Heinrich Mann - Die Göttinnen

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Heinrich Mann verfasste sein Werk «Die Göttinnen oder Die drei Romane der Herzogin von Assy» in den Jahren 1900 bis 1902. Es besteht aus den drei Einzelromanen «Diana», «Minerva» und «Venus», jeweils benannt nach den römischen weiblichen Gottheiten. Die Handlung ist weitestgehend in Italien angesiedelt und spielt hauptsächlich in den großen Städten Rom, Venedig und Neapel, beziehungsweise deren Umgebung.

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Prinz Phili ritt eines Tages über den Platz. Sie stand leicht und lässig auf dem monumentalen Balkon ihres ersten Stockwerks und sah an den langen Säulen hinab, an deren Fuß zwei Greifen das Portal bewachten. Links saß ein eleganter Kavalier, rechts ein Hüne in Uniform, in der Mitte aber ein Männchen von schlechter Haltung, das fahrige Blicke umherwarf und unablässig mit kleinen bleichen Händen in den dünnen schwarzen Haaren grub, die auf seinen Wangen keimten. Die Herzogin wollte sich zurückziehen; Phili hatte sie schon erblickt. Er schleuderte die Arme in die Luft, in seinem Gesicht leuchtete es rosig auf. Er wollte anhalten. Sein eleganter Begleiter blieb gefällig stehen, doch der riesige Krieger riss rau am Zügel des Prinzen. Phili zog den Kopf tief zwischen die Schultern zurück und folgte ohne Klage. Seine bemitleidenswerte Rückenlinie verschwand um die Ecke.

Es war im Dezember. Sie setzte einmal über die Hafenbucht. Die helle, feine Stadt, geformt mit der Anmut Italiens, blieb zurück; gegenüber lag unter dem schweren Sturmhimmel nichts als eine graue Steinwüste mit zerbröckelnden Hütten. Der Anblick, der sie kränkte, stachelte etwas in ihr auf, ein Bedürfnis zu wagen, zu handeln und die Kräfte zu messen: sie ließ sich die Ruder reichen, sie tauchte sie tapfer in die lärmenden Wellen, die das Boot herumrissen. Sie sah sich machtlos und kämpfte aus Trotz. Da bemerkte sie am Strande einige Männer mit aufgesperrten Mündern und wild umhergeworfenen Armen. Sie schienen zornig; ein Alter mit gesträubtem weißen Bart drohte ihr mit den Fäusten und sprang dabei von einem Bein auf das andere.

"Was haben die Leute?" fragte sie ihren Gondoliere.

Der Mann schwieg. Der Jäger erklärte zögernd:

"Es ist ihnen nicht recht, dass die Frau Herzogin rudern will."

"Ah!"

Was konnte ihnen das machen? Es musste eine kleine Eigenheit des Volkes sein, diese seltsame Eifersucht. Sie erinnerte sich jener unverständlichen Menschen, von denen sie als Kind für eine Hexe gehalten wurde. Das Volk besaß lauter Marotten. Es sang in sogenannten Volksliedern von Türkenkriegen, die niemals stattgefunden hatten.

Sie hatte die Ruder weggelegt, das Boot war ans Land geschleudert. Sie stieg aus. Der Alte kreischte noch einmal auf und schlich scheu davon. Sie besah sich durchs Lorgnon die jungen Burschen, die ungeschickt stehen blieben.

"Haßt ihr mich denn sehr?" forschte sie wissbegierig.

"Prosper, warum antworten die Leute nicht?"

Der Jäger wiederholte ihnen die Frage in ihrer Sprache. Schließlich sagte eine Stimme, die noch heiser vom Fluchen war.

"Wir lieben dich, Mütterchen. Gib uns Geld für Schnaps."

"Prosper, frage sie, wer der Alte ist."

"Unser Vater."

"Trinkt ihr viel Schnaps?"

"Selten. Wenn wir Geld haben."

"Ich gebe euch welches. Aber die Hälfte gebt ihr eurem Vater."

"Ja, Mütterchen. Alles was du befiehlst."

"Prosper, geben Sie ihnen —"

Sie wollte sagen: zwanzig Franken, überlegte aber, dass das Volk sich tot trinken konnte.

"Fünf Franken."

"Die Hälfte dem Vater," wiederholte sie und stieg schnell ins Boot.

"Wenn ich zusehe, werden sie es ihm natürlich geben," dachte sie. "Wie aber, wenn sie unbeobachtet sind?"

Sie war gespannt, obwohl sie sich sagte, dass es gleichgültig sei, wie eine schmutzige Familie sich um fünf Franken vertrage.

Tags darauf wollte sie den Jäger hinschicken, doch meldete Prosper ihr, der Alte sei gekommen. Sie ließ ihn vor; er küsste ihren Rocksaum.

"Dein Knecht küsst deinen Saum, Mütterchen, du hast ihm einen Franken geschenkt," sagte er und sah sie lauernd an. Sie lächelte. Ah, er traute den Burschen nicht, und hatte recht. Er hätte ja zwei und einen halben Franken bekommen sollen. Aber dass sie ihm doch etwas gegeben hatten!

"Erwartete ich das?"

Sie war belustigt und sagte:

"Es ist gut, Alter, ich komme morgen wieder an euer User."

Der folgende Tag war blau. Sie stand zum Ausgehen bereit, als draußen sich Stimmen erhoben. Prinz Phili stolperte an fünf Lakaien vorbei, über die Schwelle.

"Einem Freunde Ihres Gemahls, des seligen Herzogs," so rief er aufgeregt, "Frau Herzogin werden doch einem lieben Freund des Herzogs nicht die Tür weisen. Küss die Hand, Frau Herzogin."

"Königliche Hoheit, ich empfange niemand."

"Aber einen lieben Freund. Wir hatten uns ja so lieb. Und dann, wie geht es der lieben Fürstin Pauline. Ach ja, Paris. Und die gute Lady Olympia, a so a herzigs Weiberl."

Die Herzogin lachte. Lady Olympia Ragg war gerade noch einmal so groß und breit wie Prinz Phili.

"Ist sie noch in Paris, die Olympia? Ist gewiss schon wieder in Arabien oder am Nordpol. Eine wirklich liebe, überaus leicht zugängliche Frau. Es hat mich gar keine Mühe gekostet," sagte er schäkernd. "Aber gar keine. Schauen Sie, jetzt werden Sie schon munterer."

"Königliche Hoheit, es ist schwer, Ihnen zu widerstehen."

"Trauern ist schon recht, aber nicht gar so arg. Ich trauere ja auch. Da schaun's."

Er berührte seinen umflorten Ärmel.

"Der Herzog war doch mein Busenfreund. Das letzte Mal als ich ihn sah, wissen Sie in Paris, ermahnte er mich so rührend zur Vernunft, aber so rührend, sage ich Ihnen. Phili, sagte er, Mäßigkeit im Genuss von Wein und Weibern. Er hatte nur zu recht, aber kann ich ihm folgen?"

"Königliche Hoheit können sicher, wenn Sie wollen."

"Das gehört zu Ihren Vorurteilen. Mit acht zehn Jahren bekam ich von einem Hofmeister Portwein; er stahl ihn mir eigenhändig von der Hoftafel. Heute bin ich zweiundzwanzig und trinke schon nur noch Kognak. Erschrecken bitte nicht, Frau Herzogin, ich verdünne ihn mit Sekt. Ein Wasserglas voll, halb Sekt, halb Kognak. Meinen Sie, dass es schadet?"

"Ich weiß wirklich nicht."

"Mein Arzt sagt mir, es schadet gar nichts."

"Dann können Sie's ja tun."

"Das denken Sie doch auch wirklich?"

"Aber warum trinken Sie? Es gibt für einen Thronfolger doch so viele andere Beschäftigungen."

"Das gehört zu Ihren Vorurteilen. Ich bin unbefriedigt wie alle Thronfolger. Erinnern Sie sich an Don Carlos. Ich möchte nützlich sein, und man verurteilt mich zur Untätigkeit, ich bin ehrgeizig, und jeder Lorbeer wird mir vor der Nase weggeschnitten."

Er sprang auf und trollte gebeugt durchs Zimmer. Seine Arme waren immer erhoben wie Flügel, die Hände wippten in der Hohe der Brust, an den Gelenken auf und ab.

"Sie Ärmster," sagte die Herzogin und blickte auf die Uhr.

"Die Schranzen verdächtigen mich bei dem Könige meinem Vater, als könne ich die Zeit meiner Thronbesteigung nicht erwarten."

"Aber Sie können es doch?"

"Mein Gott, ich wünsche dem König langes Leben. Aber ich möchte auch leben, und man will es nicht."

Er schlich auf den Fußspitzen nahe zu ihr hin und flüsterte mit Anstrengung dicht an ihrem Gesicht:

"Wollen Sie wissen, wer es nicht will?"

Sie hustete; ein scharfer Alkoholduft wehte sie an.

"Nun?"

"Die Je-su-iten!"

"Ah!"

"Ich bin ihnen zu aufgeklärt, darum verderben sie mich. Wer ist denn heute fromm? Die Klugen geben vor es zu sein: ich bin zu stolz dazu. Glauben Sie, Frau Herzogin, etwa an die Auferstehung, oder an die unbefleckte Empfängnis, oder überhaupt an das ganze Himmelreich? Ich persönlich bin über das alles hinaus."

"Ich habe mich nie dafür interessiert."

"Vorurteile habe ich keine mehr, sage ich Ihnen. Die Kirche fürchtet mich, darum verdirbt sie mich."

"Bitte, wie macht sie das?"

"Sie fördert meine Laster. Sie besticht meine Umgebung, dass man mir zu trinken gibt. Wenn ich irgendwo einem schönen Weibe begegne, so haben die Schwarzen mir's in den Weg gestellt. Ich bin nicht einmal sicher, Frau Herzogin, ob nicht Sie … Sie selbst … Sie sind vielleicht doch fromm?"

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