Roy Palmer - Seewölfe - Piraten der Weltmeere 556

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 556: краткое содержание, описание и аннотация

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Zoltan Delanoff wollte seine Säbel zücken, doch wieder war der Seewolf schneller. Mit zwei Fausthieben trieb er den Gegener gegen das Schanzkleid der Dubas, die die Seewölfe zu entern beabsichtigten. Delanoff fluchte wie ein Besessener und versuchte, mit der einen Hand sein Gesicht zu schützen. Die andere Hand zuckte vor, um den Seewolf am Kinn zu treffen. Aber er schlug ins Leere. Hasard war rechtzeitig ausgewichen. Und gleich darauf schmetterte er Delanoff die Faust ans Kinn. Delanoff geriet ins Wanken. Er wirkte wie ein Betrunkener, der die Balance verloren hat und nach Halt sucht. Dann verdrehte er die Augen und brach auf dem Deck zusammen…

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Impressum

© 1976/2019 Pabel-Moewig Verlag KG,

Pabel ebook, Rastatt.

eISBN: 978-3-95439-963-5

Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de

Roy Palmer

Durchbruch zum Schwarzen Meer

Endlich erreichen sie wieder die See – doch eine herbe Überraschung erwartet die Seewölfe

Die Nacht war mondlos – ideal für Boris Knaaks Unternehmen. Er lauerte eine Weile im Uferdickicht und blickte sich aufmerksam nach allen Seiten um. Schließlich zog er sein Boot ins Wasser, kletterte hinein und begann zu pullen .

Es war warm. Nur eine schwache Brise kräuselte die Fluten. Boris Knaak grinste. Ich kriege dich, dachte er. Heute nacht erwische ich dich. Ich spür’s in allen Knochen. Und wenn ich dich habe, du Satan, dann schlitze ich dich auf!

Gut eine halbe Stunde pullte er in die Finsternis. Dann holte er die Riemen binnenbords. Der Platz ist richtig, dachte er, jetzt kann es losgehen .

Aber plötzlich schob sich ein großer Schatten aus der Dunkelheit auf Boris Knaak zu. Der Mann erschrak. Er versuchte noch, erneut nach den Riemen zu greifen und auszuweichen, doch es war zu spät. Der Schatten war heran. Etwas rammte das Boot. Es kenterte – Boris Knaak stürzte mit einem Aufschrei ins Wasser. Das ist das Ende dachte er voll Panik …

Die Hauptpersonen des Romans:

Boris Knaak– ein Fischer am Schwarzen Meer, der auf den ganz großen Fang hofft und selbst gefangen wird.

Jarowelsky– Seine Wodkaladung wird beschlagnahmt, weil er ein Schmuggler ist, aber die Arwenacks sind die Nutznießer.

Zoltan Delanoff– Der Hafenkapitän und Stadtkommandant von Batumi hat nur ein Ziel: Alles Gesindel um die Hafenstadt am Schwarzen Meer muß ausgerottet werden.

Philip Hasard Killigrew– Der Seewolf hat ein anderes Ziel – nämlich die Eroberung einer zweimastigen Küsten-Schaluppe.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

1.

Die Fluten schlugen über Boris Knaak zusammen. Das Dollbord des Bootes knallte auf seine Schulter. Glühender Schmerz durchfuhr ihn. Der Mann sackte in die Tiefe ab. Alles drehte sich um ihn, ihm schwanden die Sinne. Er schluckte Wasser.

Doch der Selbsterhaltungstrieb und der Wille zu überleben gewannen die Oberhand. Boris Knaak ruderte mit den Armen und trat mit den Beinen. Die Auftriebskraft des Wassers führte ihn zurück nach oben. Er hob den Kopf und tauchte auf. Gierig schnappte er nach Luft.

Lampen verbreiteten gelbes Licht. Boris Knaak blinzelte und versuchte zu begreifen, was geschehen war. Er spuckte einen Strahl Wasser aus und sah nach oben.

Eine barsche Stimme erklang. „Fischt ihn raus!“

Ein Tau klatschte ins Wasser. Boris, der kein sonderlich guter Schwimmer war, griff nach dem Ende und klammerte sich fest. Am anderen Ende des Taues würde kräftig gezogen. Boris wurde aus dem Wasser gehievt und landete auf harten Planken. Er stöhnte auf. Er wollte sich aufrappeln, doch starke Hände hielten ihn fest.

„Was wollt ihr?“ stieß Boris wütend hervor.

„Steckt ihn in die Piek!“ befahl die barsche Stimme.

„Wer, zur Hölle …“

Boris Knaak brüllte es, doch dann verstummte er sofort wieder. Er hatte erkannt und begriffen, mit wem er es zu tun hatte. Ein Schiff hatte ihn gerammt – ein Zweimaster. Präzise ausgedrückt, handelte es sich um eine Dubas, eine russische Küstenschaluppe aus Eichenholz.

Die Besatzung hatte Öllampen an langen Stangen über das Wasser gehalten, um zu erkennen, ob Boris ertrunken war oder noch lebte. Nun hockte er hilflos auf dem Deck der Dubas und blickte zu dem Kapitän auf.

Ein Mann in schwarzer Uniform – er trug eine topfartige Mütze, hatte eine Augenklappe und einen sichelförmigen Schnauzbart. Als Boris zu ihm aufblickte, wußte er auf Anhieb, wen er vor sich hatte.

Der gefürchtete Zoltan Delanoff – ausgerechnet!

Delanoff war der Hafenkapitän und Stadtkommandant von Batumi. Ein Kerl, der sich wie ein Herrscher aufführte. Ein Tyrann. In seinem Amtsbereich, so verkündete er immer wieder, werde mit dem „eisernen Besen“ gekehrt.

Er duldete keine Schmuggler, keine Fremden, keine irgendwie zwielichtige Gesellen. Ordnung und Sauberkeit, das waren seine Devisen. Und sein Amtsbezirk war nicht gerade klein. Er erstreckte sich über mehr als zwanzig Meilen westlich und östlich von Batumi.

„Abführen, den Kerl!“ ordnete Delanoff mit schnarrender Stimme an.

„Ich habe nichts getan!“ verteidigte sich Boris Knaak.

„Schmuggler“, sagte Delanoff. „Subversiver Dreck. Weg damit!“

„Ich bin kein Schmuggler!“ schrie Boris. „Ich bin Fischer!“

Delanoff stemmte die Fäuste in die Seiten. „Es ist verboten, nachts zu fischen, wie es auch verboten ist, nachts zu jagen! Weißt du das nicht, Kerl? Kennst du die Vorschriften nicht?“

„Ich kenne die Vorschriften.“

„Warum machst du dich dann eines Verstoßes schuldig?“ fragte Delanoff grob. Er wartete nicht auf die Antwort. „Du bist ein dreckiger Halunke. An dir werde ich ein Exempel statuieren.“

Vier Mitglieder der Besatzung führten Boris ab. Boris gab es auf, sich zu rechtfertigen. Es hatte ja doch keinen Sinn. Wie sollte er diesem Satan Delanoff erklären, was er vorgehabt hatte? Der würde es ihm nie glauben.

Einer der Männer marschierte voraus, als sie sich in den düsteren Schiffsbauch hinunterbegaben. Boris fügte sich in sein Schicksal. Was sollte er auch tun? Versuchen, sich zu befreien? Das war reiner Selbstmord. Er konnte sich nicht losreißen und weglaufen.

Selbst wenn es ihm gelungen wäre – sie hätten ihn auf der Flucht erschossen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß Delanoff einen „Halunken“ einfach niederschoß.

Es rumpelte und polterte. Das Schott der Vorpiek wurde aufgerissen. Einer der Bewacher hatte ein Talglicht entfacht. Boris sah das finstere Loch, in das sie ihn stoßen wollten, und kriegte nun doch gewaltige Angst. Er setzte sich zur Wehr.

Die Aufpasser fluchten. Sie traten ihn und verpaßten ihm ein paar Hiebe, dann verfrachteten sie ihn in die Vorpiek. Das Schott knallte zu. Einer der Kerle schob den schweren Eisenriegel vor.

Einer der Männer blieb als Wachtposten im engen Gang. Die anderen kehrten an Oberdeck zurück. Delanoff hatte inzwischen den Befehl gegeben, Boris Knaaks Boot zu bergen. Es wurde aus den Fluten gehievt und auf dem Vordeck festgezurrt.

Zoltan Delanoff verfolgte die Bemühungen seiner Männer mit unbewegter Miene. Schließlich gab er das Kommando, wieder die Segel zu setzen. Die Dubas glitt weiter.

Boris Knaak kauerte in der Vorspiele und rieb sich stöhnend den Schädel. Als die Bezwinger ihn unsanft in das winzige Loch befördert hatten, hatte er sich den Kopf am Eingangspfosten gestoßen. Er fluchte vor sich hin und verwünschte Delanoff in die tiefsten Schlünde der Hölle.

Was würde der Despot jetzt mit ihm anstellen? Zweifellos brachte er ihn nach Batumi. Und dort würde er ihn in den Kerker stecken.

Boris hielt plötzlich den Atem an. Was war das? Hatte sich da nicht etwas geregt? Er hatte mit einemmal das Gefühl, nicht allein in der Vorpiek zu sein. Zunächst dachte er an Ratten, dann aber registrierte er, daß es sich um ein größeres Lebewesen handeln mußte, das da neben ihm atmete und schnaufte.

„Wer ist da?“ fragte Boris.

„Ich“, antwortete eine tiefe Stimme. „Und wer bist du?“

„Ich bin Boris Knaak, ein Fischer.“

„Ich bin Jarowelsky.“

„Nie gehört“, erwiderte Boris. „Ich kenne dich nicht.“

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