Thomas Blubacher - Gustaf Gründgens

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Kein anderer war in der deutschen Theaterlandschaft über Epochen und Systeme hinweg so präsent wie der Schauspieler und Regisseur Gustaf Gründgens (1899–1963). Auch 50 Jahre nach seinem Tod polarisiert der Künstler nicht zuletzt wegen seiner kontrovers diskutierten Rolle im Dritten Reich. Gründgens' anhaltende Bedeutung zeigt sich auch in der großen Zahl der wissenschaftlichen Untersuchungen, Romane und Theaterstücke, die sich mit ihm und seinem Leben beschäftigen. Was die Biografie des Gründgens-Experten Thomas Blubacher aus diesen Werken heraushebt, ist die Fülle an neuen biografischen Details, die der Theaterwissenschaftler in akribischer Recherche und durch zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen herausgefunden hat. Seine lebendige Darstellung des «Mythos GG» ist somit das Porträt eines erstaunlich unsicheren, an sich selbst verzweifelnden, zutiefst einsamen Menschen. Blubacher zeigt, was häufig in Vergessenheit gerät: Gustaf Gründgens ist weit mehr als Mephisto, seine bekannteste Rolle.

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Luftpostumschlag mit der letzten Notiz von Gustaf Gründgens Theatermuseum - фото 2

Luftpostumschlag mit der letzten Notiz von Gustaf Gründgens

© Theatermuseum Düsseldorf

Fortunato Angeles, der Security Supervisor des Hotels, ruft um 1.45 Uhr die Polizei. Beamte des vierten Reviers unter Leitung von Detective Avelino Evangelista von der Mordkommission sowie der 55jährige Mariano B. Lara, der erfahrene Chief Medical Examiner des Police Departments, untersuchen die Leiche und deren Fundort. Im Waschbecken entdeckt man ein leeres, zerbrochenes Tablettenröhrchen des Schlafmittels Nembutal 23– an einer Überdosis dieses Barbituratsäure-Derivats war ein Jahr zuvor Marilyn Monroe gestorben. Auf einen Briefumschlag, den man in Gründgens’ Schlafzimmer findet, hatte er geschrieben: »Ich habe glaube ich zu viel Schlafmittel genommen, mir ist ein bißchen komisch. Laß mich ausschlafen.« 24Die 24jährige Stewardeß Hildur Kirchdörfer hatte Gründgens und Schleiß auf dem Herflug mit Pan American Airways begleitet und schläft nun im Zimmer 436. Man weckt sie auf Wunsch von Schleiß, der nur Deutsch spricht, damit sie bei der Vernehmung, die in einem unbelegten Hotelzimmer stattfindet, dolmetscht. Der in Tränen aufgelöste Schleiß, von der Polizei zunächst verdächtigt, er habe seinen Reisegefährten umgebracht, beteuert immer wieder, er sei nicht schuld, sei ja gar nicht auf dem Zimmer gewesen. 25Hildur Kirchdörfer übersetzt auch Gründgens’ letzte Zeilen für die philippinischen Polizisten ins Englische. Ungewöhnlich ist eine solche Notiz für Gründgens indes keineswegs. »Bitte nicht wecken / Kein Telephon / Kein gar nichts / Und wenn es 5 Uhr wird«, heißt es etwa auf einem Zettel aus dem Jahr 1952, der mit den Worten endet: »Ob ich spiele, entscheide ich, wenn ich wach bin.« 26Ein Polizeiphotograph macht Aufnahmen des mit einem Pyjama bekleideten Toten. Der von Mariano B. Lara ausgestellte Totenschein vermerkt: »Asphyxial cardio respiratory failure secondary to an ingested substance causing hemorrhage in stomach and duodenum and congestion of visceral organs, to be verified by toxological analysis.« 27Die Polizisten halten fest, es handle sich entweder um Suizid oder um eine unbeabsichtigte Überdosis, und ordnen eine Autopsie an. Gegen 4.30 Uhr – im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg läuft gerade Gründgens’ wiederaufgenommene Inszenierung von Tirso de Molinas DON GIL VON DEN GRÜNEN HOSEN – wird die Leiche durch einen Ambulanzwagen ins städtische Leichenschauhaus überführt. Als das von Schleiß aufgegebene Telegramm mit der Todesnachricht Peter Gründgens-Gorski in seiner Wohnung in der Enzianstraße 20 erreicht, ist es in Hamburg tief in der Nacht. Am Morgen werden die Mitglieder des Schauspielhaus-Ensembles telephonisch benachrichtigt und ins Theater gerufen, stundenlang sitzen sie im Konversationszimmer beieinander; die Probe zu den LUSTIGEN WEIBERN VON WINDSOR unter Gorskis Regie wird abgesagt.

In Manila hat man den Toten derweilen obduziert. Eine chemische Analyse des Mageninhalts ergibt Spuren von Barbiturat, jedoch keine Zyanide. Man findet weder Magengeschwüre noch Hinweise auf eine Krebserkrankung. Hatten die Schlafmittel im tropischen Klima der Philippinen womöglich eine stärkere Wirkung entfaltet? Hätte Gründgens auch die von ihm ständig benötigten Blutgerinnungshemmer neu dosieren müssen? Hatte er, durch den Streit erregt, eine zu hohe Dosis eingenommen? Oder hatte er geglaubt, nur der Tod könne ihn von der Sehnsucht nach Leben erlösen? Am 9. Oktober 1963 verfaßt in Manila der zuständige Polizeioffizier Enrico C. Quemi einen abschließenden Bericht, der vermerkt, Gustaf Gründgens sei eines natürlichen Todes gestorben. Dennoch veröffentlicht die deutsche Boulevardpresse Photos der halb entblößten Leiche, garniert mit – lange anhaltenden – Spekulationen über die Todesursache. »Polizei in Manila erklärt: Gustaf Gründgens beging Selbstmord«, lautet der Aufmacher der Hamburger Morgenpost am 9. Oktober 1963. 1967 gewinnt Peter Gründgens-Gorski die Klage wegen schwerer Verunglimpfung des Andenkens gegen die Lübecker Nachrichten , die eine angebliche Behauptung von Gründgens’ Mitarbeiter Ulrich Erfurth zitiert hatten, daß Gründgens »im bekanntesten Homosexuellen-Hotel Manilas« gewohnt und »sich in seinem Zimmer umgebracht habe, weil ihn sein ›Bubi‹ […] betrogen habe« 28. Noch Jahrzehnte später raunt man, zwei Stricher hätten Gründgens »massakriert« 29, und nicht nur der Stern kolportiert 1995 Johann Kresniks Behauptung, Gründgens sei »einem homosexuellen ›Ritualmord‹ zum Opfer gefallen und eilig eingeäschert worden« 30.

Zeitungsausschnitte aus Bild am Sonntag 13101963 beide Theatermuseum - фото 3

Zeitungsausschnitte aus »Bild am Sonntag«, 13.10.1963

beide: © Theatermuseum Düsseldorf

An der knapp einstündigen Trauerfeier in der Funeraria Quiogue, einem Bestattungsinstitut an der Calle Azcarraga (der heutigen Claro M. Recto Avenue), nehmen am 8. Oktober um 14 Uhr rund 40 Mitglieder der deutschen Kolonie teil; die Botschaft und das Goethe-Institut haben Kränze geschickt. Der 28jährige, aus Royal Oak im US-Bundesstaat Michigan stammende Pastor David John Schneider von der Trinity Lutheran Church in Quezon City spricht ein kurzes Gebet – Gründgens war 1929 aus Steuergründen aus der katholischen Kirche dissidiert, 1953 wieder ein- und später erneut ausgetreten. Franz Ferring, der Geschäftsträger der deutschen Botschaft, hält die Trauerrede. Von Schallplatten ertönt noch einmal die Stimme Gründgens’ als Hamlet, darauf der zweite Satz aus Beethovens 3. Sinfonie, der sogenannten EROICA, ein Trauermarsch in c-Moll. Danach wird der schlichte braune Sarg kurz geöffnet, um den Anwesenden einen letzten Blick auf den Toten zu gestatten, und anschließend zur Einäscherung ins San-Lazaro-Krematorium gebracht. Schleiß fühlt sich nicht fähig, beim Rückflug die Urne aus Tropenholz mit sich zu führen, so trifft diese erst am 18. Oktober in Hamburg ein; Ursula Stadermann nimmt sie am Flughafen in Empfang. Einige Tage später werden die sterblichen Überreste ohne jedes Zeremoniell in einem Ehrengrab der Stadt auf dem Ohlsdorfer Friedhof bestattet, am südlichen Rand des Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs, nahe dem Haupteingang; am 4. Dezember 1964 wird die Grabplatte aus hellem Marmor gesetzt.

Bereits am 16. Oktober 1963 hatte das Amtsgericht Hamburg das Testament eröffnet, verfaßt am 29. September 1956 und zwei Tage später mit dem Siegel des Hamburger Notars Günther Grethe versehen. Nur der Adoptivsohn Peter Max Walter Gründgens-Gorski, geboren am 7. September 1921 in Berlin, war zur Testamentseröffnung erschienen. Er ist der Alleinerbe, überläßt indes das Häuschen auf Madeira Jürgen Schleiß. Beide werden beim Versuch, künstlerisch in die Fußstapfen von Gründgens zu treten, scheitern. Schleiß ändert zwar zunächst seinen Namen in Georg Arndt, um nicht mehr mit Gründgens in Verbindung gebracht zu werden, erkennt aber schon bald die Werbewirksamkeit von Attributen wie »GGs Begleiter auf der Weltreise, die so tragisch endete« 31oder »Gründgens’ letzter Assistent« 32– auch Gründgens’ 1941 geborener Neffe Michael Geimer wird versuchen, vom berühmten Namen zu profitieren, und als Michael Geimer-Gründgens die Klamotte KOMM IN DIE WANNE, SCHÄTZCHEN, die 1971 in die Kinos kommt (»Brennende Jungfrauen – tanzende Polizisten – Galopprennen im Ehebett«, verspricht das Filmplakat), und 1976 den Hardcore-Porno SOCK IT TO ME inszenieren: »Wenn mein Onkel das erfahren hätte, wäre er sicherlich zunächst in Ohnmacht gefallen« 33, verkündet er werbeträchtig. Jürgen Schleiß, der eine Zeitlang im Nachbarhaus von Peter Gründgens-Gorski an der Hamburger Enzianstraße mit seinem Lebensgefährten, dem Pianisten Christoph Eschenbach, zusammenwohnt, spielt von 1964 an einige kleine Rollen in Köln, Düsseldorf und Bochum, studiert unter anderem das teils umbesetzte Hippiemusical HAIR im Hamburger Besenbinderhof neu ein und inszeniert Fernando Arrabals GARTEN DER LÜSTE an den Düsseldorfer Kammerspielen. Bald jedoch gibt er die Bühnenkarriere auf und übersiedelt im November 1973 mit seinem neuen Lebenspartner Wolfgang Wandert nach Hongkong, wo die beiden als General Manager für ein deutsches Textilunternehmen die dortige Produktion überwachen. Nach zwölf Jahren kehren sie wohlhabend nach Deutschland zurück; Schleiß stirbt 1991 in München an den Folgen von AIDS. Auch Peter Gründgens-Gorski wird künstlerisch eher wenig Erfolg haben. Schon zu Lebzeiten seines Adoptivvaters hatte er nicht nur regelmäßig am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg Regie geführt, sondern gelegentlich auch an anderen Bühnen gastiert, nun inszeniert er unter anderem 1964 Gounods Oper FAUST in Pretoria, 1968 in Kopenhagen Goethes FAUST nach Gründgens’ Konzeption. Am 17. Februar 1972 heiratet er in Hamburg seine Lebensgefährtin Ingeborg Bleckwedel 34, eine Schulfreundin aus Berlin, die er bereits 1956 beim Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum wiedergetroffen hatte, und entzieht sich ein Jahr später einem deutschen Steuerverfahren durch die Flucht nach Ibiza, wo er seit den 60er Jahren eine Finca im typisch ibizenkischen Stil nahe der Cala Vadella besitzt. Am 1. Dezember 1999 wird diese erste Ehe geschieden, und Gorski, inzwischen nach Mallorca übergesiedelt, heiratet dort am 19. Januar 2001 die 1948 geborene Gabriele Hesse. Am 3. März 2007 stirbt er in Manacor an einem Schlaganfall, wenige Wochen darauf, am 12. April 2007, erliegt Gabriele Gründgens-Gorski ihrem Krebsleiden.

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