Bei dem letzten Wunsch wussten wir beide nicht mehr, ob wir lachen oder weinen sollten. Bevor sie einschlief, sagte sie noch, dass sie mich lieb habe und ich erwiderte. Es hörte sich mehr wie eine Verabschiedung an als wie eine Begrüßung im neuen Heim. Ich wusste, das Ende für sie würde früher kommen, als der Arzt es diagnostiziert hätte.
In dieser Nacht starb meine kleine Schwester in meinen Armen.
Es vergingen Tage und Wochen, in denen ich das Haus nicht verlassen konnte. Ich wurde schwer depressiv, hasste mich selbst für die zuletzt geschehenen Ereignisse. Ich wollte nicht essen und konnte nicht schlafen.
Auch bei zukünftigen Systemchecks zur Arbeitsvermittlung sah meine psychologische Auswertung nicht vor, mir eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. Dieses System war krank. Es war genauso krank wie ich, der dachte, er könnte was ändern. Mit der Intention Böses zu tun, nur um sein eigenes Leben zu nähren. Ich glaubte schon lange nicht mehr daran, dass die Menschen ihre Augen öffnen würden, indem man ihnen positive Impulse geben würde. Denn das tat der Konzern ja schon seit einem halben Jahrhundert als Werbemaßnahme, um die Masse still zu hallten.
War es überhaupt möglich, die Welt zu ändern? Die Welt zu einem besseren Ort zu machen, so, wie es meine kleine Schwester vor ihrem Tot wollte? Wollen die Menschen nicht lieber schlafen?
Konsum gesteuert und blind gemacht von den Problemen, die unsere Welt hat. Die Reichen werden immer reicher, die Armen immer ärmer, die fehlende Menschlichkeit lässt diejenigen, die von Hilfe abhängig sind langsam aber mit Sicherheit in die Armut rutschen. Das Wort Menschlichkeit scheint ersetzt durch „finanzielle Freiheit“ und diejenigen die ein Problem mit dieser Welt haben wie ich?
Wir sind nur schlafende Kritiker, die nicht die Macht haben was zu unternehmen und ich muss mich ehrlich fragen: Wäre ich auf der Sonnenseite des Systems aufgewachsen, ohne die Probleme, die diese Welt hat, wirklich zu realisieren, würden sie mich überhaupt interessieren?
Korruption und Elend sind der Spiegel des Reichtums. Wo einer gewinnt verlieren zwei andere das, das ist das System, auf dem der Sieg des Konzerns sich ausruht. In Monopolstellung weltweite Nummer 1. Wie denn auch anders, jedes andere Unternehmen wurde aufgekauft, erpresst oder durch gezielte Medienberichte in den Ruin getrieben. Bildung basiert nur noch darauf für die Monopolstellung des Konzerns zu arbeiten.
Kreativität in allen ihren Formen ist schon lange kein fester Bestandteil dieser Gesellschaft, sie ist nur noch ein Stilmittel für die sogenannte „finanzielle Freiheit“ nach der sich der Mensch immer noch so sehnt.
Nächstenliebe ist schon lange ein Traum. Der Hass, der sich im 21. Jahrhundert aufgestaut hat, dieser hat sein Misstrauen auch bis heute nach sich gezogen. Wir Menschen haben uns unsere eigenen Mauern geschaffen und uns entschieden diese nie wieder einzureißen.
Vertrauen gibt es nur noch als Sicherheit und ist im Endeffekt auch nur ein Mittel, um die emotionale Gesundheit seiner selbst aufrechtzuerhalten, um immer weiterzuarbeiten und mit der Illusion zu leben, da wäre jemand, der einen auffängt, wenn ich falle. Doch die traurige Wahrheit ist, wir als Menschen haben versagt.
Wir wollten immer und immer mehr. Immer höher, immer schneller und immer reicher werden. Geführt hat uns das in Umweltkatastrophen, Armut, Hass und Spaltung. Aber lobpreisten den technischen Fortschritt wie die Götter, für die wir uns selbst hielten.
Gier, Neid, Armut, Hass und Spaltung.
Die Gesellschaft, ein Wrack der vorgegaukelten Emotionen.
Das ist die Welt, die wir schufen.
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