Joyce Oates - Cardiff am Meer

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In diesem Band mit vier bisher unveröffentlichten großen Erzählungen der bekannten Autorin werdendie Leser wieder einmal in eine Welt schaurig-spannender, psychologisch reizvoller Beziehungen befördert. Auslöser sind Vorfälle, die jedem von uns geläufig sind, sei es aus persönlicher Erfahrung oder durch Medienberichte. Da ist der Telefonanruf eines Fremden – soll ich den Anruf annehmen oder besser nicht? –, eine zugelaufene, herumstreunende Katze – kann sie die Rettung sein? –, die Beziehung einer jungen Studentin zu ihrem Mentor oder ein ungeklärter Selbstmord. In jeder dieser Erzählungen entspinnt sich zwischen den Protagonisten ein psychologisches Geflecht, das Vergangenheit und Gegenwart, Gedanken und Handlungen miteinander verflicht. Im Zentrum stehen bei Oates die bedrohlichen Erlebnisse junger Frauen, die sich in der Gegenwart mit Geschehnissen aus ihrer Vergangenheit auseinandersetzen müssen.
Mit dieser Zusammenstellung ist es dem US-Verleger in einem geschickten Schachzug gelungen, Oates' Herzensanliegen – nämlich aufzuzeigen, wie Frauen in einer häufig psychisch und körperlich brutalen Männerwelt bestehen – in einem kompakten, inhaltlich stringenten Erzählband auf den Punkt zu bringen. Die Erzählungen sind spannend, überraschend, bemerkenswert. Die roten Fäden, die sich vom ersten Satz bis zur endgültigen Auflösung auf der letzten Seite durch die Geschichten ziehen, sind sprachlich fein durchdacht und auf höchstem literarischen Niveau.

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Wirklich nur ein ordnungsgemäßer, formeller Brief auf steifem Papier mit dem Briefkopf

ABRAMS, FISCHER, MITTELMAN, & TROTTER.

Fischers Unterschrift ist nahezu unleserlich. Sie hatte einige Tage zuvor solch eine merkwürdige, innere Nähe zu ihm verspürt …

So haben wir uns kennengelernt. Durchs Telefon .

Durch das Testament meiner Großmutter .

Lächelt bei dem Gedanken daran, wie diese Geschichte aus einem zukünftigen Blickwinkel heraus erzählt werden könnte. Wie sich ein Leben (zufällig) mit einem anderen Leben kreuzt, und sich beide Leben dadurch für immer verändern.

… es war purer Zufall! Das Telefon klingelte, ich ging dran, und Lucius war am anderen Ende und sagte: Hallo? Spreche ich mit Clare Seidel?

Hat mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt. Und seins .

Clare sieht den Sommer an der Atlantikküste. Glasfront mit Blick auf den Ozean. Große Hemlocktannen, eine kurvige Landstraße. Geröllstrände. Herandonnernde, graublaue Atlantikwellen, selbst im Sommer zu kalt zum Schwimmen. Unablässiger Wind.

Sieht sich in weißen Kleidern, eine traumhafte Schönheit aus einem Aquarell von Winslow Homer. Schreitet die Steinstufen zum Strand hinunter. Hinter ihr eine geheimnisvolle Figur …

Fast kann Clare das Gesicht des Mannes erkennen. Aber in dem Moment, in dem sie es anstarrt, löst es sich nach und nach auf. Verschwimmt hinter Tränen.

Nein: Sie wird das Anwesen verkaufen. Wenn sie kann.

Niemals wird sie draußen in Ashford County, Maine, leben. Ihr Job verlangt, dass sie in großen Städten zu Hause ist, immer in der Nähe von Forschungsinstituten.

Fischer hat Clare darüber informiert, dass sie dreißig Tage Zeit hat, um ihre Ansprüche im Nachlassgericht von Ashford County geltend zu machen. Sie fragt sich – wie viel ist das Anwesen wohl wert? Lohnt sich die ganze Mühe?

Clare könnte das Geld gut gebrauchen. Sie ist dreißig Jahre alt und hat immer nur als Aushilfe gearbeitet, Zeitverträge, an der Uni. Wenig Geld auf dem Sparbuch. Sie sah sich immer gerne als Mensch, der von materiellen Dingen unabhängig ist. Obwohl sie eine Schwäche für schöne Dinge hat, muss sie diese nicht besitzen.

Landschaften, Kunst. Musik. Darin kann man Vergnügen finden, ohne sie zu besitzen.

So wie man auch Vergnügen an Menschen finden kann, an Liebhabern – ohne dass sie einen besitzen.

Sie wollte nie heiraten, geschweige denn Kinder haben. Schreiende Babys erfüllen sie mit Schrecken. Kreischende Kinder erfüllen sie mit Panik. Ein (ehemaliger) Liebhaber beschwerte sich, dass Clare häufig »wegdriftete«, wenn er mit ihr zusammen war: Er wusste nie, wo zum Teufel ihre Gedanken waren, aber er konnte fühlen, dass sie nicht bei ihm waren.

Clare zuckt noch immer zusammen, wenn sie nur daran denkt. Sie bereut es, eine andere Person verletzt zu haben.

In deinem Netz. In deinem Kokon. Pass auf, wen du hereinlässt .

An jedem Ort, an dem sie lebte, nachdem sie das Haus ihrer Eltern verlassen hatte, hat sie sich einen kleinen Freundeskreis aufgebaut, in dem aber keiner den anderen kennt. Das ist Clare wichtig – dass ihre Freunde sich nicht gegenseitig kennen. Und jedes Mal, wenn sie in eine andere Stadt zieht, lässt sie die Beziehung zu diesen Freunden einschlafen.

Wenn allerdings einer ihrer Freunde den Kontakt zu ihr nicht pflegt, dann ist sie tief verletzt, beunruhigt.

Ihre Gefühle anderen gegenüber sind kurzlebig, aber kraftvoll. Wie ein Feuer, das heiß auflodert und dann schnell abkühlt.

Fühlen andere genauso? Es gab Männer – es gab Frauen –, die Clare mochten, von denen sie sich aber rasch zurückzog.

Seit sie erwachsen ist, hatte Clare eine ganze Reihe von Liebhabern. Genauso wie eine ganze Reihe von Freunden. Viel mehr Freunde als Liebhaber, aber viel mehr Liebhaber als Verwandte. Bis jetzt.

»Ach, verdammt. Was soll’s?«

Spontan entscheidet sie, eine Flasche Wein zu öffnen. Chardonnay, den sie vor einigen Wochen gekauft hatte, um Freunde zum Essen einzuladen, doch es war etwas dazwischengekommen. Erst mal etwas feiern, denkt Clare.

Die Nerven beruhigen. Ausnahmsweise.

Noch nie hat Clare allein getrunken. Allein trinken ist eine sehr bewusste Entscheidung. Hat etwas Trauriges. Sie leert ihr Glas, wie aus Trotz.

Es ist Zeit, zu Hause in St. Paul anzurufen. Ihr Plan ist es, zu einer Zeit anzurufen, zu der ihr Vater höchstwahrscheinlich nicht zu Hause ist, ihre Mutter aber schon.

Nicht, dass Clare Walter nicht liebt. Aber Gespräche mit ihrem (Stief-)Vater sind manchmal etwas heikel. Clare konnte mit Hannah immer viel offener sprechen, herzlicher als mit Walter, und doch konnte sie auch mit Hannah (so scheint es Clare) nie reden ohne dieses Gefühl von – nennt man es Unbehagen …?

Clare hat Glück, Walter ist nicht zu Hause. Hannah nimmt schon nach dem ersten Klingeln den Hörer ab, sie scheint ungeduldig, einsam.

Clare spürt einen Hauch von Vorwurf in Hannahs Begrüßung. Clare versucht sich zu erinnern – ist sie ihrer Mutter einen Anruf schuldig? Hat sie vergessen zurückzurufen, nachdem Hannah eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter zurückgelassen hat? Es passiert öfter, dass Clare versehentlich Hannahs Nachrichten in ihrer Sprachbox löscht.

Clare will Hannah anrufen, um ihr die guten Nachrichten mitzuteilen, aber irgendwie kommt es nicht dazu. Stell dir vor, Mom, ich habe gute Nachrichten! – diese fröhlichen Worte bleiben aus.

Clares Worte gleiten vielmehr einfach so dahin, dies und das aus ihrem eigenen (privaten) Leben. Sie ist dankbar, dass Hannah sie mit einem Haufen Klagen über einen Erzfeind bei der Arbeit überschüttet, ein Kollege, der – wie es Clare scheint – Hannah Seidel schon seit Jahrzehnten das Leben schwermacht. Es macht ihr nichts aus, so wie es ihr früher etwas ausgemacht hat, dass Hannah sich nicht daran erinnert, ihr das alles schon einmal erzählt zu haben. In einer Familie sind alte Nachrichten gute Nachrichten, denkt sie in einem Anflug von Witz.

Dann hört Clare sich selbst eine ungewöhnliche Frage stellen: Weiß Hannah, ob Clares biologische Eltern noch leben? – eine Frage, die ihr Gespräch zu einem abrupten Ende führt.

Biologische Eltern . Ein klinischer und liebloser Begriff, aber doch noch besser (denkt Clare schuldbewusst) als leibliche Eltern .

»Aber – warum fragst du das, Clare – jetzt?«

Hannahs angestrengte, forcierte Stimme schaltet einen Gang zurück. Clare kann fast sehen, wie sich im weit entfernten St. Paul, Minnesota, ihre Augen verengen, ihr Mund schmal wird, wie eine böse Wunde.

Clare sagt, ihr lag diese Frage schon lange auf den Lippen. Sehr lange …

»Aber warum?«

Warum denn, du hast doch uns. Warum interessierst du dich für sie!

»Warum? Das ist doch wohl eine ganz natürliche Frage … Ich bin dreißig Jahre alt.«

»Dreißig Jahre alt! Was hat das denn damit zu tun?« Hannah ist wirklich fassungslos, ungehalten.

»Das heißt – ich bin kein Kind mehr …«

»Clare! Das haben wir dir doch alles erklärt. Vor vielen Jahren schon. Erinnerst du dich nicht?«

»Ich – ich – ich glaube nicht, dass ich mich erinnere …«

Clare versucht sich zu erinnern – an was genau, weiß sie nicht.

»Wir haben selbst nur sehr spärliche Informationen bekommen, Clare. Und es ist so lange her. Länger als ein Vierteljahrhundert, seit du in unser Leben getreten bist, aus dem Unbekannten.« Hannahs Worte haben einen vorwurfsvollen Unterton, so als wäre das alles Clares Schuld.

Aus dem Unbekannten . Ein bohrender Stachel.

»Deinem Vater und mir wurde nur sehr wenig über dich mitgeteilt, und nichts an diesen Informationen hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Alles, was wir wissen, haben wir dir vor vielen Jahren erzählt.«

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