Mariella Mehr - Daskind - Brandzauber - Angeklagt

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Daskind - Brandzauber - Angeklagt: краткое содержание, описание и аннотация

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Die drei Romane «Daskind», «Brandzauber» und «Ange­klagt» bilden gemeinsam eine Trilogie, die in ihrer Radi­kalität in der Schweizer Literatur einzigartig ist. Erstmals erschienen zwischen 1995 und 2002, verhandeln sie die exis­tenzielle Dimension der Gewalt.
Neben Mariella Mehrs reichem lyrischem Werk ist die «Gewalt­-Trilogie» ihr Hauptwerk. Während in «Daskind» die Thematik der Ge­walt durch das Brechen einer Identität aufgegriffen wird und die Gewalt im sozialen Rahmen der Dorfgemeinschaft stattfindet, widmet sich «Brandzauber» dem paralysierten Leben einer bereits zerbrochenen Identität, es geht um die in der Geschichte gespeicherte und weitergegebene Gewalt. Der letzte Band «Angeklagt» zeugt von einer beängstigen­den Neuformierung von Identitätsbruchstücken, die nack­te Gewalt, der Trieb sind die zentralen Motive des Romans.
Mariella Mehrs Erzählkunst ist von einer archaischen Kraft, die auch in der Sprache spürbar wird. Dabei haben ihre Werke nichts von ihrer Aktualität ein­gebüsst: Im Kontext der laufenden Aufarbeitung der Ge­schichte der Fremdplatzierungen und Zwangsmassnah­men in der Schweiz sind sie hochaktuell. Brisant ist aber auch das Thema der Gewalt gegen «Andersartige» und der problematische Umgang mit Aussenseitern.

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Im Kind denkt’s ans Töten. Dann ist eine Macht da, im Kopf, wenn ans Töten gedacht wird.

Unter dem Chorgewölbe blieb Daskind einen Augenblick stehen. Über ihm breitete Mutter Maria schützend ihren Sternenmantel aus. In seine Falten schmiegten sich um Fürbitte betende Menschen, zur Linken der Heiligen Jungfrau fromme Männer, zu ihrer Rechten Frauen und Kinder. Die Hände Hilfe suchend erhoben, hingen ihre Blicke am Gesicht der Jungfrau, das, von einem Heiligenschein umrahmt, sanft auf sie herablächelte. Die Gottesmutter war eine Riesin, so groß, dass sich die Menschen in ihren Mantelfalten wie Zwerge ausnahmen. ­Einige gingen am Stock, andere hatten Schwären an den nackten Füßen. Einem fehlte ein Bein, der junge Mann stützte sich auf die Schulter eines Alten, dessen Gesicht von einer Wunde entstellt war. Ein Mädchen, an der Hand seiner Mutter, sah mit großen, traurigen Augen empor. Bei seinem Anblick zog sich dem Kind das Herz zusam­men. Das kannte Daskind, diese nie enden wollende Trauer in der Brust, ein schwarzer Stein, der das Atmen erschwerte. Schmerzzerfres­sen. Hasszerfressen, wenn der Schmerz nicht mehr auszuhalten war.

Eine kurze Steintreppe führte hinter dem linken Seitenaltar, der dem Schmerzensmann geweiht war, hinunter zur Sakristei. Das Sandsteinrelief über der goldverzierten Altarmensa wurde von einer winzigen Öllampe schwach beleuchtet. Die Gesichtszüge des leidenden Christus, in Schmerz erstarrt, wirkten abweisend. Der nackte, magere Leib war von den gestifteten Kerzen rußgeschwärzt. Eine Hand war abgeschlagen, die Beine grotesk ineinander verschlungen, am linken Fuß fehlte die Ferse. Daskind berührte die raue Oberfläche des Körpers, es musste sich dazu auf die Zehenspitzen stellen und weit über den Altartisch beugen. Im Herzen der silbernen Strahlenmonstranz lagen die Hostien von der letzten Totenmesse. Wenn die Wettermesse gelesen werden musste, wurde die kleinere, vergoldete Wettermons­tranz hervorgeholt. Daskind, das nicht wusste, was es am Leib des Herrn zu suchen hatte, trödelte lange vor dem Altar.

Bis es den Sigristen in der Sakristei hantieren hört. Bedächtig nimmt es Stufe um Stufe. Den jetzt unschönen Strauß mit den langen Dornen fest umklammernd. Zwingt sich, nicht an den Schmerz im blutenden Handteller zu denken. Das Blut hat Tore Hedins Geständnis und des Kindes Angstbrühe rot gefärbt. So ist alles eins geworden mit dem Kind, das Blut und die Angst und der Schmerz und der Tod eines Mörders. Kein Loch, durch das Daskind aus dem Kreis schlüpfen könnte. Sieht dem Sigristen ins faltige Altmännergesicht. In die geröteten Augen. Saugt sich an ihnen fest, als wäre das ungläubige Staunen in diesen Augen eine feste Burg. Der Unverstand des Sigristen ein sicherer Hafen. Streckt dem Sigristen die Angst und das Blut und den Schmerz, den Tod entgegen. Der ihm, angewidert von der Geste, die Tür weisen will. Daskind bleibt unter der schweren Holztür stehen, mit den zerstörten Rosen in der ausgestreckten Hand.

Daskind kann den Zorn im Sigristengesicht sehen. Er spiegelt sich in den Sigristenaugen wider, die jetzt schmal werden wie die des Kindes es immer sind. Daskind sieht unter den verquollenen Lidern ein kaltes Feuer.

Unter der Stuckdecke, an der Ziborium, Messbuch, Messglöcklein, zwei Kerzen, ein Lorbeerzweig und Rosen zu einem sakralen Stillleben in einem runden Louis-seize-Rahmen geordnet sind, steht das alte Sakristeibuffet. Dorthin zerrt der Sigrist Daskind. Hat es am Nacken gepackt und zum Buffet geschleift, drückt ihm das Gesicht auf das rankenverzierte Holz, dass Daskind keine Wahl hat. Fallen die Streiche auf den Rücken des Kindes, reißen die Dornen die Haut auf unter dem dünnen Hemd, hinterlassen rote Spuren auf der Haut. Mutter Maria, möchte Daskind beten, nimm mich unter deinen blauen Himmelsmantel. Möchte betteln, von den Rosenschlägen verschont zu werden. Wird nicht verschont, Daskind, kennt kein Gebet, das so laut wäre, dass es die Himmelsmutter hören könnte. Dich will ich lehren, geifert’s aus dem Sigristenmaul, ich bin das Schwert Gottes, da, um deine Sünde zu rächen vor den Augen des Herrn.

Fallen verkotzte Blütenblätter von den dornigen Stielen. Fällt dem Kind die Leiche Tore Hedins ins Gehirn und das Soldatenbajonett. Das will es nicht vergessen, dass da Krieg herrscht zwischen ihm und der Welt. Das will es nicht vergessen, und dass es gestehen muss, immer wieder, ein Kriegskind zu sein, den Tod im Gedärm und in der Seele, die einem wie dem Kind abgesprochen wird, und doch da ist mit ihrer Last aus Verzweiflung und Hass. Das ist mein Fleisch, das ist mein Blut, hämmert’s in seinem Kopf, nehmet und esset vom Gift, schlagt euch die geilen Bäuche voll, saugt das Blut auf mit euren gierigen Mündern. Bringt Fleisch und Blut zum Verschwinden, bis nichts mehr bleibt vom Kind, an dem es leiden könnte. Rasch noch die Dornen in den Schädel gebohrt und einen Speer zwischen die Rippen. Es wird kein Halten geben, wenn die Sünden unvergeben sind und der Leider am Kreuz kein Erbarmen zeigt. Ich will dich lehren, schreit’s über dem Rücken des Kindes. Widerstandslos lernt Daskind, vornübergebeugt, das Gesicht in die Ranken gedrückt. Lernt rasch und sicher, weil keine Zeit zu vertrödeln bleibt, wenn von der Sünde die Rede ist. Erstaunt bemerkt es das plötzliche Fehlen der Angst, hat mit den Fühlern des Hasses eine Ordnung gefunden. Agnus Dei auf dem brennenden Rücken, den Dornenkranz auf dem lockigen Haupt. Liegt in den braun verfärbten Rosenblüten, die nicht lieblich duften. Fällt Schneeregen in den schwarzen Hass.

Keiner fragt Daskind nach der Ursache seiner Wunden. Ist im Übermut in die Dornenhecke gefallen. Vielleicht. Im Übermut, im hergelaufenen, ins Haus geholten. Dornenkind.

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