Fred McMason - Seewölfe - Piraten der Weltmeere 47

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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 47: краткое содержание, описание и аннотация

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Den beiden Dunkelmännern in der Schenke «Bude Bay» sind die Seewölfe von der «Isabella» ein Dorn im Auge. Sie wissen, daß hier Geld zu holen ist – viel Geld. Deshalb paßt es durchaus in ihre Planung, als es in der Kneipe zur schlimmsten Keilerei kommt, die dieser Ort jemals gesehen hat. Später heften sie sich auf die Fersen von Dan O'Flynn, der den Seewolf Hasard in die Bucht am Bude River bringen soll. Dan soll ihnen in die Falle laufen, denn der Junge schleppt einen Beutel voll Perlen mit sich herum…

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Impressum

© 1976/2013 Pabel-Moewig Verlag GmbH,

Pabel ebook, Rastatt.

ISBN: 978-3-95439-364-0

Internet: www.vpm.deund E-Mail: info@vpm.de

Inhalt

Kapitel 1.

Kapitel 2.

Kapitel 3.

Kapitel 4.

Kapitel 5.

Kapitel 6.

Kapitel 7.

Kapitel 8.

Kapitel 9.

Kapitel 10.

1.

28. Februar 1580.

An Bord der „Isabella V.“ herrschte Spannung. Am Wetter lag es nicht, obwohl der Tag in der Bucht des Bude River nicht gerade ein Erlebnis zu werden versprach.

Es lag an den Männern selbst, an dieser eigentümlichen Stimmung, wie sie immer herrschte, wenn die rauhbeinigen Gesellen nicht rechtzeitig an Land gekommen waren, um sich auf ganz natürliche Art abzureagieren.

So regte jeder jeden auf. Die kleinste Kleinigkeit wurde aufgebauscht und zum Anlaß für Stunk und Ärger genommen.

Ben Brighton, der den Seewolf Hasard Philip Killigrew vertrat, der immer noch in Plymouth bei Sir Freemontlag, sah dem Treiben schon eine ganze Weile vom Achterkastell aus zu. Neben ihm stand Batuti, der riesige Gambia-Neger. Seine schwarze Stirn hatte sich umwölkt, verstohlen blickte er Brighton von der Seite an. Dann wanderte sein Blick wieder zu Luke Morgan und Nils Larsen, die auf der Kuhl hockten und mißmutig an einem Tampen spleißten.

Da ging Buck Buchanan vorbei, der jetzt anstelle des Kutschers die Kombüse übernommen hatte – unwillig zwar, aber einer mußte ja der Hanswurst für die anderen sein.

Morgan hielt den Tampen leicht hoch, als Buck heran war. Larsen war emsig mit dem anderen Ende beschäftigt. Unauffällig grinsten sich die beiden zu.

Buck sah aus, als hätte er sich an diesem Tag über die Essigvorräte des Schiffes hergemacht. Sein Gesicht war mißmutig, die Augen blickten verdrießlich, seine Mundwinkel hatten sich gekrümmt. Der breite Kerl bot ein Bild des Jammers, als er über das jetzt an Deck liegende Tau stieg.

Morgan und Larsen hoben es in genau dem Augenblick hoch, als Buck mit dem ersten Bein darüber gestiegen war.

Buck riß entsetzt die Augen auf. Das schwere Tau geriet ihm zwischen die Beine. Die beiden Kerle hoben noch höher. Der Koch schwankte und wußte nicht, nach welcher Seite er gleich fallen würde. Zu fassen kriegte er auch keinen von den beiden verdammten Kerlen, denn die waren weit genug weg und grinsten infam. Ihre nervigen Fäuste packten noch fester zu, hoben noch mehr an.

Für die anderen Zuschauer war die Prozedur belustigend, für Buck, der ohnehin wenig Spaß verstand, war sie schmerzhaft. Sein wütender Schrei flog über Deck. Er sprang auf einem Bein herum, wollte von dem verdammten Tau herunter und schaffte es doch nicht, weil die beiden grinsenden Kerle es immer höher hoben, je mehr Buck tanzte.

„Und da sag noch einer, unser Köchlein versteht keinen Spaß!“ brüllte Larsen.

„Hei, wie das Köchlein grinst und freudig nach dem Tampen linst!“ schrie Morgan begeistert.

Buck Buchanan griff nach dem Tau, verlor das Gleichgewicht, ein allerletzter straffer Ruck, und er flog in hohem Bogen auf die Decksplanken. Schadenfrohe Gesichter grinsten ihn an.

„Das war für deine Bohnen“, erklärte Morgan.

„Und das für den fehlenden Speck“, sagte Larsen, griff das Tauende und zog Buck Buchanan eins über den Achtersteven, als der sich gerade erheben wollte.

Der Schlag brannte höllisch und Buck war mit einem Satz auf den Beinen. Aus seinem Blick verschwand schlagartig alle Griesgrämigkeit. Er blickte wild und grimmig.

Und dann gab es eine Überraschung an Bord. Sie erfolgte wie ein Blitz aus heiterem Himmel.

Buck sprang plötzlich zur Bordwand, riß einen Koffeenagel aus der Nagelbank und drosch damit wild und gezielt auf die beiden total verblüfften Männer los.

Morgan erhielt einen Schlag ins Kreuz und krümmte sich zusammen. Der verblüffte Larsen sah nur einen total tobsüchtigen Schatten auf sich zufegen und hob abwehrend die Arme. Vergebens. Der Schlag landete schmerzhaft auf seiner rechten Schulter.

Ben Brighton sah der Sache gelassen zu. Nur neben ihm schnaufte Batuti hörbar.

„Immer Kerle müssen prügeln, immer prügeln“, sagte er kopfschüttelnd. „Wenn zulange nicht an Land, dann Mord und Totschlag!“

„Ja, da hast du allerdings recht, Batuti. Wird Zeit, daß diese wilde Horde endlich an Land kommt und sich austoben kann.“

Brighton sah keine Veranlassung zum Eingreifen. Die beiden Kerle hatten den Koch wieder einmal gehänselt, und wenn er sich jetzt energisch zur Wehr setzte, war das sein gutes Recht. Und wie Buck jetzt auf der Kuhl herumtobte!

Mit dem Koffeenagel hieb er nach links und rechts, fing sich selbst mal einen Brocken ein und schlug wieder zurück. Er wußte sich gut gegen seine Plagegeister zu wehren. Hoffentlich kühlte sich dadurch ihr Mütchen ein wenig ab.

Doch etwas später begann die harmlose Plänkelei sich zuzuspitzen und in eine Schlägerei auszuarten.

Das war dann, als Morgan ernstlich in Bedrängnis geriet und der Belegnagel hart an seinem Schädel vorbeipfiff. Er schnappte sich den tobenden Buck, verpaßte ihm zwei harte Brocken und schleuderte ihn auf Larsen zu. Der knallte Buck eine, gab ihm einen Stoß und schickte ihn zurück zu Morgan, der ihn mit dampfenden Fäusten empfing. Das Spiel hätten sie einige Male wiederholt, wäre nicht unversehens Carberry, der Profos, aufgetaucht. Und hinter ihm erschien noch einer, angelockt von dem Lärm und Radau, den die Männer verursachten.

Arwenack! Der Affe hatte die Zähne gebleckt, keckerte und versuchte in den Kampf einzugreifen. Hüpfend umkreiste er die Männer, die immer wilder auf Buck eindroschen, und sprang schließlich Luke Morgan ins Kreuz, der mit einem erschreckten Ruf herumfuhr. Er sah plötzlich das haarige Gesicht vor sich, als er herumsprang, entdeckte die gebleckten Zähne und spürte die runzeligen, haarigen Hände, die sich über seine Augen legten.

„Hau ab, du Mistvieh!“ brüllte er, und versuchte vergebens, den sich sträubenden Affen loszuwerden.

„Schluß jetzt!“ brüllte der Profos. Seine Stimme donnerte über die Kuhl wie die Nachwehen eines Gewitters.

Buck Buchanan nutzte den Augenblick der Stille, um Luke Morgan noch einen harten Tritt in die Kehrseite zu verpassen. Augenblicklich fuhr Morgan herum und griff nach dem Koch.

Da waren Carberrys riesige Fäuste dazwischen. Eine schnappte den Koch, die andere griff nach Luke Morgan.

„Schluß jetzt, ihr Rübenschweine, hab ich gesagt! Oder spreche ich etwa zu leise, was, wie? Los, an die Arbeit, ihr beiden! Und du, Buck, verschwindest dahin, wo du hingehörst. Was hast du überhaupt hier herumzuschleichen!“

„Die beiden Pfeffersäcke haben schließlich angefangen“, brüllte Buck lautstark zurück. „Ich hab denen nur zurückgezahlt, was sie noch offen haben.“

„Verzieh dich!“ grollte der Profos.

Buck Buchanan verschwand zähneknirschend nach vorn. Bevor er in die Kombüse ging, drehte er sich noch einmal um und ballte die Hände zu Fäusten.

„Wartet nur, ihr verdammten Hurensöhne!“ schrie er. „Euch werde ich den Fraß morgen versalzen, daß ihr glaubt, der Atlantik wäre das reinste Zukkerwasser!“

Nach dieser fürchterlichen Drohung verschwand er. Noch auf der Treppe zog er gekränkt den Kopf ein, als er das harte Poltern vernahm. Ein Koffeenagel donnerte an die Tür. Wer ihn geworfen hatte, blieb für Buck Buchanan allezeit ein Rätsel.

Carberry zog sich grollend zurück, als der Streit beigelegt war. Er rollte mit den Schultern und ging zu Brighton und Batuti, die ihn beide angrinsten.

„Es geht wieder mal los“, sagte der Profos. „So wie jetzt fängt es immer an. Kaum sehen diese Rübenschweine Land und riechen eine Kneipe, schon ist ihr Verstand in der Pütz.“

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