Joyce Oates - Cardiff am Meer

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In diesem Band mit vier bisher unveröffentlichten großen Erzählungen der bekannten Autorin werdendie Leser wieder einmal in eine Welt schaurig-spannender, psychologisch reizvoller Beziehungen befördert. Auslöser sind Vorfälle, die jedem von uns geläufig sind, sei es aus persönlicher Erfahrung oder durch Medienberichte. Da ist der Telefonanruf eines Fremden – soll ich den Anruf annehmen oder besser nicht? –, eine zugelaufene, herumstreunende Katze – kann sie die Rettung sein? –, die Beziehung einer jungen Studentin zu ihrem Mentor oder ein ungeklärter Selbstmord. In jeder dieser Erzählungen entspinnt sich zwischen den Protagonisten ein psychologisches Geflecht, das Vergangenheit und Gegenwart, Gedanken und Handlungen miteinander verflicht. Im Zentrum stehen bei Oates die bedrohlichen Erlebnisse junger Frauen, die sich in der Gegenwart mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Mit dieser Zusammenstellung ist es dem US-Verleger in einem geschickten Schachzug gelungen, Oates' Herzensanliegen – nämlich aufzuzeigen, wie Frauen in einer häufig psychisch und körperlich brutalen Männerwelt bestehen – in einem kompakten, inhaltlich stringenten Erzählband auf den Punkt zu bringen. Die Erzählungen sind spannend, überraschend, bemerkenswert. Die roten Fäden, die sich vom ersten Satz bis zur endgültigen Auflösung auf der letzten Seite durch die Geschichten ziehen, sind sprachlich fein durchdacht und auf höchstem literarischen Niveau.

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Clare hört zu, nachdenklich. Sie bringt es nicht übers Herz, zu sagen: Aber ich erinnere mich nicht. Ihr müsst es mir noch mal erzählen. Bitte!

»Ich habe mich nur gefragt, ob ihr wisst – ob sie noch leben. Oder – ob …«

Hannahs Stimme tönt jetzt laut in der Leitung, aber belegt: »Wir haben nie erfahren, ob es sie gab, oder nur eine sie – eine Mutter. Ein Autounfall – sagte man uns –, aber Einzelheiten darüber haben wir nie erfahren. Keine Ahnung, wie alt deine biologischen Eltern damals waren. Du musst verstehen, Clare, es ist so lange her, und man hat damals anders über diese Dinge gedacht. Ein Kind zur Adoption freizugeben, war wie eine Schmach, und ein Kind zu adoptieren war ebenfalls damit behaftet, man hatte sozusagen Mitschuld an der Schmach, man war so etwas wie ein Mittäter, wenn man seinen Nutzen aus dem Unglück anderer zog. Wir mussten mithilfe einer katholischen Vermittlungsagentur bei der Planned Parenthood Agency in Minneapolis vorsprechen. Diese Organisation bestand darauf, gegenseitige Anonymität zu sichern, wenn eine der beiden Seiten dies wünschte – die Adoptiveltern oder die – anderen …«

Clare ist verblüfft über Hannahs Ausbruch. Niemals zuvor hat ihre Mutter so freiheraus mit ihr gesprochen. So langsam kommt ihre Erinnerung zurück.

Anonymität. Versiegelte Dokumente .

Frag nicht. Sinnlos .

»Mehr konnten wir nicht tun, Clare. Wir konnten nicht auf weitere Informationen drängen, auf die wir gar keinen Rechtsanspruch hatten. Wir hatten, ehrlich gesagt, gar keine Ahnung, was wir da taten – ein Baby zu adoptieren war vollkommen neu für uns. Das war eine sehr emotionale Zeit damals. Wir hatten erwartet, dass wir einen Säugling bekämen – natürlich – aber wir waren dann sehr dankbar dafür, dich zu bekommen …«

Hannahs Stimme verstummt allmählich, so als ob sie erst im Nachhinein merkt, was sie gerade sagt.

»Clare? Wir wollten immer nur das Beste für dich.«

Was sollte denn wohl diese Bemerkung? Was war denn das Beste für – wen?

Ganz benommen versichert Clare ihrer Mutter: Ja, sie versteht das. Natürlich.

Jeder möchte doch das Beste für ein verwaistes Kind, das man nie zuvor gesehen hat .

Clare merkt, dass sie das Gespräch besser beenden sollte. Sie bringt Hannah gerade vollkommen aus der Fassung. Doch sie ist nicht in der Lage, das Gespräch zu beenden. Ihre Neugier ist wie ein Wahnsinnsdurst, der ihren Mund austrocknet. »In welchem Teil der USA haben sie denn gelebt, weißt du das? Meine Eltern.«

Meine Eltern . Das war ein Fehler, Clare hat sich versprochen.

Hannah antwortet barsch, dass sie das nicht wisse. Und wenn sie es je gewusst haben sollte, dann kann sie sich nicht mehr daran erinnern.

Dann wird ihre Stimme wieder weicher: »Also, es könnte sein – ich habe so eine Ahnung, dass sie in New England gelebt haben.«

»Nicht im Mittleren Westen?«

»Warum ist es denn so wichtig, wo sie herkommen? Hat etwa jemand versucht, mit dir Kontakt aufzunehmen?«

»Nein!« Clare antwortet wie aus der Pistole geschossen. »Aber kannst du mir vielleicht eine Kopie meiner Geburtsurkunde schicken, Mom? – Das wäre sehr lieb.«

In Clares Alter klingt Mom als Kosename recht merkwürdig. Schon als kleines Mädchen hatte Clare Schwierigkeiten gehabt, Mom klar und deutlich auszusprechen.

Dad , wie sie ihren Vater nannte, war nicht so schwierig. Auch wenn sie von Kindesbeinen an, bestärkt durch (das Lächeln) ihrer (Stief-)Eltern diese Kosewörter benutzen sollte, waren sie ihr eher unangenehm.

Auch ihren Liebhabern hat sie niemals Kosenamen gegeben. Darling, Liebling. Mein Liebes .

»Du besitzt keine Kopie deiner Geburtsurkunde? Wie merkwürdig.«

Die offiziellen Dokumente bewahrt Clares Vater im Aktenschrank seines häuslichen Arbeitszimmers auf, gesammelt in fein säuberlich markierten Ordnern. Clare hat von ihrem (Stief-) Vater diesen gewissen Fanatismus in Sachen Ordnung, Klarheit, Eingrenzung geerbt. Im Zweifelsfall, abheften. Wegheften.

Clare überkommt urplötzlich ein Schamgefühl. Sie hat ihr Elternhaus nie richtig verlassen und ihre persönlichen Dinge, Dokumente an sich genommen – nie ihr eigenes Heim errichtet, in ihrem unsteten Leben.

Ein Vagabundenleben im Kopf. Ein undefiniertes Leben, wie ein Polaroidabzug, der nur teilweise ausgefüllt ist.

»Vielen Dank, Mom! Die brauche ich für – die Krankenversicherung …«

Keine offensichtliche Lüge, denkt sich Clare. Hannah wird niemals darauf kommen: dass Clare die Geburtsurkunde dem Nachlassgericht in Cardiff, Maine, vorlegen muss.

Direkt vor ihrer Fensterscheibe hat sie die ganze Zeit über ein monströses Spinnennetz betrachtet. Ein Meisterwerk aus minutiös verbundenen Fäden von unterschiedlicher Länge, feuchtnass, bebend auf Beute wartend. In seiner Mitte hockt eine fette schwarze Spinne, bewegungslos, als wäre ihr Körper vom prachtvollen Weben vollkommen erschöpft.

Dann endet die Konversation. Hannah wird abrupt auf Wiedersehen sagen, mit einem letzten Seufzer Also gut! – liebe dich , und Clare wird antworten, wie wenn jemand sie mit dem Zeigefinger an die Brust stupst: liebe dich.

Niemals bringen es Mutter und Tochter fertig, tatsächlich zu sagen Ich liebe dich .

Erschöpft legt Clare auf. Braucht dringend noch einen Drink.

Das Problem Adoptivkind zu sein, ist, sich wie auf Abruf zu fühlen. Egal, wie alt man ist, immer besteht das Risiko, dass man zurückgeschickt wird.

Clare macht sich bereit für die nächste Herausforderung: die »Verwandten« in Cardiff anrufen, deren Nummer Fischer ihr gegeben hat.

Elspeth, Morag – die beiden noch lebenden Schwestern von Maude Donegal, der geisterhaften Großmutter. Fischer hatte sie als die »jüngeren Schwestern« beschrieben, doch auch sie müssten jetzt älter sein, auf jeden Fall über achtzig.

Dafür braucht sie aber jetzt noch ein halbes Glas Wein.

Noch vor ein paar Tagen hatte Clare keinen einzigen Blutsverwandten gekannt. Und jetzt hat sie auf einmal zwei Großtanten.

Nach dem ersten Klingeln wird der Anruf schon entgegengenommen.

Als ob die wachsame Großtante atemlos diesen Anruf erwartet hätte. Clare denkt – Mein neues Leben!

Die (weibliche) Stimme am anderen Ende heißt – Elspeth? Zu Anfang kann Clare sie kaum verstehen: die Frau spricht mit einem starken Maine-Akzent und unterbricht ihre Worte mit eigentümlichen kleinen Silben – ähm, hä? Sie scheint Wert auf förmliche Umgangsformen zu legen und ist (anscheinend) etwas schwerhörig, aber für eine Einwohnerin vom Bundesstaat Maine erstaunlich freundlich, denkt sich Clare; die Großtante ist sehr neugierig auf Clare, hört aber anscheinend gar nicht zu, was Clare ihr erzählt, denn sie fragt Clare mehr als einmal, wann sie denn nach Cardiff komme und bricht dann ganz unvermittelt das Gespräch ab, so als ob sie jemand gerufen hätte. »Also gut dann! Ausgemacht. Du wohnst bei uns, Cla-re. So lange du willst.«

»Du wirst sehen, meine Liebe – es ist sehr viel Platz in dem wunderschönen alten Haus deiner Großmutter Donegal.«

5.

Drei Tage später kommt Clare in Cardiff, Maine, an.

Betätigt die Türklingel des schon etwas heruntergekommenen, ehrwürdigen alten Steinhauses in der Acton Avenue 59, aus dem nur spärliches Licht dringt.

Ein Haus wie aus dem Märchenbuch. Ein Relikt viktorianischer Zeiten, in einer Straße mit vielen ähnlich großen, massiven, mächtigen Wohnhäusern, zurückgesetzt von der Straße, zwischen hohen Hemlocktannen und wuchernden Ligusterhecken.

Die Donegals müssen sehr wohlhabend sein, denkt Clare. Oder waren in vergangenen Zeiten auf jeden Fall sehr wohlhabend.

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