Als Grabmal erstaunt uns dieser „Weizenkuchen“ jedoch durch das Fehlen einer Mumie...
Ein abwärtsführender Gang weist auf den niedrigsten Stand des Nordsterns oder Alpha Draconis, hier ist eine Verbindung zur Drachen(schlange) als Symbol der Eingeweihten, die sich „Söhne des Drachen“ nannten, offensichtlich.
Es gibt Theorien, nach denen früher Nachfahren der atlantischen Kultur in Ägypten lebten, die sich später mit einem Volk aus dem östlichen Äthiopien mischten. Diese brachten ihre Lehren mit nach Ägypten und errichteten die Pyramiden.
Interessant ist, daß einige Begriffe aus dem Altägyptischen stark an das Sanskrit erinnern. So erinnert zum Beispiel die Göttin Maat stark an Mahat (universale Weisheit).
Der alte Name des Osiris, Ausar, ähnelt dem Sanskritwort Asura, welches göttliche, wenn auch rebellische Geister beschreibt, die sich ähnlich der gefallenen Engel im Christentum mit den Göttern (Devas) befehden. Ausar wurde zu Asar, Asar in der ptolomäischen Dynastie zu Asarphi (durch Verschmelzung mit dem Apisstier, auch Osarapis) Asarphi zu Asarapis, Asarapis zu Sarapis, Sarapis zu Serapis. Zusammen mit seiner Gattin Isis wurde Serapis immer mehr zu einem Universalgott, zum „Erretter“ und zum Vorbild des „Heilandes“ der Urchristen. Mit dem aufkommenden Christentum wurden die ägyptischen Kulte des Serapis als lästige Konkurrenz heftig bekämpft (interessant ist in diesem Zusammenhang, daß Serapis bis zuletzt nicht nur als Sonnengott, sondern in Erinnerung an die Zerstückelung durch Set auch als Unterweltsgott verehrt wurde).
Nach diesen Theorien waren „mer“ gigantische Einweihungszentren. Der absteigende Gang, der auf Alpha Draconis ausgerichtet ist, führt in einen grob behauenen Raum „unter“ der von außen sichtbaren „mer“. Dies symbolisierte den Abstieg in die Unterwelt, aus der sich der Initiant durch den sogenannten Brunnenschacht über eine Set-Leiter herauszwängen mußte. Er gelangte zur Großen Galerie, wo die Priesterschaft ihn vor die Wahl stellte, in die kleinen oder großen Mysterien eingeweiht zu werden. Entschied sich der Anwärter für die kleinen Mysterien, so wurde er in die Königinnenkammer geführt und geprüft. Entschied er sich für die „großen“ Mysterien, gelangte er in die Königskammer, um sich seinen Aufgaben zu stellen. War er schließlich ein Eingeweihter, hatte er die Möglichkeit, wieder eins zu werden mit den göttlichen Energien oder als „Meister“ in menschlicher Form auf der Erde zu wirken und seinerseits ein Einweihender zu sein. Hier fallen die Ähnlichkeiten zum Buddhismus auf, nach dem ein Buddha eben diese Wahl hat, als Wesen jenseits der Dualität zu „existieren“ oder wieder zu inkarnieren.
Möglicherweise gab es aber auch die große Prüfung in der Großen Galerie, nach deren erfolgreichem Abschluß der Eingeweihte sich entweder für das Aufgehen im Orion entscheiden mußte und zur Königskammer gelangte, oder zum weiteren Wirken auf der Erde die Königinnenkammer auswählte. Hierfür spricht, daß der Schacht aus der Königinnenkammer zwar auf Sirius ausgerichtet ist, aber nicht das Äußere der Pyramide und damit den Himmel erreicht, somit ein weiteres freiwillige „Gebundensein“ in Materie symbolisieren könnte.
Anubis!
Bewacher der Tore,
öffne den Weg für mich.
Anubis!
Hüter der Schwelle,
geleite mich in die Nacht.
Anubis!
Führer der Seelen,
nimm die Schatten von meiner Ba.
Anubis!
Sucher der Fährten,
führe mich zu meinem Selbst.
Anubis!
Bereiter des Weges,
verfeinere meine Sinne.
Anubis!
Schwarzer Schakal!
Totenführer! Totengott!
Führe mich zur Erkenntnis.
Anubis! Anubis! Anubis!
Auch, wenn dies kein wissenschaftliches Buch über Ägyptologie ist, so ist es wichtige Voraussetzung zum Verständnis der in diesem Buch dargelegten Sachverhalte, nicht nur zur Geschichte des Set einiges zu erfahren, sondern wenigstens eine kurze Zeittafel der Geschichte Ägyptens zu betrachten. Die gesamte Geschichte des alten Ägypten ist nur zu verstehen, wenn man sich die spezifische Geographie dieses Landes ansieht.
Ein rund eintausend Kilometer langer Streifen Fruchtbarkeit erstreckte sich im Niltal, eingeschlossen von Wüsten, die vor Eindringlingen schützten und das Niltal isolieren. Bereits in grauer Vorzeit mögen sich im fruchtbaren Niltal Menschen angesiedelt haben, die später, vor rund fünftausend Jahren, die erste Hochkultur der Menschheit gründeten. Was aus heutiger zeitlicher Entfernung anmuten mag wie eine Hochkultur von vielen, nur eben die erste, hatte eine Qualität und eine Stabilität, die dem Reich der Pharaonen eine exponierte Stellung zuweist. Manche Pharaonen regierten länger als unsere Bundesrepublik alt ist. Die Herrscherfamilien stellten über Jahrhunderte die neuen Pharaonen, zwischen dem ersten und dem letzten der Pharaonen ist mehr Zeit vergangen als zwischen der Gründung Roms und unserer Gegenwart.
Die Zeitangaben hinter den Königsnamen beziehen sich auf die Zeit der Herrschaft:
Frühgeschichte (bis 3032 vor unserer Zeitrechnung)
Die ältesten Fundstücke aus dem Niltal sind Steinwerkzeuge und ca. einhunderttausend Jahre alt. Die Menschen lebten in unterschiedlichen Kulturgemeinschaften zusammen, die 3300 vor unserer Zeitrechnung in Oberägypten die „Nullte Dynastie“ hervorbrachten. In der „Nullten Dynastie“ wurden die in Unterägypten ansässigen Kulturgemeinschaften in das Reich integriert. Ein königliches Zeichen ist der Doppelfalke Set-Horus, über den an anderer Stelle in diesem Buch genaueres berichtet wird.
Archaische Zeit (bis 2707 vor unserer Zeitrechnung)
Unter König Menes wird Memphis die erste Hauptstadt von Gesamtägypten. In der „Ersten Dynastie“ folgen ihm die Herrscher Atoti, Djer, Wadj, Dewen, Adijib, Semerchet, Qaa; in der „Zweiten Dynastie“: Hetepsechemui, Nebra, Ninetjer, Wenegnebti, Sechemib, Neferkara, Neferkasokar, Hudjefa.
Altes Reich (bis 2170 vor unserer Zeitrechnung)
Die ersten großen Bauvorhaben werden in der „Dritten Dynastie“ umgesetzt: Das erste Bauwerk aus Stein ist die Stufenpyramide von Sakkara, errichtet vom Nachfolger Nebkas, dem König Djoser (2690 – 2670). Es folgen die Könige Sechemchet, Chaba, und in der „Vierten Dynastie“ errichtete Snofru (2639 – 2604) nach zwei mißglückten Versuche die erste „richtige“ Pyramide. Nach ihm erschuf Cheops (2604 – 2581) die erste große Pyramide von Giseh. Sein Sohn Djedefra identifiziert sich als erster Pharao mit dem Sonnengott Ra. Es folgen Chephren, Bicheris, Mykerinos, Schepseskaf, Thamphtis. In der „Fünften Dynastie“ Userkaf, Sahura, Neferirkara, Schepseskara, Neferefra, Niuserra, Menkauhor, Djedkara Asosi, Unas. Der Fruchtbarkeitsgott Osiris löst Ra in seiner Stellung ab. Es folgen die „Sechste, Siebte und Achte Dynastie“ mit zweiundzwanzig Königen.
Erste Zwischenzeit (bis 2020 vor unserer Zeitrechnung)
Ägypten zerfällt aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten in vereinzelte Fürstentümer. In Herakleopolis herrschen ingesamt achtzehn Könige in der „Neunten und Zehnten Dynastie“.
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