Tove Jansson - Die Tochter des Bildhauers

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Die Tochter des Bildhauers: краткое содержание, описание и аннотация

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Was der Goldene Schnitt ist oder wie ein Wald gemalt werden muss, wie man Künstlerfeste feiert und was man einen Künstler unter keinen Umständen fragen darf – über all das weiß die Tochter des Bildhauers haargenau Bescheid. Kein Wunder – nicht umsonst schläft sie in der elterlichen Atelierwohnung auf dem Schlafregal und behält den Überblick. Sogar im Sommer auf der Schäreninsel sieht das Künstlerauge immer mit, selbst wenn sich die Familie ausgiebig dem Angeln, Pilzesammeln oder dem Toben der Elemente hingibt. Eine faszinierende, eigenwillige Welt tut sich auf.
Tove Jansson erzählt die Geschichte ihrer fantastischen Kindheit, von Bürgertum und Bohème, Geborgenheit und Abenteuer gleichermaßen geprägt.

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Ein Auto nach dem anderen fuhr vorüber und manchmal auch eine Straßenbahn, und je länger ich wartete, desto schwieriger wurde es, den Stein auf die Straße hinauszurollen.

Schließlich begannen meine Beine zu zittern, und da wusste ich, jetzt ist es dann zu spät, in ein paar Sekunden wird es zu spät sein, also ließ ich ihn in den Rinnstein fallen und begann ihn sehr rasch zu rollen, ohne aufzusehen. Ich hielt meine Nase direkt über dem Stein, damit das Zimmer, in dem ich uns versteckt hatte, so klein wie möglich blieb, und hörte dabei sehr gut, wie die Autos anhielten und sich aufregten, aber ich zog einen Strich zwischen ihnen und mir und rollte und rollte immer nur weiter. Wenn etwas wichtig genug ist, kann man gewisse Dinge aussperren. Das geht sehr gut. Man kauert sich zusammen und schließt die Augen und sagt sich die ganze Zeit ein großes Wort vor, bis man in Sicherheit ist.

Als ich bei den Straßenbahnschienen anlangte, war ich so müde, dass ich mich auf den Stein legte und ihn festhielt. Die Straßenbahn klingelte allerdings so hartnäckig, dass ich wieder weiterrollen musste, und jetzt hatte ich keine Angst mehr, jetzt war ich nur noch zornig, und das war besser.

Im Übrigen hatten der Stein und ich uns ein so winziges Zimmer geschaffen, dass es nichts zu bedeuten hatte, wer da schrie und was geschrien wurde. Wir waren ungeheuer stark. Es war das reinste Kinderspiel, wieder auf den Bürgersteig hinaufzukommen, und von dort aus setzten wir unseren Weg fort, die Lotsengasse hinauf. Ein schmaler Streifen aus reinem Silber zog sich hinter uns her. Manchmal ruhten wir uns aus, um uns dann wieder gestärkt auf den Weg zu machen.

Wir erreichten das Torgewölbe und brachten auch die Haustür auf, doch dann kamen die Treppen.

Wenn man hinkniete und mit beiden Händen ordentlich zupackte und wartete, bis sich das richtige Gleichgewicht eingefunden hatte, ließ es sich machen. Man brauchte nur den Magen zu verknoten, die Luft anzuhalten und die Handgelenke gegen die Knie zu pressen. Dann nach oben, schnell über den Rand, der Magen sank wieder zusammen, man horchte und wartete, aber das Treppenhaus war ganz leer. Dann dasselbe noch einmal.

Als das Treppenhaus eine Biegung machte und schmaler wurde, pressten wir uns an die Wand. So kletterten wir langsam nach oben, ohne dass jemand kam. Zwischendurch legte ich mich auf den Stein, um einfach zu atmen, und sah das Silber an, Silber für viele Millionen, und nur noch vier Stockwerke, dann würden wir es geschafft haben.

Im vierten Stock geschah es dann. Die Hand im Fausthandschuh glitt ab, ich fiel vornüber und lag ganz still und hörte das entsetzliche Geräusch, als der Stein hinunterpolterte. Das Geräusch wurde größer und größer, ein Geräusch wie Krachen, Knacken, Knallen und Katastrophe, lauter K, und schließlich ein weicher abgrundentsetzlicher Aufprall, als der Stein gegen Nieminens Tür schlug.

Die Welt ging unter, und ich presste die Fausthandschuhe vor die Augen. Nichts geschah. Gewaltige Echos wanderten die Treppen herauf und hinab, aber nichts geschah. Keine aufgebrachten Hausbewohner stürzten aus ihren Türen. Aber vielleicht lauerten sie ja dahinter .

Ich kroch auf allen vieren wieder hinunter. Jede Treppenstufe war in einem kleinen Halbkreis abgebissen. Weiter unten waren es große Halbkreise, und die Stücke lagen überall verstreut und starrten mich an. Ich rollte den Stein von Nieminens Tür weg und begann von Neuem. Unbeirrbar und ohne die abgebissenen Treppenstufen anzusehen, bewegten wir uns wieder nach oben. Wir kamen an der Stelle vorbei, wo es schiefgegangen war, und ruhten uns vor der Balkontür aus. Die Balkontür ist dunkelbraun und hat kleine viereckige Scheiben.

Da hörte ich die Haustür aufgehen und wieder zuschlagen und jemanden die Treppe heraufkommen. Sehr langsame Schritte stapften unaufhaltsam herauf. Ich kroch vor ans Geländer und schaute hinunter. Ich konnte bis auf den Grund des Treppenhauses hinuntersehen, ein langes schmales Rechteck, vom Treppengeländer eingeschnürt. Eine große Hand kam das Treppengeländer herauf, immer rundherum und immer näher. Mitten auf dem Handrücken befand sich ein Fleck, daher wusste ich, dass es die tätowierte Hand des Hausmeisters war, die da kam, und dass er vermutlich auf den Speicher hinaufwollte.

So leise wie möglich öffnete ich die Balkontür und begann den Stein über die Schwelle hinauszurollen. Die Schwelle war hoch. Ich rollte, ohne zu überlegen, ich hatte große Angst und packte nicht richtig zu, der Stein rollte schräg in die Türspalte hinein und blieb stecken. Die Tür bestand aus zwei Flügeln, oben hatte der Hausmeister eine Eisenspirale zwischen ihnen angebracht, da die Frauen immer vergaßen, die Tür hinter sich zu schließen. Ich hörte, wie die Spirale sich zusammenzog, sie sang sehr leise, während sie den Stein und mich einklemmte, ich zog meine Beine an und warf mich auf den Stein und versuchte ihn hinauszurollen, aber der Türspalt wurde immer schmaler und schmaler, und ich wusste, dass die Hand des Hausmeisters die ganze Zeit am Treppengeländer hochglitt.

Ich sah das Silber des Steins ganz nah vor meinem Gesicht, und ich packte zu und rollte und stieß mich mit den Beinen ab, und dann, plötzlich, kippte er um, rollte mehrere Runden, unterm Eisengeländer hindurch, in die Luft hinaus und verschwand.

Alles, was ich jetzt noch sah, waren Staubbällchen, leicht und zart wie Vogeldaunen, von vereinzelten, kleinen, farbigen Fäden durchzogen.

Ich lag platt auf dem Bauch, und die Tür drückte gegen meinen Hals, und es war ganz still, bis der Stein unten auf dem Hof ankam. Und dort zerbarst er wie ein Meteor, er bedeckte die Mülleimer, die Wäsche, alle Treppen und Fenster mit Silber! Als er sein Herz öffnete, versilberte der Stein die ganze Lotsengasse Nummer 4, und alle Frauen stürzten an ihre Fenster und glaubten, der Krieg oder das Jüngste Gericht seien ausgebrochen! Jede Tür ging auf, und alle rannten mit dem Hausmeister an der Spitze die Treppen auf und ab und sahen, dass ein Ungeheuer jede einzelne Treppenstufe abgebissen hatte und dass ein Meteor vom Himmel gefallen war.

Aber ich lag zwischen die Balkontür eingeklemmt und sagte nichts. Auch hinterher sagte ich nichts. Niemand erfuhr, wie kurz wir davor gestanden hatten, reich zu werden.

FESTE

Manchmal wachte ich nachts von der schönsten Musik der Welt auf, nämlich von Balalaika- und Gitarrenklängen. Papa spielte Balalaika und Cawan Gitarre, sie spielten sehr behutsam, beinahe flüsternd, beide wie in weiter Ferne, dann kamen sie näher und machten sich gegenseitig Platz, sodass mal die Gitarre an die Reihe kam und mal die Balalaika.

Es waren milde, wehmütige Weisen von Dingen, die immer nur weitergehen und weitergehen und an denen man nichts ändern kann. Dann wurden sie wild und übermütig, und Marcus zerschmetterte sein Glas. Aber mehr als eines zerschmetterte er nie, und Papa sorgte dafür, dass er immer ein Glas von der billigsten Sorte bekam. Ein grauer Nebel aus Tabaksrauch hing oben auf meinem Schlafregal unterm Dach und machte das Unwirkliche nur noch unwirklicher. Wir befanden uns draußen auf dem Meer oder vielleicht inmitten hoher Berge, und ich hörte, wie sie sich durch den Nebel zuschrien, einzelne Sachen fielen herunter, und hinter den heftigeren Geräuschen die Balalaika und die Gitarre in schwächeren oder stärkeren Wellen.

Ich liebe Papas Feste. Die Feste können viele Nächte lang andauern, man wacht auf und schläft wieder ein, wird vom Rauch und von der Musik geschaukelt, und dann ein plötzliches Gebrüll, das durch die Wärme hindurch mit Eiseskälte bis an die Zehen dringt.

Es lohnt sich nicht, hinunterzugucken, denn dann verschwindet all das, was man sich vorgestellt hat. Jedes Mal ist es dasselbe. Von oben gesehen sitzen sie im Sofa oder auf den Stühlen, oder sie gehen langsam im Salon auf und ab. Cawan kauert über der Gitarre, als wolle er sich in ihr verstecken, seine Glatze schwimmt wie ein blasser Fleck im Nebel, und er sinkt immer tiefer und tiefer. Papa ist sehr aufrecht und blickt geradeaus. Die anderen nicken ab und zu ein, feiern macht nämlich sehr müde. Aber nach Hause gehen sie nicht, es ist sehr wichtig, dass man versucht, der Letzte zu sein. Papa gewinnt meistens, er bleibt bis zuletzt. Wenn alle anderen schlafen, bleibt er sitzen und schaut und denkt, bis der Morgen anbricht.

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