, ohne mir gram zu sein!

„Wenn sie geglaubt, dass ich nach dieser unbefangenen Eröffnung gänzlich rat- und wehrlos vor ihr darniederliegen werde, so hatte sie sich getäuscht. Vor dem vermeintlich guten und liebevollen Weibe hatte mein Herz gezittert, vor dem wilden Tiere dieser falschen, gefährlichen Selbstsucht zitterte ich so wenig mehr, als ich es vor Tigern und Schlangen zu tun gewohnt war. Im Gegenteil, anstatt verwirrt und verzweifelt zu sein und die Täuschung nicht aufgeben zu wollen, wie es sonst wohl geschieht in dergleichen Auftritten, war ich plötzlich so kalt und besonnen, wie nur ein Mann es sein kann, der auf das schmählichste beleidigt und beschimpft worden ist, oder wie ein Jäger es sein kann, der statt eines edlen scheuen Rehes urplötzlich eine wilde Sau vor sich sieht. Ein seltsam gemischtes, unheimliches Gefühl von Kälte freilich, wenn ich bei alledem die Schönheit ansehen musste, die da vor mir glänzte. Doch dieses ist das un heimliche Geheimnis der Schönheit.

„Indessen, wäre ich nicht von der Sonne ganz braun gebrannt gewesen, so würde ich jetzt dennoch so weiss ausgesehen haben, wie die Orangenblüten über mir, als ich ihr nach einigem Schweigen erwiderte: ,Und also um Ihren edlen Glauben an Ihre Persönlichkeit herzustellen, war es Ihnen möglich, alle Zeichen der reinen und tiefen Liebe und Selbstentäusserung zu verwenden? Zu diesem Zwecke gingen Sie mir nach wie ein unschuldiges Kind, das seine Mutter sucht, redeten Sie mir fortwährend nach dem Munde, wurden Sie bleich und leidend, vergossen Sie Tränen und zeigten eine so goldene und rückhaltlose Freude, wenn ich mit Ihnen nur ein Wort sprach?‘

„,Wenn es so ausgesehen hat, was ich tat,‘ sagte sie, noch immer selbstzufrieden, ,so wird es wohl so sein. Sie sind wohl ein wenig böse, eitler Mann! dass Sie nun doch nicht der Gegenstand einer gar so demutvollen und grenzenlosen weiblichen Hingebung sind? dass ich Ärmste nicht das sehnlich blökende Lämmlein bin, für das Sie mich in Ihrer Vergnügtheit gehalten?‘

„Ich war nicht vergnügt, Fräulein!‘ erwiderte ich. ,Indessen wenn die Götter, wenn Christus selbst einer unendlichen Liebe zu den Menschen vielfach sich hingaben, und wenn die Menschheit von jeher ihr höchtes Glück darin fand, dieser rückhaltlosen Liebe der Götter wert zu sein und ihr nachzugehen: warum sollte ich mich schämen, mich ähnlich geliebt gewähnt zu haben? Nein, Fräulein Lydia! ich rechne es mir sogar zur Ehre an, dass ich mich von Ihnen fangen liess, dass ich eher an die einfache Liebe und Güte eines unbefangenen Gemütes glaubte, bei so klaren und entschiedenen Zeichen, als dass ich verdorbenerweise nichts als eine einfältige Komödie dahinter gefürchtet. Denn einfältig ist die Geschichte! Welche Garantie haben Sie denn nun für Ihren Glauben an sich selbst, da Sie solche Mittel angewendet, um nur den ärmsten aller armen Kriegsleute zu gewinnen, Sie, die schöne und vornehme englische Dame?‘

„,Welche Garantie?‘ antwortete Lydia, die nun allmählich blass und verlegen wurde, ,ei! Ihre verliebte Neigung, zu deren Erklärung ich Sie endlich gezwungen habe! Sie werden mir doch nicht leugnen wollen, dass Sie hingerissen waren und mir soeben erzählten, wie ich Ihnen von jeher gefallen? Warum liessen Sie das in Ihrer Grobheit nicht ein klein weniges merken, so wie es dem schlichtesten und anspruchlosesten Menschen wohl ansteht, und wenn er ein Schafhirt wäre, so würde uns diese ganzeKomödie, wie Sie es nennen, erspart worden sein, und ich hätte mich begnügt!‘

„,Hätten Sie mich in meiner Ruhe gelassen, meine Schöne, erwiderte ich, ,so hätten Sie mehr gewonnen. Denn Sie scheinen zu vergessen, dass dies Wohlgefallen sich jetzt notwendig in sein Gegenteil verkehren muss, zu meinen eigenen Schmerzen!‘

„,Hilft Ihnen nichts,‘ sagte sie, ,ich weiss einmal, dass ich Ihnen wohlgefallen habe und in Ihrem Blute wohne! Ich habe Ihr Geständnis angehört und bin meiner Eroberung versichert. Alles übrige ist gleichgültig; so geht es zu, bester Herr Pankrazius, und so werden diejenigen bestraft, die sich vergehen im Reiche der Königin Schönheit!‘

,,,Das heisst,‘ sagte ich, ,es scheint dies Reich eher einer Zigeunerbande zu gleichen. Wie können Sie eine Feder auf den Hut stecken, die Sie gestohlen haben wie eine gemeine Ladendiebin? gegen den Willen des Eigentümers?‘

„Sie antwortete: ,Auf diesem Felde, bester Herr Eigentümer, gereicht der Diebstahl der Diebin zum Ruhm, und Ihr Zorn beweist nur aufs neue, wie gut ich Sie getroffen habe!‘

„So zankten wir noch eine gute halbe Stunde herum in dem süssen Orangenhaine, aber mit bittern, harten Worten, und ich suchte vergeblich ihr begreiflich zu machen, wie diese abgestohlene und erschlichene Liebesgeschichte durchaus nicht den Wert für sie haben könnte, den sie ihr beilegte. Ich führte diesen Beweis nicht nur aus philisterhafter Verletztheit und Dummheit, sondern auch um irgendeinen Funken vom Gefühl ihres Unrechtes und der Unsittlichkeit ihrer Handlungsweise in ihr zu erwecken. Aber umsonst! Sie wollte nicht einsehen, dass eine rechte Gemütsverfassung erst dann in der vollen und rückhaltlosen Liebe aufflammt, wenn sie Grund zur Hoffnung zu haben glaubt, und dass also diesen Grund zu geben, ohne etwas zu fühlen, immer ein grober und unsittlicher Betrug bleibt, und um so gewissenloser, als der Betrogene einfacher, ehrlicher und argloser Art ist. Immer kam sie auf das Faktum meiner Liebeserklärung zurück, und zwar warf sie, die sonst ein so gesundes Urteil zu haben schien, die unsinnigsten, kleinlichsten und unanständigsten Reden und Argumente durcheinander und tat einen wahren Kindskopf kund. Während der ganzen Jahre unsers Zusammenseins hatte ich nicht so viel mit ihr gesprochen, wie in dieser letzten zänkischen Stunde, und nun sah ich, o gerechter Gott! dass es ein Weib war von einem gross angelegten Wesen, mit den Manieren, Bewegungen und Kennzeichen eines wirklich edeln und seltenen Weibes, und bei alledem mit dem Gehirn — einer ganz gewöhnlichen Soubrette, wie ich sie nachmalen zu Dutzenden gesehen habe auf den Vaudevilletheatern zu Paris! Während dieses Zankes aber verschlang ich sie dennoch fortwährend mit den Augen, und ihre unbegreifliche, grundlose, so persönlich scheinende Schönheit quälte mein Herz in die Wette mit dem Wortwechsel, den wir führten. Als sie aber zuletzt ganz sinnlose und unverschämte Dinge sagte, rief ich, in bittere Tränen ausbrechend: ,O Fräulein! Sie sind ja der grösste Esel, den ich je gesehen habe!‘

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Leute von Seldwyla - 1. Teil» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x