Dagmar Maria Toschka - Alte Anker rosten nicht

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Hätte Linda vor einer Woche jemand erzählt, dass man sie nackt im Bett eines Fremden finden und unter Mordverdacht stellen würde – sie hätte laut gelacht. Nun ist sie auf einem Flusskreuzfahrtschiff gestrandet und wird von Kommissar Golt verhört, der sie verwirrt. Im Laufe der Ermittlungen verliert Linda als Erstes ihre Kleidung an ihn, als Nächstes ihre Würde. Beides erobert sie sich zurück, mit Humor und zündenden Ideen. Und während sie den Mörder jagt, findet sie fast nebenbei ein neues Leben.

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Ein Paar besetzte den Tisch gegenüber. Er sehr akkurat im Strickpullunder und grauer Stoffhose mit Bügelfalte. Die junge Frau mit wallender Mähne und blutrotem Lippenstift, ein südländischer Typ mit dunkler, makelloser Haut, um einiges jünger als er. Als sie ihr kleines Jäckchen auszog, entblößte sie zarte Schultern und ein Dekolleté so tief wie der Vesuv. Sie griff mit der Hand eine Haarsträhne und strich mit einer langsamen, lasziven Bewegung an dieser herunter bis auf die Spitze ihres Busens. Dann ließ sie die Hand wie in Zeitlupe weiter an sich hinuntergleiten in den Schoß. Eine der aufreizendsten Gesten, die ich bis dahin je in der Öffentlichkeit gesehen hatte. Seitlich vom Tisch schlug sie nackte Endlosbeine übereinander. Die war niemals seine Ehefrau. Ich dachte an Adi, und mir explodierte fast das Herz.

In diesem Moment wandte sich Herr Behorn an mich. »Endlich allein mit Ihnen.«

Enni und Maike liefen zum Buffet. Gunnar Behorn legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.

»Ich bin ganz verrückt nach Ihnen«, flüsterte er.

Für einen Moment war ich geneigt, mich umzudrehen, um zu schauen, ob noch jemand hinter mir saß, der gemeint sein könnte. Ich hatte keine Ahnung, wie ich reagieren sollte, starrte ihn nur an. Hektische Flecken breiteten sich in Windeseile über meinen Körper aus. Auch an Stellen, an denen ich sie sonst nicht kannte.

»Sie müssen nichts sagen, ich spüre Ihr Herz«, meinte er.

Ich spürte es auch. Es schlug Alarm. Schon schlenderte Enni unserem Tisch mit einem Haufen Pommes auf dem Teller entgegen. Behorn zog seine Hand zurück und schob mir einen Zettel zu: »Treffen Sie mich um sieben Uhr, dann zeige ich Ihnen, was ich fühle. Hier steht, wo und wann. Ich ersehne Sie.«

So schnell und eindeutig hatte mich in meinem ganzen Leben noch niemand angebaggert.

Er stand auf und verschwand. Seinen Zettel steckte ich schnell in meine Hosentasche, auf keinen Fall durfte Enni ihn sehen. Ich wollte ihr nicht den Traummann ausspannen. Das hätte ich ihm gleich sagen sollen. Hastig trank ich meinen Wein. Dolores’ gelber Mantel poppte wie ein Tennisball gegen meinen Kopf. Als Enni mir eins ihrer Plätzchen zum Nachtisch anbot, griff ich zu und orderte bei Spangen-Lorena einen Sex on the Beach für uns alle drei. Mit den Cocktails in der Hand zogen wir zum Musikbingo in den Salon der tausend Sessel. Ein junger Mann in Borduniform und weißem Hütchen tippte mit dem Finger ans Mikro, der Auftakt für einen wilden Unterhaltungsabend, wie er versprach. »Sie haben nur eine Pflicht: Lassen Sie die Bude brennen.« Schon dröhnte laut Oktoberfestmusik. Mitten im April. Irgendwie war alles aus dem Takt.

Der erste Gast klatschte, zog aber sein Engagement sofort zurück, als er merkte, dass er damit alleine blieb. Ein älteres Paar in Pantoffeln nahm sich an den Händen und floh. Unser Vergnügungsoffizier tanzte wie ein Derwisch und winkte den Gästen zu, die ungerührt in ihren Sesseln saßen. Dann legte er eine Pause ein, wollte gleich mit einer Überraschung wiederkommen. Ich nahm noch ein Plätzchen. Nach einigen Minuten der Ruhe kehrte unser Sänger im engen Paillettenoverall zurück, rief einen Elvis-Abend aus und schwang seine schmalen Hüften. Tatsächlich sprangen jetzt einige Gäste auf und tanzten. Es dauerte nicht lange, und die Hälfte des Saales rockte zwischen den Sesseln. Enni und Maike suchten Gunnar Behorn. Bald sah ich sie in dem Gewirr der Leute nicht mehr. Kurz vor 19 Uhr zog ich Behorns Zettel aus der Tasche. Darauf stand, welchen Weg ich nehmen sollte, um an einen besonderen Ort des Schiffes zu gelangen, wo wir allein sein konnten. Dort wollte er auf mich warten.

Kurz erwog ich, vom Schiff zu flüchten, aber wie? Mit rundherum nur kaltem Wasser. Draußen sah man plötzlich 1000 Lichter, die Erdölraffinerie und Chemiewerke von Wesseling erstrahlten in der Nacht. Schaute man nur aufs Wasser, wirkten die Lichter romantisch. Hob man den Blick, erlosch dieser Eindruck, und man erkannte schemenhaft Rohre, Tanks, Arbeitsflächen und Kräne. Ja, so war das mit der Romantik. Sah man genauer hin, änderte sich das Bild schon mal. Das würde leider auch Herr Behorn einsehen müssen. Es half nichts, ich musste diesen mysteriösen Ort suchen und ihm reinen Wein einschenken. Also schlängelte ich mich zwischen Sesseln, Tischen und Tänzern hindurch bis zur Rezeption. Dort arbeitete Frau Hurter. Sie unterbrach ihre ernste Miene, um mir ein kurzes Lächeln zu schenken, und ich überlegte, ob abends ihre Wangen krampften von diesen vielen Lächelblitzen.

Laut meinen Anweisungen sollte ich die große Treppe, die sich in der Mitte des Schiffes gegenüber der Rezeption befand, zwei Stockwerke tief hinuntergehen. An ihr war ich schon einige Male vorbeigegangen. Es handelte sich um eine pompöse Wendeltreppe mit breiten blauen Stufen. Sie führte in ein rundes Loch, das mit einem weißen Geländer umgeben war, damit kein Passagier hineinfallen konnte. Aus der Entfernung wirkte es wie das Geländer eines Swimmingpools. Auf der Treppe kamen mir gut gelaunte Herrschaften entgegen, einige im Bademantel. In der zweiten Etage unterhalb der Lobby wirkte alles ein wenig enger und dunkler, es gab nur noch Bullaugen und keine großen Fenster mehr wie in den oberen Stockwerken. Auf Hinweisschildern stand »Fitnessraum« und »Saunabereich«. Hier war es wohlig warm, das Licht gedimmt, es roch nach Minze und Honig. Ich sollte den Gang links entlanglaufen bis an sein Ende, dort würde eine Tür einen Spaltbreit für mich offen stehen. So ging ich an Sauna und Fitness vorbei auf eine Tür zu. Kurz bevor ich sie erreichte, kam Behorn mir aus ihr entgegen.

»Linda, da sind Sie ja. Kleine Planänderung. Ich schulde Ihnen noch Champagner. Der steht oben schon für uns bereit.«

Sanft berührte er mich am Rücken und führte mich zurück in Richtung Treppe. Bevor ich etwas sagen konnte, legte er seinen Arm um meine Hüfte. »Habe ich Ihnen schon gesagt, wie feurig Ihre Augen im Dunkeln funkeln?«

Es war ein Jammer, dieser Galanterie eine Absage erteilen zu müssen. Er küsste mich aufs Ohr. »Sie duften wunderbar. Chanel?«, fragte er im Flüsterton.

»Das Bordduschgel.«

»An Ihnen vollbringt es Wunder.«

Mir fiel nicht mehr ein, wie das mit den Komplimenten ging. Ob sie dazu da waren, ernst genommen zu werden, so rein inhaltlich. Bei Licht betrachtet, und von dem gab es auf dieser Treppe nicht sehr viel, also auch bei wenig Licht betrachtet, war meine Ehe mit Adi zu einer komplimentfreien Zone geraten. Das letzte dieser Art musste kurz nach der Bronzezeit gefallen sein. Außer einem »Lecker« beim Essen erinnerte ich mich an nichts und fühlte mich dementsprechend aus der Übung. Wie reagierte man jetzt? Gab ich eins zurück? Herrje, war ich verkorkst. Während dieser stillen Grundsatzdiskussion mit mir selbst führte mich Herr Behorn zielstrebig die zwei Etagen wieder hoch in den Eingangsbereich. Frau Hurter war an der Rezeption im Gespräch mit einem Gast. Herr Behorn nahm seinen Arm von meiner Hüfte, lief schweigend neben mir zurück in meinen Kabinengang und hielt gleich vor der ersten Tür. Er residierte demnach zwei Kabinen von mir weg, nur Enni wohnte noch dazwischen, und ich war froh, dass die mich hier nicht mit ihm sah. Er steckte seine Karte in den Schlitz und öffnete die Tür. »Treten Sie ein in mein bescheidenes Reich.«

»Unsere Reiche sind hier doch alle gleich bescheiden.«

Seine Kabine glich haargenau der meinen. Derselbe kleine Vorraum, durch den man eintrat, rechts die Badezimmertür, links der Kleiderschrank aus Zedernholz, dahinter öffnete sich die Kabine mit dem großen Bett. Auf einem kleinen Tisch standen zwei gefüllte Champagnerschalen. Er reichte mir eine. Wir tranken und schauten einander an. Ich genoss das erfrischende Prickeln auf meiner Zunge. Aber es war ihm gegenüber nicht fair, die Wahrheit noch länger hinauszuzögern. Er machte es mir nicht leicht, ihn abzuweisen.

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