Josef Bill - Staunen
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Mit literarischen Anspielungen, biblischen Bezügen und Anknüpfungen an Ignatius von Loyola wirbt Josef Bill dafür, sich immer neu vom Staunen/Staunen-Können überraschen und beschenken zu lassen.
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Staunen in der ganzen Breite und Tiefe seiner Bedeutung äußert sich auf vielfache Weise: Wir erschrecken, verstummen, ahnen etwas Geheimnisvolles, verneigen uns im Stillen vor etwas, das größer ist als wir selbst. Das deutsche Wort »staunen« meinte ursprünglich: »starren, vor Schrecken zittern, alle kräffte sinken lassen« (Grimm). Heute versteht man darunter: »Mit großer Verwunderung wahrnehmen, sich beeindruckt zeigen und Bewunderung ausdrücken« (Duden).
Staunen muss etwas zu tun haben mit einem geistigen Ergriffensein, es ist ein augenscheinliches, vielleicht sogar plötzliches Überwältigtwerden von etwas, was schön ist, begehrenswert macht und was letztlich doch nicht erfasst und begriffen werden kann.
Staunen also, dieses Überrascht- und Überwältigtsein von etwas Großem und gänzlich Unvermuteten, das ist auch Begabung, die dem Menschen geschenkt ist in der Berührung mit dem Wunder der Wirklichkeit. Der Mensch berührt in einer geschenkten Unmittelbarkeit etwas vom Wunder des Seins.
Wenn dieses Kapitel überschrieben ist mit »Plädoyer für das Staunen«, dann ist dies gleichbedeutend mit einem Eintreten für die Wirklichkeit. In der Unfähigkeit oder Schwäche zu staunen findet eine »Wirklichkeitsverkürzung« statt. Vielleicht haben sich unsere Augen oft allzu sehr an das Unbegreifliche und Wunderbare und Großartige gewöhnt, dass wir es als solches gar nicht mehr wahrnehmen und schätzen können. Das Selbstverständliche ist nach der Wahrnehmungsschwäche der größte Feind des Staunens. Vor Jahrzehnten schon hat der Theologe und Jesuit Karl Rahner einmal warnend gesagt, die Weiterentwicklung der Menschheit könne auch darin bestehen, sich zu einem »findigen Tier« zurückzuentwickeln. Und umgekehrt formuliert er einmal das oft zitierte Wort: »Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer, der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.« Ob das einer ist, der, wie man gelegentlich so sagt, »nicht mehr aus dem Staunen herauskommt«?
Staunen – Annäherung durch die Sprache
Wenn man sich etwas erklären will, dann bringt einen die Sprache selber auf eine wichtige Spur. Es sind alltagssprachliche Redewendungen, die einem dabei helfen können, oder auch Auskünfte von Wörterbüchern. Der Blick auf die Sprache zeigt vor allem die verschiedenen Einfärbungen und Bedeutungsverschiedenheiten je nach Situation und Kontext. Besonders wird auch deutlich, dass es verschiedene »Stärkegrade« an Staunen gibt – vom leichten Überraschtsein bis zu sprachlosem, überwältigendem Kontakt mit einer neuen Wirklichkeit bzw. einer neuen Sehweise. Letzteres drückt Ignatius von Loyola im Blick auf sein stärkstes geistliches Erlebnis mit den Worten aus: »dass ihm schien, als sei er ein anderer Mensch und habe eine andere Erkenntnisfähigkeit, als er zuvor hatte« (BP 30). 1Es gibt das alltägliche Stutzen bis zum mystischen, alles übersteigenden Begegnen mit der Tiefe des Seins und der Ursprünglichkeit aller Wirklichkeit. Doch jetzt ein Blick ins Lexikon und auf alltägliche Redewendungen. »Staunen« bedeutet nach dem Etymologischen Wörterbuch von Kluge »sich wundern« oder »verwundert blicken« und wurde erst im 18. Jahrhundert als Schweizer Mundartwort in die Hochsprache übernommen. Es bedeutet eigentlich vor sich hinträumen, vor sich hinstarren und ist ähnlich zu verstehen wie starren. Steif und starr sein vor Staunen bzw. mehr noch vor Erschrecken. Das Gemeinte ist hier wohl einfach: Wer staunt, der bleibt stehen und schaut und hält inne. Staunen ist eine Art »Stau«, könnte man sagen – für gutwillige Autofahrer im Stau auch mal die Gelegenheit, nicht nur touristisch zielorientiert an allem vorbeizufahren, sondern zu schauen und dabei auch einmal ins Staunen zu geraten – mitten im Stau. Über die Auskunft des Lexikons hinaus lässt sich leicht eine Reihe von Synonymen im ganz normalen Sprachgebrauch entdecken, die dem, was wir mit »staunen« ausdrücken wollen, vergleichbar oder ähnlich ist. Staunen kann heißen: überrascht, bestürzt, verwundert sein. Es kann jemand sagen: Ich bin ratlos gewesen, ich habe nur noch große Augen gemacht, das hat mir die Stimme oder die Sprache verschlagen; ich war zutiefst betroffen, ich habe einen Moment gestutzt, all dies ging mir über meinen Verstand; zu meiner großen Überraschung lief alles ganz anders als vermutet; ich war ganz verblüfft, verwundert, überrascht; ich war zutiefst beeindruckt, ja ganz überwältigt.
Im »Open Thesaurus«, einem freien deutschen Wörterbuch für Synonyme, bei dem, wie es heißt, »jeder mitmachen kann«, steht eine ganze Sammlung: »angaffen, aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, bestaunen, bewundern, erstaunt sein, mit offenem Mund dastehen, nicht schlecht staunen, erst einmal nichts zu sagen wissen, staunen, verwundert anstarren, sich wundern, wer beschreibt mein Erstaunen, als …, doof gucken, Glotzaugen machen, Bauklötze staunen, große Augen machen, den Mund nicht mehr zubekommen, entgeistert, fassungslos, ungläubig den Kopf schütteln, sich verwundert die Augen reiben, erstaunt sein über …, verdattert sein, von den Socken sein, perplex, platt.« Ob der Vielfalt der Formulierungen könnte man auch noch hinzufügen: »Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich …«
Sicherlich ließen sich noch weitere Sprachbilder und Ausdrücke finden, die in ihren Nuancen immer wieder Neues und leicht Verändertes betonen, letztlich aber auf das Eine hinweisen: da ist etwas, was man nicht einfachhin versteht und gleich und leicht einordnen kann, was den bloß erklären wollenden Verstand zumindest zunächst übersteigt. Als Spruchweisheit gesagt: »Wer über manches nicht den Verstand verliert, der hat gar keinen.« – Tiefer gefasst schreibt Paulus im Brief an die Philipper vom »Frieden Christi, der alles Begreifen übersteigt« (Phil 4,7).
Staunen über den »Zauber der Dinge«
Viel zitiert ist das Wort von Hermann Hesse: »Allem Anfang wohnt ein Zauber inne.« Das beste Zeugnis für die Wahrheit dieses Wortes kann wohl der Blick auf Kinder schenken, für die sozusagen zunächst alles neu, anfänglich, überraschend ist. Ich denke an die Begegnung mit einer jungen Mutter, die ein etwa zweijähriges Kind an der Hand mit sich führte. Plötzlich blieb das kleine Mädchen auf seinen wackeligen Beinen stehen, war nicht mehr zu bewegen, weiterzugehen. Wie gebannt schaute es auf zwei kleine Kätzchen, die sich auf der Erde balgten. Es war fasziniert und konnte den Blick nicht abwenden. Es sprach dabei kein Wort, sondern schaute und schaute …
Was das Kind sah, war offensichtlich etwas Neues, etwas für Kinderaugen Wunderbares. Es gibt Großes und Bewundernswertes, das uns und unseren Blick faszinieren kann, etwas, das sich nur schwer oder gar nicht in Worte fassen und andern einfach vermitteln lässt. Wir schauen es an, weil es schön ist, in sich schön, so scheint es uns; es ist geheimnisvoll und voller Zauber. Es gibt große Dinge um uns, vor denen wir uns ganz klein fühlen. In ihrer Nähe stellt es sich wie von selbst ein und legt sich nahe: still zu sein, Stille innerlich wahrzunehmen, zu schweigen. Staunen und Stille sind Geschwister. Staunen kann Stille schaffen und Stille kann Raum für Staunen geben. Stillwerden kann auch Heilendes bergen. Der Lebens-Denker Sören Kierkegaard schreibt einmal, wenn ein Arzt ihn fragen würde, was er für die Gesundung von Menschen tun könne, würde er als Erstes sagen: »Schaffe Schweigen!«
Sosehr wir um die Wirkmächtigkeit von Schweigen und Stille wissen, so versuchen wir doch auch nach der ersten Überraschung, das so plötzlich Erlebte zu reflektieren, einzuordnen, und gehen oft rasch zu weiteren Dingen über. Kinder können vielleicht noch etwas länger und tiefer staunen. Ihre Entdeckungsfreude macht sie glücklich, auch wenn sie das Neue nicht sofort einordnen können. Freilich kennen sie ja auch das unaufhörliche Fragen nach dem »Warum?«. Im ersten Heft 2018 erschien im »Philosophie Magazin« ein Artikel mit der Überschrift »Im Anfang ist das Staunen«. Dort wird berichtet über ein erstaunliches Projekt in Lustenau im österreichischen Vorarlberg. Dort gibt es Philosophieunterricht für Kinder, in dem diese ausführlich zu Wort kommen. Beim Besuch zeigte sich bei den 14 kleinen Philosophen, was für kindliches Denken kennzeichnend ist: »Eine Mischung aus wahrhaftigem Staunen, blitzartiger Erkenntnis und dem Fehlen von Selbstverständlichkeiten.«
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