Heinrich Mann - Die Göttinnen

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Heinrich Mann verfasste sein Werk «Die Göttinnen oder Die drei Romane der Herzogin von Assy» in den Jahren 1900 bis 1902. Es besteht aus den drei Einzelromanen «Diana», «Minerva» und «Venus», jeweils benannt nach den römischen weiblichen Gottheiten. Die Handlung ist weitestgehend in Italien angesiedelt und spielt hauptsächlich in den großen Städten Rom, Venedig und Neapel, beziehungsweise deren Umgebung.

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Rustschuk ward, inmitten einer Rotte Zuschauer, von zwei grinsenden Unteroffizieren festgehalten. Sein Bauch schlotterte; er wies mit peinvoll zappelnden Gliedern, den hohen Hut im Nacken, auf den vorübereilenden Tribunen, plappernd in übermäßiger Angst:

"Der dort hat alles alleine getan, glauben Sie mir doch, meine Herren! Ich bin ein schlichter Kaufmann … Überhaupt habe ich mit der Dame gar nichts zu tun!"

Pavic stieg langsam, gesenkten Hauptes die Treppe hinauf. Ihm war es zu Mute, als stellte er sich, nach einer Schandtat, dem Gericht. Der Alte hatte geblutet! Pavic erschauerte tief, sobald er es sich vorstellte. Er gedachte der Herren Paliojoulai und Tintinowitsch, jener durchgeprügelten Eindringlinge. oh, er hatte es nicht, wie die Herzogin meinte, eigenhändig getan. Er hatte es niemals übers Herz gebracht ihr zu gestehen, dass sein Diener es gewesen war, ein riesiger Morlak, der die feinen Hofleute windelweich schlug. "Ja, als sie gingen," so dachte Pavic, verloren in einem Bilde des Entsetzens, "da troff es rot von ihren Stirnen!"

"Und ich bin doch ein starker Mann!" murmelte er vor der Tür des Boudoirs. Sie kam ihm rasch entgegen. Er sagte unsicher:

"Hoheit, es ist nur ein Opfer zu beklagen."

"Nein zwei: der Bauer und Sie!"

Er zuckte zusammen und schlug die Augen nieder. Sie stand so bleich, in so schwarzen Haaren und so starr wie an dem Tage, da er sie vergewaltigt hatte als ein empörter Sklave. Heute war sein Gewissen noch schlechter.

"Dass ein Bauer gespießt wird," versetzte sie; "ist ein belangloser Zufall. Aber meine Sache verlangte, dass Sie ihn retteten."

"Hoheit, ich bin auch Vater."

"Oder, wenn Ihnen das näher liegt: Sie lassen sich von der Liebe des Volkes mit Romantik umgeben, aber für einen Bauern, der gespießt wird, rühren Sie leine Hand."

Er fasste den Knaben, der an seinen Rockschößen hing, und schob ihn ihr unter die Augen.

"Hoheit, ich bin auch Vater."

"Ach ja, immer das Kind! Sie langweilen mich unsäglich mit dem Kind. Können Sie ihm keine Bonne halten?"

"Ich liebe es sehr…"

Er fügte nachdenklich, fast verwundert, wie eine Erkenntnis die ihm im selben Augenblick aufging, die Worte hinzu:

"Gerade das gefällt dem Volk…"

"Dann wählen Sie zwischen mir und dem Volk!"

"Hoheit! Ich sollte also mein Kind zur Waise machen und … und … mich opfern?"

"Ist das nicht selbstverständlich?"

Sie wandte ihm den Rücken. Er rang nach Luft. Kannte sie denn gar kein Erbarmen? Er begann Beteuerungen zu stammeln.

"Mich opfern … Ja, gewiss, ich opfere mich. Aber muss ich mich von betrunkenen Soldaten zerfleischen lassen? Gibt es kein würdigeres Opfer? Hoheit, ich bringe täglich Opfer des Geistes und des Herzens. Mich und mein Wort hetzen die Gewalten wund. Ich werde noch mit blutenden Augen der Qual meines Volkes zusehen müssen — durch die Gitterfenster des Kerkers. Hoheit, ich saß schon einmal im Kerker…"

Er wartete vergeblich auf Antwort.

"Wer opfert sich denn gleich mir? Ah! Rustschuk! Frau Herzogin, hören Sie, Rustschuk — wissen Sie, wie ich ihn eben noch getroffen habe? Drunten, zwischen zwei Unteroffizieren, — und er verleugnete Sie! Er schob, toll vor Feigheit, alles auf mich, und Sie, Frau Herzogin, verleugnete er laut!"

Sie zuckte die Achseln.

"Rustschuk! Er versteht etwas von Geldsachen. Weiter verlange ich nichts von ihm."

"Keine Ehre? Man möchte die Leute mit denen man umgeht, achten können."

"Ich habe das nicht nötig … Rustschuk ist wegen des Geldes da. Sie, Herr Doktor, sprechen von Freiheit. Er darf als Wucherer leben, Sie mussten als Freier —"

"Sterben," so sprach er in Gedanken zu Ende. Er wagte ihr nicht nachzusehen, wie sie hinausging. Er hatte sich dem Gericht gestellt und war verurteilt.

Draußen fing eine ohnmächtige Sucht nach Wiedervergeltung in ihm zu brüten an. "Schließlich habe ich sie doch besessen!" sagte er sich und ballte die Faust in der Paletottasche. "Es war falsch, dass ich damals Neue zeigte! Ich hätte sie demütigen sollen, ihr klar machen, dass das Geschehene besteht und niemals verloren gehen kann! Tut sie nicht, als sei gar nichts vorgefallen?"

Er machte sich vergeblich Mut: ihm selbst war es, als sei gar nichts vorgefallen. Es war ihm unmöglich, sich die Herzogin von Assy noch einmal in seinen Armen zu denken. Und jetzt erst quälte ihn die Lust. Damals war es ein unvorhergesehenes Wagestück gewesen, ein berauschter Tribünenerfolg.

Pavic genoss nur halb all das Große, das jetzt eintrat.

Am fünfzehnten Januar ward die Schutzheilige der Diözese Zara durch eine Prozession geehrt. Der Zug bewegte sich vom Dom der heiligen Anastasia durch die lange, gerade Straßenlinie bis zum Sankt Simonsplatz. Eingebogen auf die Piazza Colonna machte der Klerus Halt, um die Zurückgebliebenen nachrücken zu lassen. Den Mönchen und den geschmückten Schulkindern folgte eine Abteilung Militär. Dahinter gingen städtische Korporationen und auf ihren Absätzen marschierten wieder Soldaten. In feierlichem Abstande schwankte der Baldachin des Erzbischofs daher; er schritt zwischen zwei Vikaren. Nach ihm kam als Vertreter des Königs Nikolaus Prinz Phili, barhäuptig inmitten seines Hofstaates. Abermals stampften Infanteriereihen das Pflaster. Und eine ungeordnete Menge verstopfte, unablässig nachdrängend, die Zugänge des weiten Platzes.

Man wartete; die Geistlichen hörten auf zu singen. An ihrer geöffneten Terassentür, abseits von ihren Gästen, stand die Herzogin von Assy. Kaum drei Minuten vergingen, bis alle, so viele ihrer den Raum füllten, den Blick zu ihr erhoben hatten. Zuletzt merkte der Erzbischof, wie es ringsumher still ward, und sah lächelnd hinauf.

Da liefen von dahinten, wo ein letztes Gebetemurmeln versiegte, andere Laute durch die langen Menschensäulen. Es war ein Ruf, der die Bürger und die Krieger ergriff. Sie einigten sich in ihm, ihre Reihen vermischten sich und sie versprachen sich mit Händen und Augen, keiner wolle ferner seine Söhne hinausschicken, um auf die Väter der andern zu schießen; keiner wolle die Faust gegen den uniformierten Sohn eines Freundes erheben. Die Trauer der jüngsten Ereignisse hatte plötzlich alle der Sache jener Frau zurückgewonnen; sie riefen: "Es lebe die Herzogin von Assy!" Sie riefen es mit Feuer, manche unter Schluchzen.

Die Rechte auf der Brüstung des Balkons, sah die Herzogin auf die tausend zurückgebogenen Gesichter hinab, die die Sonne verklärte. Die Banner der Kirchen und Klöster erfüllten die blendende Luft mit dem Prunk ihrer Goldstickereien. Das rotgoldene Zeltdach des Kirchenfürsten stieg wie die Wiege eines Gottes vom blauen Himmel herab. Die Helme blitzten. Zarte Engelsflügel schimmerten an den Schultern kleiner Mädchen, die der Herzogin mit den Fingern Küsse zuwarfen. Das Volk schnellte Arme, Mützen und Liebesschwüre zu ihr in die Höhe; es jauchzte und wogte bunt. Plötzlich flammte ein Degenstahl auf: in der Umgebung des Prinzen hatte ihn jemand gezogen. Gleich darauf grüßten alle Schwerter; es war wie der Flug eines Silbervogels durch das Mittagslicht. Phili selbst sandte Kusshändchen hinauf, gleich den Schulkindern.

Die Herzogin verneigte sich; die Sonnenstrahlen glitten über ihre schmalen Schultern. Die Prozession zog weiter, sie sah ihr zu, in einem gelassenen Machtgefühl.

Sie war damals einundzwanzig. Von der Wölbung des schwarzen Haars, das in schwerer Welle zurückgeschlagen war, fiel auf ihre Stirn ein bläulicher Schatten. Im Nacken bogen sich die vollen Flechten. Die Brauen zogen schwache Linien, der Mund lag unbestimmt da, mit leise aufeinander geschmiegten, blass gefärbten Lippen. Aber das Kinn und die Biegung der feinen, großen Nase sagten entschiedene Dinge. Der Kopf war farbenarm, doch reich vom Silberzauber des Lichts. Sie hob die breiten Lider: ein fester, stahlblauer Glanz fand den Weg fernher, von großen Meeren.

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