Georg Ransmayr - Der arme Trillionär

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Das Spekulantenepos der Zwischenkriegszeit Keiner wurde so schnell reich wie er: Als blutjunger Bankchef und Börsenguru wird der Wiener Finanzjongleur Sigmund Bosel Anfang der 1920er-Jahre zum „Trillionär“ hochgejubelt. Hin- und hergerissen zwischen zwei Frauen lebt der spendable Plutokrat, wie es ihm gefällt. Doch reich zu sein, ist Bosel nicht genug. Der schillernde Millionensassa will die alteingesessene Hochfinanz an die Wand spielen. Dabei verstrickt er sich in grenzwertige Spekulationsdeals. Bosels Verlust-geschäfte werden ein riesiger Skandal. Der jüdische Glücksritter wird im damaligen anti-semitischen Klima zum alleinigen Sündenbock gestempelt. Hinter den Kulissen bleibt er aber ein mächtiger Strippenzieher. Kurz vor dem „Anschluss“ 1938 fährt Bosel noch einmal von Paris zurück nach Wien. Aus dem Wirtschaftskrimi rund um den schillernden Finanzabenteurer wird eine mörderische Holocaust-Tragödie … Georg Ransmayr begibt sich auf die Spuren des legendären Inflationskönigs.

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Sigmund Bosel ist am Höhepunkt seiner Karriere mit 31 Jahren in einem außergewöhnlichen Spannungsfeld gestanden. Der jüdische Glücksritter wird angefeindet von Antisemiten, von Antikapitalisten sowie darüber hinaus noch von Moralisten wie Karl Kraus, der aufgrund seiner Antipathie gegen Weltkriegsprofiteure Bosel und Castiglioni als „Kronen-Mörder“ attackiert hat – in Anspielung darauf, dass beide auf den Niedergang der Landeswährung gesetzt haben.

Im Oktober 1923 bringt Kraus in seiner Zeitschrift Die Fackel eine Polemik mit der Überschrift „Metaphysik der Haifische“. Sie entspringt der Überzeugung, dass sich das politisch korrumpierte Österreich gegen die Allmacht von neureichen Kriegsgewinnlern nicht mehr zu wehren wisse und kapituliert habe. Infolgedessen werden Bosel und Castiglioni, „deren Genie darin besteht, reicher zu sein als man noch vor einer Stunde geglaubt hat, von allen jenen, denen eine solche Begabung fehlt, aber erstrebenswert erscheint, als Titanen verehrt […].“ 48

Der „Zauber“ der beiden Männer, schreibt Kraus, sei sogar größer als der von Hugo Stinnes, dem legendären deutschen Industrietycoon, der Anfang der 1920er Jahre ein gigantisches weltweites Firmen-Imperium kontrollierte. Diesen Vergleich kann Kraus nicht ernst gemeint haben, denn an Stinnes kommt damals niemand heran. Der Jahrhundert-Unternehmer ist der Chef von über 1500 Firmen-Beteiligungen im In- und Ausland gewesen, unter denen Bergwerke, Erzgruben, Fabriken, E-Werke von Deutschland bis Kuba, Ölgesellschaften, Eisenbahnen und sogar Kokosplantagen in Neuguinea hervorstechen. 49Nachdem aber Castiglioni mit Stinnes bei BMW gemeinsame Sache gemacht hat und Bosel im August 1923 mit Stinnes über Möglichkeiten der Zusammenarbeit verhandelt, bekommt die Öffentlichkeit das Gefühl, dass die Austro-Glücksritter international mitspielen.

Die drei Inflationskapazunder entfalten auch eine ähnliche Außenwirkung. Stinnes sei „umweht“ gewesen von einer „Aura des Geheimnisvollen und Unergründlichen“, schreibt der Historiker Gerald Feldman in seiner großen Stinnes-Biografie. Bei Sigmund Bosel war es nicht viel anders. Ihm ist nachgesagt worden, dass er Menschen in seinen Bann ziehen und auch durch „aufsässige Unterwürfigkeit“ beeinflussen konnte. Dass der echte Stinnes wenig Wert auf seine Garderobe gelegt hat und sich angeblich geistesgegenwärtig in ein menschliches Kraftfeld verwandeln konnte, erinnert an Porträts, die über Sigmund Bosel geschrieben worden sind. Auch ihm, dem „Panther im Schaffell“, wurde eine „geniale Spürnase“ zugeschrieben, die „immer die richtigen Dinge bei den richtigen Menschen wittert“. Wenig überraschend ist Bosel daher bisweilen als der „österreichische Stinnes“ bezeichnet worden. 50

Es lässt sich freilich nicht jeder vom unorthodoxen Managementstil der Selfmade-Milliardäre beeindrucken, die mit scheinbar genialer Schaffenskraft ihrer Zeit den Stempel aufgedrückt haben. Alle „Kometen des Geldes“, wie der deutsche Journalist Paul Elbogen die großen Spekulanten genannt hat, seien letztlich in gleicher Weise dem Geld verfallen gewesen. „Sie schillern in oft rätselhaft gleichartigen Farben“ und auch „ihre Balance am Rande des Abgrundes ist sonderbar ähnlich. Und dennoch ist jedes einzelne Dasein dieser Bewunderten voll einer abenteuerlichen Romantik, deren Ursachen oft nicht in der Persönlichkeit, sondern in der durch das Geld bedingten Macht allein verborgen sind.“ Schon Machiavelli hat den Herrschenden von Florenz das Rezept vorgekaut, das zum Nimbus überdimensionaler Erfolgsmenschen führt: Die Kraft der Macht liegt im Geheimnis. 51

Anmerkungen

1

Habe, Ich stelle mich, 60.

2

Bettauer, Der Kampf um Wien, 201.

3

Sandgruber, Ökonomie und Politik, 360 f.; Meixner, Aspekte zur Mentalität eines öst. Unternehmertums im 19. und frühen 20. Jhdt., http://www.iv-wien.at/​iv-all/​dokumente/​518.html (2. 2. 2015).

4

ÖStA, AdR HBbBuT BMfHuV Präs, Auszeichnungsanträge Bosel, 2664/​1920, Brief d. Wr. Polizei, 21. 6. 1920.

5

ÖStA, Auszeichnungsanträge Bosel, 2664/​1920: Schreiben Matthias Eldersch, 27. 6. 1920. Von 1918 bis 1920 hießen Minister vorübergehend „Staatssekretäre“.

6

ÖStA, Auszeichnungsanträge Bosel, 2664/​1920, St.A.f.Hu.G., I.u.B. an die Polizeidirektion, 7. 11. 1920.

7

ÖStA, Auszeichnungsanträge Bosel, 2664/​1921: Präsidentschaftskanzlei an Handelsministerium, 7. 3. 1921.

8

Sandgruber, Traumzeit für Millionäre, 177 f.; Franz, Bosel, 8.

9

Zweig, Rausch der Verwandlung, 31.

10

Walré de Bordes, The Austrian Crown, 163 u. 240; Matis, „Notleidende Millionäre bevölkerten damals Österreich“, in: Konrad/​Maderthaner (Hrsg.), … der Rest ist Österreich, 34 f.

11

Weber, Zusammenbruch, Inflation und Hyperinflation, in: Konrad/​Maderthaner, 8.

12

Matis, „Notleidende Millionäre bevölkerten damals Österreich“, in: Konrad/​Maderthaner, 44; Sandgruber, Ökonomie und Politik, 354; www.zitate.eu/​autor/​8560/​anton-kuh.

13

Zollinger, Geschichte des Glücksspiels, 260 ff.; Zollinger, Banquiers und Pointeurs, 223 ff.

14

Andics, Der Staat, den keiner wollte, 120; Weber, Hauptprobleme der … Entwicklung Österreichs in der Zwischenkriegszeit, in: Kadrnoska (Hrsg.), Aufbruch und Untergang, 602 ff.; Rabl, Hugo Bettauers Wien, 44 ff.

15

Stekl, Bürgertumsforschung und Familiengeschichte, in: Stekl (Hrsg.), Bürgerliche Familien, 19; Scheffer, Bankwesen, 354 ff.

16

Sandgruber, Ökonomie und Politik, 357; Berger, Zur Situation des öster. Bürgertums, in: Konrad/​Maderthaner (Hrsg.), … der Rest ist Österreich, 75.

17

Walré de Bordes, The Austrian Crown, 19 ff.; Weber, Hauptprobleme, 593.

18

Kostolanys Börse-Seminar, gutzitiert.de.

19

Weber, Hauptprobleme, 605; Die Börse, 11. 11. 1926.

20

Scheffer, Bankwesen in Österreich, 354 f.

21

Franz, Bosel, 38; Die Börse, 17. 11. 1922.

22

Tagblatt, 7. 7. 1937; Franz, Bosel, 9; Die Börse, 15. 3. 1923.

23

Lewinsohn, Die Umschichtung der europäischen Vermögen, 252; Ufermann, Könige der Inflation, 78; ÖStA, AdR HBbBuT BMfHuV Präs Auszeichnungsanträge Bosel, 2664/​1920; Franz, Bosel, 10, 27.

24

WStLA, Vr 2562/​37 3/​226C, Einvernahme Wolfgang Dawid, 12. 2. 1937; Österreichische Industriegeschichte GmbH, Österr. Handelsgeschichte, 142, Hoffmann, Der Fall Sigmund Bosel, 34.

25

WStLA, Vr 2562/​37 3/​226C, Einvernahme SB, 5. 7. 1936 und 30. 9. 1936; Neue Freie Presse, 5. 6. 1923; Franz, Bosel, 12 f.; Hoffmann, 34; Neues Wiener Journal, 1. 1. 1924.

26

Algemeen Handelsblad, 23. 4. 1937; Reichspost, 11. 4. 1937.

27

Reichspost, 17. 4. 1937.

28

Hoffmann, Der Fall Sigmund Bosel, 30; Franz, 18, Sandgruber, Traumzeit für Millionäre, 57; Industriegeschichte GmbH, 174; Der Abend, 19. 11. 1924; HANB, Effektenstände Bosel, 655/​1925.

29

Walré de Bordes, Austrian Crown, 185; FAZ, 28. 6. 2005; Dörmann, Jazz, 96.

30

Andics, Der Staat, den keiner wollte, 120.

31

Bettauer, Hemmungslos, 25; Rabl, Hugo Bettauers Wien, 35.

32

Krenek, Im Atem der Zeit, 200.

33

Walré de Bordes, 191; Kahr, Die Österreichischen Banken zwischen 1913 und 1926, 30 ff.

34

Die Neue Wirtschaft, 4. 1. 1924; Walré de Bordes, 22 ff.; Ausch, Als die Banken fielen, 20 ff.

35

Ufermann, Könige der Inflation, 78; Scheffer, Bankwesen in Österreich, 356.

36

Stiefel, Camillo Castiglioni, 36; Schlüter, Der Haifisch, 60 ff.; Pollner, Camillo Castiglioni, 118 f.

37

Die Stunde, 22. 7. 1923.

38

Markus, Das heitere Lexikon der Österreicher, 69.

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