Ramona Rick Männer per Mausklick
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ISBN E-Book 978-3-96136-035-2
IISBN print 978-3-96136-034-5
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Vorwort
Dr. Roberto Gonzales Lopez
Überlegungen, ins Internet zu wechseln
Mottos und Pseudonyme
Spektrum der Kandidaten
Pilot sucht Landung
Mein eigenes Profil
Wolf aus Spanien
Mann mit Haustier
Fredi aus der Schweiz
Der Schummler Helmut
Leon der Romantiker
Hugo der Vollschlanke
Der Betrüger Georg
Manfred und Herbert
Mann mit Haus in Spanien
Der Schnorrer
Henry vom Bau
„Denker“? „Poeten“? „Spinner“?
Kleine Anschreiben
Lebensbeichten
Zwielichtige Mottos
Ein Liebhaber kommt selten alleine
Große Erwartung
Ich lebte schon drei Jahre alleine. Nicht alleine ohne Freunde und Familie – nein! Daran haperte es weiß Gott in keiner Weise! Ich hatte Freunde im In- und im Ausland und meine Familie lebte ganz in meiner Nähe. Ich konnte eigentlich glücklich und zufrieden sein! Nach meiner 2. Scheidung hatte ich mir damals lauthals geschworen, nie mehr nach einem Mann Ausschau zu halten und es einfach auf mich zukommen zu lassen, wie das Leben so spielen würde, aber nach mehreren Liebeleien, die alle nach einiger Zeit wieder im Sande verliefen, weil die Herren der Schöpfung letztlich doch nicht so richtig mit meinen Ideen vom Leben übereinstimmten, überkam mich doch plötzlich eine Art Sehnsucht, mein Leben diesbezüglich wieder selber in den Griff zu nehmen und nach einem ernsthaften Exemplar von Mann Ausschau zu halten.
Ich wollte ihn mir jetzt nach meinen genauen Vorstellungen aussuchen und es nicht mehr auf den Zufall ankommen lassen, denn eine Art innere Uhr tickte plötzlich in mir und sagte: Du wirst nicht jünger! Versuche es noch einmal, damit Du im Alter nicht alleine dasitzt!
Einen Versorger brauchte ich nicht, weil ich mein Leben inzwischen alleine voll und ganz in den Griff bekommen hatte, aber ich war mittlerweile auch ziemlich anspruchsvoll geworden und wollte mich auf keinen Fall wegen eines Mannes in irgendeiner Weise erneut einschränken müssen, was die momentane Lebensqualität anbelangte. Es kam also nur ein Mann in Frage, der genauso das Leben liebte wie ich und sich ebenso die angenehmen Seiten des Lebens erlauben konnte, ohne noch sehr viel dafür arbeiten zu müssen, denn meine Freizeit, in der ich meine geliebten Reisen und auch andere schöne Aktivitäten plante, war inzwischen für mich ein sehr wertvolles Gut geworden und darauf wollte ich auf keinen Fall wieder wegen eines, vielleicht noch zu sehr im Beruf stehenden Mannes verzichten! Aber wie sollte ich es anstellen, aktiv und möglichst effektiv in das bisher zufällige Geschehen einzugreifen? Da blieben in meinen Augen nur zwei Möglichkeiten: Entweder gezielt die Kontaktanzeigen in den Zeitungen durchforschen oder aber im Internet suchen! Genau nach meinen Bedürfnissen, versteht sich!!! Da konnte doch einfach nichts schiefgehen, oder doch?
Beides habe ich gemacht und so viele „verrückte“ Erfahrungen gemacht, dass ich sie hier niedergeschrieben habe, zum einen, um anderen Frauen Mut zu machen, das Gleiche vielleicht auch einmal zu versuchen und zum anderen, um für ein wenig Aufmunterung zu sorgen in Bezug auf die Partnersuche im Allgemeinen und natürlich auch, um zu warnen und ein paar Tipps geben zu können! Ich bin nach wie vor sicher, dass ein Jeder diese „Suche“ mit anderen Augen sieht und vielleicht auch schon ganz andere Erfahrungen gemacht hat. Viele haben auch den Mann des Lebens dort gefunden und in manchen meiner Geschichten findet sich der Eine oder Andere sicherlich auch wieder und kann hoffentlich darüber schmunzeln und mehr möchte ich auch nicht erreichen!!!
Ich möchte noch hinzufügen, dass alle Namen hier im Buch frei erfunden sind und, falls sich jemand glaubt, hier wiederzuerkennen, ist das rein zufällig.
Dr. Roberto Gonzales Lopez
Das Telefon klingelte schon zum 5. Mal! „Hier ist Roberto, wie geht es Dir? Ich wollte nur mal Deine Stimme hören!“
„Mir geht es noch nicht besser, Roberto“, krächzte ich in den Hörer, ein bisschen übertrieben und hoffte dabei, dass er nicht erneut seine Hilfe und sein Kommen anpreisen würde. Kaum gedacht, ertönte schon seine ziemlich hohe, ein wenig eingerostete Stimme mit seinem ausländischen Dialekt: „Meine Liebe, ich kann doch kommen und Dich untersuchen und Dir neue Medikamente verschreiben und überhaupt weißt Du, dass ich Dir gerne helfe und sowieso gerne mit Dir zusammen sein möchte. Du musst wissen, es könnte sich auf Dein Herz, auf Deine Nieren oder sogar auf die Gelenke auswirken und das möchte ich doch nicht, Du weißt …“ „Bitte Roberto, mir geht es nicht gut und ich kann nicht so viel sprechen und melde mich heute Abend mal bei Dir. Ich war heute schon ganz früh beim Hausarzt und habe genug Medikamente im Haus! Lieb von Dir, aber ich möchte jetzt nicht mehr sprechen, weil mir sonst der Hals wieder den ganzen Tag weh tut. Bitte entschuldige mich deshalb. Bis heute Abend! Tschau!“ Anscheinend war der Brief von mir noch nicht angekommen, sonst wäre er sicherlich nicht so freundlich am Telefon gewesen.
Roberto war Doktor der Medizin, genau genommen Internist und ehemaliger Chefarzt des Krankenhauses Dortmund und ich habe ihn in der Zeitung entdeckt! Genau genommen in den Kontaktanzeigen, die ich seit einem halben Jahr verschlinge und die mein Leben total verändert und durcheinandergebracht haben.
„Hoch angesehener Akademiker mit Charakter, Format und Qualitäten, finanziell gesichert und mit viel Freizeit, sucht für gemeinsame, schöne Zukunft schlanke bildhübsche Dame, gerne blond, 50-55 Jahre, mit Niveau, der Liebe, Treue und Ehrlichkeit wahre Werte sind. Bild wäre nett“, so stand in der Zeitung und ich konnte nicht widerstehen, darauf zu antworten und den Traum von einem Mann kennenzulernen. Über das Alter waren keinerlei Angaben gemacht und ich stellte mir einen stattlichen, großen und natürlich sehr gut aussehenden Mann im besten Mannesalter hinter diesen Zeilen vor. Ich schrieb also in meinem besten Stil, denn Schreiben war schon immer ein geheimes Hobby von mir und machte mir den Riesenspaß und hing ein nicht mehr ganz aktuelles, aber wunderschönes Foto von vor mindestens einem Jahr an, auf dem er mich, auf einem Auto sitzend und in einem knappen und kurzberockten, sexy Kleid betrachten konnte. Obwohl inzwischen schon 55 Jahre alt, denke ich mal sagen zu können, dass ich noch eine gut aussehende Frau bin und vor allem immer noch wesentlich jünger aussehe. Ansonsten hätte ich auch kein ein Jahr altes Foto gewählt, was unfair wäre und auch eine Vorspiegelung falscher Tatsachen, falls man inzwischen ganz anders aussehen würde! Es folgte eine prompte Reaktion, drei Tage nach meinem Versand! „Hier ist Dr.
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