Carberry brachte es auf eine Kurzformel und hatte dabei verzückte Augen: „Molukken, Plymouth, ‚Bloody Mary‘!“
„Dachte ich mir doch“, murmelte Hasard. „Du möchtest dem feinsten Plymson mal wieder an die Perücke, Ed.“
„Aber nicht doch, Sir“, sagte der Profos bieder. „Es ist natürlich unerhört wichtig, daß du der Lissy oder den Pfeffersäcken verklarst, wo’s noch Pfeffer und anderen Kram zu holen gibt. Das geht vor, das halte ich auch für gut, damit nicht immer nur einer alleine die Sahne abschöpft und die anderen, die auch mal schlecken wollen, einfach wegboxt. Aye, Sir, ich könnte mir auch vorstellen, daß ich die Lagerverwaltung der Faktorei übernehme, wenn ich mich mal zur Ruhe setze. Da braucht man solche Kerlchen wie mich. Findest du nicht auch?“
Hasard starrte seinen Profos überrascht an. Das waren ja völlig neue Perspektiven!
Dafür ergriff Old Donegal wieder die Gelegenheit, dem Profos was zu verpassen. Er hatte ihm die an Altersschwäche eingehenden Mücken noch nicht verziehen.
„Was denn, du und Lagerverwalter?“ höhnte er. „Dann sind die Rumfässer aber schnell leer!“
Der Profos winke ab. Er war nicht zu erschüttern.
„Du bist ja bloß neidisch“, sagte er.
„Ich hab’ in meiner Rutsche genug Rum!“ zeterte Old Donegal.
„Ja – und ’ne Bratpfanne, die dir dein Schnuckelmäuschen auf den Schädel donnert, wenn du nach deinem Rum schielst“, sagte der Profos grinsend.
„Kinder, Kinder, hört doch bloß mal damit auf, ständig aufeinander herumzuhacken“, sagte Hasard.
„Dieser Mister O’Flynn hat angefangen, Sir“, verteidigte sich Carberry. „Der kann es nicht ertragen, daß ich Lagerverwalter werde und abends einen Rum trinken darf, ohne daß mich jemand deswegen mit der Bratpfanne bedroht.“
„Noch bist du kein Lagerverwalter“, sagte Hasard, „sondern unser Profos, den wir genauso brauchen wie unseren Old Donegal, von dessen Zähigkeit wir uns alle eine Scheibe abschneiden können. Ich kann mich nicht erinnern, daß er beim Fußmarsch über den Isthmus gejammert hätte – und das bei seiner Gehbehinderung! Darüber solltest du mal nachdenken, Mister Carberry, bevor du auf sein Alter anspielst, was ich unfair finde. Ist das klar?“
„Aye, Sir“, sagte der Profos, linste zu Old Donegal und fügte hinzu: „Wenn ich dich beleidigt haben sollte, Mister O’Flynn, dann bitte ich hiermit um Entschuldigung. Außerdem bist du wirklich ein zäher Knochen, und ich schätze, wir werden beide noch so manches Faß Rum vernichten und einander in alter Treue zugetan sein.“
Old Donegal war ein bißchen gewachsen, als Hasard ihn verteidigte. Und jetzt war er versöhnungsbereit und zugleich gerührt über das, was der Profos gesagt hatte.
„In Treue fest, Mister Carberry“, sagte er und reichte ihm die Hand. „Auf daß der Rum nie alle werde!“
Sie schüttelten sich die Hände und klopften einander auf die Schultern.
„Segeln wir über die Molukken?“ fragte Hasard.
Es gab keinen Einwand. Sie waren sich einig. Und sie fanden auch, daß ihr Kapitän recht hatte. Man mußte den Leuten in England sagen, welche ungeahnten Handelsmöglichkeiten sich hier eröffneten. Sie mußten nur genutzt werden.
Und sie beugten sich über die Karte, die Dan O’Flynn auf der Kuhl ausbreitete und im einzelnen erklärte.
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