Wolfgang Hartmann - Friedrich Glauser

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Friedrich Glausers literarisches Werk entstand auf dem Hintergrund seiner ausserordentlichen Biografie. Doch haben nur wenige Menschen, die ihm in seinem Leben begegnet sind, ihre Erinnerungen zu Papier gebracht. Diese Texte werden hier mit Fotografien seiner Freundin Berthe Bendel, ihrer Schwester Hulda Messmer, von ihm selbst und von Gotthard Schuh veröffentlicht. Emmy Ball-Hennings begegnete Friedrich Glauser, als sie die Kasse der Dada-Galerie hütete. J. R. von Salis lernte ihn in den Dreissigerjahren in Paris kennen. Der Psychiater Max Müller war Glausers Arzt und Psychoanalytiker in der Klinik Münsingen. Ernst und Martha Messmer besuchten ihre Schwester Berthe in Frankreich, wohin sie zusammen mit ihrem Verlobten Friedrich Glauser gezogen war. Berthe Bendel erzählt, wie sie ihn kennenlernte, und schildert ihre Schwierigkeit, eine Stelle als Psychiatrieschwester zu finden, weil sie sich «mit Glauser eingelassen» hatte.

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Glauser war eine Art schweizerischer Rimbaud, sowohl in die reine Poesie als in das Leben und Abenteuer gleicherweise verliebt. Seine Leidenschaften hatten exaltierten Charakter, er hätte eine Figur aus den lasziven Romanen Heinrich Manns sein können. Er war geistig immerzu in einem Rauschzustand, seine Augen glänzten fiebrig, und seine Phantasie verlor sich im Makabren, Kranken.

Ich sehe ihn noch, nachdem wir einige Monate gleichzeitig in Ascona verbracht hatten, wo man sich in den verschiedensten Kreisen ständig traf und stritt oder aus dem Wege ging, auf dem Perron in Bellinzona mit einer großen Schreibmaschine in der Hand nervös, zigarettenrauchend und auf den Zürcher Zug wartend, auf- und abgehen. Ich stand mit einer jungen Dame etwas abseits, und so grüßte Glauser nur flüchtig und zugleich abwesend zu mir herüber, innerlich zerrissen, wie mir schien, auf der Flucht vor sich selber und vor lästigen Gläubigern, wie ich später erfuhr. Damals ging er nach Genf, kam dort in größtes Elend, wurde Milchausträger und fuhr, der Verzweiflung vollends in die Arme getrieben, nach Frankreich, um sich von der Fremden legion anwerben zu lassen.

Ich habe Friedrich Glauser nach jenem Begegnen auf dem Bahnhof in Bellinzona nie mehr wiedergesehen. Ich weiß nichts oder nur das, was mir gemeinsame Freunde berichteten, aus seinem späteren Leben und abenteuerlichen Dasein, da ich bald darauf wieder ins Ausland ging. Ich las dann seine Novellen aus Afrika und die nachfolgenden Kriminalromane, erstaunt und befremdet über diesen «Abstieg» des einst so Hochgemuten, dem nichts gut genug war, wenn es sich um Dichtung oder Kunst handelte. Thematisch hatte nun also dieser schwergeprüfte und herumgeworfene Abenteurer in ihm kapituliert und sich dem gängigen Reißer und Unterhaltungsroman zugewendet. Sein großes Können aber und seine Fabulierbegabung waren ihm auch auf diesem etwas abschüssigen Gebiet der Asphaltwirkungen treu geblieben. Zweifellos hatte die Seele dieses ungewöhnlichen Schriftstellers im Leid der Jahre und der Not gelitten, dazu kam die Krankheit, und während schon die Todesfahnen seinen flackernden Geist umwehten, schrieb er noch diese gefeilten psychologischen Detektivromane, die ihm nun durch deren Verfilmung posthumen Ruhm verschaffen, dessen er zu Lebzeiten so dringend bedurft hätte! Wie anders wäre sein Werk wohl ausgefallen, hätte dieser übersensible, hochkultivierte und künstlerisch begnadete Dichter einen geruhsameren Weg gehen dürfen! Auch in Friedrich Glauser selber «regierte Matto»! Ein kranker, ewig sehnsüchtiger, nach den Sternen des Lasters und der Verzückungen greifender Geist sprengte in diesem genialen Literaten immer wieder die Bande der Vernunft und trieb ihn jeglichem Exzess in die Arme! Die Dämonen in seinem Blute waren stärker als die Engel zu seinen Häupten, und so verstummten die Musen und überließen den Todgeweihten jenen dunklen Mächten, die heute mehr denn je unsere Welt beherrschen.

Josef Halperin

«Diese ungewöhnliche Widerstandskraft hat ihn vor dem Zerbrechen bewahrt.»

Vor etwa zwei Jahren las im Hause Humms in Zürich, in einem Kreise von Schriftstellern, ein gewisser Glauser – von dem man erzählte, er habe im Schweizer Spiegel einige Skizzen veröffentlicht –, aus einem Roman vor. Der Mann las mit einer etwas singenden Stimme und mit einer etwas sonderbaren Aussprache, in der schweizerische, österreichische und reichsdeutsche Tonelemente sich vermischten, sodass man sich unwillkürlich fragte: wo mag der aufgewachsen, wo herumgetrieben worden sein? Der Glauser war Schweizer, hieß es. Aber während man überlegen wollte, welche Bewandtnis es mit seinem Akzent haben könnte, merkte man, dass man gar nicht mehr mit Glauser beschäftigt war, sondern mit einem Fahnderwachtmeister Studer, der in einem Café Billard spielte und sich dabei Sorgen machte wegen eines Häftlings namens Schlumpf – schlecht Billard spielte wegen dieser Affäre, die ihn nicht losließ.

Der Roman hieß Schlumpf Erwin Mord. An die singende Stimme hatte man sich schnell gewöhnt. Sie sang sozusagen mit einer liebevollen Eintönigkeit, modulierte ganz wenig, mit einer gewinnenden Bescheidenheit, welche die Effekte der Aufmachung verpönte und nur die Substanz wirken lassen wollte. Da baute sich ein Dorf auf, das eigentlich bloß aus der Hauptstraße bestand, mit Handels- und Wirtshausschildern verziert, von Radio durchlärmt, «Gerzenstein, das Dorf der Läden und Lautsprecher». Eine protzige Fassade, hinter der nichts war, eine modern tuende Behäbigkeit, die einen Schwindel verdecken musste, so spürte man. Das Bild war überklar und bedrückend, wie in einer föhnigen Atmosphäre.

Glauser musste weiterlesen, bis man den Gang der Handlung und die Komposition, dieses verrückte Gerzenstein, seine Honoratioren und ihre Söldlinge, seine geheimen Laster und Verbrechen, diese hohle, brüchige Gesellschaft kannte, in der ein älterer kantonalbernischer Fahnderwachtmeister die Gerechtigkeit herstellen wollte.

Die zuhörenden Schriftsteller waren von verschiedener Richtung und pflegten sich zu versammeln, nicht um einander emporzuloben, sondern um durch unbeirrt sachliche Kritik einander zu fördern, voneinander zu lernen. Glauser wusste das und schien gefasst auf das Urteil zu warten. War es die Ungewissheit oder die Anstrengung des Lesens, die ihn in sich zusammensinken ließ? Er empfand wohl nicht, dass das kurze Schweigen, das seinem Vortrag folgte, der Sammlung diente, der Besinnung auf das passende Wort für sein Werk. Sein Gesicht war verschattet, ein bartloses Gesicht von unbestimmbarem Alter – achtundzwanzig, Mitte dreißig, vierzig?

«Sehr schön», fing einer an und rühmte die sichere und kühne Dialektfärbung der Sprache, die Menschengestaltung, die echte Atmosphäre. Man betrachtete die Sache von allen Seiten und kam überein, dass hier mehr als ein glänzender Kriminalroman vorlag. Das war ein Roman von wesentlichem sozialem Gehalt. Das war das Schweizerdorf, neuartig gesehen von einem geschulten, wissenden Auge und durchleuchtet von einem unerbittlich nach Wahrheit forschenden Geist. Das war ein Spiegel unserer Zeit – also das, was nach einer klassischen Begriffsbestimmung der Roman sein soll. Ein Spiegel, der das Bild unverzerrt, ohne Schmeichelei und ohne Hass, kräftig, leuchtend zurückwirft.

«Das freut mich, das freut mich», sagte Glauser ein übers andere Mal leise und herzlich, mit einem dankbaren Lächeln, das viele Fältchen in sein starkes, redliches Gesicht zeichnete. Der kleinen Versammlung hatte sich nun eine festliche Stimmung bemächtigt, jenes Glücksgefühl, das sich stets einstellt, wenn man eine frohe Entdeckung macht. Man hatte ein Talent gefunden, ein meisterliches Talent, da war gar kein Zweifel. Und so beriet man denn gleich, was man tun könnte, damit der Roman veröffentlicht werde. Er erschien später unter dem Titel Wachtmeister Studer im Morgarten-Verlag.

Glauser war nur wenige Tage in Zürich. Er kam von Basel und fuhr wieder dorthin, aber auch nur für wenige Tage. Dann kehrte er dahin zurück, wo er wohnte – in die Waldau. Der Gestalter einer phantastischen Wirklichkeit hatte ein phantastisches Leben. Im Schweizer Spiegel hat er einmal erzählt, wie er zum Rauschgift kam, zu Morphium und Kokain, später zum Opium, wie er um der «Ehre» willen für «verrückt» erklärt, in Irrenanstalten und Strafanstalten geschafft wurde. Er hat verschiedene Berufe gelernt, er kennt ein ganzes Stück Welt, ihre Hintergründe und Abgründe. Nein, nichts ist umsonst. Dieser Dichter dichtet nicht «aus der blauen Luft». Er ist tüchtig herumgetrieben und durchgeschüttelt worden. Wir brauchen nicht in seiner Biographie zu wühlen. Die flüchtig hingeworfene Skizze, die er mir schickte und die ich mit seiner Erlaubnis veröffentliche, lässt in der bewegten Aneinanderreihung von Stichworten die verschiedenen Milieux, die er erfahren und erlitten hat, deutlich genug aufblitzen. Das wiederholt verwendete Zeichen Mo ist die Abkürzung für Morphium.

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