Oscar Wilde - Ein Granatapfelhaus

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Die Prosasammlung enthält moderne Märchen von Oscar Wilde: Der junge König, Der Geburtstag der Infantin, Der Fischer und seine Seele, Das Sternenkind.
›Der junge König‹ ist ein sozialkritisches Märchen, in dem der junge König, der unter Schäfern aufwuchs, seines Reichtums überdrüssig wird und zu einer Christus gleichen Figur stilisiert wird.
›Der Geburtstag der Infantin‹ handelt von einem kleinwüchsigen Hofnarren des spanischen Hofes, der am Konflikt zwischen seiner Selbstwahrnehmung als Künstler und der Außensicht als lächerlicher Figur zerbricht.
In ›Der Fischer und seine Seele‹ entledigt sich ein Fischer seiner Seele, um unter Wasser mit einer Meerjungfrau zu leben. ›Das Sternenkind‹ ist die Geschichte eines schönen, aber grausamen Findelkindes, das in der Sklaverei geläutert und zum König gekrönt wird.

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»Ich hatte geglaubt, daß es früher königliche Menschen gegeben habe,« antwortete er, »doch es mag sein, wie du sagst. Ich will aber dieses Gewand nicht tragen, noch will ich mich mit dieser Krone krönen lassen, sondern so, wie ich in den Palast kam, will ich aus ihm hinaustreten.«

Und er bat alle, ihn zu verlassen, mit Ausnahme eines Pagen, den er bei sich behielt, eines Jünglings, der ein Jahr jünger war als er selbst. Ihn behielt er zu seiner Bedienung, und als er sich in klarem Wasser gebadet hatte, öffnete er eine große bemalte Truhe und zog daraus die lederne Jacke und den rauen Schafspelz hervor, die er getragen hatte, als er auf dem Hügelabhang die zottigen Ziegen seiner Ziegenherde weidete.

Und der kleine Page öffnete erstaunt seine blauen Augen und sagte lächelnd zu ihm: »Mein Herr, ich sehe dein Gewand und dein Zepter, aber wo ist deine Krone?«

Und der junge König riß einen Zweig von einem wilden Rosenstrauch ab, der über den Balkon herüberrankte. Er bog ihn und machte einen Kranz daraus, den er auf sein Haupt setzte.

»Dies soll meine Krone sein,« antwortete er.

Und so bekleidet schritt er aus seiner Kammer in den großen Saal, wo die Edlen auf ihn warteten.

Aber die Edlen lachten, und einige riefen ihm zu: »Herr, das Volk wartet auf seinen König, du aber zeigst ihnen einen Bettler.« Andere ergrimmten und sagten: »Er bringt Schande über den Staat und ist unwürdig, unser Herrscher zu sein.«

Aber er antwortete ihnen kein Wort, sondern schritt weiter. Er ging die strahlende Porphyrtreppe hinab und durch die bronzenen Tore, er stieg auf sein Roß und ritt nach dem Dom, während der kleine Page neben ihm lief.

Und die Leute lachten und sprachen: »Er ist des Königs Narr, der herbeireitet,« und sie spotteten über ihn.

Da hielt er sein Pferd an und sagte: »Ihr irrt, ich bin der König.« Und er erzählte ihnen seine drei Träume.

Da trat ein Mann aus der Menge. Er sprach bittere Worte und sagte: »Herr, weißt du nicht, daß aus dem Luxus der Reichen das Leben der Armen kommt? Durch eure Verschwendung werden wir ernährt, und eure Verderbnis gibt uns Brot. Für einen harten Herrn arbeiten, ist bitter, aber noch bitterer ist es, keinen Herrn zu haben, für den man arbeiten kann. Glaubst du, daß die Raben uns ernähren werden? Und wie willst du diese Dinge besser machen? Willst du zu dem Bauherrn sagen: ›du sollst zu einem solchen Preise bauen‹, und zu dem Händler: ›du sollst zu einem solchen Preis verkaufen‹? Hoffentlich nicht. Darum kehre in deinen Palast zurück, lege Purpur und zarte Leinwand an. Was hast du mit uns zu tun und mit dem, was wir leiden?«

»Sind nicht die Armen und die Reichen Brüder?« fragte der junge König.

»Ja,« antwortete der Mann, »und der Name des reichen Bruders ist Kain.«

Da füllten sich die Augen des jungen Königs mit Tränen, und er ritt weiter durch das Murren der Menge, und der kleine Page fürchtete sich und verließ ihn.

Und als er das große Domportal erreichte, streckten die Soldaten ihre Hellebarden aus und sagten: »Was suchst du hier? Niemand darf durch diese Pforte eintreten als der König.«

Da rötete sich sein Gesicht vor Zorn und er sprach zu ihnen: »Ich bin der König.« Dann drückte er ihre Hellebarden zur Seite und ging hinein.

Als ihn der alte Bischof in der Kleidung des Ziegenhirten kommen sah, erhob er sich erstaunt von seinem Stuhl, trat auf ihn zu und sprach zu ihm: »Mein Sohn, ist dies die Tracht eines Königs? Und mit welcher Krone soll ich dich krönen, und welches Zepter soll ich in deine Hand legen? Sicherlich soll dies doch für dich ein Freudentag sein und nicht ein Tag der Erniedrigung?«

»Darf sich Freude mit dem schmücken, was Leid geschaffen hat?« fragte der junge König, und er erzählte ihm seine drei Träume.

Als der Bischof sie gehört hatte, zog er seine Stirn in Falten und sprach: »Mein Sohn, ich bin ein alter Mann und am Ende meiner Tage. Ich weiß, daß viel Böses in der weiten Welt geschieht. Die wilden Räuber kommen von den Bergen herab, stehlen die kleinen Kinder und verkaufen sie an die Mohren. Die Löwen lauern auf die Karawanen und stürzen sich auf die Kamele. Der wilde Eber wühlt das Getreide im Tale auf, und die Füchse zerfressen die Weinstöcke auf dem Hügel. Die Piraten brandschatzen die Meeresküste und verbrennen die Schiffe der Fischer und nehmen ihnen ihre Netze. In den Salzsümpfen leben die Aussätzigen; sie haben Hütten aus geflochtenem Ried, und niemand darf ihnen nahe kommen. Die Bettler wandern durch die Städte und essen ihre Nahrung mit den Hunden. Kannst du machen, daß diese Dinge nicht sind? Willst du den Aussätzigen zum Bettgenossen nehmen und den Bettler an deinen Tisch setzen? Soll der Löwe deinem Bitten folgen und der wilde Eber dir gehorchen? War Er es nicht, der das Elend seliger machte, als du es bist? Darum preise ich dich nicht für das, was du getan hast, sondern bitte dich, nach dem Palast zurückzureiten, dein Antlitz zu erheitern und das Gewand anzuziehen, das einem Könige geziemt. Dann werde ich dich mit der goldenen Krone krönen und das Perlenzepter in deine Hand legen. Aber was deine Träume angeht, so denke nicht mehr daran. Die Bürde dieser Welt ist zu schwer, als daß ein Mensch sie tragen könnte, und das Leid der Welt ist zu gewaltig, als daß ein Herz es erdulden könnte.«

»Sprichst du so in diesem Hause?« fragte der junge König, und er schritt an dem Bischof vorüber, stieg die Stufen zum Altar hinauf und stand vor dem Bildnis Christi.

Er stand vor dem Bildnis Christi, und rechts und links von ihm waren die wunderbaren goldenen Gefäße, der Kelch mit dem gelben Wein und die Flasche mit dem heiligen Öl. Er kniete vor dem Bilde Christi nieder, und die großen Kerzen brannten hell neben dem juwelengeschmückten Schrein, und der Qualm des Weihrauchs zog sich in dünnen blauen Wolken durch den Dom. Er neigte sein Haupt im Gebet, und die Priester in ihren gesteiften Chorröcken zogen sich vom Altar zurück.

Da kam plötzlich von der Straße ein wilder Aufruhr. Die Ritter drangen herein mit gezogenen Schwertern, mit nickenden Federbüschen und Schilden aus geschliffenem Stahl. »Wo ist der Träumer von Träumen?« riefen sie. »Wo ist dieser König, der sich kleidet wie ein Bettler – dieser Knabe, der Schande über den Staat bringt? Wahrhaftig, wir wollen ihn erschlagen, denn er ist unwürdig, über uns zu herrschen.« Und der junge König verneigte noch einmal sein Haupt und betete, und als er sein Gebet beendet hatte, erhob er sich, wandte sich um und sah sie traurig an.

Und siehe da! Durch die bunten Fenster strömte das Sonnenlicht über ihn hin, und die Sonnenstrahlen umwoben ihn mit einem goldenen Gewand, das kostbarer war als das Gewand, das man zu seiner Lust angefertigt hatte. Der tote Stab blühte und trug Lilien, die weißer waren als Perlen. Die verdorrte Dornenranke erblühte und trug Rosen, die roter waren als Rubinen. Weißer als echte Perlen waren die Lilien, und ihre Stengel waren von glänzendem Silber. Roter als kostbare Rubinen waren die Rosen, und ihre Blätter waren von getriebenem Gold.

Er stand da im Gewand eines Königs, und die Türen des juwelengeschmückten Schreins flogen auf, und von dem Kristall der vielstrahligen Monstranz schien ein wunderbares und geheimnisvolles Licht. Er stand da im Gewand eines Königs, und die Glorie Gottes erfüllte den Raum, und die Heiligen in ihren geschnitzten Nischen schienen sich zu bewegen. In dem strahlenden Gewand eines Königs stand er vor ihnen, und die Orgel dröhnte ihre Musik, die Trompeter bliesen auf ihren Trompeten, und der Knabenchor begann zu singen. Das Volk aber fiel scheu auf die Knie, die Ritter steckten ihre Schwerter ein und huldigten ihm, und des Bischofs Antlitz wurde bleich, und seine Hände zitterten. »Ein Höherer, als ich bin, hat dich gekrönt,« rief er und kniete vor ihm nieder.

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