Tanja Langer - Kleine Geschichte von der Frau, die nicht treu sein konnte

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Kleine Geschichte von der Frau, die nicht treu sein konnte: краткое содержание, описание и аннотация

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Was ist das eigentlich, mein Leben?
10.000 verkaufte Exemplare bisher!
Eva ist fast vierzig, Eva hat drei Kinder, Eva hat einen Mann und Eva geht immer wieder fremd. Und als sie vor dem Bild »Die Frau in drei Stadien« des Malers Edvard Munch steht, fährt ihr auch noch der Schreck ihrer eigenen Endlichkeit in die Glieder. Fortan – steht alles kopf: Wie geht das heute, Liebe und Eifersucht und das Leben mit Freunden, und wie soll man das überhaupt alles hinkriegen? Der tragikomische Roman entführt nach Sizilien und Norwegen, in den Orchestergraben einer Oper und den Alltag einer working mom.
Tanja Langer erzählt in einer lebhaften, frischen Sprache, humorvoll und ernst, eingängig und komplex über alles, was uns manchmal im Leben zu fehlen scheint.

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Zwei Apfelbäume, ein Kirschbaum, kurz: Das Haus war ein geselliger Ort. Die Kinder tobten im Garten oder spielten am benachbarten Tümpel, dass sie Kinder wären, deren Eltern gestorben wären, und dass sie sich nun allein durchschlagen müssten. Die leibhaftigen Eltern unterdessen bosselten, lasen und plauderten. Sibylle stritt fast jedes Mal mit Ludwig darüber, dass sie schrecklich gern auch ein eigenes Haus hätte. Wir müssen die Praxis abbezahlen, sagte Ludwig, der Wiederholung nicht müde werdend, du hast sie unbedingt gewollt, und ich lege mich dafür krumm. Ich mache Nachtschichten und bin fast ständig im Bereitschaftsdienst, hör auf, mich auch noch mit dem Haus zu nerven.

Tatsächlich trug Ludwig außer seinem Leatherman stets den Pieper an der Hose, der ihm signalisierte, dass er im Krankenhaus gebraucht wurde. Wenn er auch nicht „aufs Land“ ziehen wollte: Er kam gern zu Eva und Stefan. Vielleicht wegen Eva. Sie hatte sprühendes dunkles Haar. Ihre Augen hatten die Farbe eines sommergrünen Waldes, und ihre Haut war hell und zart. Sie trug Kleider und Röcke, die ihren runden Po betonten, und sie bewegte sich wie ein niemals alt werdendes Mädchen. Ludwig, den sie mit ihrer Spottnatur nicht verschonte, mochte ihren Witz, auch wenn er ihn selbst traf; er lachte dann heftig und stoßweise. Er ließ sich auf ihre Zipperlein ein, ihr Bauchzwicken hier und den verspannten Nacken da, gab Ratschläge oder pustete Bedenken fort, doch: Wär ich verheiratet mit dir, entfuhr es ihm, könnt ich dich nicht ertragen!

Sibylle klagte nie, sie hatte eine ausdauernde, wachsame Natur, und nicht umsonst liebte Ludwig ihre feine Kühle, die stets ein Geheimnis für sich bewahrte. Ludwig wunderte sich, wie gelassen Stefan mit seiner Frau umging, ja, manchmal hatte Ludwig den Eindruck, dass Stefan ihre Reize einfach übersah, ihr wippendes Auf und Nieder; nun gut, dachte er, sie leben schon zehn Jahre zusammen, da vergisst man hin und wieder, sich anzuschauen.

Dabei verhielt es sich mit Stefan einfach so: Er nahm Eva wie Sonne und Regen und Wind.

Ludwig selbst, nebenbei bemerkt, achtete auch nur halb auf Sibylle, sonst hätte er gewiss registriert, dass ihr Gesicht sich verschlossen hatte mit der Zeit. Dass in ihren blauen Augen mit dem türkisen Schimmer etwas Undurchdringliches erschien, etwas wie von abgelegten Träumen.

· 2 ·

Sizilien war kalt, die Vögel froren. Zogen die Wolken fort, brannte die Sonne; schoben sich Wolken vor die Sonne, fröstelten sie. Nach drei Tagen hatten alle einen Sonnenbrand, die Kinder husteten und die Erwachsenen schnieften. So hatten sie sich das nicht vorgestellt, ihre Osterferien im Süden. Mittags tranken sie Weißwein und abends Rotwein. So halten wir die Bakterien in Schach, sagte Ludwig. Ludwig musste es wissen, er war schließlich Arzt. Allerdings war es Eva, die kleine braune Flaschen mit weißen Kügelchen aus ihrer homöopathischen Reiseapotheke nahm, sie auf dem Tisch in einer Reihe aufstellte und ihre Notizen in einem vollgekritzelten Heft mit den Symptomen der Kinder verglich.

„Ärger bei kaltem Ostwind“, murmelte sie. „Aconitum. Ist der Schleim dick und gelb?“, fragte sie Jennifer.

„Hast du Durst oder eher nicht?“, fragte sie David.

Und die Kinder nickten und schüttelten den Kopf, widersprachen sich in ihren Angaben und ließen die Kügelchen in ihren kleinen Mündern zergehen.

„Kann ich auch ein leckeres Placebo haben?“, fragte Ludwig und biss sich auf die Lippen.

„Los jetzt“, sagte Stefan, „wir gehen vor dem Essen noch mal raus!“

Und alle Kinder zogen Schuhe und Jacken an und rannten ihm hinterher.

„Ich lege mich mal hin, wenn ihr nichts dagegen habt“, sagte Sibylle und verzog sich.

Ludwig hatte das Kochen übernommen. Er packte alles auf die bunte Tischdecke, Salat, Tomaten, eingelegte Paprika, Spaghetti, Hackfleisch. Eva kämpfte mit dem Heizofen und den Tränen. Sie zog die Nase hoch und versuchte an ihre Großmutter zu denken, die so tapfer gewesen war und fünf Kinder allein großgezogen hatte und es von der Hemdenwäscherin zur Reinigungsinhaberin gebracht hatte.

Ludwig beobachtete sie aus den Augenwinkeln. Er spürte die Spannung, die von ihrem Rücken ausging, und verstand selbst nicht, was ihn an Eva so aufbrachte. Es musste seine Angewohnheit sein, sich zu behaupten; er musste jeden Tag beweisen, dass er sich durchsetzen konnte. Eva erinnerte ihn an die Zeiten, als er das lockige Haar bis über die Schultern trug und in der dicken Lederjacke mit seinem schweren Motorrad zur Uni und später zum Krankenhaus fuhr. Als er seine Stelle als Assistenzarzt angetreten hatte, war er im rot-weiß gestreiften Komplettlederanzug und dem Helm in der Hand auf der Station aufgetaucht. Vielleicht sah Eva noch diesen unbeschwerten Ludwig in ihm, er konnte nicht darüber nachdenken, ohne dass es ihm weh tat. Er versorgte die Familie; er legte Geld für die Kinder an. Sie kauften nur gesunde Lebensmittel; sie verreisten. Manchmal aber erzählte er Eva und Stefan von seinem besten Freund, der als „Arzt ohne Grenzen“ in die Krisengebiete dieser Welt zog, nach Bosnien, Afghanistan, Pakistan. Dann schüttelte Ludwig den Kopf und sagte etwas wehmütig: Er braucht das wohl.

„Soll ich dir helfen?“, fragte er Eva, die den Ofen nicht anbekam.

„Du kannst mir nicht helfen“, gab Eva zurück. „Hilf dir lieber selbst.“

„Mensch, Eva.“

Alle Energie wich aus Ludwig. Er ließ seine Arme herabhängen, mit dem Messer in der einen, der halb geschälten Möhre in der anderen Hand.

„Ist doch wahr.“

Eva drehte sich langsam um. Er sah, dass ihre Augen gerötet waren.

Verdammt. Sie zog die Nase hoch.

„Ich –“

Sie sahen sich an. Fang du an, dachte Ludwig.

Gib du mal nach, dachte Eva, gib mir ein Zeichen.

„Tut mir leid“, würgte Ludwig heraus, „ich weiß nicht, was das ist.“

„Der Urlaub wird ein Desaster, Ludwig, wenn wir so weitermachen.“

Eva drehte das Feuerzeug in ihren Händen. Wenn wir uns jetzt einfach küssen könnten, wäre alles gut, schoss es ihr durch den Kopf, und dann sah sie Ludwig an und musste lachen. Ich finde ihn überhaupt nicht erotisch, dachte sie, er ist ein Bär, der sich erkältet hat.

„Wieso lachst du jetzt?“ Sein Ton wurde leicht autoritär. Sie lacht mich aus, dachte er.

„Nein, nein“, sagte Eva, als hätte sie seine Gedanken gelesen, „ich dachte nur gerade, wie komisch wir beide sind.“

„Komisch?“ Er wurde wütend, sein Nacken verspannte sich.

„Weil wir uns immer zanken müssen, wie zwei Kinder.“ Eva sagte es freundlich.

Du legst das Kind in mir frei, dachte Ludwig und erschrak. Wie kam er dazu, solche Sätze zu denken? Sie hatte ihn auf seine Kindheit schon direkt angesprochen. Aber seine Großeltern waren gestorben, und mit den Eltern hatte er gebrochen. Warum, hatte Eva gefragt. Wegen Geld, hatte er geantwortet, war aufgestanden, ich nehme mir jetzt mal den tropfenden Wasserhahn vor , und im Bad verschwunden.

„Ich helf dir und du hilfst mir, was hältst du davon?“, sagte Ludwig schließlich.

„Komm, gib mal her.“

Eva überließ ihm das Feuerzeug. Er drehte die Gasflasche zu, wieder auf, ließ den Zünder ein paar Mal anspringen, bis er die Flamme des Feuerzeugs annahm. Die Flamme verteilte sich über die sichtbare Fläche des Brenners, glimmte hinter dem Metallgitter violett auf.

„Es sieht schön aus, findest du nicht?“

„Ja“, sagte Ludwig. „Es ist schön, dass du immer auf die schönen Dinge aufmerksam machst.“

Der Ofen brannte gleichmäßig.

„Schön, schön, dann machen wir jetzt mal ein schönes Essen, ja?“

Ludwig entkorkte eine Flasche Rotwein.

„Komm“, sagte er, „wir trinken einen Schluck.“

Sie kicherten, und dann standen sie nebeneinander und schnippelten das Gemüse, froh, diese Klippe genommen zu haben. Auch wenn beide das Gefühl hatten, etwas unter den Teppich zu kehren, von dem sie nicht einmal hätten sagen können, was es eigentlich war.

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