MAX LUGAVERE
mit Paul Grewal
GENIALES
ESSEN
WIE GESUNDE ERNÄHRUNG GLÜCKLICHER, KLÜGER UND PRODUKTIVER MACHT
Max Lugavere mit Paul Grewal
GENIALES ESSEN
Wie gesunde Ernährung glücklicher,
klüger und produktiver macht
1. deutsche Auflage 2019
ISBN: 978-3-96257-124-5
© 2019, Narayana Verlag GmbH
Titel der Originalausgabe:
GENIUS FOODS
Become Smarter, Happier, and More Productive While Protecting Your Brain for Life
Max Lugavere with Paul Grewal, MD
Copyright © 2018 by Max Lugavere. All rights reserved.
Jacket photograph by David Malan
Übersetzung aus dem Englischen: Carla Gröppel-Wegener
Abbildungen: S. 199 mit freundlicher Genehmigung von Mary Newport
Coverabbildung: David Malan
Herausgeber:
Unimedica im Narayana Verlag GmbH, Blumenplatz 2, D-79400 Kandern
Tel.: +49 7626 974 970–0
E-Mail: info@unimedica.de
www.unimedica.de
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Dieses Buch ist dem ersten Genie gewidmet, das ich je getroffen habe: meiner Mom .
Einführung
Zur Verwendung dieses Buches
TEIL 1 · DER MENSCH IST, WAS ER ISST
Kapitel 1: Das unsichtbare Problem
Genius Food #1: Natives Olivenöl Extra
Kapitel 2: Fantastische Fette und ominöse Öle
Genius Food #2: Avocados
Kapitel 3: Übersättigt und doch am Verhungern
Genius Food #3: Blaubeeren
Kapitel 4: Der Winter naht (für unser Gehirn)
Genius Food #4: (Zart-)Bitterschokolade
TEIL 2 · WIE ALLES ZUSAMMENHÄNGT (UNSER GEHIRN REAGIERT)
Kapitel 5: Gesundes Herz, gesundes Gehirn
Genius Food #5: Eier
Kapitel 6: Treibstoff fürs Gehirn
Genius Food #6: Rindfleisch von Tieren aus Weidehaltung
Kapitel 7: Aufs Bauchgefühl verlassen
Genius Food #7: Dunkelgrünes Blattgemüse
Kapitel 8: Die chemische Schaltanlage des Gehirns
Genius Food #8: Brokkoli
TEIL 3 · DAS RUDER IN DIE HAND NEHMEN
Kapitel 9: Der heilige Schlaf (und die hormonellen Helfer)
Genius Food #9: Wildlachs
Kapitel 10: Die Tugenden von Stress (oder: Wie man ein robusterer Organismus wird)
Genius Food #10: Mandeln
Kapitel 11: Der „Genius-Plan“
Kapitel 12: Rezepte und Nahrungsergänzungsmittel
Dank
Quellen
Endnoten
Index
„Bevor man zwei Töne spielt, muss man lernen, einen Ton zu spielen – und man sollte keinen Ton spielen, es sei denn, es gibt einen Grund dafür.“
– MARK HOLLIS
Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass ich eines Tages ein Buch über die Optimierung des Gehirns schreiben würde, hätte ich mich umgedreht im Glauben, mein Gegenüber würde mit jemandem sprechen, der hinter mir steht.
Nachdem ich mein Hauptfach im College von der Vorbereitung zum Medizinstudium zu Film und Psychologie gewechselt hatte, schien eine Karriere im Gesundheitswesen unwahrscheinlich. Die Tatsache, dass ich kurz nach dem College-Abschluss von meinem damaligen Traumjob – TV- und Web-Moderator – vereinnahmt wurde, verstärkte dies. Ich konzentrierte mich auf Geschichten, über die meiner Meinung nach nicht so viel berichtet wurde und die sich positiv auf die Welt auswirken könnten. Ich lebte in Los Angeles, einer Stadt, die ich seit meinen Teenager-Jahren in New York vergötterte, in denen ich eine Menge MTV schaute, und hatte gerade fünf angenehme Jahre als Moderator und für den Inhalt verantwortlicher Produzent bei einem sozial engagierten TV-Sender mit Namen Current hinter mir. Das Leben war großartig. Doch das würde sich bald ändern.
Obwohl ich das Leben in Hollywood sehr genoss, reiste ich häufig zurück an die Ostküste, um meine Mutter und meine beiden jüngeren Brüder zu besuchen. Auf einem dieser Besuche im Jahr 2010 fiel meinen Brüdern und mir eine fast unmerkliche Veränderung in der Art und Weise auf, in der meine Mutter lief. Sie war damals 58 Jahre alt und war immer eine lebhafte New Yorkerin gewesen. Doch plötzlich schien es so, als würde sie einen Raumanzug unter Wasser tragen – jeder Schritt und jede Geste wirkten wie eine zielgerichtete, bewusste Entscheidung. Heute weiß ich es besser, aber damals konnte ich den Zusammenhang zwischen der Art und Weise, in der sie sich bewegte, und dem Gesundheitszustand ihres Gehirns nicht erkennen.
Sie fing auch an, sich beiläufig über ihre „geistige Vernebelung“ zu beschweren. Auch hier entging mir, was das bedeutete. Niemand in meiner Familie hatte jemals Gedächtnisprobleme. Meine Großmutter mütterlicherseits wurde 96 Jahre alt und hatte bis zum Schluss ein glasklares Erinnerungsvermögen. Im Fall meiner Mutter schien es jedoch so, als hätte sich ihre Verarbeitungsgeschwindigkeit insgesamt verlangsamt, wie ein Internet-Browser mit zu vielen offenen Tabs. Uns fiel auf, dass es ein paar Momente länger dauerte als üblich, bis sie bemerkte, dass man sie am Esstisch darum gebeten hatte, das Salz hinüberzureichen. Ich schrieb, was ich sah, dem „normalen Alterungsprozess“ zu, doch tief in meinem Inneren hatte ich den Verdacht, dass etwas nicht ganz stimmte. Erst während eines Familienausflugs nach Miami im Sommer 2011 bestätigte sich mein Verdacht.
Meine Eltern hatten sich scheiden lassen, als ich 18 Jahre alt war, und dies war seither eines der wenigen Male, dass meine Brüder und ich zusammen mit meinen Eltern unter einem Dach waren – im Apartment meines Vaters, zum Schutz vor der extremen Sommerhitze. Eines Morgens, in der Gegenwart der gesamten Familie, stand meine Mutter an der Küchenanrichte. Sie zögerte und gab dann bekannt, dass sie unter Gedächtnisproblemen litt und sich daher hilfesuchend an einen Neurologen gewendet hatte.
Skeptisch, aber mit einem scherzhaften Unterton, fragte mein Vater sie „Wirklich? Welches Jahr haben wir denn?”
Sie starrte uns einen Moment ausdruckslos an. Und dann noch einen.
Meine Brüder und ich lachten leise in uns hinein und unterbrachen die unangenehme Stille. „Komm schon, du wirst doch wohl wissen, welches Jahr wir haben?“
Sie antwortete: „Ich weiß es nicht“ und fing an zu weinen.
In genau diesem Moment veränderte sich alles. Diese Erinnerung hat sich in mein Gehirn gebrannt. Meine Mutter war besonders verletzlich und brachte eine Menge Mut auf, uns ihren inneren Schmerz mitzuteilen, niedergeschlagen und sich der Situation bewusst, frustriert und verängstigt – und wir waren vollkommen ignorant. Das war der Moment, in dem ich eine der schwersten Lektionen des Lebens lernte: das alles andere an Bedeutung verliert, wenn ein geliebter Mensch krank wird.
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