Alfred Adler - Gesammelte Werke

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Alfred Adler (1870-1937) war ein österreichischer Arzt und Psychotherapeut. Adlers Lehre hatte eine große, eigenständige Wirkung auf die Entwicklung der Psychologie und Psychotherapie im 20. Jahrhundert. Sie beeinflusste die psychotherapeutischen Schulen von Rollo May, Viktor Frankl, Abraham Maslow und Albert Ellis. Seine Schriften nahmen viele Einsichten der Neopsychoanalyse vorweg, die sich in erstaunlichem Einklang mit der Individualpsychologie in den Werken von Karen Horney, Harry Stack Sullivan und Erich Fromm wieder finden.
Inhalt:
Der Sinn des Lebens
Menschenkenntnis
Praxis und Theorie der Individualpsychologie
Über den nervösen Charakter
Adlers ausgewählte Arbeiten aus «Heilen und Bilden»

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Das Minderwertigkeitsgefühl eines Individuums kann sich auch durch die Richtung seines Weges zeigen. Ich habe bereits von der großen Distanz zu den Lebensproblemen, vom Haltmachen und von der Loslösung gesprochen. Keine Frage, daß gelegentlich sich ein solches Vorgehen als richtig, als dem Gemeinschaftsgefühl entsprechend erweisen läßt. Dieser gerechtfertigte Standpunkt liegt der Individualpsychologie besonders nahe, da diese Wissenschaft den Regeln und Formeln immer nur eine bedingte Geltung zuspricht und für deren Bestätigung immer neue Beweise zu erbringen sich verpflichtet hält. Einer dieser Beweise liegt in dem habituellen Verhalten in der oben gekennzeichneten Bewegung. Eine andere, auf Minderwertigkeits­gefühl verdächtige Gangart, anders als die »zögernde Attitüde«, können wir in der Ausbiegung vor einem Lebensproblem beobachten, sei diese nun vollständig oder teilweise. Vollständig wie in der Psychose, im Selbstmord, im habituellen Verbrechen, in der habituellen Perversion, teilweise wie in der Trunksucht oder in anderen Süchten. Als letzte, aus dem Minderwertigkeits­gefühl entspringende Gangart will ich noch anführen: die auffällige Einengung des Lebensraums und die verminderte Aufmarschbreite. Wichtige Anteile der Lebensprobleme sind dabei ausgeschlossen. Auch hier müssen wir als Ausnahme gelten lassen, wenn einer zum Zwecke eines größeren Beitrags zur Förderung der Gemeinschaft sich der Lösung einzelner Anteile der Lebensprobleme entschlägt wie der Künstler und das Genie.

Über die Tatsache des Minderwertigkeitskomplexes in allen Fällen typischer Fehlschläge war ich mir schon längst klar. Um die Lösung der hier wichtigsten Frage aber, wie aus dem Minderwertigkeitsgefühl und seinen körperlichen und seelischen Folgen beim Zusammenstoß mit einem Lebensproblem der Minderwertigkeitskomplex entsteht, habe ich lange gerungen. Meines Wissens ist diese Frage stets im Hintergrund der Betrachtungen der Autoren gestanden, geschweige denn, daß sie bis jetzt gelöst worden wäre. Mir ergab sich die Lösung wie bezüglich aller anderen Fragen im Gesichtsfeld der Individualpsychologie, wo eines aus allem und alles aus einem zu erklären war. Der Minderwertigkeitskomplex, das heißt, die dauernde Erscheinung der Folgen des Minderwertigkeitsgefühls, das Festhalten an demselben, erklärt sich aus dem größeren Mangel des Gemeinschaftsgefühls. Die gleichen Erlebnisse, die gleichen Traumen, die gleichen Situationen und die gleichen Lebensfragen, wenn es eine absolute Gleichheit in ihnen gäbe, wirken sich bei jedem anders aus. Dabei ist der Lebensstil und dessen Gehalt an Gemeinschaftsgefühl von ausschlag­gebender Bedeutung. Was in manchen Fällen irreführen und an der Richtigkeit dieser Erfahrung zweifeln machen kann, ist der Umstand, daß gelegentlich Menschen mit sichergestelltem Mangel an Gemeinschaftsgefühl (eine Feststellung, die ich nur sehr erfahrenen Untersuchern zutrauen möchte) vorübergehend wohl Erscheinungen des Minderwertigkeitsgefühls zeigen, aber keinen Minderwertigkeitskomplex. Diese Erfahrungen kann man gelegentlich bei Menschen machen, die wenig Gemeinschaftsgefühl besitzen, aber die Gunst der äußeren Umstände für sich haben. Im Falle des Minderwertigkeits­komplexes wird man stets aus dem Vorleben des Betreffenden, aus seiner bisherigen Haltung, aus seiner Verwöhnung in der Kindheit, aus dem Vorhandensein minderwertiger Organe, aus dem Gefühl der Vernachlässigung in der Kindheit Bestätigungen finden. Man wird sich auch der anderen, weiterhin anzuführenden Mittel der Individualpsychologie bedienen, des Verständnisses für die ältesten Kindheitserinnerungen, der individual­psychologischen Erfahrung über den Lebensstil im ganzen und dessen Beeinflussung durch die Stellung in der Kinderreihe und der individualpsychologischen Traumdeutung. Auch ist im Falle eines Minderwertigkeits­komplexes die sexuelle Haltung und Entwicklung eines Individuums nur ein Teil des Ganzen und in den Minderwertigkeitskomplex völlig einbezogen.

7. Der Überlegenheitskomplex

Inhaltsverzeichnis

Der Leser wird mit Recht nun die Frage aufwerfen, wo denn im Falle des Minderwertigkeitskomplexes das Streben nach Überlegenheit zu finden ist. Denn in der Tat, wenn es uns nicht gelänge, dieses Streben in den überaus zahlreichen Fällen von Minderwertigkeitskomplexen nachzuweisen, so hätte die individualpsychologische Wissenschaft einen derartigen Widerspruch zu verzeichnen, daß sie daran scheitern müßte. Ein großer Teil dieser Frage ist aber bereits beantwortet. Das Streben nach Überlegenheit wirft das Individuum von der gefährlichen Stelle zurück, sobald ihm durch seinen Mangel an Gemeinschaftsgefühl, der sich in offener oder versteckter Mutlosigkeit äußert, eine Niederlage zu drohen scheint. Das Streben nach Überlegenheit wirkt sich auch darin aus, daß es das Individuum auf der Rückzugslinie vom Gemeinschaftsproblem festhält oder ihm eine Ausbiegung aufdrängt. Festgehalten im Widerspruch seines »Ja, aber« zwingt es ihm eine Meinung auf, die vielmehr dem »Aber« Rechnung trägt und seine Gedankenwelt so sehr im Banne hält, daß es sich nur oder hauptsächlich mit den Resultaten der Schockwirkung beschäftigt. Dies um so mehr, als es sich dabei immer um Individuen handelt, die von Kindheit ohne richtiges Gemeinschaftsgefühl sich fast ausschließlich mit ihrer Person, mit ihrer Lust oder Unlust beschäftigt haben. Man kann in diesen Fällen beiläufig drei Typen unterscheiden, deren unharmonischer Lebensstil einen Anteil des Seelenlebens besonders deutlich entwickelt hat. Der eine Typus betrifft Menschen, bei denen die Denksphäre die Ausdrucksformen beherrscht. Der zweite Typus ist durch Überwuchern des Gefühls- und Trieblebens gekennzeichnet. Ein dritter Typus entwickelt sich mehr in der Richtung der Aktivität. Ein vollständiges Fehlen einer dieser drei Seiten findet sich natürlich niemals. Jeder Fehlschlag wird deshalb in der anhaltenden Schockwirkung auch diese Seite seines Lebensstils besonders deutlich zeigen. Während im allgemeinen beim Verbrecher und beim Selbstmörder mehr der Anteil der Aktivität hervorgetrieben erscheint, zeichnet sich ein Teil der Neurosen durch Betonung der Gefühlsseite aus, wenn nicht wie zumeist in der Zwangsneurose und in den Psychosen die meist stärkere Akzentuation des gedanklichen Materials hervortritt. Der Süchtige ist wohl immer ein Gefühlsmensch. Die Loslösung von der Erfüllung eines Lebensproblems aber zwingt der menschlichen Gemeinschaft eine Aufgabe auf und macht sie zum Objekt der Ausbeutung. Der Mangel an Mitarbeit der einen muß durch vermehrte Leistung der anderen, durch die Familie oder durch die Gesellschaft, ersetzt werden. Es ist ein stiller, unverstandener Kampf gegen das Ideal der Gemeinschaft, der da geführt wird, ein ständiger Protest, der nicht der Weiterentwicklung des Gemeinschaftsgefühls dient, sondern seine Durchbrechung bezweckt. Immer aber ist die persönliche Überlegenheit in Gegensatz zur Mitarbeit gesetzt. Und man kann auch aus diesem Punkte ersehen, daß es sich bei Fehlschlägen um Menschen handelt, deren Entwicklung zum Mitmenschen aufgehalten wurde, denen schon das richtige Sehen, das richtige Hören, Sprechen und Urteilen fehlt. An Stelle des Common sense besitzen sie eine »private Intelligenz«, die sie zur Sicherung ihrer Abwegigkeit klug benützen. Ich habe das verwöhnte Kind als Parasiten geschildert, der stets bestrebt ist, den anderen in Kontribution zu setzen. Wird ein Lebensstil daraus, so läßt es sich verstehen, daß den weitaus meisten der Fehlschläge der Beitrag der anderen als ihr Eigentum erscheint, mag es sich nun um Zärtlichkeit, um Besitz, um materielle oder geistige Arbeit handeln. Die Gemeinschaft, mag sie sich gegen diese Übergriffe mit noch so starken Mitteln oder Worten wehren, muß aus ihrem innersten Drang, weniger aus ihrem Verständnis, naturgemäß Milde und Schonung üben, weil es ihre ewige Aufgabe ist, Irrtümer nicht zu strafen oder zu rächen, sondern aufzuklären und zu beheben. Immer aber ist es ein Protest gegen den Zwang des Mitlebens, der Individuen, ungeschult im Gemeinschaftsgefühl, unerträglich, ihrer privaten Intelligenz zuwiderlaufend, ihrem Streben nach persönlicher Überlegenheit bedrohlich erscheint. Es ist für die Macht des Gemeinschaftsgefühls bezeichnend, daß jedermann die Abwegigkeiten und Fehlschläge höheren und niedrigeren Grades als normwidrig, als unrichtig erkennt, als ob jeder dem Gemeinschaftsgefühl seinen Tribut zollen müßte. Selbst Autoren, die in wissenschaftlicher Verblendung, gelegentlich mit genialen Zügen ausgestattet, den künstlich gezüchteten Willen zur persönlichen Macht in einer Verkleidung sehen, als bösen Urtrieb, als Übermenschentum, als sadistischen Urtrieb betrachten, sehen sich gezwungen, dem Gemeinschaftsgefühl in seiner idealen Zuspitzung ihre Reverenz zu machen. Selbst der Verbrecher, schon mit seinem Ziel im Auge, muß planen und nach einer Rechtfertigung für seine Tat suchen, bis er die Grenze, die ihn noch von der Gemeinschaftslosigkeit trennt, überschreiten kann. Vom ewig fixen Standpunkt des idealen Gemeinschaftsgefühls aus gesehen, stellt sich jede Abwegigkeit als ein trickhafter Versuch dar, der nach dem Ziel einer persönlichen Überlegenheit schielt. Einer Niederlage auf dem Boden der Gemeinschaft entronnen zu sein, ist für die meisten dieser Menschen mit einem Gefühl der Überlegenheit verknüpft. Und wo die Furcht vor einer Niederlage sie dem Kreis der Mitarbeiter ständig ferne zu halten trachtet, erleben oder genießen sie ihr Fernbleiben von den Aufgaben des Lebens als eine Erleichterung und als ein Privilegium, das sie vor den anderen voraus haben. Selbst wo sie leiden, wie in der Neurose, sind sie ganz in die Mittel ihrer Vorzugsstellung verwickelt, in ihr Leiden, ohne zu erkennen, wie für sie der Leidensweg zur Befreiung von den Lebensaufgaben führen soll. Je größer ihr Leiden ist, um so weniger sind sie angefochten, um so mehr sind sie frei vom wirklichen Sinn des Lebens. Dieses Leiden, das so untrennbar mit der Erleichterung und Befreiung von den Lebensfragen verbunden ist, kann nur dem als Selbstbestrafung erscheinen, der nicht gelernt hat, Ausdrucksformen als Teil des Ganzen zu erfassen, mehr noch, als Antwort auf die Fragen der fordernden Gemeinschaft. Er wird das neurotische Leiden als selbständigen Anteil so ansehen, wie es der Neurotiker sieht.

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